@Lily Granger,
Danke für das Kompliment.
Der Text liegt mir auch wirklich 'am Herzen', er wurde nicht so flott runtergeschrieben, wie meine humorigen Stücke.
Es war für mich auch ein interessantes Erlebnis, so lange an einem so kurzen Text zu arbeiten, ... das Sonett war mir nach dem Lesen von Band sieben sehr wichtig. Und es war zum Zeitpunkt der Challenge eine Herausforderung, die Gefühle zum siebten Band auszudrücken, ohne ungewollt zu spoilern.
Eigentlich habe ich ja nur Shakespeares Sonett 130 "umgeschrieben", und beim Schreiben das Sonett gehört, von A. Rickman gesprochen.
Was mich fasziniert, ist die Liebeserklärung an die Unvollkommenheit, ...an den Menschen:
Ich stelle Euch jetzt mal die deutsche Übersetzung des Sonnets 130 rein:
CXXX.:
Der Liebsten Aug' ist nicht wie Sonnenschein,
Nicht wie Korallen rot der Lippen Paar,
Gilt Schnee als weiß, muß braun ihr Busen sein,
Sind Haare Draht, ist schwarzer Draht ihr Haar.
Weiß sind und rot die Rosen an dem Strauch,
Doch solche Rosen sind nicht ihre Wangen,
Von Wohlgerüchen strömt ein süßrer Hauch,
Als meines Mädchens Atem hat empfangen.
Ich höre gern sie sprechen, doch gegeben
Ist der Musik noch angenehmrer Klang,
Ich sah zwar niemals eine Göttin schweben,
Doch auf der Erde ruht der Liebsten Gang.
Und doch beim Himmel ist sie mir so wert
Wie jede, die verlognes Gleichnis ehrt.
Und wen es interessiert, hier ist der Link zu einer Shakespeare-Website:
http://www.william-shakespeare.de/sonet/index.htm
und der Link zum Rickman-Vortrag:
Alan Rickman Sonnet 130 Recitation