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[HP] Hope [Oneshot]

Krummbein_86
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[HP] Hope [Oneshot]

Beitragvon Krummbein_86 » Fr 22 Mai, 2009 15:59

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DISCLAIMER:

Die Namen und Figuren gehören J.K. Rowling, die diese Welt der Magie erschaffen hat
Die Geschichte ist frei erfunden und dient nur der Unterhaltung



Autor und Sig: Krummbein_86

Inhalt: Dieser Oneshot spielt drei Jahre nach Dumbledore's Tod und erzählt die Geschehnisse, die darauf folgten... oder jedenfalls einen Teil davon...

Genre: Drama passt wohl am besten... oder auch Endzeitstory

Alter: ab 12

Damien
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Beitragvon Damien » Fr 22 Mai, 2009 16:09

Wann kommt die Story?
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Ich habe meine Fussballnation gefunden, geschlagen von einem Fussballmonster... Für immer Costa Rica!

Krummbein_86
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Hope

Beitragvon Krummbein_86 » Fr 22 Mai, 2009 16:10

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Ich stehe hier vor einem der letzten Orte, der noch nicht von Dunkelheit umgeben ist, eine letzte Zuflucht für all jene, die noch Hoffnung in ihren Herzen tragen.
Doch für mich gibt es keine Hoffnung mehr, der letzte Funke ist schon vor so langer Zeit erloschen, dass ich nicht einmal mehr zu sagen vermag, wie es sich anfühlt, wie es sich anfühlt zu Träumen… von einer Zeit danach, einer Zukunft für uns alle.
Es ist schon so lange her, dass die Schatten anfingen über das Land zu streifen und jeden einzelnen mit ihren Klauen in die Tiefe zu zerren.

Doch es war nicht immer so. Einst zogen wir noch voller Hoffnung und erhobenen Hauptes in die Schlacht, einst stellten wir uns unseren Gegnern in den Weg. Und damals gab es auch noch Kämpfe aus denen wir als Sieger hervortraten, in denen uns der Triumph leitete und mit neuer Stärke erfüllte.

Dann erlitten wir die erste, bittere Niederlage. Das war die Nacht in der mein Zuhause zerstört wurde, die Nacht in der der Fuchsbau unter der Macht des Dunklen Lords zusammenbrach…
Vor langer Zeit hallte noch das Lachen meiner Brüder durch diese Mauern, war der Ort von Leben und Freude erfüllt. Heute ist es nur noch eine Ruine, eine von vielen zerstörten Hoffnungen die im Kampf gegen den Unnennbaren unterging.
Viele von uns gingen in dieser Nacht verloren und ich sah, wie mein Vater und Percy starben, als sie versuchten ihr Haus zu verteidigen. Ich habe sie neben den zerstörten Mauern des Fuchsbaus begraben, in der Gewissheit, dass sie hier endlich Ruhe finden, denn hier sind sie zu Hause.

Beim Gedanken an Percy frage ich mich, wie lange es schon her sein mag, dass er zu uns zurück kam.
Doch ich kann es nicht sagen, ich weiß es nicht. Und das Bild meiner Mutter die ihren verlorenen Sohn weinend in den Armen hält verblasst mit jedem Tag den ich in der Dunkelheit verweile.
Es zerreißt mir das Herz an diesen Ort zu denken an dem ich so viele schöne Jahre verbracht habe.
Ich denke an Bills und Fleurs Hochzeit, an den letzten glücklichen Tag den ich mit dem Fuchsbau verbinde.
Doch die beiden hatten keine Zukunft, niemand hatte eine Zukunft...
Fleur starb in Bills Armen und seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen. Er mag inzwischen gestorben sein, ich weiß es nicht.

Ich habe angefangen zu vergessen, zu vergessen, was vorher war, zu vergessen, wer ich bin. Ich habe zu viel gesehen, zu viel Grausamkeit am eigenen Leib erfahren, als das ich noch an eine Zukunft glauben kann. Angst und Verzweiflung kreuzen meinen Weg, Schmerz und Leid füllen jeden einzelnen Tag, jede einzelne Stunde…

Wie in allen großen Kriegen, sind es die Unschuldigen, die zuerst von uns gehen, die unschuldigen Seelen, die sich nicht schützen können, die der Dunkelheit nichts entgegenzusetzen haben.
Einst war auch ich eine dieser unschuldigen, das Herz rein und voller Hoffnung und Liebe. Aber je länger ich mich gegen die Mächte der Finsternis stellte, desto schwächer wurde das Licht, das mich erfüllte, bis es schließlich fast gänzlich erloschen ist.
Ich habe gekämpft, getötet und gemordet. Ich glaubte zu wissen, wofür ich all dies tat, ich hatte eine Vision, wie all die tapferen Kämpfer an meiner Seite, eine Vision von einer Welt frei vom Einfluss Lord Voldemorts.
Doch jetzt, nach fast drei Jahren, existiert diese Vision nicht mehr, es gibt Niemanden mehr, der sich an sie erinnert. Sie alle sind den Schatten zum Opfer gefallen oder haben wie ich vergessen wofür sie einst ihr Leben gegeben hätten.

Nach und nach drängen sich die Bilder wieder an die Oberfläche meiner Gedanken, die Erinnerungen an die Schlacht, die alles entschieden hat, die Schlacht die unseren Untergang besiegelte… die Schlacht in der Hogwarts fiel.

Nach Dumbledores Tod vor drei Jahren konnte niemand sagen, ob je wieder ein Schüler diese stolzen Hallen betreten würde. Doch entgegen allen Erwartungen, beschloss man die Schule weiterhin zu öffnen - Der wahrscheinlich größte Fehler von allen.
Es war nur ein Bruchteil der früheren Schülerschar, der es wagte erneut in Hogwarts Einzug zu halten, und doch waren es zu viele... zu viele unschuldige Kinder die von der Macht Lord Voldemorts dahingerafft wurden.
Der Schutz um Hogwarts war weiterhin stark, aber ohne Dumbledore konnte er nur allzu leicht gebrochen werden, ohne Dumbledore war die Schule dem Untergang geweiht.
Trotz allem dauerte es beinahe zwei Jahre, bis die Mauern fielen, zwei Jahre, bis die Todesser die Schule und ihre Bewohner in den Abgrund stürzten.

Ich war da… ich habe es gesehen…

Ich musste mit ansehen, wie die letzten verbliebenen Mitglieder des Ordens versuchten sich gegen die Übermacht zu stellen. Ich musste mit ansehen, wie Mad-Eye Moody, Lupin und Tonks für diesen Fehler mit ihrem Leben bezahlten.
Es gab nur wenige, die den Zeitpunkt erkannten an dem die Schlacht verloren war, den Zeitpunkt, an dem es keine Rettung mehr gab... und doch ist kaum einer von ihnen geflohen. Sie hatten die Hoffnung nicht verloren obwohl es schon längst keine Hoffnung mehr gab.
Auch ich gehörte zu jenen, die bis zum Ende gekämpft haben, ich war bereit für meinen Traum von einem besseren Leben in den Tod zu gehen.

Aber ich habe überlebt…

Ich befand mich schon auf dem Weg in eine andere Welt aber ich bin nicht gestorben… und doch wünsche ich mir nichts sehnlicher, als diese grausame Welt endlich zu verlassen, denn ich ertrage das Leben einfach nicht mehr.
Ich kann nicht mehr schlafen, nicht mehr ruhen, ohne dass mich diese Bilder einholen. Die Flüche die um mich her durch die Nacht schwirrten, die toten Körper die neben mir auf die Erden sanken - Die Schreie hallen noch immer in meinen Gedanken wieder.

Niemals werde ich diesen Anblick vergessen können, niemals werde ich vergessen, was in jener Nacht geschehen ist.

All die Menschen die ihrem Schicksal nicht entrinnen konnten, hilflose Kinder die den Schatten nichts entgegenzusetzen hatten, tapfere und mutige Krieger, deren Namen uns einst mit Hoffnung und Mut erfüllten - Sie alle sind für immer von uns gegangen. Man wird sie vergessen, sie werden zu namenlosen Opfern der Herrschaft Lord Voldemorts…
In dieser Nacht habe ich geschrieen und ich habe geweint während das Blut der zahllosen Opfer im Boden versickerte.
Das war das letzte Mal, dass ich geweint habe, das letzte Mal, dass ich der Verzweiflung und der Angst erlaubte, von mir Besitz zu ergreifen... seitdem bin ich ohne Hoffnung.

Ich schaue mit leeren Augen auf die Mauern vom Grimmauldplatz Nr.12, dem einstigen Hauptquartier des Phönixordens.
Ich erinnere mich noch vage an die Anfänge des Widerstandes, an die Zeit in der das Ministerium noch nichts von all dem wissen wollte, eine Zeit in der wir noch alle zusammen waren. Ich sehe noch den Tatendrang und die Hoffnung auf den Gesichtern meiner Freunde.
Aber das ist lange her. Es sind Erinnerungen aus einem anderen Leben, aus einer anderen Zeit.
Auch sie hat inzwischen der Mut verlassen. Sie kämpfen nicht mehr für ihren Traum, sondern nur noch ums nackte Überleben, genau wie ich.
Ich weiß nicht ob irgendeiner von ihnen es bis hierher geschafft hat, denn die Zeit in der wir alle Seite an Seite kämpften liegt schon weit hinter uns. Von einigen weiß ich jedoch, dass sie von uns gingen, als sie versuchten den Fuchsbau zu verteidigen.

George starb als die Todesser die Winkelgasse überfielen und seitdem hat sich Fred in jeden Kampf gestürzt, jede Schlacht, jede noch so große Gefahr auf sich genommen, in der Hoffnung, den Tod zu finden und endlich zu seinem Bruder zurückzukehren… aber man hat ihm diesen Wunsch nicht erfüllt, er hat überlebt.
Doch für ihn gibt es nichts mehr, wofür es sich zu Leben lohnt.

Unsere Wege haben sich schon vor langer Zeit getrennt, denn ich konnte es nicht mehr ertragen, ihn leiden zu sehen.

Wo die Anderen sind, weiß ich nicht, ich habe sie nicht mehr gesehen seit ich Hogwarts hinter mir ließ und doch weiß ich, dass Charlie und meine Mutter noch am Leben sind, auch wenn ich nicht sagen kann, warum ich es weiß.

Und Harry…

Es ist so lange her, dass Harry mich verließ um sein Schicksal zu erfüllen. Harry, der Junge der überlebte.
Ich habe inzwischen erfahren, worin seine Mission bestand, ich weiß von den Horcruxen, aber ich kann nicht sagen, ob es ihm je gelungen ist, sie alle zu finden und zu vernichten.

Doch letztlich hat die Prophezeiung sich erfüllt…

’Keiner kann leben, während der andere überlebt.’
Lord Voldemort ist es am Ende gelungen ihn zu töten.
Keiner weiß, wie oder wo es geschehen ist, es spielt auch keine Rolle, wichtig ist nur, dass Harry Potter nicht mehr unter uns ist. Die letzte Hoffnung der Zauberer ist mit diesem Jungen gestorben, dem Jungen den ich mehr als alles geliebt habe und dem ich niemals Lebewohl sagen konnte.

Ron war bei ihm, als es geschah, aber er vermochte nicht uns zu sagen, wie es geschehen ist. Er hat überhaupt nichts mehr gesagt.
Doch ich bin ihm dankbar, dass er Harry zu uns gebracht hat, an den Ort, an dem die einzige Familie war, die er noch hatte.
Ich weiß nicht, wie lange ich mich an seinen toten Körper festklammerte und um ihn weinte. Es ist auch nicht wichtig…
Mit Harry hat Ron den letzten Freund verloren, den er auf dieser Welt noch hatte, denn Hermine war schon lange vorher in seinen Armen gestorben ohne dass er jemals die Chance gehabt hätte ihr zu sagen, wie er wirklich für sie fühlte.
Er hat es mir nie gesagt, aber ich weiß, dass er sie geliebt hat, er wäre für sie in den Tod gegangen...

Ich betrete das alte Haus in dem einst die Familie der Blacks verweilte und das zu späterer Zeit ein Ort des Widerstandes gewesen war. Mit letzter Kraft schleppe ich mich in die dunkle Küche.
Ich erkenne eine Frau, die weinend am Küchentisch sitzt und ihre leeren Augen durch den Raum schweifen lässt. Ihr Blick bleibt an mir hängen und seit Jahren sehe ich das erste Mal ein Lächeln... Ich hatte schon vergessen wie es sich anfühlt, jemanden lächeln zu sehen und das Strahlen das ihre Augen erfüllt lässt mich für einen Moment vergessen, was hinter mir liegt.
Sie steht auf und läuft auf mich zu. Ich falle in die Arme meiner Mutter um ein letztes Mal diese Nähe zu spüren, um ein letztes Mal das Gefühl zu haben, nicht alleine zu sein…
Ich spüre, wie mir die Tränen über das Gesicht laufen. All die Angst, all die Verzweiflung, die ich in den letzten drei Jahren verspürt habe spiegeln sich in diesem letzten Zeichen der Trauer.

Meine Mutter wiegt mich in ihren Armen, wie sie es immer getan hat als ich noch ein kleines Mädchen war.
Ich kann den Schmerz spüren, der ihr das Herz in Stücke reißt, weil sie ihre Kinder nicht vor diesem Leid beschützen konnte…
Ich löse mich aus der Umarmung und sie streicht mir sanft mit der Hand über das Gesicht.
"Mein Kind… ich bin so froh, dass du den Weg zu mir gefunden hast…", sagt sie ganz leise. In ihren Augen sehe ich einen Funken Hoffnung aufkeimen, etwas das ich seit so langer Zeit nicht mehr gesehen habe.
Und in diesem Augenblick steigt eine längst vergessene Wärme in mir auf und strömt durch jeden einzelnen Teil meines Körpers. Ich erkenne, dass sie trotz allem nicht aufgegeben hat.

Ich spüre wie mich meine Kraft verlässt und meine Knie nachgeben. Meine Mutter fängt mich auf bevor ich auf den kalten Steinboden stürze.

Ich liege auf dem Boden, den Kopf in ihrem Schoß währen die Schatten über meinen Körper herfallen und das Leben aus mir heraussaugen. Meine Mutter hält meine kalte Hand und streicht mir eine rote Strähne aus dem Gesicht. Tränen laufen über ihre Wangen als sie anfängt leise zu singen...
Ich kenne diese Melodie, ich habe sie als Kind sehr oft gehört.
Langsam schließe ich die Augen und als die stillen Worte mein Ohr erreichen strömen längst vergessene Erinnerungen durch meine Gedanken.

Ich werde nicht mehr erleben, wie dieser Krieg ausgeht aber in diesen letzten Augenblicken meines Lebens erinnere ich mich wieder daran, warum ich gekämpft habe, warum ich all dieses Leid auf mich genommen habe und ich sterbe in der Hoffnung, dass doch noch nicht alles verloren ist, dass es immer noch Menschen gibt, die nicht vergessen haben, was es bedeutet zu Lieben…

Damien
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Beitragvon Damien » Fr 22 Mai, 2009 16:24

Wow, toll geschrieben. Ist mal was anderes...
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Ich habe meine Fussballnation gefunden, geschlagen von einem Fussballmonster... Für immer Costa Rica!

Ashlyn
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Beitragvon Ashlyn » Fr 22 Mai, 2009 20:57

Du hast einen wirklich tollen Schreibstil, Krummbein! ;)

Und auch die Idee der Story gefällt mir wirklich gut!

Obwohl ich ja sagen muss, dass die ersten Zeilen mich einbisschen an das Forum erinnern. ;)
Deep into that darkness peering, long I stood there wondering, fearing | Doubting, dreaming dreams no mortal ever dared to dream before | But the silence was unbroken, and the darkness gave no token [...] | poe (the raven)