Cool, dass sich noch jemand für die geschichte interessiert!
hier ein neuer, frisch geschriebener Teil:
Entsetzt ging Lea rückwärts um möglichst weit von ihm wegzukommen.
Rukan lachte, zuckte mit den Achseln und ging wieder hinter seinen Schreibtisch zurück.
Von dort aus betrachtete er sie mit gewisser Genugtuung und meinte dann herablassend: "Also wie ich sehe bist du doch noch nicht weit genug.
Bild dir bloß nicht ein, dass du so schnell von einer Sklavin die Böden wischt zu einer Tempeltänzerin aufsteigen kannst!
Wenn du irgendwas erreichen willst, musst du dich schon gut mit mir stellen. Schließlich entscheide ich über die Sklaven.
Das du heute beim Ritual tanzen durftest, war nur ein Zufall, da eine andere ausgefallen war und Katlina vorgeschlagen hatte dich als Vertretung einzusetzen.
Sie hat dich öfters beobachtet, wenn du verträumt vor dich hingetanzt hast."
Wieder lachte er herablassend.
Das stimmte. Lea hatte die Tänzerinnen oft beobachtet, wie sie in ihren hübschen, leuchtenden Gewändern für die Rituale geübt hatten.
Früher hatte sie für ihr Leben gern getanzt.
Doch hier, wo sie Böden wischen und dreckiges Geschirr in die Küche zurücktragen musste, blieb ihr keine Gelegenheit dazu, und nur, wenn sie sich einmal heimlich davonschleichen konnte, lief sie zu ihrem Lieblingsplatz im Tempelpark und tanze verträumt im Mondlicht vor sich hin.
Dabei musste Katlina, eine der auserwählten Tempeltänzerinnen, sie einmal beobachtet haben.
"Nun, ich denke ich bin im Moment fertig mir dir. Du wirst also weiterhin den Tempel sauber halten.
Aber das Angebot steht, ... falls du dich doch noch entschließen solltest ein Bisschen netter zu mir zu sein...?", raunte er und trat erneut einen Schritt auf sie zu.
"Niemals!", fuhr Lea ihn an und trat noch einen Schritt rückwärts. Sie konnte die rettende Türklinke im Rücken spüren.
Mit gespieltem Bedauern zuckte Rukan mit den Schultern und fing an seine Pergamente auf dem Schreibtisch zu sortieren.
"Dann bleibt im Moment alles beim alten. Du kannst gehn."
Lea lies sich das nicht zweimal sagen und verschwand.
Draußen vor der Tür lehnte sie sich erst einmal gegen die kühle, weiße Steinwand. Sie konnte die rauhe Oberfläche durch das leichte Gewand spüren, was ihrem erhitzen Körper gut tat.
Ihr Herz klopfte wie verrückt. Sie wusste nicht ob vor Wut, Scham oder Angst.
Sie hatte zwar schon so einige Annährungsversuche von anderen Männern aus dem Tempel hinter sich, aber mit solch einem Skrupel war noch keiner an sie herangetreten.
Ihr innerer Wunsch war zwar immer gewesen Tänzerin zu werden, seit sie hier im Tempel war, aber so leichtfertig wollte sie ihre Jungfräulichkeit auch nicht aufs Spiel setzten.