//EDIT BY HERMIONE: DIESE GESCHICHTE STAMMT NICHT VON HARUkA BLAU SONDERN VON LORELAI!
Kapitel 1 – Die Auswahlzeremonie oder wie alles begann
Die Erstklässler standen aufgeregt in der Großen Halle und betrachteten nervös ihre Schulkameraden! Eine ältere Lehrerin, die sehr streng aussah, rief sie nacheinander auf und setzte sie auf einen Stuhl. Dann bekamen sie einen Hut auf den Kopf, der das zukünftige Haus des jeweiligen Schülers ausrief! Unter den Schülern war auch ein kleines Mädchen mit langen braunen Locken und einem gewinnenden Lächeln. Sie sah sich ängstlich um, da sie bei ihrem Muggle Vater aufgewachsen war, kannte sie sich mit Magie nicht aus! Ihre neu gewonnene Freundin, Lily Evans, war schon eingeteilt worden: Sie war eine Gryffindor und saß nun an einem der vier großen Tische neben zwei anderen Erstklässerinnen.
Das Mädchen betrachtete alle vier Tische, die so genannten Slytherins sahen irgendwie unsympathisch aus, Rawenclaw und Hufflepuff sagten ihr auch nicht wirklich zu, aber Gryffindor ja, da wollte sie hin! „Lorelai Goldsmith!“ Die Lehrerin, Professor McGonagall, hatte sie aufgerufen! Sie nahm all ihren Mut zusammen – was im Moment nicht viel war – und setzte sich hocherhobenen Hauptes auf den Stuhl. „Wen haben wir denn da?“ Sie hörte eine Stimme in ihrem Kopf, war das der Hut? „Was machen wir mit dir? Du bist klug genug für Rawenclaw, in Slytherin würdest du sicher viele Freunde finden…“ Sie war erstaunt, sie wollte auf keinen fall nach Slytherin! Da wurde schon dieser gemeine Junge mit der übergroßen Nase hin gesteckt, der ihr ihren Hut geklaut hatte! „Lieber Gryffindor…“ Dachte sie und hoffte, dass der Hut ihren Wunsch erfüllen würde!
Derweil unten in der Großen Halle… Sirius Black war froh, dass er in Gryffindor war! Sicher, es bedeutete einen Bruch mit der Familientradition, denn außer ihm waren alle Mitglieder der Blacks Slytherin, aber das war ihm egal. Er saß neben James, Remus und Peter, drei Jungen die er im Hogwarts Express kennen und schätzen gelernt hatte. Sie waren alle vier im selben Haus und dieser Severus Snape, mit dem er einen heftigen Streit auf der Hinfahrt gehabt hatte, war in Slytherin! Nun interessierte ihn die Hauswahlzeremonie herzlich wenig, er scherzte mit seinen neuen Freunden über das dämliche Gesicht der anderen Erstklässler und philosophierte über Quidditch. Aber dann, ein Name wurde aufgerufen: Lorelai Goldsmith. Er wusste nicht warum, aber er war fasziniert von ihr. Er sah zu dem Stuhl auf das kleine Mädchen mit den langen braunen Locken und dem süßen Lächeln. Er hoffte dass sie eine Gryffindor wurde, unter dem Tisch drückte er beide Daumen ganz fest…
„Gryffindor!“ Rief der Hut nun laut und an ebendiesem Tisch ging lauter Applaus los. Sie lächelte unsicher als sie sich zu ihren neuen Hauskameraden aufmachte. Neben Lily Evans war nichts mehr frei, da saßen diese beiden arroganten Mädchen, die Lorelai absolut unsympathisch fand. Wo konnte sie sonst noch hin? Da saßen vier Jungen, neben dem mit den schwarzen kinnlangen Haaren war noch etwas frei! Sie fragte schüchtern: „Darf ich?“ Die vier sahen sie überrascht an und nickten dann! „Lorelai, richtig?“ fragte der braunhaarige Junge und streckte ihr die Hand hin. „Ich bin Remus Lupin und das sind Peter, James und dein Nachbar, das ist Sirius!“ Sie nickte jedem von ihnen zu und beglückwünschte sich insgeheim zu ihrer Sitzplatzwahl.
Am Slytherintisch saß Severus Snape neben einem groß gewachsenen blonden Jungen, der ein paar Jahre älter war als er selbst und war eifersüchtige Blicke zu den Gryffindors hinüber. Insgeheim hatte er gehofft, dass das Mädchen in sein Haus kommen würde. Er war fasziniert von ihr, auch wenn er keine Erklärung dafür fand! Er bereute es, dass er so gemein gewesen war und wollte sich gerne entschuldigen. Aber nun saß sie neben diesem arroganten Idioten Black, mit dem er schon im Zug aneinander geraten war! Er hatte seinen kleinen Freund auf dem Kopf stehen lassen, denn er konnte schon jetzt unglaublich viele Flüche. Der Junge neben ihm zeigte sich davon beeindruckt und wollte mehr über seine Fähigkeiten erfahren.
Endlich war der letzte Schüler eingeteilt, die Zeremonie war vorbei und der Direktor, ein alter Zauberer mit langem silbernem Bart stand auf und klatschte in die Hände. „Noch einen Moment Geduld, meine lieben Schüler! Ich möchte noch ein paar Worte sagen, bevor das Essen beginnen kann! Herzlich Willkommen und Willkommen zurück! Viel Spaß, seid fleißig und guten Appetit!“ Er klatschte abermals und auf den Tischen erschien unendlich viel Essen! „Woher kommst du?“ Sirius sah Lorelai neugierig an während er sich alle möglichen Speisen auf den Teller schaufelte. „London.“ Die Jungen lachten, worauf sie ein wenig eingeschnappt den Kopf wegdrehte. Unglücklicherweise war Sirius ihr einziger Nachbar, so dass sie ins nichts starrte. „Nimm es uns nicht übel, wir meinten ob du aus einer Zaubererfamilie stammst!“ Sie grinste ein wenig verlegen, das fing ja gut an! „Ähm, meine Mutter war eine Hexe und mein Dad ist ein Muggle, so nennt ihr doch Menschen die nicht zaubern können, oder?!“ James nickte und lächelte dann. Sie unterhielten sich den ganzen Abend lang blendend und verabredeten sich für den nächsten Tag nach den Unterricht um ein wenig Zauberschach zu spielen, dass Sirius Lorelai beibringen wollte!
Kapitel 2 – Das neue Schuljahr
Fünf Jahre später eilte Lorelai Goldsmith durch die Victoria Station in London! Sie zog ihren Koffer hinter sich her und ihre schöne schwarze Katze Shadow hielt sie unterm Arm. Sie war viel zu spät dran, wie immer… Für drei Dinge war Lorelai, genannt Honey, in Hogwarts bekannt: Ihre guten Noten, ihre Streiche und ihre notorische Unpünktlichkeit. Gleich würde der Zug fahren, zum Glück hatte sie sich von ihrem Dad schon an der Haustür verabschiedet und konnte nun auf ihren viel zu hohen Absätzen ungestört den Bahnsteig hinab rennen. Sie atmete erleichtert auf, da war schon die Barriere zwischen den Gleisen 9 und 10. Sie sah sich einmal um und rannte dann durch die massive Steinmauer.
Auf der anderen Seite erwartete sie das übliche Abreisechaos, Zauberereltern, die ihre Kinder verabschiedeten, Freunde, die sich wieder sahen und Schüler die ihre Haustiere suchten. Sie blickte sich suchend um… irgendwo mussten doch – ja, da waren sie! „Hi Lily, wie geht’s? Wie waren die Ferien?“ Sie hatte ihre beste Freundin und deren nervige Begleiterinnen gefunden. „Bei mir ist alles in Ordnung, ich hoffe bei dir auch? Wir waren zwei Wochen in Nizza, tolle Stadt!“ Maureen verdrehte die Augen und seufzte. „Ich kann nicht verstehen, wie ihr freiwillig unter Mugglen Urlaub machen könnt!“ Lorelai entschied sich, sie einfach zu ignorieren und gab Lily stattdessen eine Umarmung. „Mir geht’s auch gut, mein Dad und ich waren diesmal nicht weg – er musste arbeiten!“ Ihr Vater war Literaturprofessor an einer angesehenen Universität und leitete oft Sommerkurse. „Ich schaue mal bei Sirius vorbei, wir sehen uns!“ Lily warf ihr den typischen verachtenden Blick zu, sie hasste ihre Freunde!
„Hey Süße!“ Es war James – wer sonst? Sie begrüßte Sirius mit einem kurzen Kuss und die anderen drei – Remus, James und Peter - mit einer Umarmung. Gemeinsam stiegen sie ein und suchten sich ein freies Abteil. Remus verabschiedete sich jedoch gleich wieder von ihnen, da er Vertrauensschüler war und als solcher viele Pflichten hatte! Lorelai machte es sich in ihrem Sitz gemütlich und blickte aus dem Fenster, ihre Katze hatte sie auf dem Schoss und kraulte sie sanft hinter den Ohren. „Stell dir vor, Padfoot ist wieder einmal ausgezogen!“ James grinste während sein Freund das Gesicht zu einer gequälten Grimasse verzog. „Schon wieder?“ Lorelai war das gewöhnt, jedes Mal in den Ferien stritt Sirius sich mit seiner gesamten Familie und wurde dann heraus geworfen! Zum Glück hatte er James oder sie, bei denen er dann unterkommen konnte. „Diesmal sind sie zu weit gegangen! Ich setze meinen Fuß nie wieder über die verdammte Türschwelle! Aber reden wir von etwas anderem, ja?“
Sirius wollte nicht zugeben warum er sich diesmal mit seiner Mutter gestritten hatte! Es ging – wie so oft – um Lorelai, seine Freundin die er über alles liebte, die aber ein Halbblut und somit nicht akzeptabel für seine Familie war. Ihm war es egal, er legte ohnehin nicht viel Wert auf die Meinung seiner Eltern, besonders seit sein jüngerer Bruder Regulus nach Slytherin gekommen war. Er hatte seine Freunde und das reichte ihm vollkommen! Honey verstand offensichtlich, dass er nicht darüber reden wollte und wechselte das Thema. Während sie von ihren sterbenslangweiligen Ferien erzählte schenkte Sirius ihr ein dankbares Lächeln, das sie erwiderte.
Nach einer Weile kam Remus zurück ins Abteil, er sah Lorelai grinsend an und sagte dann: „Frank hat gerade mit Stanley eine Wette abgeschlossen! Er glaubt, dass er in diesem Jahr mit dir ausgehen wird und hat darauf sogar 20 Sickles gesetzt.“ Honey quittierte diese Neuigkeit mit einem Grinsen, sie fand solche Sachen meistens ziemlich amüsant! Aber sie war ein wenig verwundert über die Wettpartner. „Meinst du Frank Longbottom und unseren kleinen Stanley?“ Remus nickte, Frank war in ihrem Jahrgang und eigentlich ein netter aber ein wenig schüchterner Kerl. „Du hörst du es, Padfoot, du hast ernsthafte Konkurrenz!“ James grinste seinen besten Freund ein wenig boshaft an und bekam dafür einen Tritt vor das Schienbein verpasst. „Wenigstens laufe ich keinem Mädchen hinterher, das mich nicht einmal bemerken würde, wenn ich der letzte Junge auf der Welt wäre!“ Remus verdrehte nur die Augen: „Geht das schon wieder los?“ Lily Evans war James Schwarm, das einzige Problem war, sie konnte ihn nicht leiden und das war ein wunder Punkt bei Prongs.
Die Fahrt verging relativ ereignislos, bis auf Snape, der irgendwann in das Abteil stolperte und sofort einen Fluch an den Hals bekam! So musste Snivellus den restlichen Weg bis nach Hogwarts als Schwein verbringen, aber er war ja selber Schuld gewesen. Er hatte sich über Remus lustig gemacht und da verstanden die Freunde keinen Spaß! Wahrscheinlich mussten sie dafür nachsitzen, aber das nahmen sie alle gelassen in Kauf. Peter protestierte zwar ein wenig, da er nicht gleich am Schuljahresanfang Ärger haben wollte, doch er wurde überstimmt! Moony schüttelte über seine Freunde nur den Kopf, er war dieses Verhalten schon lange gewöhnt und machte sich nicht die Mühe sich zu beschweren. Außerdem war ein fast ein bisschen gerührt, dass sie seinetwegen einen Streit anfingen und jede Menge Ärger in Kauf nahmen.
„Hogwarts, da sind wir wieder!“ Potter sprang als erster aus dem Wagon auf den Bahnsteig, dicht gefolgt von seinen Freunden. „Hoffentlich nervt mich Slughorn nicht schon wieder mit seinem Slug Club!“ Der Zaubertrankmeister bat Lorelai jedes Jahr wieder in seinen kleinen Vertrauenskreis zu kommen, wogegen sie sich hartnäckig und bisher erfolgreich wehrte! Sie wusste besseres mit ihren Abenden anzufangen als mit einem Lehrer Tee zu trinken. Zum Beispiel eine kleine Tour an Vollmonden, wenn sich Remus in einen Werwolf verwandelte und seine Freunde mit ihm durch den Wald streiften.
Sie setzte sich mit den anderen Marauders in eine Kutsche und ließ sich zu dem gewaltigen Schloss fahren! „Kannst du mir einen Gefallen tun?“ Sirius warf ihr seinen besten Dackelblick zu, was Honey nur mit einem Grinsen quittierte. „Kommt ganz darauf an, was es ist…“ Peter sah zwischen den beiden hin und her. „Warum bist du so schnippisch?“ Lorelai seufzte und antwortete ein wenig genervt: „Das letzte Mal als mich unser Mr. Black um einen Gefallen gebeten hat, habe ich mich in einen Banshee verwandelt! Ich musste drei Tage auf der Krankenstation verbringen!“ James grinste, er konnte sich noch gut an dieses Ereignis erinnern. Sirius und er wollten ein Elixier zusammen mischen und hatten Lorelai gebeten es zu testen. Später stellte sich heraus, dass sie ein bisschen zuviel Flussgras hinzugefügt hatten! „Du bist doch nicht immer noch wütend, oder? Es war ein Unfall!“ Lorelai verdrehte die Augen und warf einen Schokofrosch nach ihrem Freund. „Worum geht’s denn diesmal?“
James und Sirius grinsten verschwörerisch, das konnte nichts Gutes bedeuten! „Na ja,
du könntest doch Lily auf die nächste Party einladen!“ Remus schüttelte nur verständnislos den Kopf und vergrub die Nase in einem seiner Bücher. „Lily Evans? Sie wird nicht kommen, wenn Prongs da ist!“ James drehte seinen Kopf und begann beleidigt aus dem Fenster zu starren! „Du weißt, dass sie dich nicht leiden kann! Aber ich frage sie trotzdem…“ Natürlich würde Lorelais beste Freundin nicht kommen, sie brach keine Regeln und war so gut wie immer verantwortungsbewusst. Also das ganze Gegenteil von Honey, die das Chaos in Person war und die meisten ihrer Nächte bei McGonagall zum Nachsitzen verbrachte. Trotzdem hatten sich die beiden schon auf der ersten Zugfahrt nach Hogwarts angefreundet und waren bis heute unzertrennlich geblieben!
Ein paar Minuten später gingen die Fünf in die Große Halle, die schon festlich beleuchtet und geschmückt war. Überall schwebten Kerzen, Girlanden und an den Wänden standen bunte Teelichter, die dem Raum einen warmen roten Schimmer verliehen. Als sie sich an den Gryffindor Tisch setzten, warf Remus einen sehnsüchtigen Blick zu der Rawenclaw Tafel. „Ich kann nicht glauben, dass du sie immer noch nicht angesprochen hast!“ Drei kichernde Mädchen saßen nebeneinander, eine davon hatte umwerfendes blondes Haar und eisblaue Augen: Charlotte, Moonys heimlicher Schwarm. Er wollte seit ungefähr einem Jahr mit ihr ausgehen, traute sich jedoch nicht, sie auch nur zu begrüßen, geschweige denn sie um ein Date zu bitten. „Wen soll ich ansprechen? Ich habe nur nach… ähm… Professor McGonagall gesucht!“ Er wurde rot und blickte betreten auf seinen Teller. Remus hatte Angst sie anzusprechen, er war immerhin ein Werwolf und wollte seine Freundin nicht anlügen! Andererseits war es zu gefährlich, jemandem außerhalb der Marauders die Wahrheit zu sagen, so steckte er in einem ewigen Zwiespalt.
Lorelai sah sich um, die Tische füllten sich langsam und auch Severus schlich sich hinein. Er hatte seine alte Gestalt wieder, nicht gerade eine Verbesserung wie Lorelai fand! Er unterhielt sich mit einem Jungen, Regulus Black! Sirius würde es nicht gefallen, wenn er von dieser Freundschaft erfuhr, also beschloss sie ihn darüber im Unklaren zu lassen. „Wann findet die Party eigentlich statt?“ Padfoot erschrak fürchterlich, seine Freundin machte das immer! Plötzlich tauchte sie in seinem Kopf auf und sprach mit ihm. Er hatte sich daran gewöhnt, aber ab und zu versetzte es ihm doch einen Schock.
„In zwei Tagen, wir müssen noch einiges organisieren!“ Er musste zugeben, es hatte seine praktischen Seiten. Sie konnten sich ungestört unterhalten, egal wo sie gerade waren und wer versuchte sie zu belauschen. „Sehr gut, ich versuche Lily zu überzeugen. Sie muss einfach kommen!“ Er wollte etwas erwidern, aber McGonagall brachte den sprechenden Hut und setzte ihn vor die Schüler. So gleich begann der sein Lied zu singen, dass jedes Jahr ein neues war und die Große Halle lauschte gebannt. Er sang von einer sich nähernden Gefahr und davon, dass Zusammengehörigkeit wichtig war. Danach holte die Lehrerin ihre lange Namensliste hervor und rief einzelne Kinder auf.
Severus Snape grollte still vor sich hin! Er hasste die Marauders, besonders Potter und Black. Sie hatten ihn ein Schwein verwandelt und erst Regulus hatte ihn gerettet! Er würde es ihnen heimzahlen, irgendwann. Er wusste nur noch nicht wie, aber er kannte eine große Auswahl Flüche und würde die gegen seine Erzfeinde einsetzen. Etwas baute ihn auf, Regulus Black hatte ihm seine Hilfe versprochen und auch einige seiner anderen Kameraden wollten den Gryffindors die eine oder andere Sache heimzahlen. Zu Snapes Bedauern hatte Lucius Malfoy Hogwarts schon verlassen, er war ein wahrer und guter Freund gewesen und noch dazu ein einflussreicher! Snivellus ließ seinen Blick über den verhassten Gryffindor Tisch schweifen, da saß Goldsmith neben Black und amüsierte sich königlich. Er traute sich nicht, sie anzusprechen, sie war immerhin das beliebteste Mädchen der Schule und außerdem eine der Marauders. Aber irgendwann würde sie erkennen, dass er viel besser war als diese aufgeblasenen Vollidioten, da war er sich sicher.
Die Zeremonie war vorbei, Dumbledore stand auf und klatschte in die Hände, alles war wieder still. „Willkommen in der Schule und willkommen zurück. Ich möchte nur noch eine kurze Bekanntgabe machen: Dieses Jahr sind die Hogsmeade Wochenenden für alle Schüler verboten! Da es einige mysteriöse Todesfälle…“ Bei diesem Wort ging ein Raunen durch die Halle, man hörte ängstliches Getuschel und der Direktor musste lauter sprechen um noch gehört zu werden. „…einige Todesfälle gegeben hat, hat das Lehrerkollegium einstimmig beschlossen diese Aktivitäten in diesem Jahr zu streichen. Es ist nur zu eurer Sicherheit und ich hoffe ihr respektiert dieses Verbot.“ Er sah James und seine Freunde eindringlich an, die grinsten nur unschuldig und so eröffnete er das große Essen.
„Was meinst du, was hat das zu bedeuten?“ James zuckte nur mit den Schultern. „Mensch Moony, vielleicht gar nichts! Warum hat bei dir immer alles einen tieferen Sinn?“ Remus lächelte entschuldigend, so war er eben. „Er hat gar nicht mal so unrecht, wisst ihr?! Wir sollten uns mal ein wenig umsehen, ihr versteht?“ Lorelai grinste, dabei funkelten ihre Augen genauso hell wie die Sterne an der Decke der Großen Halle. Sie liebte Abenteuer, besonders die verbotenen und würde sich diese Gelegenheit wohl kaum aus dem Kopf schlagen. „Es ist zu gefährlich, Dumbledore hat gesagt…“ Peter wurde unsanft von Sirius unterbrochen. „Mach dir nicht ins Hemd! Du kannst ja hier bleiben, wenn du dich nicht traust!“ Das hatte gesessen, Peter schlang seinen letzten Bissen Steak herunter und fauchte dann: „Natürlich traue ich mich! Ihr werdet schon sehen!“ Die anderen grinsten sich schelmisch zu, sie wussten was für ein Feigling Peter Pettigrew war.
Später in dieser Nacht im Gemeinschaftraum saßen sie noch zusammen und überlegten wie sie am Besten nach Hogsmeade kommen sollten. Da kamen Lily und Maureen lachend herein und betrachteten die Fünf. „Hi Sirius, wie geht’s?“ Maureen lehnte sich vor und klimperte ihm mit ihren Wimpern zu. Der sah sie gar nicht, er war zu beschäftigt mit der Marauders Karte. „Lily, wie waren die Ferien?“ James bemühte sich so freundlich wie möglich zu klingen, doch seine Angebetete warf ihm einen vernichtenden Blick zu und sagte dann: „Gute Nacht Lorelai, wir gehen ins Bett!“ Sie packte Maureen am Arm und zog sie die Treppe hinauf. „Was hat sie nur gegen mich?“ James blickte hilflos in die Runde, jeder wich ihm aus. Die Wahrheit war, sei hatten nicht genug Zeit all die Gründe aufzuzählen, warum Lily ihren Freund nicht leiden konnte. Wenigstens hatten sie einen Plan entwickelt, wie sie unbemerkt nach Hogsmeade und zurückkommen konnten!
Kapitel 3 – Ernste Gespräche
Die ersten beiden Schulwochen waren vergangen und keiner der Freunde hatte eine Möglichkeit gefunden, unbemerkt nach Hogsmeade zu verschwinden und die Ermittlungen aufzunehmen. Die Sicherheitsvorkehrun gen waren beinahe unüberwindbar, Filch patrouillierte jeden Abend auf den Gängen und im Verlies, die Lehrer begleiteten die Schüler zwischen den einzelnen Klassen und McGonagall war jeden Abend im Gryffindor Gemeinschaftsraum! Selbst mit James Tarnumhang und der Marauders Karte konnten sie sich nicht davonstehlen, ihr Verschwinden wäre sofort bemerkt worden. Sie mussten sogar die traditionelle Party zum Schulstart verschieben, was Prongs ganz besonders störte. Er hatte schließlich auf eine Gelegenheit gehofft, Lily anzusprechen und die war nun - fürs erste zumindest - ins Wasser gefallen.
Remus dagegen hatte ganz andere Sorgen, bald war wieder Vollmond und er wollte auf die Gesellschaft seiner Freunde ungern verzichten. Er konnte sich aber auch nicht vorstellen, dass Dumbledore ihren nächtlichen Ausflug erlaubte! Es waren nur noch wenige Tage bis zu dem berüchtigten Datum und er wurde immer blässer. Langsam begannen die Kopfschmerzen wieder, es würde nun immer schlimmer werden bis er es kaum noch aushielt und dann endlich, an Vollmond, würde es vorbei sein! Na ja, wenigstens für eine kurze Weile! Er konnte sich schlecht konzentrieren, da er das Gefühl hatte, sein Kopf würde zerspringen und ihm speiübel war! „Mr. Lupin?“ Auch das noch, er hatte natürlich nicht zugehört und konnte nun die Frage nicht beantworten. Er wurde rot und begann zu stottern, etwas das ihm immer passierte, wenn er nervös wurde! Die ganze Klasse drehte sich nach ihm um, einige warfen ihm aufmunternde Blicke zu, während die Slytherins, mit denen sie Verwandlung hatten, hämisch grinsten.
„Nun gut, dann eben… Ms. Goldsmith?“ Lorelai hob den Kopf und biss sich auf ihre Unterlippe, eine für sie typische Geste wenn sie nicht weiter wusste. „Ich bin sicher, sie haben eine wirklich gute Frage gestellt, Professor. Es macht es ihnen doch sicher nichts aus, diese zu wiederholen.“ Die Klasse begann zu lachen, was McGonagall weniger lustig fand. Mit einem leicht säuerlichen Ausdruck wiederholte sie ihre Frage noch einmal. „Ach so, ich dachte schon es wäre etwas Schwieriges…“ Lorelai hob ihren Zauberstab und wedelte mit diesem einmal lässig und mit gelangweiltem Gesichtsausdruck. Sofort begann sich die kleine Holzkiste vor ihr in einen Vogel zu verwandeln, der auf den Hut der Lehrerin flog und es sich dort fröhlich zwitschernd gemütlich machte. McGonagall war kurz davor eine Strafarbeit zu verteilen, sie öffnete schon den Mund um der kichernden Klasse Punkte abzuziehen, da öffnete sich die Türe und ein leicht rundlicher Mann mit pausbäckigem Gesicht kam herein. „Edward, was führt sie denn her?“
Edward Nicholas war der neue VgdDK Lehrer und bei den meisten Schülern nicht sonderlich beliebt. Er war zwar immer freundlich, verteilte aber unmäßig viel Hausaufgaben und hatte von seinem Fach absolut keine Ahnung. „Professor Dumbledore schickt mich, ein gewisser Remus Lupin soll auf der Stelle zu ihm kommen!“ Er sah sich suchend um und als Moony aufstand um hinauszugehen fügte er leise hinzu: „Wohl wieder was ausgefressen, oder?“ Remus ignorierte ihn und ging rasch nach draußen. Er konnte sich schon vorstellen, worum es in dem Gespräch ging und er hoffte auf nicht allzu schlechte Nachrichten.
„Nur herein!“ Remus kannte das Passwort für Dumbledores Wasserspeier, Sirius hatte es ihm verraten. Das war einer der Vorteile ein Marauders zu sein, einer der Freunde kannte immer den Code, denn einer von ihnen war garantiert immer bei einem ernsten Gespräch mit dem Direktor! So trat Moony, nachdem er höflich geklopft hatte, in das Büro des Professors und sah sich staunend um. Er war schon oft hier gewesen, aber es überraschte ihn immer wieder! „Setz dich doch. Ich nehme an, du weißt warum du hier bist?“ Er nickte unsicher und setzte sich auf den bequemen Stuhl gegenüber Dumbledores Schreibtisch. Der lächelte ihn freundlich an und lehnte sich in seinem eigenen Sessel zurück. „Ich muss dich bitten, dich bei deiner nächsten Verwandlung ausschließlich in der Hütte aufzuhalten.“ Remus fühlte, wie sich ein Knoten in seinem Bauch breit machte. „Es ist zu deiner eigenen Sicherheit, überall gibt es Auroren, die dich vielleicht für den Verursacher dieser schrecklichen Morde halten. Außerdem kann ich es nicht erlauben, dass deine Freunde dich in die heulende Hütte begleiten. Es ist einfach zu riskant!“
Remus nickte und spürte wie sich Tränen in seinen Augen sammelten. Er hasste es allein zu sein wenn er sich verwandelte, mit seinen Freunden war es noch erträglich, aber so? Trotzdem wollte er Dumbledore nicht widersprechen, er kannte ihn zu gut um es zu versuchen. Der Direktor würde ein dieser Angelegenheit kein aber erlauben und so versuchte es Moony erst gar nicht. Stattdessen stand er auf und verabschiedet sich von Dumbledore. Wie betäubt ging er die Treppe zu der Großen Halle hinunter, unten waren sie schon beim Essen. Sie warteten auf ihn und planten schon den nächsten Streifzug. Er wollte ihnen nicht sagen, dass es kein nächtliches Abenteuer geben würde, aber musste!
„Das kann nicht sein ernst sein?“ Remus hatte es seinen Freunden erzählt, die starrten ihn nun alle fassungslos an. „Es muss wirklich schlimm sein, wenn er uns sogar das verbietet!“ James schüttelte nur den Kopf und Sirius trommelte mit seinen Fingern auf dem Tisch. Lorelai beschäftigte etwas anderes, Dumbledore hatte gesagt, dass die Morde das Werk eines Werwolfes seien konnten und das bedeutete, sie waren wirklich grausam! Wer sonst könnte so etwas tun? Es war wohl wieder einmal Zeit für einen Besuch bei Hagrid, nur wie sollte sie heraus kommen? „Mach dir nichts draus, Moony, beim nächsten Mal sind wir wieder dabei: Versprochen!“ Sie lächelte ihn aufmunternd an und alle anderen stimmten sofort zu.
Inzwischen war es Abend und McGonagall saß auf einem Sessel neben dem Kamin, ihre Schüler spielten Zauberschach oder machten Hausaufgaben. James und Sirius mussten Nachsitzen, weil sie in der ersten Stunde zu spät kamen und würden später von Slughorn persönlich im Gryffindor Turm abgeliefert werden. Remus lernte und Peter schrieb einen Brief an seine Mutter, also saß Lorelai neben Lily in einem der Sofas und unterhielt sich mit ihr. „Ich kann es einfach nicht verstehen, bitte hilf mir. Du bist klug und hübsch, du könntest jeden haben, warum ausgerechnet ihn?“ Honey verdrehte ihre Augen und seufzte tief. „Ich weiß gar nicht was du gegen Sirius hast!“
Ihre Freundin schnaubte nur, beließ es aber dabei. „Sag mal, was hälst du eigentlich von Josh?“ Sie sprach über einen der Rawenclaw Sucher, auf den sie schon vor den Ferien ein Auge geworfen hatte. „Nicht mein Typ – viel zu nett und brav! Aber für dich…“ Sie ließ das Satzende absichtlich in der Luft hängen. Eigentlich verstand sie auch nicht, warum Lily sich nicht einfach eingestand, dass sie in James verliebt war, anstatt sich ständig neue Freunde zu suchen! Nun begann Evans über die Vorzüge des Jungen zu schwärmen, aber Goldsmith hörte ihr nur halb zu, sie sah wie Filch Padfoot und Prongs hereinbrachte und ohne ein Wort wieder ging. Die beiden gingen lachend nach oben in den Schlafsaal, woraufhin Peter auch aufsprang und ihnen folgte. „… und außerdem hat er ein umwerfendes Lächeln, findest du nicht auch?“ Lily blickte sie erwartungsvoll an und Lorelai beschloss, ihr den Gefallen zu tun. „Ja, er ist toll, dein Josh.“ Nichts anderes wollte ihre Freundin hören, sie stand zufrieden auf und gähnte herzhaft. „Ich gehe ins Bett, du auch?“ Honey nickte, sagte noch schnell Remus eine Gute Nacht und ging dann mit ihrer Freundin die Treppe nach oben.
„Hab dich vorhin mit Evans gesehen, was habt ihr denn geredet?“ Lorelai lag im Bett, der Schlafsaal war schon dunkel und so bemerkte niemand ihr Lächeln. „Ach, Weiberkram. Wie war das Nachsitzen?“ Sie liebte diese kleinen Gespräche in den Gedanken, Lavität war doch einfach wunderbar! Sirius hatte es von ihr in ihrem dritten Jahr in Hogwarts gelernt und inzwischen waren beide gut genug um sich auch über längere Entfernungen miteinander zu unterhalten. „Filch hat uns Pokale polieren lassen, wahnsinnig spannend! Wir müssen irgendwie herausfinden, was in Hogsmeade los ist!“ Lorelai blickte zum Fenster, in Hagrids Hütte brannte noch Licht, wie sei es gehofft hatte. „Ich bin schon dabei…“ Sie warf ihre Bettdecke zur Seite und stand auf. Lautlos tapste sie durch den Raum zu dem Fenster und öffnete es ebenfalls geräuschlos. „Was soll das heißen?“ Sirius klang misstrauisch und – wie sie ein wenig zufrieden feststellte – besorgt. „Sieh doch einfach aus dem Fenster!“
Lorelai konzentrierte sich und verwandelte sich einen Augenblick später! Hätte sie jemand beobachtet, hätte er gesehen, wie sie die Gestalt eines schneeweißen Falken angenommen hatte, der jetzt elegant aus dem offenen Fenster schwebte und vor dem Jungen Turm wieder landete. Sie zwinkerte Sirius zu, der sie kopfschüttelnd ansah und flog dann über die Ländereien vom Hogwarts zu Hagrids Hütte. Auf der Türschwelle sah sie sich um und als niemand in Sicht war, nahm sie wieder ihre menschliche Gestalt an. Sie klopfte zweimal an der Tür des Wildhüters, der erst nur einen Spalt öffnete, bis er sah, wer es war.
„Ich habe dich schon vermisst, Honey. Was machst du denn jetzt hier? Es ist doch verboten… Wie bist du überhaupt aus dem Schloss gekommen?“ Sie grinste und drängte sich hinein. „Das lass mal meine Sorge sein, Ich wollte dich eben besuchen!“ Sie ließ sich auf einen der Stühle fallen und begann Fang der sofort zu ihr kam zu streicheln. Sie unterhielten sich eine Weile über die Ferien und den Verbotenen Wald und endlich kam die Sprache auf die gestrichenen Wochenenden. „Was ist denn eigentlich los? Ich habe nur von einem Mord im Dorf gehört.“ Lorelai bemühte sich, möglichst beiläufig zu klingen und nahm einen großen Schluck Tee.
„Mord? Nein, da hast du etwas falsch verstanden!“ Hagrid lächelte ein wenig hilflos, aber an dem Ton seiner Stimme konnte man erkennen, dass Lorelai mitten ins Schwarze getroffen hatte. „Aber warum dürfen wir dann nicht nach Hogsmeade?“ Bald hatte sie den Wildhüter so weit, er konnte Geheimnisse nicht gut für sich behalten und verplapperte sich schnell. „Willst du so enden wie Collins oder Forester? Es war schrecklich… was sage ich denn da?“ Er biss sich auf die Lippen und starrte stumm auf seine Tasse. „Was ist denn mit ihnen passiert?“ Es war ehrliche Anteilnahme und unglaublich große Neugier. Sie wollte unbedingt wissen, was passiert war! „Nun ja, sie… sie wurden ermordet… Aber keine Sorge, hier seid ihr sicher… Er, dessen Name nicht genannt werden darf, traut sich nicht nach…“ Er brach wieder ab und wurde rot im Gesicht. Lorelai jubelte innerlich, das waren die ersten nützlichen Informationen! Die Lehrer dachten also Voldemort steckten dahinter! „Du solltest jetzt besser gehen, es ist spät!“ Es war klar, dass Hagrid sie loswerden wollte bevor er noch mehr verriet.
Sie nickte, verabschiedete sich und trat nach draußen. Lorelai sah sich nervös um, aber es war niemand zu sehen. Sie verwandelte sich und flog hoch über dem Schloss, sauste durch die Höfe und über die Türme, sie liebte es einfach zu fliegen, egal in welcher Form! Fast wäre sie gegen Filch gestoßen, im letzten Moment wich sie dem unfreundlichen Hausmeister aus und flüchtete sich durch einen offenen Gang. Schließlich flog sie Richtung Mädchenschlafsaal und landete auf dem Fensterbrett. Drinnen war niemand zu sehen, also nahm sie wieder ihre menschliche Gestalt an und legte sich zufrieden lächelnd ins Bett.
Kapitel 4 – Eine außerordentliche Vertretung
„Wenn ich es doch sage, genau das hat mir Hagrid erzählt!“ Zischte Lorelai am nächsten Tag beim Frühstück zu ihren Freunden. Die anderen sollten sie nicht hören und so hatten sie sich etwas abseits von den anderen gesetzt. „Voldemort… Ich kann nicht glauben, dass er in Hogsmeade ist! Das ist viel zu nahe an Dumbledore.“ James wirkte skeptisch und Peter war ein paar Zentimeter in seinem Stuhl zurück gerutscht. „Ich weiß, es klingt verrückt. Aber das scheinen alle zu…“ Weiter kam sie nicht, denn McGonagall kam aufgeregt in die Halle und flüsterte Dumbledore etwas zu. Der sprang wie vom Donner gerührt auf und klatschte in die Hände. „Liebe Gryffindor und Slytherin Schüler, wie ich eben erfahren habe, fällt der Unterricht in VgdDK für die 6. Klasse heute aus. Bitte begeben sie sich umgehend in den Gemeinschaftsraum und warten bis sie die Lehrkraft für ihre nächste Stunde abholt!“ Alle sahen sich verwirrt an und leisteten der Bitte Folge.
Professor Slughorn führte sie in den Gryffindor Turm, danach brachte er die Slytherins in ihren Gemeinschaftsraum und Dumbledore verließ, gefolgt von einer sichtlich verstörten McGonagall die Halle. „Was meint ihr, was soll das?“ Remus blickte seine Freunde der Reihe nach an, aber keiner hatte eine Ahnung. „Ob Nicholas etwas passiert ist?“ Peter sah sich ängstlich und misstrauisch um. „In Hogwarts? Das glaube ich nicht!“ James hatte sich einen Snitch geschnappt und spielte nun mit ihm, indem er ihn immer wieder wegfliegen ließ um ihn kurze Zeit später lässig mit einer Hand zu fangen. Die Mädchen beobachteten ihn kichernd, bis auf Lily Evans, die betont in die andere Richtung sah.
„Ich denke, ich lege mich noch eine Stunde hin.“ Sagte Lorelai laut und zwinkerte ihren Freunden spielerisch zu. Die verstanden und grinsten alle – bis auf Sirius. Der sah sie ernst an und schickte ihr eine Warnung. „Pass auf dich auf, Süße!“ Sie nickte und drückte ihm einen sanften Kuss auf den Mund. Dann rannte sie lächelnd nach oben, schloss die Türe hinter sich und rannte zum Fenster. Wo war Nicholas Zimmer gewesen? Sie öffnete das Fenster und verwandelte sich wieder einmal.
Kurze Zeit später landete ein Falke auf dem glücklicherweise gekippten Fenster von Mr. Nicholas und sah nach drinnen. Dort waren McGonagall, Filch und Dumbledore. „Er kann nicht einfach verschwinden!“ sagte der Hausmeister in einem grimmigen Ton. „Er wollte nach Hogsmeade…“ Die Professorin sah sich besorgt um und betrachtete den leeren Schreibtisch und den offenen, ebenfalls geleerten Schrank. „Minerva, sie glauben doch nicht immer noch diese absurde Theorie von Voldemort?“ Der Direktor lächelte vorwurfsvoll und legte seiner Kollegin beruhigend die Hand auf die Schulter. „Aber zwei Menschen sind definitiv tot, wenn ich sie daran erinnern darf. Forester war so schlimm zerkratzt, man konnte ihn nur mit Mühe identifizieren und dann sind da noch all die mysteriösen Vermissten. Das geht nicht mir rechten Dingen zu!“ Lorelai schluckte hart und spürte das Adrenalin durch ihre Adern fließen.
„Fakt ist, er ist weg und er kommt auch nicht wieder – wie man sieht!“ Filch schien über diese Tatsache nicht unbedingt traurig zu sein. „Aber warum hat er all seine Sachen mitgenommen?“ Minerva sah sich hilflos um und ihr Blick fiel fast auf Lorelai, die im letzten Augenblick zur Seite rutschte. Das war knapp gewesen… „Er hat an etwas gearbeitet, nicht wahr, Albus?“ McGonagall sah den Direktor eindringlich an, der schien zu überlegen, was er ihr anvertrauen konnte. „Nun ja, das ist richtig. Er hat für mich über etwas… recherchiert. Aber das ist für niemanden von Nutzen, abgesehen von mir! Wir sollten die Schüler nicht beunruhigen. Mr. Nicholas ist wegen einem Todesfall in der Familie abgereist und die Vertretung wird eine fähige Kraft übernehmen!“ Die drei verließen den Raum und so blieb Lorelai nicht anderes übrig als ebenfalls zurück zufliegen.
„Und? Was hast du herausgefunden?“ Sirius sah seine Freundin neugierig an, als sie wieder die Treppe herunterkam. Zum Glück konnte sie niemand hören, denn der Gemeinschaftsraum war voll und das konnte gefährlich werden. „Nichts gutes, Nicholas ist verschwunden und niemand weiß wohin.“ Auf dem Weg durch das Zimmer bis zu dem Kamin, an dem die Marauders saßen, schilderte sie ihm alles, was sie gesehen und gehört hatte. Schließlich blieb sie vor den vier Jungen stehen und seufzte. „Ihr tut es schon wieder, oder? Lasst es, ich hasse das!“ James regte sich immer furchtbar über Honey und Sirius auf, die in ihrem Gedanken sprachen. „Sorry, ihr wollt es wirklich wissen?“ Als sie nickten, bekamen auch sie die Geschichte erzählt.
Aber sie kamen nicht mehr dazu sich auszutauschen, denn Slughorn und die Slytherins kamen wieder und gemeinsam gingen sie in das Verlies. Die Stunde verbrachten sie wie auf heißen Kohlen, sie glaubten beim Mittagessen die Vertretung für Nicholas zu sehen und konnten es kaum erwarten. Lorelai, die neben Lily saß, war ganz hibbelig und konnte sich kaum konzentrieren, weshalb sie fast einige gravierende Fehler gemacht hätte. „Was ist denn los mit dir?“ Fragte ihre Freundin schließlich verwundert, doch sie zuckte nur mit den Achseln. Was sollte sie sagen? Ich warte auf die Vertretung für unseren verschwundenen Lehrer, wovon ich offiziell aber gar nichts weiß?
Zu ihrer Enttäuschung war beim Mittagessen keine neue Person anwesend, genauso wenig beim Abendessen und in den nächsten Tagen. Schließlich war es wieder soweit, VgdDK stand an und sie hatten immer noch keinen unbekannten Lehrer gesehen! Missmutig gingen sie zusammen, begleitet von McGonagall, zu ihrem Klassenzimmer und warteten dann drinnen. Lorelai saß neben Sirius und James, da es hier nur Dreiertische gab und Lily sich mit Maureen und Cathy zusammengetan hatte. „Was meint ihr, wer ist es?“ James war inzwischen wirklich richtig nervös und kippelte auf seinem Stuhl hin und her. Fast wäre von ebendiesem gefallen, als er den Lehrer sah!
„Überrascht, Mr. Potter? Nun, wenn sie sich aufgerichtet haben, können wir beginnen.“ Dumbledore war höchst amüsiert über die Reaktion seiner Schüler, von denen ihn die meisten mit offenem Mund anstarrten oder leise flüsterten. „Ich habe beschlossen ihren Unterricht selbst in die Hand zu nehmen, wenn sie nichts dagegen haben.“ Der Direktor drehte sich um und schrieb einige Zeilen an die Tafel. „Wer kann mir sagen, zu wem diese Eigenschaften gehören?“ Er blickte aufmerksam in die Klasse, aber niemand wusste es oder traute sich. Nicht einmal Lily, die sonst auf jede Frage eine Antwort hatte, meldete sich. „Vielleicht brauchen sie mehr Hinweise…“ Dumbledore ließ noch einige Stichpunkte auf der schwarzen Tafel erscheinen.
„Da sich niemand angesprochen fühlt, werde ich ihnen die Lösung dieses Rätsels nicht verraten. Sie werden sich alles abschreiben und dann in der Bibliothek suchen. Nächste Stunde erwarte ich von allen einen Aufsatz über dieses Wesen.“ Er lächelte vor sich hin als die Schüler eilig einige Notizen auf ihre Papiere kritzelten. Erst als auch der letzte – Peter – fertig war, sprach er weiter. „Und jetzt habe ich etwas besonderes für euch. Kommt doch einmal nach vorne.“ Unsicher standen sie einer nach dem anderen auf und gingen auf ihren Direktor zu. Dumbledore lächelte und holte eine kleine Schachtel aus seinem Umhang hervor. „Was… was ist das Professor?“ Lorelai sah den alten Zauberer neugierig an und deutete auf die Schatulle. „Ms. Goldsmith, neugierig wie immer…“
Er öffnete die kleine Dose und alle versuchten einen Blick auf den Inhalt zu erhaschen. Es war ein Pulver in einer ungesunden, grünen Farbe. „Weiß jemand, was das ist?“ Die Schüler blickten sich unsicher an, manche zuckten mit den Schultern oder schüttelten den Kopf. „Nun denn, dies ist eine der wirksamsten Waffen gegen ungewollte Zuhörer… natürlich gibt es noch effektivere…“ Dabei warf er Lorelai einen bedeutungsvollen Blick zu, diese verstand und nickte ein wenig. „Eine kleine Prise hier von und…“ Er stäubte eine handvoll des Pulvers über die Gryffindors und Slytherins, was einige zum Husten brachte. Fast alle sahen sich nervös um, Snape rieb an seinem Ohr und Remus klopfte gegen seins.
Nur Lorelai machte nichts, sie stand da und betrachtete ihre Klassenkameraden verwirrt. „Wann genau wirkt dieses Zeug denn?“ Dumbledore schmunzelte ein wenig und deutete auf ihre Kameraden. „Das tut es bereits, Ms. Goldsmith. Aber wie ich es mir gedacht habe, bei ihnen wirkt es nicht. Sonst würden sie jetzt eine unglaublich große Menge an Stimmen hören und könnten kein klares Wort mehr verstehen.“ Sie runzelte die Stirn und verschränkte die Arme. „Aber warum bin ich immun dagegen?“ Sie musterte ihren neuen Lehrer kritisch von oben bis unten, doch der ließ sich mit seiner Antwort Zeit. „Das ist eine gute Frage. Vielleicht liegt es daran, dass sie eine Lavitarin sind. Oh ja, sehen sie mich nicht so überrascht an, ich weiß von ihren Unterhaltungen mit Mr. Black, auch wenn ich sie nicht belauschen kann. Wollen wir ihre Mitschüler wieder erlösen?“ Sie nickte, er schwang seinen Zauberstab und alle atmeten erleichtert auf.
„Das war ja furchtbar. Ich kam mir vor wie in der Victoria Station!“ James schüttelte immer noch verwundert den Kopf, während Sirius wieder damit beschäftigt war, vollkommen cool zu wirken. „Sie sehen, es gibt viele Möglichkeiten einen Gegner unschädlich zu machen. Sie sollten deshalb auf jeden – ich betone jeden – Angriff vorbereitet sein.“ Lorelai hörte ihm nicht richtig zu, sie war ein wenig beunruhigt über die letzten Ereignisse. Warum funktionierte dieses Pulver nicht bei ihr? Und woher wusste Dumbledore von ihren Fähigkeiten und den Gesprächen mit Sirius? „Schlagen sie bitte Seite 30 auf und, Mr. Longbottom, lesen sie uns doch vor, was im ersten Absatz steht!“
Die restliche Stunde verging ereignislos und als Lorelai ihre Sachen packte, freute sie sich schon auf die nächste VgdDK Lektion. Dumbledore wollte einen Irrwicht mitbringen, an dem sie üben konnten! Sie grinste vor sich hin, als sie ihre Sachen packte. Sirius war James nach draußen gefolgt, der versuchte Lily anzusprechen. Honey warf den Rucksack lässig über die Schulter und marschierte Richtung Ausgang. Die Schüler drängelten sich hinaus, Dumbledore stand hinter dem Pult und beobachtete sie wohlwollend. Plötzlich spürte Lorelai eine kalte Hand an ihrem Arm, ihre Nackenhaare stellten sich auf und sie drehte sich schwungvoll um, so dass ihre Locken sanft in die Augen fielen. „Warte kurz.“ Es war keine Bitte, es war ein Befehl. Ihr Gegenüber, ein kleiner blasser Junge mit eines viel zu großen Nase hielt sie fest.
„Was willst du?“ Sie riss sich los und rammte dabei einem anderen Slytherin den Ellebogen in den Bauch. Der beschwerte sich, aber als er sah, wer Schuld an seinen Schmerzen war, hielt er den Mund und verschwand ganz schnell. „Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit, Severus!“ Der packte sie wieder an ihrem Oberarm und flüsterte: „Ich muss dir etwas erzählen, aber nicht hier!“ Lorelai wusste nicht, was sie antworten sollte. Glücklicherweise übernahm das jemand anderes für sie: „Hey lass sie los, Snivellus!“ Es war Sirius, Snape knurrte etwas und verschwand dann schnell zu seinen Slytherin Freunden. „Was wollte der denn?“ Lorelai zuckte nur mit Schultern und rieb sich ihrem Arm. Severus Krallen hatten sich durch den Stoff gedrückt und einen Abdruck hinterlassen…
„Ich danke dir, mein Held.“ Ihre Stimme war mit Ironie getränkt, aber das Lächeln dazu war ehrlich. „Aber jederzeit, My Lady!“ Sie mussten beide Lachen, er zog sie an sich und küsste sie. Jemand räusperte sich hinter ihnen, Lorelai drehte sich um und sah den schmunzelnden Dumbledore. „Ich möchte sie beide ja nicht stören, aber es gibt gleich Mittagessen und wenn sie mich nicht durchlassen, komme ich zu spät. Vielleicht sollte ich noch hinzufügen, dass ich bald verhungere…“ Er zwinkerte seinen Schülern zu, die traten beiseite und ließen den Direktor durch. „Wir sollten auch gehen, sonst begegnet uns noch Filch!“ Lorelai zog Sirius lachend am Ärmel und die beiden liefen in die Große Halle.
Atemlos kamen sie an ihrem Tisch an, Remus winkte ihnen zu und sie liefen zu ihm. „Ich war mal so nett und habe euch zwei Plätze frei gehalten… ach, und Honey? Frank hat sich nach dir erkundigt!“ Sie setzte sich und grinste, die Wette war also immer noch nicht gestorben! „Wo ist denn James?“ Ihr bester Freund war in der Tat nirgends zu sehen, dafür aber eine sichtliche verärgert Lily. „Er hat wieder eine Abfuhr bekommen und schmollt wahrscheinlich. Ich sehe gleich nach ihm!“ Sirius schnappte sich eine große Portion Spaghetti und goss reichlich Tomatensauce darüber. „Die Sicherheitsvorkehrun gen wurden übrigens noch mehr verschärft.“ Remus sagte das ganz beiläufig, aber sofort hörte ihm jeder der anwesenden Marauders zu! „Ich bin doch Vertrauensschüler und deshalb weiß ich es. Ab sofort muss man sich wenn man keinen Unterricht hat im Gemeinschaftsraum aufhalten, die Schlafsäle werden stichprobenartig kontrolliert und die Eingangstür wurde mit einem Zauber belegt, dass kein Schüler auf das Gelände kommt!“
Lorelai blieb beinahe ihr Essen im Hals stecken, das wurde ja immer schlimmer! Bisher hatte man wenigstens im Schlafsaal seine Ruhe und durfte ab und zu am Tag rausgehen! „Es ist besser so, wer weiß, was sonst noch passiert.“ Remus war wie immer vernünftig und jeder wusste, dass er Recht hatte. „Trotzdem, das ist nicht mehr normal! Was kommt denn als nächstes?“ Die Post wurde kontrolliert, überall standen Lehrer und Geister um Wache zu halten, das war keine Schule mehr sondern ein Gefängnis! „Es ist zu unserer Sicherheit!“ Lorelai seufzte, natürlich, aber es gefiel ihr dennoch nicht!
Kapitel 5 – Ein heimlicher Verehrer
Am nächsten Tag kam die Eulenpost. James, der inzwischen wieder einigermaßen guter Laune war, erhielt einen Brief von seiner Mutter mit einer Einladung zum Weihnachtsfest. „Du sollst auch kommen, Padfoot!“ Sirius nickte und sah seinen besten Freund ernst an. „Ich weiß nicht, ich wollte eigentlich in Hogwarts bleiben…“ Lorelai fuhr in den Ferien nie nach Hause und die Marauders verbrachten die freien zwei Wochen meistens mit Streichen. Dieses Mal hatten die besorgten Eltern von Remus und Peter die beiden jedoch nach Hause gebeten und Sirius wollte seine Freundin nicht ganz alleine lassen. James, der so etwas schon geahnt hatte verkündete: „Keine Angst, Honey ist auch herzlich eingeladen!“ Padfoot grinste und sagte dann: „Na wenn das so ist, dann komme ich natürlich gerne!“
Lorelai freute sich schon auf Weihnachten bei den Potters, das war wesentlich besser als deprimiert und einsam in Hogwarts zu sitzen. Aber bis zu diesem Fest war es noch eine Weile hin und bis dahin mussten sie noch viele Schulstunden herumbringen. Sie musste ihren Freunden noch Geschenke kaufen und wusste gar nicht, wann sie dafür Zeit finden sollte! „Also was ist, Honey, kommst du?“ James riss sie aus ihren Gedanken, sie nickte und lächelte. Weihnachten mit James und Sirius, eigentlich fehlte nur noch Lily und alles wäre perfekt.
Die Freunde brachen zu ihrer ersten Stunde auf und wurden überall von misstrauisch aussehenden Geistern und Gemälden beobachtet. Das wurde den ganzen Tag nicht besser, man war nirgends alleine oder ungestört, etwas das die Marauder ziemlich störte. Sie wollten versuchen nach Weihnachten ihre Party nachzuholen und konnten nirgends einen Plan aushecken. „Wir müssen unser Treffen wohl in den Ferien planen und den anderen dann Bescheid sagen!“ sagte James mit einem Zwinkern zu seinen Freunden als sie durch den Eingang in den Gemeinschaftsraum kletterten. Hinter ihnen kamen Alice Minnigham und Kingsley Shacklebolt, die seit kurzem ein Paar waren. Frank Longbottom wich ihnen nicht von der Seite, seine Eifersucht war nicht zu übersehen aber er wollte es nicht zugeben. McGonagall wartete schon im Gryffindor Turm auf ihre Schüler und zählte jeden einzelnen bis sie Flitwick die Erlaubnis gab, sich zurückzuziehen.
Lily saß neben einem der Tische, ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Sie winkte ihrer Freundin, woraufhin sich Lorelai von den Maraudern verabschiedete und sich neben das Mädchen mit den schönen roten Haaren setzte. „Was ist so lustig?“ War die erste Frage, die Honey stellte sobald sie es sich im Sessel gemütlich gemacht hatte. Lily gab ihr ein kleines Päckchen und grinste noch breiter. „Was soll ich damit?“ Lorelai wusste nicht, worauf ihre Freundin hinaus wollte und sah sie ein wenig ärgerlich an. „Nun, ich war eben im Schlafsaal und das lag auf deinem Bett!“ Honey betrachtete das Paket misstrauisch, wer wollte ihr etwas schicken? Es konnte nicht von einem Jungen hinein gebracht worden sein, denn die konnten den Schlafsaal der Mädchen nicht betreten! Aber es war auch nicht durchsucht worden und eine Postsendung war damit ausgeschlossen. „Mach es doch einfach auf, wer weiß, vielleicht steht ja drinnen von wem es ist!“
Lorelai seufzte und öffnete das Päckchen vorsichtig. Sie erwartet fast, dass es ihr um die Ohren flog, aber nichts geschah! Innen lag, in Seidenpapier eingewickelt, eine Schachtel Pralinen. „Wow, ist das süß!“ Lily war hin und weg, aber Lorelai gefiel die ganze Sache nicht. Sie stellte das Paket auf den Tisch vor sich und beschloss, es zu ignorieren. „Was ist denn das?“ Auch das noch, Maureen stand neben ihr und beäugte die Schokolade. „Lorelai hat einen Verehrer, der ihr Süßes schickt!“ Woher wollte Lily wissen, dass diese Pralinen von einem Jungen stammten?
„Darf ich probieren?“ Lorelai nickte und Maureen fischte sich eine zugegeben lecker aussehende, wie ein Herz geformte, Praline heraus. Sie steckte sie sofort in dem Mund und grinste. Plötzlich weiteten sich ihre Augen vor Entsetzen, sei griff sich an den Hals und machte würgende Geräusche! „Oh Nein, was ist mit dir?“ Lorelai sprang auf und packte das Mädchen an den Schultern, damit sie nicht ohnmächtig zusammensank. Niemand schien die Szene bemerkt zu haben, McGonagall unterhielt sich mit Remus und die anderen beschäftigten sich mit Büchern und Hausaufgaben. Maureen verdrehte die Augen, so dass man das weiß ihrer Augäpfel sehen konnte und krachte vorwärts. Lorelai konnte sie nicht halten und schaffte es gerade noch, sie beide in Richtung Sofa zu navigieren, bevor sie das Gleichgewicht verlor und auf die Couch fiel. Lily schlug die Hände vor den Mund, unfähig etwas zu tun und Tränen sammelten sich in ihren Augen.
Lorelai wurde durch das Gewicht fast erdrückt, sie wollte McGonagall rufen, als Maureen plötzlich aufsprang. „Jetzt habe ich euch aber drangekriegt! Ich war echt überzeugend, oder?“ Lorelai konnte es nicht fassen, sie fühlte heiße Wut in sich aufsteigen. „Was fällt dir eigentlich ein? Weißt du, was du uns für einen Schreck eingejagt hast?“ Maureen zuckte nur mit den Schultern. „War doch nur Spaß…“ Das reichte, Lorelai stand auf, holte aus und gab ihr eine Ohrfeige! Die beiden standen heftig atmend da und starrten sich hasserfüllt an. Auf Maureens Wange zeichnete sich der rote Handabdruck von Lorelai ab, die ballte nun die Fäuste und war, wie jeder deutlich sehen konnte, kurz vorm explodieren. Lily ahnte, dass die Situation gleich furchtbar aus dem Ruder laufen würde, also erhob sie sich ebenfalls und stellte sich zwischen die beiden. Sicher, auch sie war wütend auf Maureen, aber gleich so auszurasten fand sie ein wenig übertrieben! Sie musste die beiden Mädchen ganz schnell auseinander bringen.
Hilfe suchend sah sie sich um, aber es hatte sie immer noch niemand bemerkt. Ein paar Erstklässler spielten lautstark fangen und beanspruchten damit alle Aufmerksamkeit für sich. „Beruhigt euch erstmal! Ich bin sicher es tut Maureen leid und Lorelai wollte dir auch keine scheuern!“ Sie bemühte sich so diplomatisch wie möglich zu klingen und keine Seite einzunehmen. Sie kannte die zwei lang genug um sowohl das hitzige Temperament der einen als auch die Gedankenlosigkeit der anderen zu kennen und war über die letzten Ereignisse nicht unbedingt überrascht. „Ich gehe ins Bett. Lily, gute Nacht!“ Lorelai drehte sich um und verließ hocherhobenen Hauptes den Raum. Eins musste man ihr lassen, sie hatte ein Gespür für dramatische Auftritte und Abgänge! „Was fällt diesem Miststück eigentlich ein?“ Maureen rieb sich ihre immer noch gerötete Wange und starrte Honey böse hinterher.
„Warum machst du auch so was? Du weißt genau, wie empfindlich sie auf solche Späßchen reagiert!“ Lily sah ihre Freundin vorwurfsvoll an. „Es war ein Scherz… Aber das zahle ich ihr heim!“ Maureens Stolz war gekränkt, sie konnte Goldsmith sowieso nicht leiden und schwor sich heimlich Rache. Nur wie? Sie musste ihre Rivalin wirklich treffen, sie wollte sie weinen sehen! Ihr kam eine exzellente Idee, sie lächelte in sich hinein und sagte dann: „Ich gehe mal zu Cathy! Bis später!“ Lily blieb kopfschüttelnd zurück, manchmal konnte sie ihre Freunde wirklich nicht verstehen. Die verhängnisvollen Pralinen standen immer noch auf dem Tisch, aber nun konnte man dort, wo vorher das Schokoladenherz gelegen hatte einen kleinen weißen Zettel sehen. Lily holte vorsichtig die gesamten Süßigkeiten hervor und zog dann das Papier heraus. Es war feinstes Pergament, mit großer Mühe beschrieben… Sie stand auf und rannte in den Schlafsaal hinauf.
Oben lag Lorelai mit geschlossenen Augen auf ihrem Bett und krallte ihre Hände in ihr Kissen. Sie kochte vor Wut, am liebsten hätte sie irgendetwas oder irgendwen geschlagen! Sie konnte Maureen nicht leiden, seit ihrem ersten Tag war ihr dieses Mädchen unsympathisch gewesen, aber seit ihrem vierten Jahr war es endgültig vorbei! Damals, an dem ersten Hogsmeade Wochenende war Lorelai mit James unterwegs gewesen, weil sie beiden ein Weihnachtsgeschenk für Sirius brauchten. Doch Prongs sah Lily in einem Geschäft und rannte natürlich sofort dorthinein. Woraufhin Honey alleine weiter suchte und hinter einem der Regale im Honigtopf hörte sie wie Maureen der lieben Cathy erzählte, dass sie Lorelai absolut nicht ausstehen konnte. Nachdem die beiden fröhlich vor sich hingelästert hatten, trat Honey vor die beiden, die sofort Entschuldigungen stammelten und versuchten alles als Spaß hinzustellen.
Lorelai hatte seitdem so wenig wie möglich mit den beiden gesprochen, sie vermied ihre Gesellschaft so gut es ging und redete nur mit Lily, wenn diese alleine war. Aber das heute, das war eindeutig zu viel! Jeder wusste, dass Honey Goldsmith sehr empfindlich auf Todesszenarien jeglicher Art reagierte, was vielleicht daran lag, dass ihre Mutter früh gestorben war. Plötzlich öffnete sie ihre Augen, sie hatte ein Geräusch gehört… Jemand kam die Treppe hinaufgelaufen. Die Tür ging auf und Lily rannte durch den Raum. Sie erkannte ihre Freundin sofort an den kleinen, trippelnden Schritten und richtete sich auf. „Es tut mir leid, sie ist manchmal einfach…“ Das hübsche rothaarige Mädchen suchte nach einem geeigneten Wort. „Dumm?“
„Eigentlich wollte ich gedankenlos sagen, aber gut. Schau mal, das hab eich in der Schachtel gefunden, es lag unter den Pralinen!“ Lily Evans reichte ihrer besten Freundin den Zettel, den sie auf dem Weg nach oben leicht zerknüllt hatte. „Ich will damit nichts mehr zu tun haben, iss die Schokolade oder verschenke sie, ist mir völlig gleich!“ Lorelai legte das feine Papier achtlos auf ihre Bettdecke und überkreuzte die Beine, die Ellbogen auf die Knie gestützt. „Dann lese ich es dir eben vor.“ Bevor Lorelai reagieren konnte, hatte sich Lily den Brief schon geschnappt, räusperte sich und las mit spöttischer Stimme die wenigen Zeilen vor.
„Ich hoffe die Schokolade hat dir geschmeckt, meine Schönste!
Ich fand kein Geschenk, dass deinem Liebreiz gerecht wurde, aber diese Pralinen ähneln der Farbe deiner wundervollen Haare.
Wenn du dich bei mir bedanken willst, dann komm eine Woche nach dem nächsten Vollmond um Mitternacht allein auf das Quidditch Feld.
Dein, dich ewiglich liebender Verehrer, der es vorzieht im Dunkeln zu bleiben“
Lorelai verzog das Gesicht, Lily begann laut zu lachen. „Da hast du jemandem aber ganz schön den Kopf verdreht…“ Sie sahen sich an und prusteten los. Honey las den Brief noch einmal fassungslos durch bevor sie ihn Evans wieder in die Hand drückte. „Tu mir einen Gefallen, verbrenne diesen Zettel im Kamin! Ach, und die Schokolade gehört dir!“ Lily lachte immer noch, als sie wieder in den Gemeinschaftsraum ging, aber Lorelai war die Sache in wenig unheimlich. Wie war dieser Brief hereingekommen und wer war in der Lage so etwas zu schreiben? Ihr fiel beim besten Willen niemand ein der verrückt genug für so etwas war. Sollte sie ihren Freunden davon erzählen? Besser nicht, sie wollte keinen eifersüchtigen Sirius, der jeden ihrer Schritte überwachte… Sie ließ sich wieder zurück auf ihre Decke fallen und schlief bald ein.
Kapitel 6 – Vollmond
Es war wieder so weit, missmutig und einsam ging Remus Lupin die die Heulende Hütte. Seine Freunde würden heute nicht bei ihm sein und das tat ihm weh! Die Verwandlung war sehr schmerzhaft, aber mit ein wenig Beistand wurde sie erträglicher und er hatte das Gefühl; etwas von seiner Menschlichkeit beizubehalten. Dennoch wusste er, dass es zu gefährlich für die anderen Marauders war und hatte sie sogar gebeten, ihm nicht zu folgen. Sie hätten es riskiert, wären ihm trotz all der Verbote heimlich beigestanden und hätten damit ihre Schulkarriere auf Spiel gesetzt. Er spürte bereits wie es begann, er spürte tausend kleine Nadelstiche an seinem Körper und sein Kopf schmerzte schlimmer als je zuvor. Mit letzter Kraft stand er auf und überprüfte ob auch wirklich alles gut verschlossen war, dann ließ er auf eines der Sofas fallen und versuchte so gut es ging dagegen anzukämpfen. Das war ein natürlicher Schutzmechanismus, der die Verwandlung noch qualvoller machte!
Derweil saßen James, Sirius und Peter deprimiert im Gemeinschaftsraum, diesmal unter Aufsicht von Professor Slughorn. Er saß in einer Ecke, völlig versunken in sein Buch und schielte nur ab und zu ein wenig über den Seitenrand. Lorelai machte Hausaufgaben, Lily saß mit Maureen und Cathy und noch ein paar Mädchen um einen Tisch und diskutierte. Honey sprach nicht mehr mit den Freundinnen ihrer besten Freundin und bevorzugte es deshalb alleine zubleiben. Manchmal hörte man Schritte vor dem Portrait der fetten Lady, das waren Filch oder die Lehrer, die wieder Nachtwache hielten.
Remus schrie laut auf, es wurde immer schlimmer, er hielt es bald nicht mehr aus! Er hielt den Kopf in den Händen, auf denen sich langsam ein dichter grau brauner Pelz ausbreitete! Bald war es vorbei, dann war er wieder das mordende Ungeheuer. Er wollte nicht, er wollte dagegen ankämpfen, aber es war stärker als er. Mit einem letzten verzweifelten Schrei verwandelte sich Remus Lupin in einen Werwolf! Er wollte nur noch eines: raus. Seine Instinkte waren stärker als alles andere, er war gefangen und musste fliehen! Eine kleine vernünftige Stimme in seinem Kopf wollte ihn abhalten, aber sie war zu schwach. Der Werwolf rüttelte an der Tür, kratzte, er warf sich so fest er konnte dagegen bis das Holz brach. Mit einem berstenden Knall stürzte er durch den Eingang, Splitter steckten in seinem Körper und brannten höllisch.
„Was ist denn los mit dir? Du wirkst irgendwie abwesend!“ Sirius sah aus dem Fenster auf das Gelände und zuckte nur mit den Schultern. „Ich weiß nicht, Prongs, etwas stimmt nicht.“ Er war beunruhigt obwohl er nicht wusste, warum! Remus war in Gefahr, er spürte das ganz deutlich. „Du hast Recht, wir sollten mit Moony da draußen sein! Aber wir kommen hier nicht weg…“ Er sah sich um, Slughorn würde es bemerken und wenn nicht er, dann Evans und die würde sie verpetzen. „Das ist es nicht, Prongs! Ich weiß auch nicht, aber… Halt mich jetzt nicht für verrückt: Moony steckt in Schwierigkeiten!“ Sirius meinte es todernst und als James das merkte, verging ihm das übliche belustigte Grinsen und er schluckte hart. „Wie meinst du das, Padfoot?“ Doch Sirius zuckte nur mit den Schultern und starrte weiter aus dem Fenster.
Er sah sich um, um ihn herum war es völlig still! Das war ungewöhnlich, stellte der kleine menschliche Teil von Remus Lupin fest. Normalerweise würden wenigstens die Vögel singen oder hatte er sie mit seinem Ausbruch verschreckt? Egal, er wollte jagen! Der Werwolf schnüffelte nach einer Fährte, aber er witterte absolut gar nichts! Er rannte in den Wald, immer weiter hinein, der Jagdtrieb wurde immer stärker! Da, auf der Lichtung war jemand, er konnte es riechen und er spürte, wie seine Instinkte übernahmen. Remus wollte sich abhalten, aber er konnte es nicht! Es war einfach stärker als er!
Der Werwolf schlich sich durch die Bäume an sein Opfer heran, es war ein Mann, vielleicht um die vierzig und kräftig. Aber gegen ihn hatte er keine Chance und das wusste Remus. Er wollte umkehren, aber er konnte es nicht. Plötzlich hörte er etwas mit seinen feinen Ohren rascheln, es kam von der anderen Seite! Ein Geräusch, das er noch nie zuvor gehört hatte. Remus konzentrierte sich so fest er konnte auf die seltsamen Laute. Da drehte sich der Mann um, auch er hatte eine Bedrohung wahrgenommen. Remus war inzwischen völlig auf Verteidigung eingestellt, sein Nackenhaar stand aufrecht und die Fangzähne waren bereit jeden Angreifer zurückzuschlagen.
Lorelai saß über ihrem Aufsatz, das Tier was Dumbledore an der Tafel beschrieben hatte, war eine Hydra. Sie fragte sich, wofür das jemals nützlich werden konnte, diese Tiere waren schließlich extrem selten und in England fast völlig ausgestorben! Plötzlich lief ihr ein eisiger Schauer über den Rücken, sie zitterte sogar ein wenig. Was war das? Sie sah sich um, aber niemand anderes bemerkte es! Sie schrieb ihren letzten Absatz fertig, packte alle ihre Sachen ein und verabschiedete sich von Lily und den Maraudern. Sie wollte ins Bett und möglichst schnell schlafen. Das gelang ihr auch, aber in ihrem Traum sah sie Remus auf einer Lichtung im Wald stehen, er beobachtete etwas…
Remus zuckte zusammen als er das Gesicht seines Opfers im Mondlicht sah: Es war Professor Nicholas! Er sah schlimm aus, die Kleider zerrissen und einige blutige Kratzer im Gesicht und an den Armen. Das hatte ihn hergelockt, das Blut dieses Menschen! Der Lehrer hielt einen Zauberstab in der Hand, doch der war zerbrochen! Was sollte das? Der Mensch in ihm war verwirrt, den Werwolf interessierte sein Opfer dagegen nicht mehr. Das Rascheln kam näher, es schien überall gleichzeitig zu sein! Links, rechts, es kam immer näher, das war sicher. Remus sprang aus dem Schutz der Bäume hervor und rannte auf die Lichtung. Er musste fliehen, denn er fühlte, dass diese Geräusche Gefahr bedeuteten!
Der Lehrer sah ihn an und schrie entsetzt! Richtig, er war ein Werwolf… Er musste es Nicholas erklären, bevor der einen Fehler machte! Aber wie sollte er das anstellen? Remus blieb stehen, sie waren nun auf gleicher Höhe, direkt gegenüber. In den Augen seines Lehrers sah er Angst, aber die hatte nichts mit dem Werwolf vor ihm zu tun. Nein, es war mehr eine Mischung aus blinder Panik, Entsetzen und Schock! Er zitterte und unter seinen Augen waren tiefe blaue Ringe, die Haltung war gebückt und der linke Fuß stand seltsam ab. Langsam hob Nicholas den Zauberstab, wobei die abgebrochene untere Hälfte auf den Boden fiel. Remus hörte das Rascheln, aber das kümmerte ihn im Augenblick nicht! Er wollte Nicholas angreifen, seine Zähne in seinem Fleisch vergraben. Er hielt sich oder besser gesagt den Werwolf mit aller Kraft zurück.
„Hat er dich geschickt? Er kann mich noch so oft foltern, ich kann es ihm nicht sagen!“ Remus wusste nicht, wie ihm geschah. Der Mann hob seinen Zauberstab nun auf Augenhöhe, daraufhin sprang er in die Luft, bereit zum tödlichen Angriff! „Stupor!“ Ein Blitz sauste durch die Luft und traf Remus direkt in die Brust. Er spürte den Schmerz, dann krachte er hart auf den kalten nassen Boden und blieb regungslos liegen.
Lorelai schreckte hoch, war das real gewesen? Ihr war etwas ähnliches schon einmal passiert, mit Sirius. Ihre Gabe, die Lavität spielte ihr manchmal diesen Streich… Sie war in Remus Gedanken gewesen, hatte gesehen was er sah und gefühlt was er fühlte. Sie machte sich Sorgen um ihren Freund und sprang auf. Sie wollte zum Fenster, sie musste ihn finden! „Nicht so schnell, junges Fräulein, wo wollen sie denn hin?“ Es war Slughorn, er stand mitten in dem Schlafsaal und betrachtete sie misstrauisch. „Es ist schon spät, sie gehen besser ins Bett, Ms. Goldsmith!“ Sie hatte keine Wahl, sie tapste vorsichtig zurück und zog ihre Decke über den Kopf. Hoffentlich geht es Remus gut, war ihr letzter Gedanke vor dem Einschlafen.
Als Remus aufwachte spürte er zuerst einen stechenden Schmerz in der Brust. Was war geschehen? Und warum lag er in… Gras? Ja, er war eindeutig auf einer Wiese! Direkt über ihm war der blaue Himmel und wenn er den Kopf vorsichtig bewegte, dann konnte er die Bäume eines Waldes erkennen… Was war nur geschehen? Er rappelte sich langsam auf und klopfte Erde und Dreck von seiner Kleidung, da sah er es! Ihm stockte der Atem, das durfte nicht sein! Panisch lief er zu einem zerfetzten Umhang, auf dessen Vorderseite ein Hogwarts Wappen gestickt war. Er hob den schwarzen Mantel auf und spürte wie sein Puls schneller wurde. Der Umhang war nass und kalt, geschockt ließ er ihn wieder allen! Seine Handflächen waren rot, blutrot… Er blickte auf seine Füße, um ihn herum war eine große braunrote Pfütze! Er zitterte, Tränen liefen über seine Wangen und tropften in die Blutlache unter ihm.
Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter und drehte sich um. Überrascht sah er in das Gesicht von Dumbledore und Lorelai! „Ich… ich wollte das… ich bin…“ Er wusste nicht was er sagen sollte! Er schämte sich, für das was er getan hatte und dafür, dass er den Rat des Direktors nicht befolgt hatte. Außerdem war ihm sein Ausbruch peinlich, er wischte sich schnell die Tränen mit seinem Ärmel von den Wangen. „Es ist in Ordnung, Mr. Lupin. Ms: Goldsmith hat mir erzählt, was sich zugetragen hat. Wir wissen, dass sie unschuldig sind.“ Er sah seine Freundin überrascht an, aber aus ihrem Gesichtsausdruck wurde er nicht schlau. Wie konnte sie wissen, was passiert war, wenn er es nicht einmal selbst wusste. Dumbledore kniete nieder und schluckte schwer.
„Dieser Umhang gehörte einem unserer Lehrer, Professor Nicholas. Ich bitte sie, keiner von ihnen darf etwas von diesem Zwischenfall in Hogwarts erwähnen!“ Während er das sagte, hob er den Mantel und ein Stück eines zerbrochenen Zauberstabes auf und schüttelte traurig den Kopf. „Aber wir dürfen es Sirius und James erzählen, oder?“ Dumbledore musterte seine Schülerin nachdenklich und lächelte dann