Es ist jetzt über 2 Monate her, als Lily den Brief gekriegt hat in dem stand dass sie eine Hexe sei und von nun an in Hogwarts zur Schule gehen würde.
Lily saß mit ihren Eltern in „Dean´s Cafe“ im King´s Cross Bahnhof. Pendler die gerade zur Arbeit unterwegs waren, huschten an den dreien vorbei. Es war erst 8 Uhr morgens, als noch 3 Stunden bis der Hogwarts Express los fuhr. Aber Lily hatte es einfach nicht mehr erwarten können, sie wollte heute um 6 Uhr schon los fahren. Und da Michael und Gloria ihrer jüngsten Tochter so gut wie keine Bitte abschlagen konnten, fuhren sie schon um 6.30 Uhr von Botley weg.
Nur Petunia war das gar nicht recht, denn auch für sie begann heute die Schule, sie kam jetzt auf die Oberschule. Schon den ganzen Sommer drehte sich alles um Lily, beklagte sie sich lautstark bevor Lily mit ihren Eltern nach London losfuhr. Ihre Eltern entgegneten nur, dass sie Lily bis Weihnachten nicht mehr sehen würden und das nur gerecht sei.
Lily schaute sich gespannt im King´s Cross um, sie fragte sich wie sie wohl für die anderen Leute wirken musste.
Lily hatte sich zwar noch nicht getraut ihren Umhang umzulegen und den Spitzhut auf zu setzen, aber sie hatte 5 große Koffer dabei.
In einem Koffer befanden sich ausschließlich Bücher, hauptsächlich Schulbücher. Im zweiten Koffer hatte sie Schulutensilien, wie ein Kupferkessel, viele Rollen Pergametpapier und einige Federkiele und was Lily noch meinte zu brauchen, verstaut.
In den restlichen drei Koffer hatte sie Kleidung und eine Menge Süßigkeiten drin, sie wusste ja nicht was sie brauchen würde in Hogwarts, also hat sie einfach mal alles mitgenommen.
Doch was am meisten Aufsehen erregte war ihre neue Eule „Niagipha“, oder „Nia“ wie Lily ihren Namen immer abkürzte, sie fand „Nia“ einfacher zum Aussprechen.
Nia machte nämlich mächtigen Lärm, sie flatterte ständig unruhig hin und her und biss in die Käfigstäbe.
Nia war eine junge Schleiereule, die verblüffende Ähnlichkeit mit jener Schleiereule hatte, die den Brief von Hogwarts brachte. Sie hatte das selbe hellbraune Gefieder und hier und da schimmerten ein paar hellere Federn durch. Lily hatte sich in der Winkelgasse auf der Stelle in sie verliebt und musste sie einfach kaufen.
Ja, die Winkelgasse, so was eigenartiges hatte sie noch nie gesehen vorher. Und was sie noch erstaunlicher fand, sie hatte doch tatsächlich gleich hingefunden. Sie sagte sich einfach leise immer vor sich hin „Ich muss in die Winkelgasse“ und plötzlich stand sie vor einem eigenartig aussehendem Restaurant, oder was das auch immer war. Auf einem Schild stand dort mit großen Lettern „Tropfender Kessel“. Irgendwas bewegte sie, da hinein zu gehen.
Also sie rein kam, schlug ihr gleich dichter Qualm ins Gesicht und viele eigenartig gekleidete Leute sah sie an kleinen runden Tischen sitzen. Sie hatten alle bunte Umhänge und ebenso bunte Spitzhüte.
Auf einmal kam ein kleiner Mann mit schrumpligen Gesicht, der einen roten Spitzhut aufhatte, auf sie zugerannt.
„Hallo Mss,“ sagte er, „ich habe sie noch nie hier gesehen, wo wollen sie denn hin? Ach, entschuldigen sie bitte, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt mein Name ist Zachary O´Grady. Ich bin der Inhaber des Tropfenden Kessels.“
„Oh,“ sagte Lily „mein Name ist Lily Evans, ich komme dieses Jahr nach Hogwarts und ich suche die Winkelgasse.“
Zachary O´Grady machte große Augen.
„Oh, eine Hogwartsschülerin,“ und schüttelte Lily ausgiebig die Hand, „es freut mich sehr. Dann folgen sie mir bitte ich zeige Ihnen wie sie zur Winkelgasse kommen.
Lily folgte dem freundlichen Mann in ein kleines Hinterzimmer. Das Zimmer sah sehr sonderbar aus. Es gab keine Möbel darin, nur ein etwa 50m langer Gang führte zu einer Tür.
„Wenn sie da durch diese Tür gehen, kommen sie in die Winkelgasse.“ Sagte O´Grady freundlich.
Lily ging langsam zu der Tür und öffnete sie vorsichtig. Es kam ein seltsamer dunkelblauer Schleier zum Vorschein. Lily fasste vorsichtig mit der Hand hinein und der Schleier begann zu blitzen und öffnete sich einen Spalt.
Sie war sich sicher der Schleier war mit einem Zauber belegt. Als sie durch gegangen war, sah sie die merkwürdigste Straße ihres Lebens. Überall liefen Leute mit bunten Umhängen und Spitzhüten rum....
„Bumm“ Lily schreckte aus ihren Gedanken auf
„Was war das denn?“ Lily schaute ihre Eltern fragend an.
Und dann sah sie es, der Käfig mit Nia war von dem Kofferberg gefallen und aufgegangen...
„Nia!“ schrie Lily
„Nia ist weg!!“ rief sie zu ihren Eltern
„Wie meinst du das, Nia ist weg?“ fragte ihr Vater
„Ich bin aus Versehen gegen die Koffer gestoßen und dabei ist der...Käfig auf....gegangen.....und jetzt ist......Nia.....weg.....“ Lily musste sich zusammenreißen um nicht in Tränen auszubrechen.
„Ach, Kind, wir werden sie schon wieder finden...“ versuche Gloria ihre Tochter zu beruhigen.
„Am Besten wir gehen mal los, Lily und schauen wo sie ist. Gloria sei so lieb und bleib solange bei dem Gepäck.“ Sagte Lilys Vater.
Er nahm Lily in den Arm und sprach ihr Mut zu, dass sie Nia schon wieder finden würden.
„NIA!“ rief Lily und lief die Treppe zu den Gleisen runter.
„NIA!“
„Da schau,“ sagte Lilys Vater „da ist ein Polizist vielleicht kann er uns helfen.“ Und ging mit Lily zu dem herum stehenden Polizisten rüber.
„Officer, entschuldigen sie bitte, meiner Tochter ist ihre Eule ausgekommen, könnten sie...“
„Eule?“ frage der Polizist ungläubig
„Ja, Eule....könnten sie uns vielleicht suchen helfen oder haben sie eine Eule vorbei fliegen sehen? Es ist eine Schleiereule mit einem hellbraunem Gefieder und sie hört auf den Namen Nia.“ Michael sprach so schnell, dass er sich nicht sicher war, ob der Polizist ihn überhaupt verstanden hatte.
Der Polizist schaute etwas verwirrt, doch dann verfinsterte sich seine Miene
„EULEN? EULEN? Jedes Jahr am 1. September wimmelt es hier im King´s Cross vor EULEN. Wo wollen die Leute nur mit diesen Viechern hin? Das ist doch abnormal, davon mal abgesehen dürfen Eulen gar nicht im Zugverkehr mitgeführt werden!“ sagte der Polizist und seine Augenbraune zogen sich streng zusammen.
Michael und Lily wichen vor Schreck zwei Schritte zurück.
„Trotz-dem....Viel-en Dank, Offi-cer!“ stotterte Michael und ging mit Lily weiter.
„Nia!“ rief Lily wieder ihre Eule. „Nia!“
Plötzlich flog von einer Stange hoch oben an der Decke des Bahnhofes, Nia im Sturzflug zu Lily.
„Nia,“ rief Lily erfreut, als sie ihre Eule erkannte. Sanft landete Nia auf Lilys Schulter.
„Mensch Nia, was machst du denn für Sachen, wir haben uns solche Sorgen gemacht.“ Sagte Lilys Vater erleichtert zu der Eule und streichelte ihr über die Flügel.
Als sie wieder zurück zum Cafe kamen, wo immer noch Lilys Mutter wartete, sperrte Lily Nia sofort wieder in den Käfig und gab Nia ein bischen was von ihrer Lieblingsnascherei, ein Stück Schokolade. Lily fand das etwas komisch dass Eulen sowas mochten, dachte aber dass das für Eulen von Zauberer, die ja zweifelsohne keine gewöhnlichen Eulen waren, schon OK sei.
.......