Anm.: Sachen die in Band 6 in meiner FF auftauchen sind zufällig, da ich den 6. Band noch nicht gelesen hab!
1.Ein ungewöhnlcher Brief
Es war einer dieser heißen Sommertage Ende Juni, schon am Vormittag kletterte das Thermometer auf über 28 Grad. Hier in Botley einem Vorort von Oxford ging man trotz der großen Hitze, den typischen Samstagvormittags-Beschäftigungen nach. Man sah Väter die mit ihren Kindern im Garten Fußball spielten. Andere mähten den Rasen und wieder andere wuschen ihre Autos in der Einfahrt.
Auch in der Chestnut Road Nummer 6, schien es ein ganz normaler Samstagvormittag zu werden. Auf der Terrasse des altenglischen Herrenhauses, saß ein hübsches junges schlaksiges Mädchen, das in einem Buch las. Letzte Woche hatte sie ihren ersten großen Wachstumsschub gehabt. Was auch Zeit wurde, wie sie meinte. Ihre braunen langen Haare fiehlen beim lesen immer wieder ins Gesicht, sie hasste diese langen Haare und wollte sie am liebsten abschneiden so wie ihre Freundin von der Middle School Andrea Wilsporn. Aber ihre Eltern fanden ihr würden keine kurzen Haare stehen.
„Lily!“ ruft jemand aus dem Wohnzimmer des altenglischen Herrenhauses.
„Ja, Petunia!“ Lily verdrehte die Augen und fragte sich was ihre Schwester jetzt schon wieder wollte.
„Komm mal bitte ins Wohnzimmer!“ rief Petunia hysterisch.
„Komm du doch auf die Terrasse...“
Ein ebenso schlaksiges Mädchen, aber mit blonden langen Harren und einer spitzen Nase, kam aufgescheucht auf die Terrasse gerannt.
„Lily, Lily das musst du dir unbedingt anschauen .... da im Fernsehen .... da ist einer bei dem Fernsehquiz bis zur letzen Frage gekommen!!“ rief Petunia aufgeregt und hüpfte voller Aufregung von einem Bein auf das andere.
„Ist ja der totale Wahnsinn, Petunia!“ Lily verdrehte die Augen, sie konnte einfach beim besten Willen nicht verstehen, warum ihre Schwester so was für aufregend hielt.
Als Lily wieder in ihrem Buch zu lesen begann, ging Petunia eingeschnappt wieder ins Wohnzimmer!
Ja, eigentlich war es ein ganz normaler Samstagvormittag!
Ein roter Mercedes, es war das neueste Modell, fuhr die Auffahrt von Haus Nummer 6 hinauf. Es stieg ein schlanker dunkelhaariger Mann mittleren Alters, es war Michael Evans der Vater von Lily und Petunia, und eine etwas pummelige aber gutaussehende Frau, es war Michaels Frau Gloria Evans, aus.
Gloria kam ganz aufgeregt auf die Terrasse gelaufen.
„Lily, Lily ich habe eine wunderbare Idee für deine Geburtstagsfeier heute Nachmittag.“
„Ach, Mom ich habe dir doch heute beim Frühstück schon gesagt, ich will keine große Geburtstagsfeier, Andrea und David kommen vorbei, das reicht mir.“
Ja, David kam .... dachte Lily träumerisch.
David ging in ihre Klasse und seit ein paar Monaten schwärmte sie für ihn. Sie konnte es gar nicht glauben, dass er heute kommen würde.
„Aber Kind“ unterbrach ihre Mutter ihre Träumerei „es wäre doch viel schöner wenn wir so wie letztes Jahr wieder unsere Geburtstagstradition machen würden ...“
„Mom, nicht die Geburtstagstradition!“ unterbrach Lily ihre Mutter.
Geburtstagstradition im „Hause Evans“ bedeutet dass alle aus der Nachbarschaft kamen und man Partyspiele, wie Topf schlagen oder Würstchen schnappen spielt. Letztes Jahr hat ihre Mutter sogar einen Clown auf einem Pony engagiert.
„Ja, aber das hat Dir doch sonst immer Spaß gemacht ...“ entgegnete Gloria
„Ja, schon aber dieses Jahr werde ich elf!!! Ich bin kein Kind mehr!“ Natürlich hatte Lily diese Geburtstagstradition schon seit zwei Jahren nicht mehr ausstehen können, nur aus Liebe zu ihrer Mutter hat sie das noch mitgemacht.
Aber dieses Jahr soll alles anders werden, weil ja David kommen würde.
„Na gut, dann halt keine Geburtstagstradion!“ sagte Gloria leicht angesäuert und folgte ihrem Mann Michael in die Küche.
Lily war froh, dass sie dieses Jahr zum ersten Mal selber bestimmen konnte, wie ihr Geburtstag aussah. Zufrieden mit sich selbst lehnte sich sich wieder in ihren Lehnstuhl zurück und begann weiter zu lesen.
„Gururu Gururu!“
schallte es plötzlich über der Chestnut Road. Lily schreckte auf und wäre beinahe aus dem Lehnstuhl gefallen, so laut war das Geräusch.
„Gururu Gururu!“
Da war es schon wieder, hört sich an wie eine Eule, dachte Lily, aber das war ja vollkommen unmöglich. Eulen sind ja nur nachts aktiv.
„Gururu Gururu!“ schallte es wieder, diesmal schien das Geräusch näher zu sein. Lily schaute in den Himmel in die Richtung aus der diese merkwürdigen Laute kamen. Und tatsächlich es war eine Schleiereule Lily wusste es deswegen so genau, weil Biologie in der Schule ihr Lieblingsfach ist und Eulen zu ihren Lieblingstieren gehörten.
Als die Schleiereule über dem Haus mit der Nummer 6 war, setzte sie zum Sturzflug an. Lily musste sich ducken, sonst hätte sich die Eule mit ihren scharfen Krallen in ihr T-Shirt gebohrt.
Die Eule landete dann doch sanft auf dem Terrassentisch. Lily ging langsam auf sie zu. Sie wunderte sich, warum sich so scheue Tiere so nah bei Menschen aufhielten. Was für Eulen ja eher untypisch war.
Plötzlich sah sie, dass die Eule einen großen dicken Brief bei sich hatte. Als Lily den Brief von der Eule nehmen wollte, zwickte sie sie leicht in den Finger und flog mit einem zufriedenen „Gururu Gururu“ wieder davon.
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To be continued