Vorwort
Guten Tag meine lieben Leserinnen und Leser!
Es freut mich wirklich, das ihr hergekommen seit, um etwas über mein aufregendes Leben zu erfahren, auch wenn manch einer dies nicht als aufregend bezeichnen würde.
Ich für meinen Teil freue mich, dass sich Patrick (Killthebeast) dazu bereiterklärt hat, diesen Text aus meinen Erzählungen und Geschichten zu verfassen. Bitte seid nicht zu streng mit ihm, denn er ist nur ein Mensch und hat seine Fehler, mit allerlei Dingen, die ich nicht im Entferntesten verstehe.
Genug mit dem Gerede und auf zu meiner Geschichte.
Pig (Pigwidgeon)
Harry Potter - Mein Leben bei den Weasleys
Als ich noch eine junge Eule war, habe ich allerlei Dinge über die Zauberer und Hexen gehört, von denen ich nicht glauben konnte, das sie so verschieden sein könnten. Einige, so hörte ich, sollten unheimlich nett sein, während andere nicht auszustehen wären.
Von diesen Dingen habe ich beides kombiniert erfahren, als ich von einem netten und zugleich etwas nervigen Mann namens Sirius Black in einem Eulengeschäft in der Winkelgasse gekauft wurde.
Er hat sich um mich gekümmert, auch wenn ich denke, das ich nicht gerade sein liebstes Haustier war. Es ging mir trotzdem niemals schlecht, also sollte ich mich nicht beklagen.
Nachdem mein ehemaliger Besitzer von Hermine Granger, Harry Potter und meinem neuen Herrn Ron Weasley als unschuldig erkannt und der Verräter enttarnt wurde, kam ich zu den Weasleys.
Der jüngste der Jungen, Ron, hatte an diesem Abend sein Haustier, eine Ratte namens Krätze verloren, die sich als Verräter herausstellte.
Tja, was soll ich weiteres sagen? Vielleicht berichte ich nun weiter von der Zeit, die ich mit Ron verbracht habe und wie sich unsere Beziehung zueinander, nach den anfänglichen Problemen schließlich besserte.
Es war an einem ziemlich bewölkten und kalten Tag, an dem es einer Eule eigentlich keinen Spaß macht, einen Brief für seinen Besitzer zu überbringen.
Ich war eine Ewigkeit geflogen, da ich den Weg zu dem Weibchen meines Besitzers noch nicht kannte. Deshalb war es notwendig mich bei anderen Eulen, Vögeln und diversen weiteren Tieren nach dem Weg zu erkundigen. Einige Begegnungen waren nicht zu empfehlen.
Tut mir leid, ich schweife schon wieder ab.
Der Regen und das kalte Wetter, waren nicht gerade die besten Bedingungen, um sich an die frische Luft zu begeben, aber wenn mein Besitzer meinte es wäre notwendig, wollte ich mich nicht beschweren. Schließlich war ich viel zu lange im Hause der Weasleys ohne eine sinnvolle Beschäftigung gefangen gewesen.
Trotz des schlechten Wetters war es eine willkommene Abwechslung.
Als ich in London ankam, hatte sich das Wetter merklich gebessert und der Regen hatte aufgehört, so das ich mich erst einmal niederließ und ausschüttelte, um mich von den Regentropfen, die in meinem Gefieder hingen, zu befreien.
Ich sah mich um und stellte fest, das die Stadt in allen erdenklichen Farben der verschiedenen Lichter schimmerte. Von meinem Sitzplatz auf dem Dach eines sehr hohen Gebäudes konnte ich einen Großteil, dieser gigantischen Stadt überblicken. Es war wunderschön. Sie funkelte, als würden tausende von Sternen auf dem Boden unter mir funkeln. So ganz anders, als wenn ich bei Ron auf dem Land war. Es war aufregend zu Hermine oder vielleicht auch mal zu Harry reisen zu dürfen.
Das Wetter besserte sich merklich und schon bald war ich durch weitere ortsansässige Eulen und Vögel zu dem kleinen, ansehnlichen Vorort gelangt, in dem Hermine Granger im Haus ihrer Eltern wohnte.
Es war ein so anderes Haus, das ich bei meinem ersten Besuch beinahe so vorkam, als wenn ich mich verflogen hätte. Es war riesengroß und war aus weißen Steinen und Brettern erbaut. Die Wände hatten klare Linien, auch wieder so ganz anders als ich es gewöhnt war. Ich flog langsam um die oberen Fenster des Hauses herum, um herauszufinden, welches der Fenster in das Zimmer von Hermine führte. Es dauerte eine Weile, bis ich das richtige Fenster gefunden hatte und mich auf seiner Fensterbank niederließ. Aufgeregt begann ich mit meinem Schnabel an das Fenster zu stupsen, um auf mich aufmerksam zu machen.
Die von meinem Besitzer so angehimmelte Miss Granger saß an ihrem Schreibtisch und war wie verrückt dabei, auf einem Pergamentblatt etwas zu notieren. Als sie jedoch bemerkte, das ich an ihr Fenster klopfte, drehte sie sich um und schenkte mir eines ihrer tagerhellenden Lächeln. Allein für dieses hatte sich der lange und anstrengende Weg nach London und die Sucherei nach dem richtigen Haus gelohnt.
Geschwind war sie am Fenster und hatte es geöffnet, um mir Einlass zu gewähren. Ich nahm das Angebot dankend an, trat ein und schüttelte erst einmal mein völlig durchnässtes Gefieder aus. So, das war nun schon viel angenehmer und ich konnte mich wieder meiner eigentlich Aufgabe zuwenden, das Pergament an meinem Bein zu überbringen. Gehorsam, so wie ich es gelernt hatte, hob ich meine Klaue und streckte sie ihr entgegen.
Sie durchwuschelte mein Gefieder, was mir gar nicht gut gefiel, da es so viel zu unordentlich wurde. Schließlich muss man ja, auch als Posteule, auf sein Äußeres achten. Aber ich ließ es mit mir geschehen, da ich meinem Besitzer keine Schande machen wollte.
Dann begann sie das Pergamentblatt an meinem Bein zu lösen, um mir anschließend einen Eulenkeks aus einer Dose, die auf dem Tisch stand, zu geben, den ich natürlich dankend annahm.
Dieser Geschmack ihrer Kekse liegt mir bis heute auf der Zunge. (Haben Eulen eine Zunge?)
Es mussten ganz besondere Leckereien sein. Sie schmeckten nach köstlichem Vanille. Die besten Eulenkekse von allen. Niemals hatte oder habe ich etwas Köstlicheres bekommen. Das war ein Dank, der meiner Mühen wert war und den ich mir verdient hatte. Schließlich war ich meilenweit geflogen und hatte mich durch schlechtes Wetter kämpfen müssen.
Während sie wie besessen auf ein Pergament kritzelte, was zweifelsohne an Ronald adressiert werden würde, steckte ich meinen Schnabel unter meinen Flügel und begann mich zu putzen. Dies tat ich so lange, bis ich nicht mehr das, nun vertraute Kratzen der Feder hörte und zu ihr aufsah. Mittlerweile war sie mit ihrem Gekritzel fertig und hatte das Blatt zu einem ordentlichen Röllchen verarbeitet, was sie mit einem Stück Schnur an meinem Bein befestigte. Dann bekam ich noch einen dieser Leckerbissen.
Leider bekam ich dieses mal nicht Hermines Katze Krummbein zu Gesicht, mit dem ich mich wirklich wunderbar verstand. Er war Hermines Kater und neben Harry Potters Eule Hedwig, mein bester Freund. Er konnte schon manchmal ziemlich eifersüchtig und besitzergreifend sein, wenn sich Ronald und Hermine näher kamen oder alleine waren. Dieses resultierte nicht selten in Auseinandersetzungen zwischen meinem Besitzer und Hermine. Ich will nicht behaupten, das es nur Krummbeins Schuld ist, aber er könnte sich etwas diplomatischer verhalten. Hedwig sieht das genauso wenn ich mich mit ihr unterhalte, aber man kann es diesem alten Kater einfach nicht ausreden.
Nach ein paar abschließenden Worten von Hermine, in denen sie mir für die Überbringung der Nachricht dankte, (als wenn ich jemals eine Nachricht nicht überbracht hätte) öffnete sie wieder das Fenster und ließ mich in den wiederaufhellenden Nachthimmel hinaus.
Der Rückweg war um einiges angenehmer und leichter als ich es zuerst angenommen hatte. Es wurde langsam Morgen und das erste Licht wurde sichtbar. Außerdem war mir nun der Weg bekannt, wodurch ich mich nicht mehr bei jemandem erkundigen musste, was mir eine zusätzliche Zeitersparnis brachte. Die Sonne war herausgekommen, gerade so als wolle sie mir gratulieren, da sich es geschafft hatte. Sie wärmte mich und tat meinen angestrengten Knochen richtig gut.
Durch die erfolgreiche Überbringung des Schriftstückes, war ich wiedereinmal in einer euphorischen Stimmung. Solange ich meine Lieferungen erfolgreich an den Empfänger abgeben würde, wäre mir eine glückliche Zukunft gewiss. Mein Besitzer wird sich sehr freuen, wenn ich zurück bin und mich belohnen.
Nun war auch endlich der Fuchsbau in Sicht und als ich herankam, sah ich den Rauch, der aus dem Schornstein stieg, was nur bedeuten konnte, das es bald Frühstück bei den Weasleys gab und Rons Mutter Molly damit beschäftigt war, es herzurichten und den Tisch zu decken.
Da mir bekannt war, das Ron gerne lange schläft und er es gar nicht schätzt, dass man ihn weckt, begab ich mich zum Küchenfenster, um dort Einlass gewährt zu bekommen. Nur einmal hatte ich den Fehler gemacht und meinen Besitzer zu dieser Tageszeit in seinem Zimmer besucht. Es wird mir für immer eine Lehre sein, dies nicht wieder zu tun.
Er hatte ein paar unverständliche Worte gesagt, mich mit seinen Habseeligkeiten beworfen und rumgemault. Das wollte ich nicht noch einmal erleben.
Das Fenster wurde geöffnet und ich setzte mich auf den Küchentisch, um dort zu warten.
Wie lange ich gewartet habe, kann ich nicht sagen, denn Ron ist üblicherweise der Letzte der sich unten blicken lässt.
Als ich ihn jedoch endlich erblickte, begann ich wild mit den Flügeln zu schlagen und um seinen Kopf zu kreisen, damit er mich bemerkte und ich meinen Auftrag zuende bringen konnte. Nun sah er mich auch und ich reichte ihm, wie zuvor schon bei Hermine, mein Bein. Er nahm das Pergamentstück und hatte ein Lächeln auf dem Gesicht, welches nur diese eine Dame bei ihm bewirken konnte. Achtlos schmiss er mir einen Eulenkeks vor den Schnabel, aber das war mir egal. Die zwei wichtigsten Menschen in meinem Leben hatte ich innerhalb kürzester Zeit glücklich gemacht und es gab keinen besseren Dank.
Tja, was soll ich zum Abschluss meiner Lebensgeschichte sagen? Vielleicht reicht es ja, das man nicht immer vom ersten Eindruck ausgehen sollte, denn es gilt: "RAUE SCHALE WEICHER KERN."
ENDE