Huhu ^^ Ich mal wieder *g* Ich habe hier noch den Oneshot, den ich für eine Freundin geschrieben habe Sie hat sich einen über Ron und Hermine gewünscht et voilà das ist heraus gekommen Viel Spass beim Lesen und ich freue mich über Kommis ^^
Hermine sass schreibend an einem Tisch im Gemeinschaftsraum. Ihre Hand hatte sie sorgfältig über den bereits geschriebenen Text gelegt, damit ihn niemand lesen kann. Sie hielt kurz inne und sah sich um. Der Gemeinschaftsraum war leer bis auf einige Erstklässler, die begeistert eine Partie Zaubererschach spielten. Hermine beobachtete sie einen Moment lang und musste lächeln. 6 Jahre besuchte sie schon Hogwarts und jetzt stand sie in einem halben Jahr vor ihrem Schulabschluss. Gedankenverloren drehte sie sich wieder um und las die Worte, die sie eben geschrieben hatte.
Seit mehr als einem halben Jahr weiss ich nicht, was mit mir los ist. Ich versuche, ich selbst zu sein. Verschwinde wie in den letzten Jahren in der Bibliothek, um Dinge nachzuschlagen, doch ich kann mich auf nichts konzentrieren. Mit Schrecken habe ich festgestellt, dass ich noch einen Berg Hausaufgaben zu erledigen habe. So habe ich mich das letzte Mal gefühlt, als ich mir in meinem dritten Jahr zuviel zugemutet hatte. Ich wünschte, ich wüsste, was mich immer zu ablenkt. Ach, wem mache ich etwas vor? Ich weiss es genau. Ich will es nur nicht wahr haben, will es mir selber nicht eingestehen, weil ich Angst davor habe. Angst? Wovor genau eigentlich. Mit Victor damals hat es ja auch geklappt. Okay, Victor war nichts Ernstes. Das war mehr meine erstes verliebt sein. Doch das, was ich jetzt fühle, ist soviel anders, soviel intensiver. Ich kann es nicht beschreiben. Sobald ich alleine bin, wünsche ich, in seiner Nähe zu sein. Bin ich in seiner Nähe, weiss ich nie, wie ich mich verhalten soll. Soll ich so sein wie früher oder soll ich ihm zeigen, dass mehr dahinter steckt, als nur Freundschaft? Nein, das kann ich nicht. Er würde es nicht verstehen. So ist er. Er würde eher Witze darüber machen, wie zerstreut ich bin. Wer weiss, vielleicht sollte ich mich einfach jemand anderem noch anvertrauen. Ginny zum Beispiel. Sie würde es verstehen. Aber Ginny ist im Moment so sehr mit anderen Dingen beschäftigt. Sie und Harry verbringen so viel Zeit miteinander, dass wir kaum 5 Minuten alleine sein können. Aber ich kann es nicht mehr sehr lange für mich behalten, dass ich mehr für meinen besten Freund empfinde als Freundschaft. Doch wie soll ich ihm das beibringen? Wie soll ich mir das beibringen?
„Hermine? Was machst du hier? Ich dachte du wärst in der Bibliothek?“ Hermine zuckte zusammen, als sie Rons Stimme hörte. Sie legte ihren Arm auf das Pergament vor ihr, damit Ron nicht lesen konnte, was darauf stand.
„Ach, Hausaufgaben für Alte Runen. Nichts Wichtiges.“
Sie merkte, dass ihr Gesicht rot anlief und wandte sich schnell von Ron ab, damit er es nicht sah. Ron rollte mit den Augen.
„Du machst Hausaufgaben? Hermine. Es sind Ferien. Mach dir doch mal einen freien Tag.“, seufzte er und setzte sich zu ihr an den Tisch. Seine Augen glitten reflexartig auf das Pergament, wie immer, wenn Hermine Aufgaben machte. Das hatte er sich schon im ersten Schuljahr angewöhnt.
..dass ich mehr für meinen besten Freund empfinde als Freundschaft, war das Einzige, was er entziffern konnte. Er stutzte und runzelte die Stirn. Er sah zu Hermine und wollte etwas fragen, doch er brachte es nicht über sich. Hermine rollte das Pergament eilig zusammen und steckte es in ihre Tasche, als sie sah, dass Ron abgelenkt war. Sie stand auf und strich sich die Haare aus dem Gesicht.
„Ich bin dann mal in der Bibliothek. Bis später Ron.“
Sie winkte ihm kurz zu und verschwand dann durch das Portraitloch. Ron sass da und sah ihr nach. Er war blass und schluckte kurz. Die Worte in Hermines Handschrift hatten sich in sein Gedächtnis gebrannt.
..dass ich mehr für meinen besten Freund empfinde als Freundschaft
Das kann nicht sein. Nicht Hermine. Das kann ich nicht glauben, das will ich nicht glauben. Ach, ich bin ja selbst schuld. Ich hätte so viele Male die Möglichkeit gehabt, sie zu fragen, ob sie mit mir ausgehen will, aber ich habe es nicht über mich gebracht. Und jetzt habe ich zu lange gewartet, sie hat sich für jemand anderen entschieden. Es ist nicht einfach jemand, nein, es muss natürlich unser bester Freund sein. Das kann sie doch nicht bringen! Schliesslich ist er mit meiner Schwester zusammen.
Ron fuhr sich durch die Haare und seufzte. Das Portrait schwang zu Seite und Ron hob den Kopf. Er hoffte, dass es Hermine sein würde, die es sich anders überlegt hatte mit der Bibliothek. Doch es waren Ginny und Harry. Ron schnaubte und wandte den Blick ab. Harry und Ginny kamen auf ihn zu und setzten sich zu ihm an den Tisch.
„Was hat dir denn die Laune so vermiest, Ron?“, fragte Harry und sah ihn an.
Ron schüttelte den Kopf und erhob sich. „Kann dir doch egal sein“, antwortete er bissig und steuerte auf das Portraitloch zu. Er öffnete es von innen und kletterte hindurch.
Draussen kam er sich einwenig kindisch vor. Schliesslich konnte Harry nichts dafür, dass sich jemand in ihn verliebt.
Du bist selbst schuld Ron. Hättest du früher etwas unternommen, wäre es nicht soweit gekommen.
Einwenig ratlos stand er im Korridor vom siebten Stock und wusste nicht, was er jetzt tun sollte. Zurück in den Gemeinschaftsraum wollte er nicht, denn dann würden Harry und Ginny nur Fragen stellen. Ziellos setzte er sich in Bewegung und achtete nicht darauf, wo er hinging. Nach einer Weile blieb er stehen und sah sich um. Er war in der Eingangshalle angelangt. Mit einem weiteren Schritt ging er auf das Eingangstor zu und öffnete es. Eine kühle Abendluft wehte ihm entgegen und er atmete kurz tief ein und trat dann nach draussen. Er liess seinen Blick über die Ländereien schweifen und hielt inne, als er das Ufer des schwarzen Sees im Blickfeld hatte. Dort sass jemand und starrte auf die schwarze Fläche hinaus.
Hermine
Ron zögerte einen Augenblick und setzte sich dann in Bewegung.
Ich muss es wissen. Ich kann nicht so tun, als ob ich keine Ahnung davon hätte.
Als er bei ihr angekommen war, liess er sich in das Grass sinken und sah sie von der Seite an. Hermine drehte ihm das Gesicht zu und lächelte kurz.
Los Ron. Jetzt sag schon etwas
„Was tust du denn hier draussen? Du wirst dich noch erkälten.“, sagte er. Hermine zuckte mit den Schultern. „Nachdenken“, antwortete sie und sah wieder über das Wasser. Sie schwiegen eine Weile und dann ergriff Ron erneut das Wort.
„Hermine? Kann ich dich etwas fragen?“
Hermine nickte und sah ihn an. Ron wandte seinen Blick jedoch ab und spielte mit dem Gras unter seinen Händen.
Jetzt frag sie schon! Dann hast du es hinter dir.
„Ich habe vorhin etwas gelesen. Auf diesem Pergament, das du vor dir liegen hattest. Und jetzt wollte ich fragen, ob das wirklich wahr ist.“
Hermine starrte ihn an.
Er hat es gelesen? Er weiss es also. Was soll ich denn jetzt sagen? Ich will nicht, dass unsere Freundschaft daran zerbricht.
„Was genau meinst du denn?“, fragte sie und lief leicht rosa an. Sie wollte sich versichern, dass er an das Gleiche dachte, wie sie.
Ron atmete tief ein und sammelte seine Mutreserven.
„Dass du dich in deinen besten Freund verliebt hättest.“
Hermine stockte der Atem.
Er weiss es also tatsächlich.
„Ron, ich will dich nicht belügen. Aber ich will auch nicht, dass unsere Freundschaft zerbricht.“
Hermine stand auf und sprach dann weiter.
„Aber ja, es stimmt. Jedes einzelne Wort davon war mein Ernst.“
Sie hielt inne und wartete seine Reaktion ab, doch es kam keine. Ron rührte sich nicht. Er starrte vor sich hin und Hermine stiegen beinahe die Tränen in die Augen. Sie hätte erwartet, dass er irgendwas macht, dass er sich irgendwie äussert. Doch es kam nichts. Ron sass nur da und starrte ein Loch in die Luft.
Hermine schüttelte traurig den Kopf und ging davon. Sie konnte die Spannung nicht ertragen, wollte nicht, dass Ron sie weinen sah. Mit langsamen Schritten ging sie in Richtung Schloss.
„Wieso?“, hörte sie Rons Stimme hinter sich. Überrascht über diese Frage blieb Hermine stehen und drehte sich um. „Wieso was?“
Los jetzt Ron. Jetzt ist es an der Zeit, alles zu klären.
Ron stand jetzt ebenfalls und ging einige Schritte auf Hermine zu.
„Wieso liebst du ihn?“
Hermine sah ihn verwirrt an. Sie runzelte die Stirn.
Was redet er da?
„Ich weiss nicht genau, was du damit fragen willst Ron. Aber ich muss mir von dir keine Scherze über meine Gefühle gefallen lassen. Ein einfaches ‚Ich fühle nicht das gleiche für dich’ hätte vollkommen gereicht Ronald!“
Enttäuscht über die ganze Situation drehte sie sich wieder um und wollte weitergehen.
„Ich bin noch nicht fertig Hermine!“, rief Ron und kam jetzt mit schnellen Schritten auf sie zu. Hermine hatte keine Lust, sich nochmals belächeln zu lassen und lief schneller, doch bevor sie das Schloss erreichte, spürte sie, wie Ron sie am Handgelenk fest hielt.
„Was denn noch?“, fragte Hermine mit Tränen in den Augen. „Ich muss es mir nicht gefallen lassen, dass du meine Gefühle nicht respektieren kannst.“
„Doch Hermine, das tue ich, aber ich kann es erst, wenn ich zu meinen eigenen stehen kann.“
Hermine verstand nicht, auf was er hinaus wollte, doch bevor sie etwas darauf erwidern konnte, hatten Rons Lippen ihren Mund umschlossen und er gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss. Als sie sich wieder voneinander lösten, trat Ron einen Schritt zurück und sah sie an.
„Jetzt weißt du, wie ich dazu stehe, Hermine. Ich kann dir aber nicht sagen, wie es jetzt mit uns weitergehen soll.“
Hermine, immer noch über den Kuss überrascht stand da und sah ihn verwirrt an. „Was soll das heissen Ron? Du küsst mich hier aus heiterem Himmel und sagst dann, dass du nicht weißt, wie es weitergeht?“
„Ich weiss, dass es falsch war, dich zu küssen, Hermine. Aber ich konnte nicht anders. Ich musste wissen, wie es sich anfühlt. So viele Male habe ich es mir vorgestellt, so viele Male habe ich mich gefragt, ob du vielleicht das Gleiche fühlst, dir das Gleiche vorstellst, wenn du mich siehst. Jetzt weiss ich aber, dass dein Herz jemand anderem gehört. Und ich werde versuchen, das zu respektieren, auch wenn es schwer werden wird.“
Er ging an ihr vorbei und in Richtung Schloss davon.
Hermines Gedanken wirbelten in ihrem Kopf herum.
Was meint er damit? Wem sollte mein Herz gehören, wenn nicht ihm?
Dann auf einmal begriff sie.
„Ron! Warte!“, rief sie ihm hinterher, doch er war schon durch das Eichentor verschwunden. Hermine rannte den restlichen Weg und blieb dann in der Eingangshalle stehen und sah sich um. Ron war nirgends zu sehen. Sie lief ohne lange zu Überlegen in den siebten Stock hinauf und nannte der fetten Dame das Passwort. Sie kletterte durch das Portraitloch und liess ihren Blick durch den Gemeinschaftsraum schweifen. Sie sah Ginny und Harry an einem Tisch sitzen und ging auf sie zu.
„Habt ihr Ron gesehen?“, fragte sie hoffnungsvoll und schaute die Beiden an. Ginny schüttelte den Kopf. „Nein, tut mir Leid. Nur vorhin kurz, als wir wieder rein kamen, aber er ist einfach so gegangen, ohne zu sagen wohin.“ – „Hermine, was ist denn los?“, fragte Harry und sah sie an. „Erkläre ich später. Erst muss ich Ron finden“, antwortete sie, drehte sich wieder um und verliess den Gemeinschaftsraum. Sie lief die Treppen hinunter und erreichte wieder die Eingangshalle.
Wo bist du nur hin, Ron?
Einwenig mutlos ging sie in die grosse Halle, um sich dort umzusehen. Und tatsächlich, Ron sass dort am Gryffindortisch und stocherte etwas lustlos in seinem Essen herum. Hermine ging mit langsamen Schritten auf ihn zu und bliebe neben ihm stehen.
„Ron?“, fragte sie leise und sah auf ihn hinab. Ron zuckte unmerklich zusammen, als er ihre Stimme hörte und Röte stieg ihm ins Gesicht. Er antwortete ihr nicht, sondern spielte mit seiner Gabel, damit er sie nicht ansehen musste. Hermine liess sich neben ihm nieder und beobachtete ihn eine Weile.
Er kann doch nicht wirklich denken, dass ich mich in Harry verliebt habe. Wie kommt er nur auf eine solche Idee?
„Das kann nicht dein Ernst sein, Ron.“, sagte sie schliesslich laut und sah ihn weiterhin an. Endlich hob Ron seinen Blick und schaute ihr ins Gesicht.
„Was kann nicht mein Ernst sein? Dass ich tatsächlich die Idee hatte, aus uns könnte mehr als Freunde werden?“
Hermine schüttelte den Kopf und nahm seine Hand in ihre. „Nein Ron. Du kannst doch nicht ernsthaft glauben, dass ich Harry liebe?“
Ron sah sie überrascht an. „Ich habe es doch gelesen Hermine. Vorhin auf deinem Pergament. Da stand es doch.“
Hermine lächelte jetzt. „Ja, es stand dort, da gebe ich dir Recht. Aber du hast es falsch interpretiert Ron. Es war nicht Harry damit gemeint.“
Ron antwortete ihr nicht gleich. Hermine liess seine Hand wieder los und stand auf. „Wenn du mit mir darüber sprechen willst, ich bin im Gemeinschaftsraum.“, sagte sie und wollte wieder gehen, doch abermals hielt Ron sie am Handgelenk fest und zog sie zu sich. Ihre Gesichter waren sich jetzt so nah, dass es kaum mehr Platz für ein Stück Pergament zwischen ihnen hatte.
„Ich war so dumm“, flüsterte Ron.
„Wir beide waren dumm, Ron.“, antwortete Hermine leise und kam noch ein bisschen näher an Rons Gesicht, so dass sich ihre Lippen berührten und sich zu einem Kuss verschlossen.
Die Gryffindor um sie herum warfen sich zuerst überraschte Blicke zu, grinsten dann aber. „Na das hat aber auch gedauert mit euch Beiden!“, rief Dean Thomas und grinste ihnen zu. Ron und Hermin lösten sich von einander und liefen beide leicht rosa an. Sie hatten nicht daran gedacht, dass der halbe Gemeinschaftsraum bereits beim Essen war.
„Ja. Wir waren einwenig blind, wie es scheint.“, meinte Ron und sah seine Mitschüler an.
„Dann stimmt es also wirklich. Liebe macht tatsächlich blind.“, hörten sie hinter sich eine Stimme und sie drehten sich um. Harry stand grinsend vor ihnen und schüttelte den Kopf. „Wurde aber auch Zeit.“, sagte er und setzte sich neben Ron und füllte sich seinen Teller.
„Wir waren wohl wirklich blind. Alle anderen haben es gesehen, nur wir nicht.“, meinte Ron und sah Hermine an.
Hermine nickte und zog ihn dann zu sich. „Aber das wird sich jetzt ändern.“, erwiderte sie und gab ihm einen weiteren Kuss und es störte weder sie noch ihn, dass der halbe Gryffindortisch dabei zusah.