Hallo ihr lieben Schreiber-&Leserlinge (:
Obwohl ich schon seit ner kleinen Weile in diesem Forum registriert bin, habe ich noch nie eine Geschichte von mir on gestellt.
Und heute hab ich mich dann dazu entschlossen, euch einmal einen kürzeren Oneshot von mir zu präsentieren Ich hab ihn vor ca. einem halben Jahr geschrieben & ich hoffe natürlich, dass er euch gefällt.
Für Kritik bin ich immer offen =)
Status: abgeschlossen
Länge: ca. 4 Wordseiten
Inhalt: ein ganz normaler Tag im Leben von Mr.Weasley ;D
Genre: Humor (ich hoffe es ist mir gelungen^^)
Disclaimer: ich habe mir einige Figuren aus dem HP-Universum ausgeliehen, diese gehören jedoch JKR, ich habe keinerlei Interesse daran, mit dieser Geschichte Geld zu verdienen. Alles was nicht von Rowling stammt ist meinem winzig kleinen Hirn entsprungen und gehört demzufolge mir. Ich bitte euch also, keinen Unfug mit dieser Geschichte anzustellen
So, nun wünsche ich euch viel Spass beim Lesen!
Mr. Weasley's Abstecher
Staunend und den Hals nach allen Seiten reckend ging Mr. Weasley durch die Strasse, auf der sich hunderte von Menschen tummelten. Er ging langsam und sah sich jedes Gebäude eingehend an, bevor er zum nächsten schritt und auch dieses genauer betrachtete.
Einige Leute sahen ihn mit großen Augen an, oder rempelten ihn sogar grob an, da sie ihn nicht ernst zu nehmen schienen. Bei seinem Auftreten war dies jedoch auch kein Wunder. Er trug klobige Wanderschuhe, eine ausgeleierte Jeans und einen gelben, viel zu großen Pullover, der schon seit mindestens zehn Jahren nicht mehr in Mode war.
Zwischen all den Anzugtragenden Männern und den Frauen in Guccisandalen mit ihren kleinen gestylten Hunden in den Handtaschen wirkte er reichlich Fehl am Platz.
Dies war jedoch kein Wunder wenn man bedachte, dass Arthur Weasley ein Zauberer war und sich in einer ganz normalen Muggelstraße unweit vom Zentrum Londons aufhielt.
Was er hier tat? Ganz einfach – seine Freizeit verbringen. Wobei… offiziell fertigte er natürlich eine Studie über Muggel in ihrem natürlichen Lebensraum an, doch da ihm das Ministerium für diese Aufgabe reichlich Zeit zur Verfügung gestellt hatte, konnte er ungetrost ein wenig durch die Strassen bummeln und sich die Läden besehen.
Vor einem Geschäft in dessen Schaufenster sich die verschiedensten elektrischen Geräte stapelten blieb er stehen. Auf einer großen Anzeigetafel hieß es: „Heute Aktionspreise! Gerne beraten Sie unsere kompetenten Fachleute und helfen Ihnen bei der Wahl Ihres Produktes.“
Mr. Weasley überlegte einen Moment und beschloss dann, hineinzugehen. Kompetente Fachleute? Irgendeiner dieser Fachmänner konnte ihm bestimmt sagen, welches die neusten Stecker auf dem Markt waren – seine Sammlung sollte schließlich nicht in Vergessenheit geraten.
Er betrat also den Laden und erschrak gehörig, als eine elektrische Glocke seine Ankunft ankündigte. Staunend sah er sich um. Hier gab es hunderte von Steckern! An beinahe jedem Gerät konnte er einen sehen. Seine Augen leuchteten auf vor Begeisterung und er wollte sich soeben zu Boden werfen um sich eine Steckerleiste näher zu besehen, an der verschiedenen Lampen angeschlossen waren, als ein junger Verkäufer auf ihn zugeeilt kam.
„Guten Tag. Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein? Suchen Sie nach einem bestimmten Produkt?“, fragte er sofort höflich.
„Ääähm…“, begann Mr. Weasley „Ich suche nach Steckern, wissen Sie?“
„Nach Steckern?“, fragte der Verkäufer ziemlich erstaunt.
„Ja genau. Wissen Sie, ich sammle Stecker, aber ich brauche noch einen gelben. Haben Sie gelbe Stecker?“
„Ach so!“, rief der junge Mann plötzlich und auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. „Sie suchen wohl Verlängerungskabel, stimmts? Die gelben sind 20 Meter lang, wenn ich mich nicht sehr irre. Ich dachte wirklich, sie wollten mich auf den Arm nehmen mit ihren Steckern! Bitte folgen Sie mir doch.“
Er geleitete Mr. Weasley, welcher immer noch völlig begeistert seine Umgebung musterte, in den hinteren Teil des Ladens.
In einem Regal standen fein säuberlich nebeneinander verschiedenen Verlängerungskabel aufgereiht.
„Wenn ich Ihnen ein Produkt empfehlen dürfte…“, begann der Verkäufer und zeigte auf das Kabel, welches ganz links platziert war.
Mr. Weasley stutze. „Das sind aber komische Stecker!“, rutschte es ihm heraus. „Wieso sind denn diese Schnüre, die da dran befestigt sind so lang?“
Er deutete auf die Kabel und schien ernsthaft verwirrt.
Die Miene des Verkäufers änderte sich schlagartig. Plötzlich sah er nicht mehr freundlich und zuvorkommend aus, sondern viel eher genervt. Er schnaubte wütend.
Mr. Weasley bemerkte, dass er etwas Falsches gesagt zu haben schien und wechselte schnell das Thema.
„Verkaufen Sie auch Feletone?“, fragte er zaghaft.
Doch dieser einfache Satz schien dem ahnungslosen Muggel den Rest zu geben. Zornentbrannt schaute er Mr. Weasley in die Augen und presste dann zwischen den Zähnen hervor: „Ich bitte Sie, dieses Geschäft umgehend zu verlassen! Ich habe keine Zeit mir Spinner wie Sie anzuhören!“
Doch Mr. Weasley machte keine Anstalten sich vom Fleck zu bewegen. Verdattert antwortete er: „Also wirklich, Sie können mich doch nicht einfach hinauswerfen. Ich habe doch nichts Falsches gemacht. Ich finde, wir sollten versuchen normal miteinander umzugehen, auch wenn sie ein Muggel sind und wahrscheinlich anders denken als ich. Aber glauben Sie mir, ich kenne die Muggel. Und ich mag die Muggel, ich bin nicht wie die andern.“
Er schien zu glauben, diese kleine Rede würde alles wieder ins Lot bringen, doch der Verkäufer wurde zornesrot im Gesicht und schrie fast:
„Wenn Sie nicht sofort verschwinden rufe ich die Polizei!“
Da Mr. Weasley wusste, was die Muggel unter „Polizei“ verstanden machte er sich schleunigst aus dem Staub. Es würden peinliche Fragen aufkommen, wenn man mit ihm würde reden wollen.
Während er aus dem Geschäft und die Strasse entlang hastete, sahen ihn abermals viele Leute mit großen Augen an.
Nachdem er rennend einige hundert Meter zurückgelegt hatte verlangsamte er sein Tempo und schaute sich um. Zu seiner Rechten sah er einen Kleiderladen, vor dem sich viele junge Frauen um verschiedene Kleidungsstücke prügelten.
Zu seiner Linken befand sich eine große Apotheke, durch deren Schaufenster er Verkäuferinnen in weißen Kitteln umherhasten sah.
Etwas weiter vorne die Strasse entlang jedoch erblickte er ein kleines gemütliches Café. Draußen in der Sonne standen viele kleine Tische und die Leute, die an ihnen saßen, schlürften erfrischende Getränke.
Immer noch schwer atmend ließ sich Mr. Weasley an einem der Tischchen nieder und sogleich erschien ein Kellner um seine Bestellung aufzunehmen.
„Was wünschen Sie?“, fragte er freundlich und kramte nach seinem Kugelschreiber.
„Ein Butterbier bitte“, antwortete Mr. Weasley.
„Ein Bier?“, fragte der Kellner nach, anscheinend in der Annahme den komisch gekleideten, rothaarigen Mann falsch verstanden zu haben.
Schnell überlegte Mr. Weasley, was er antworten sollte. Vielleicht hießen die Getränke in der Muggelwelt anders? Er war schon drauf und dran den Kellner in ein Gespräch über die Namensgebung von Getränken zu verwickeln, als ihm in den Sinn kam, dass er noch mehr Ärger wirklich nicht gebrauchen konnte. Und man wusste nie, wie diese Muggel reagierten.
Also nickte er nur und begann die Menschen zu beobachten, die um ihn her saßen oder auf der Strasse vorbeigingen.
Sie alle schienen in Eile zu sein, denn die Frauen stöckelten mit vielen kleinen Schritten vorbei, während die Männer zügig einher schritten und die Füße immer mindesten 5 Meter weit voneinander entfernt zu haben schienen.
Eine Mutter schob ihren Kinderwagen über den Pflasterboden, während ein kleines Mädchen sich an ihrem Rock festhielt und rumquengelte. Demnach zu schließen, was Mr. Weasley hören konnte, wollte es ein Eis essen gehen, während die Mutter noch Besorgungen zu erledigen hatte.
Nachdem Mr. Weasley das fröhliche Treiben auf der Strasse eine Weile lang beobachtet hatte erschien der Kellner und stellte ein großes Glas vor ihm auf den Tisch.
Mr. Weasley bedankte sich und nippte an der fremdartigen Flüssigkeit. Sie hatte zwar Ähnlichkeit mit Butterbier, schmeckte aber dennoch ganz anders. Sie sagte Mr. Weasley ungemein zu.
In wenigen Zügen hatte er das ganze Glas geleert und verlangte vom Kellner ein neues.
Unterdessen hörte er die Unterhaltung eines jungen Pärchens am Nachbartisch mit. Sie schienen sich über irgendetwas zu streiten. Mr. Weasley schien es belanglos und zufrieden seufzend ließ er sich in seinem Stuhl nach hinten sinken, reckte das Gesicht zur Sonne und schloss entspannt die Augen.
Ein leises Räuspern ließ ihn hochfahren. Der Kellner war mit dem zweiten Glas Bier auf einem Tablett erschienen. Mr. Weasley leerte auch dieses in wenigen Schlucken und strich sich dann mit der rechten Hand über den Bauch.
Er hätte nicht gedacht, dass die Muggel so gute Getränke bereiten konnten.
Er entschloss sich jedoch bald wieder aufzubrechen, denn es gab noch sehr viel zu sehen. Er rief also den Kellner zu sich und drückte ihm irgendeinen Geldschein in die Hand. Er bekam sein Rückgeld (die Form der Münzen ließ ihn staunen) und erhob sich.
Verdutzt stellte er fest, dass ihm leicht schwindlig war. Er ließ sich jedoch nichts anmerken und schlenderte frohen Herzens davon.
Als er an einem Kirchplatz vorbeikam, auf dem mehrere Jugendliche herumlungerten verfolgte ihn schallendes Gelächter und die Jungs zeigten mit dem Finger auf ihn.
Anscheinend fanden sie sein Auftreten höchst amüsant.
Arthur ließ sich von ihnen jedoch nicht aus der Ruhe bringen und schlenderte weiter, bis er zu einer U-Bahnstation kam und ihm ein fabelhafter Gedanke durch den Kopf schoss: Er könnte doch eine kleine Spritztour unternehmen!
Fröhlich summend ging er auf einen der Fahrkartenschalter zu und nach nur 15 Minuten hatte er herausgefunden, wie er ein Ticket lösen konnte (hinter ihm hatte sich schon eine ziemlich lange Schlange wütend murmelnder Muggel gebildet).
Er stieg aufs Geratewohl in die nächste U-Bahn ein. Grinsend beobachtete er seine Mitfahrer, die griesgrämig zurückschauten, und hatte seine Freunde an den automatischen Türen. Bei jedem Halt erhob er sich und drückte den Knopf, der die Türen öffnete. Dann ließ er sich glücklich lächelnd wieder auf seinen Sitz plumpsen.
Nachdem er dies einige Male getan hatte und die andern Leute ihn zusehends verwunderter anschauten, blieb er ruhig auf seinem Platz sitzen und schaute aus dem Fenster. Dort gab es jedoch nichts zu sehen, außer der schwarzen Wand, an der sie mit halsbrecherischem Tempo vorbeisausten
Nach einer Weile nickte Mr. Weasley ein und sein Kopf lehnte schlaff am Fenster. Das Rattern der U-Bahn hatte ihn dösig gemacht (die zwei Gläser Bier, die er zuvor in kurzer Zeit getrunken hatte leisteten auch ihren Teil bei).
Plötzlich schreckte Arthur hoch. Er saß noch immer in der U-Bahn, die soeben angehalten hatte. Ohne auch nur eine Ahnung zu haben, wo er war, stieg er aus und suchte sich den Weg nach oben ans Sonnenlicht. Doch… da war kein Sonnenlicht mehr. Alles um ihn herum war dunkel. Eine große Uhr am Eingang der U-Bahnstation zeigte 23:27 an.
Er musste wirklich lange geschlafen haben! Molly machte sich bestimmt schon Sorgen um ihn.
Er wusste zwar nicht wo er war, doch für ihn war dies auch nicht weiter von Belang. Er suchte nach einem Platz, wo er ungestört sein konnte und fand schon bald eine ausgestorbene Nebengasse, in deren Schatten er nun huschte.
Mit einem leisen Plopp war er verschwunden und die Gasse lag so ausgestorben da wie eh und je.
Zuhause angekommen entschuldigte er sich wortreich bei seiner Frau und redete sich damit raus, die Muggel sehr lange beobachtet zu haben.
Als er einige Zeit später im Bett lag, dachte er über seinen Tag nach.
Sein Abstecher in die Muggelwelt war anstrengend, aber auch sehr erlebnisreich und spannend gewesen. Doch eins wusste er genau: Vom U-Bahn Fahren hatte er erst einmal die Nase voll, sein Nacken war durch seine unbequeme Position nämlich ziemlich steif geworden.