Titel: Nenn mich doch Tom
Autor:
Ashlyn
Rating:
P12 / Slash
Pairing:
Mal was Interessantes
Disclaimer:
Ich möchte mit dieser Geschichte kein Geld verdienen; alle Charaktere gehören J.K Rowling.
Bemerkung:
Ich habe sie für einen Wettbewerb bei ff.de geschrieben und daher wäre es auch nicht verwunderlich, wenn ihr sie dort finden würdet. Und ach ja: Ihr werdet das Pairing für sehr paradox halten, aber das war beabsichtigt.
Kurzbeschreibung:
Der Tod eines Geliebten ist für jeden schlimm. Auch für Lucius Malfoy, der einen sehr wertvollen Menschen verliert. Seine große Liebe...
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Es war ein letzter Blick auf ein grelles Licht und dann war er tot. In diesem Augenblick wusste Lucius, dass sein Leben nichts mehr wert war. Verzweifelt wandte er seinen Kopf ab und wurde von einigen Zauberern umgestoßen, die Harry Potter feiern wollten. Nur er nicht. Er hatte seine große Liebe in der Schlacht um Hogwarts verloren. Tom. Lucius spürte wie Tränen über sein Gesicht rannen und wischte sie verärgert weg. Keiner sollte sehen, was er wirklich fühlte. Keiner würde das verstehen. Vor allem aber, weil er Frau und Kind hatte. Nein, er musste sein Leben weiterführen. Ohne ihn.
Er spürte eine zarte Hand auf seiner Schulter und blickte sich schnell um. Vor ihm stand Narzissa mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Als sie sah, dass Lucius Tränen in den Augen hatte, verblasste es aber und besorgt schaute sie ihm in seine grauen Augen. “Was ist los? Ist etwas mit Draco?”, flüsterte sie mit erstickter Stimme und sah sich ängstlich um. Lucius senkte den Blick und nahm ihre Hand. “Nein, Narzissa, ihm geht es gut. Und mir auch.” Lucius setzte ein kaltes Lächeln auf, was sie so liebte und zauberte damit ihr Lächeln wieder auf ihre Lippen.
“Komm Lucius, lass uns zu Draco gehen”, sagte Narzissa und zog Lucius an der Hand mit sich. Obwohl er nicht dazu in der Stimmung war, ließ er es geschehen, schirmte sich aber ab. Nur am Rande bekam er mit, dass Draco seine Mutter kurz umarmte und ihm nur zunickte, doch Lucius dachte an die Zeit davor zurück. An die Zeit, in der sein Meister und Geliebter noch lebte. Die Zeit, in der er noch nicht so war wie jetzt. In der Zeit, in der sein Herz noch voller Liebe war….
Verschlafen blinzelte Lucius, als er von einer sanften, aber bestimmenden Stimme geweckt wurde. Vor ihm stand der dunkle Lord höchstpersönlich, was ihn verwunderte. Niemals würde er extra in ein Zimmer kommen, um ein normales Gespräch zu führen. Also musste etwas Ernstes passiert sein. Müde setzte Lucius sich auf und blickte in das schöne Gesicht seines Meisters. Nun ja, es war sicher mal schön gewesen, denn mittlerweile fehlte es ihm an Ausdruck und der Eleganz, aber man konnte die einst dagewesene Schönheit noch erahnen. Wie sehr Lucius ihn liebte. Aber das durfte sein Meister niemals erfahren.
“Lucius…”
Die Art, wie der dunkle Lord seinen Namen sagte, ließ Lucius erschaudern. Noch nie hatte er ihn so sanft und zärtlich reden gehört. Was…?
Dann kam er auf ihn zu und nahm Lucius’ Hand, zog ihn hoch. Schaute ihm in die Augen. Lucius’ Herz raste wie verrückt und als sein Herr seine Hand losließ, um sie auf seinem Brustkorb zu platzieren, kribbelte sein ganzer Körper. “Warum tat er das?”, fragte sich Lucius und die Antwort darauf kam prompt, als sein Meister Lucius’ Gesicht in seine schmalen, fragilen Hände nahm. Dann berührten seine Lippen Lucius’ und mühsam versuchte er seinen Schwindel zu unterdrücken. “Wieso, was…? Warum…?” Lucius konnte keinen klaren Gedanken fassen, doch trotzdem erwiderte er den Kuss leidenschaftlich.
Nach tausenden von Jahren lösten sie sich voneinander, so kam es Lucius jedenfalls vor. Dann zog sich ein warmes Lächeln über die Züge des dunklen Lords. Es sah grotesk aus, fand Lucius, denn er hatte ihn noch nie so gesehen. Aber es gefiel ihm. Nun fiel Lucius auch erst die wahre Schönheit auf, die sich die ganzen Jahre unter der Maske seiner heimlichen Liebe versteckt hatte. Lucius sah förmlich den jungen Tom Riddle vor sich - schwarze Locken, die sein blasses Gesicht umrahmen, welches wunderschön und von zarten Zügen gesegnet ist. Diese makellose Schönheit brachte Lucius noch mehr um den Verstand und sein Herz begann zu schmelzen.
Dann sagte der dunkle Lord mit einem schelmischen Lächeln, was Lucius so liebte: “Nenn mich doch Tom.”
Narzissa riss Lucius aus den Gedanken mit einem vorwurfsvollen Seufzer und wandte sich von ihm ab. Es sollte wohl eine Aufforderung zum Reden sein. Stattdessen murmelte er leise und zutiefst betrübt: “Nenn mich doch bitte Lucius…”