4.

Hermine schloss die Haustür auf. Sie stellte die Tüten neben der Garderobe ab und ging in die Küche. Sie trank ein Glas Wasser und stutzte. Auf dem Boden klebten kleine Papierzettelchen.
Eine Straße aus Papier.
Auf einem der Zettel stand, in der Handschrift ihrer Mutter: „Folge uns.“
Hermine stellte ihr Glas ab, und ging den Zetteln nach.
Als sie im Wohnzimmer war, saßen dort ihre Eltern.
Beide hatten ein dickes, aber schuldbewusstes Grinsen im Gesicht.
„Was ist los? Habt ihr was gewonnen?“, sie prüfte noch einmal ihre Mienen.
„Ihr habt nicht gewonnen. Was habt ihr kaputt gemacht? Doch nicht etwa meine CD-Player. Ich hab euch gesagt wie wichtig er mir ist.“
„ Beruhig dich Spätzchen. Wir haben nichts kaputt gemacht. Außerdem… wie sollen wir deinen CD-Player finden? Da braucht man ja eine Landkarte.“, Hermines Vater gluckste doch ihre Mutter und sie tauschen nur einen bedeutungsschweren Blick aus.
„Wann warst du das letzte Mal in meinem Zimmer, Dad?“, fragte Hermine etwas genervt.
„Das war Neunzehnhundert...“ „Genau. Nach meiner Einschulung.“
„Um zum Thema zurück zu kommen“, unterbrach Mrs. Granger die beiden Streithähne.
„Dein Vater und ich haben ein bisschen gespart. Um genau zu sein haben wir die die Konzertkarten für die Stones zurückgegeben. Und haben dir das gekauft.“ Sie zog ein kleines Schächtelchen aus ihrer Tasche und trat hinter ihre Tochter. Dann legte sie ihr eine goldene Kette um. Hermine betrachtete den Anhänger auf dem ein „H“ eingraviert war. Sie dreht ihn um und las: „Für das Mädchen das unser Leben verzaubert“
Hermine fiel ihren Eltern um den Hals.
Sie küsste sie beide und bedankte sich ungefähr zwanzig Mal.
„Ach schon gut. Die Stones werden wieder mal auf Tour gehen.“, sagte ihr Vater.
„Da ist noch etwas.“, sagte Mrs. Granger an ihren Mann gewandt.
„Ich hab die Karten nicht verkauft. Ich wollte mit Sandra und Coleen eigentlich ein Welness Wochenende veranstalten. Aber da Sandra jetzt die Zwillinge hat habe ich das Geld einfach mal in das hier investiert.“ Mr. Granger küsste seine Frau und Hermine fühlte sich leicht fehl am Platz.
„Ist das…ist das echtes Gold?“, fragte Hermine, um ihre Eltern auf andere Gedanken zu bringen.
„Nein Schatz. Das wär zu teuer.“, sagte ihr Vater und wurde prompt von Mrs. Grangers Ellenbogen in die Seite getroffen.
Hermine kicherte, umarmte ihre Eltern abermals und ging in ihr Zimmer um ihren neuen Hogwarts Koffer einzupacken.

Als sie ihren neune Zauberstab aus einer Tüte holte, stellte sie sich vor den Spiegel und schwang ihn.
Der Spiegel zersprang in tausend Einzeltteile und Hermine stand da, starr vor Schreck und wusste nicht was sie tun sollte.
Alls sie sich aus ihrer Erstarrung lösen konnte rannte sie zu ihrem Bett und holte die Bücher aus dem Koffer.
Unordentlich warf sie diese auf ihr Bett und durchsuchte jedes nach einem passenden Zauberspruch.
Als sie einen gefunden hatte, strich sie sich die buschigen Haare aus dem Gesicht und ging ans Werk.
„Reparro!“ Nichts geschah.
„Réparo!“ Wieder nichts.
Doch durch so eine Kleinigkeit ließ sich eine Hermine Granger nicht aufhalten.
„Reparoo!“ sie ließ sich auf ihr bett sinken und seufzte.
Was mach ich hier?
Ich versuche zu zaubern. Ich habe nichts gelernt.
Rein gar nichts. Sie spürte den kalten Anhänger auf ihrer Brust, und es war als würde er ihr zuflüstern es wenigstens noch einmal zu versuchen.
Sie sprang auf, krempelte die Ärmel ihres Pullovers hoch und deutete mit dem Zauberstab auf die Scherben. „Reparo!“
Die Spiegelscherben flogen in die Luft, fügten sich nahtlos zu einer Scheibe zusammen und setzten sich in den Spiegel ein.
Hermine kam aus dem staunen gar nicht mehr heraus und ließ sich ganz perplex auf ihren Schreibtischstuhl sinken.