In dieser FF gehts um ein Mädel, das eigentlich aus Amerika kommt, nun aber ein Jahr nach England geht. Viel Spaß beim lesen! R&R
1. Adios Amerika, Hallo England
"Ich will nicht, dass du gehst", schluchzt Meredith neben meinem linken Ohr. "Es ist doch nur für ein Jahr", versuche ich sie zu beruhigen. "Ein Jahr ist aber eine verdammt lange Zeit", sagt Meredith trotzig. "Schon, aber das geht sicherlich schnell vorbei", erkläre ich. Meredith sieht mich mit glänzenden Augen an. "Ich werde dir auch jeden Tag schreiben", verspreche ich und verdrehe genervt die Augen. "Wirklich?", fragt sie misstrauisch und verengt ihre Augen. "Natürlich", lache ich und kratze mich verlegen am Hinterkopf. Gut, man kann sich nicht wirklich auf mich verlassen, ich gebe es ja zu. "Hoffentlich klappt das auch alles da", meint Meredith nachdenklich. "Klar, meine Mum hat für alles gesorgt. Mach dir mal keine Sorgen um mich", lächle ich. "Ich mache mir doch keine Sorgen um dich, nur um deine arme Familie, die dich aufnimmt", lacht sie verheult. Nett, wie immer - nicht. Selbst in den traurigsten Momenten (gut, dieser meiner Meinung nach nicht, Meredith's Meinung nach schon) macht Meredith Witze, obwohl sie total am weinen ist. "Meine Tante ist genau so wie ich", bestimme ich. "Aber du weißt doch gar nicht, wie deine Tante ist", meint Meredith verwirrt. Ich seufze. Na und? Meine Tante ist sie trotzdem, ob sie nun so ist wie ich oder nicht. "Egal", ich wedele mit meiner Hand in der Luft. "So, es wird Zeit, ich muss los Meredith", sage ich, bereue es jedoch gleich wieder, da Meredith Unterlippe wieder bedrohlich anfängt zu zittern und ihre Augen sich mit Tränen füllen. Aber ich muss doch los. "Ach Misch, ich werde dich so vermissen", fängt Meredith wieder an zu schluchzen und schmeißt sich um meinen Hals. "Meredith, schluchz doch nicht so laut, die Leute gucken schon", sage ich unauffällig. Und tatsächlich - die Leute, die an uns vorbei gehen, sehen uns ungläubig an und schütteln mit den Köpfen, was aber auch an meinen Gepäck liegen könnte. Wer reist schon mit vier Koffern, einer Tasche, und einem Käfig mit einer kleinen schwarzen Eule durch die Gegend? Tja, niemand anderes als ich. Mischa Gus, stolze sechzehn Jahre alt, schwarze lockige Haare, die meine eisblauen Augen betonen. Meredith Donth ist meine beste Freundin. Sie ist ebenfalls sechzehn Jahre alt, aber ansonsten ist sie völlig anders als ich. Sie hat blonde, glatte Haare und braune Augen. Wir stehen grad am Flughafen von New York, wo sich Meredith sich grad schluchzend von mir verabschiedet. "Wie soll ich nur das letzte Schuljahr ohne dich durchstehen? Was soll ich machen, wenn der olle Professor Cameron mir wieder eine Strafarbeit für etwas aufbrummt, das ich nie gemacht habe. Du weißt genau, dass ich mich nicht wehren kann und jetzt, wo du nicht da bist, werde ich sie wohl immer machen müssen. Er wird mich quälen", schluchzt Meredith in meine Haare. Danke, die hab ich erst vor zwei Stunden gewaschen. "Quatsch, Cassy ist doch auch noch da", versuche ich Meredith aufzumuntern. "Du weißt genau, dass sie in Cameron's Stunden immer ihren verpassten Schlaf nachholt", seufzt Meredith.
"Stimmt, und Ärger bekommt sie nie. Hättest du Kräuterkunde nicht einfach abwählen können?", erkundige ich mich. Oh, ich habe nur noch fünf Minuten, dann muss ich eingecheckt haben, denn mein Flugzeug geht bald nach London. "Doch, schon, aber ich will doch Heilerin werden", murmelt Meredith. "Ich weiß. Tut mir Leid, Meredith, aber ich muss jetzt los", ich deute auf die Uhr über uns. "Okay", sagt sie, und wischt sich die Tränen aus den Augen. "Und du meldest dich sofort, wenn du angekommen bist ja?", fordert sie mit zittriger Stimme. "Klar, und grüß Cassy", lächle ich, drücke Meredith ein letztes mal an mich und gehe dann den Flur hinunter zum Schalter, wo ich einchecken werde. Ich drehe mich um, winke Meredith noch einmal zu, die in Tränen aufgelöst zurück winkt und dann heißt es : Adios Amerika, Hallo England.
So, da ich nun einige Stunden fliegen muss, erkläre ich euch vielleicht erstmal, worum es hier geht. Ich werde jetzt für ein Jahr nach England ziehen, bei meiner Tante leben und Hogwarts besuchen. Meine Mum wollte es so. "Macht sich besser im Lebenslauf, wenn du dich dann als Aurorin bewirbst", sagte sie und - schwupp - nun sitze ich im Flugzeug, unterwegs nach England. In Amerika besuche ich die Zauberschule Strengbrai, wo ich nach den Sommerferien normalerweise in die siebte Klasse gekommen wäre.
Tja, nun haben sich die Pläne aber geändert. Zu meiner Schule werde ich später noch etwas erzählen. Meine Mum hat Himmel und Hölle heiß gemacht, damit ich nach England kann.
Was würde ich ohne dich machen, Mum? Zumindest fiel ihr an einen schönen Aprilnachmittag, ich lag grad draußen im Garten und sonnte mich, ein, dass ihre Schwester Jill vor zig Jahren nach England ausgewandert ist, um dort eine Berufsausbildung zur Heilerin zu machen. (Meine Mum hat nicht mehr viel mit ihrer Familie am Hut, woran das auch immer liegen mag.)
Und wie es das Schicksal will, fand sie dort schließlich einen Mann, heiratete ihn, bekam einen Sohn und lebt nun glücklich im Norden von England. Ach, übrigens bin ich eine Hexe, genau wie meine Mum, mein Dad (okay, mein Dad ist ein Zauberer, keine Hexe), meine Zwillingsschwester Ina und der Rest der Familie.
Tante Jill ist auch eine Hexe, und ihr Mann ein Zauberer. So viel wie ich weiß, arbeitet er auch im Ministerium, genau wie mein Dad.
Ziemlich viele Ähnlichkeiten, was? So, nun bin ich aber etwas vom Thema abgekommen.
Zumindest schrieb meine Mum ihr dann, dass ich so gerne nach England wollen würden (klar, ich will, und wie - nicht. Hier sind doch meine Freunde!) und prompt kam eine Antwort, dass Tante Jill sich sehr freuen würde, wenn ich kommen würde.
Meine Schwester Ina will nicht mit, aber sie ist so wie so das schwarze Schaf der Familie. Sie mag nicht zaubern, schwänzt an dauernd die Schule und hängt lieber mit ihren Muggelfreunden ab, wo sie sich immer wieder zukifft. (Ich habe nichts gegen Muggel, ich bin nur nicht mit welchen befreundet)
Ich bin nicht wie meine Schwester. Ich gehe immer zur Schule, habe gute Noten und vernünftige Freunde. Während meine Schwester mit acht Jahren draußen auf dem Spielplatz mit ihren Freunden abhing, ging ich zu den Pyjamaparties meiner Freundinnen. Trotzt all dem verstehen Ina und ich uns bestens. Ich kann ihr alles anvertrauen, sie mir.
Ach, an meiner Schule gibt es auch Quiddtich, der Zauberersport überhaupt. Ich habe mich bisher aber nicht dafür begeistern können.
Ich sehe den Sinn in diesem Spiel nicht.
Mein Vater fährt zu jedem Spiel der Blue Angels, das amerikanische Quidditchteam überhaupt. Ein weiterer Grund, warum ich kein Quidditch spiele, ist wohl meine Höhenangst. Schon mal eine Quidditchspielerin mit Höhenangst gesehen? Nein? Na, das wundert mich nicht.
Plötzlich quiekt Jean neben mir, meine kleine schwarze Eule. "Psst Jean", flüstere ich und drücke Jean einen Eulenkeks in die Kralle. Fröhlich müffelt Jean ihren Keks, was mir zeigt, dass der Vogel die nächsten drei Stunden und fünfundzwanzig Minuten leise sein wird. Ich kenne meine Eule halt.
Ich freue mich aber auch auf England. Zwar muss ich alle meine Freunde in Amerika zurück lassen, jedoch bin ich ein sehr kontaktfreudiger Mensch, der schnell neue Leute kennen lernt. Außerdem hat Tante Jill einen Sohn, der genau so alt ist wie ich, der soll mir dann seine Freunde vorstellen. Immerhin ist es mein Cousin, und der muss sich nicht schämen, mich als seine Cousine vorzustellen, denn hässlich bin ich nicht.
Zwar bin ich nicht Marylein Millar von den Schicksal Schwestern (eine britische Hexenband, die ich sogar in Amerika kenne), die aussieht wie sich einige Leute die Eva vorstellen, aber ich gehe eher in die Richtung hübsch als hässlich. Nebenbei : Ich vertrete die Aussage, dass die Schicksal Schwestern sowieso nicht mehr die jüngsten sind, sondern irgendwelche Verjüngungstränke benutzen.
Ich stehe zwar alleine mit dieser These da, aber ich halte mich wacker an der Front.
Grad kommt die Durchsage, dass wir in zehn Minuten in London landen und wir uns anschnallen sollen. Ich mag keine Flugzeuge, ist zwar das erste mal, dass ich fliege, aber das interessiert nicht. Auf ein erfolgreiches Jahr!