Nabend ihrs,
Fee hatte mich angeschrieben, ob ich nicht auch einen Beitrag zum Shortstory Contest um Snape, leisten will, zumindest aber ein paar Feedbacks geben möchte. Ich glaube ich habe ihre eine viel zu lange Antwort zurück geschrieben, warum und wieso ich im Moment nicht schreibe tut mir leid Fee, ehrlich *seufz*. Da ich im Forum seit einigen Wochen schon nur noch wegen des RPG online gehe, war der komplette Contest und die Vorgaben dazu an mir vorbei gelaufen. Die Idee hatte auf jeden Fall ihren Reiz und als ich Grünauges Kurzgeschichte gelesen habe (die im übrigen wundervoll ist), begann ich so sehr Gefallen daran zu finden das ich mir meine Gedanken über eine Storyline machte.
Ich habe heute Nacht den neuen Potter-Streifen gesehen, der mich nachdenklich zurück gelassen hat. Dazu der wenige Schlaf den ich hatte, als heute morgen der Wecker klingelte... kurzum ich stehe heute schon den ganzen Tag neben meinen Schuhen und es schwirrten ständig Wörter und Sätze in meinem Kopf die darauf drängten zu Papier gebracht zu werden. Hier nun meine etwas andere Shortstory, die angelehnt ist an der Idee des Contest, aber wo ich weder auf Wörterzahl noch sonst irgendeinem Konsens geachtet habe. Ich will damit auch nicht an dem Contest teilnehmen (der ohnehin abgeschlossen ist oder?!), dafür kann mein Geschreibsel nicht mithalten, nicht heute und nicht um an Maßstäben gemessen zu werden.
El
Severus
Während ich hier sitze und nachsinne über das was ich in der letzten Nacht gesehen habe, scheinen meine Erinnerungen mit dem der gelesenen Bücher und dem sich bewegenden Bild zu vermischen. Ich sah ihn auf der Leinwand, diesen unnachgiebigen Mann, verkörpert von Alan Rickman und alter gewohnter und vertrauter weise und doch anders, auf seine ganz eigene Art.
Ich weiß nicht wie viele Tage und Monate zwischen dem jetzt und dem Tag liegen, an dem ich den realen Severus Snape das erste und einzige Mal in meinem Leben begegnet bin. Die Welt war aufgewühlt, jeder wusste was er getan hatte, doch ahnte auch wirklich jeder warum er dort oben auf dem Turm stand? Warum der den Zauberstab auf Albus Dumbledore gerichtet hat, warum der tödliche Fluch über seine Lippen kam? Viele hassten ihn, viele verstanden und ehrten ihn und ich stand irgendwo dazwischen. Sollte ich ihn hassen für das was er getan hat, obwohl ich wusste das Dumbledore ihn darum gebeten hat, oder sollte ich Dumbledore dafür hassen das er Severus diese schwere Bürde aufgebrummt hat?
Es war spät am Abend und ein unangenehmer Nieselregen ging auf die Stadt nieder, machte sie grau und ungemütlich. Ich kam vom Training nach Hause, die Kapuze meines Anoraks tief ins Gesicht gezogen, um meine Brille vor dem Regen zu schützen. Die Hand in der Tasche, die bereits nach dem Hausschlüssel kramte, bog ich um die Ecke und blieb nach wenigen Schritten stehen. Eine dunkle Gestalt lehnte gekrümmt an der Hauswand keine zwei Meter von meiner Haustür entfernt. Das wenige Licht, das von einer fernen Straßenlaterne kam, zeigte nur ungenau die Umrisse eines Mannes, in schwarzer Kleidung, die abgewetzt aussahen. Ich festigte den Griff um meine Tasche, um sie wenn nötig zur Verteidigung einzusetzen, dann ging ich langsam auf die Haustür zu.
Je näher ich kam, desto mehr Details nahm ich von ihm wahr. Er hatte rabenschwarzen Haar, das ihn ihm Strähnen über das Gesicht hing. Seine Augen waren nicht zu erkennen, nur seine markante Nase, schien sich vorwitzig von den Haaren abzusetzen. Als ich die Haustür erreichte, drehte er der Wand den Rücken zu und rutschte an ihre entlang zum Boden. Nun endlich könnte ich sein Gesicht, das vorher im Halsdunkel gelegen hatte, besser erkennen. Es sah sehr bleich und abgemagert aus.
Ich hatte meinen Schlüssel schon in der Hand, doch nun hielt ich inne. Der Mann brauchte offensichtlich Hilfe, doch etwas ließ mich zögern, nach meinem Handy zu greifen um die Notruf Nummer zu wählen.
„Geht es ihnen gut?“ fragte ich und machte einen Schritt auf ihn zu. In Gedanken schalt ich mich selber, denn offensichtlich ging es ihm nicht gut.
„Soll ich ihnen einen Krankenwagen rufen?“
Er hatte seine Augen geschlossen, nun öffnete er sie und sah in meine Richtung, aber nicht mich an.
„Verschwinden sie, das geht sie nichts an.“
Trotz seines Zustandes hatte seine Stimme Kraft und drückte offensichtliche Ablehnung aus. Er versuchte sich auf die Beine zu hieven, sackte aber sofort wieder zusammen. Vermutlich wurde mein Helferinstinkt geweckt, denn anders kann ich es mir nicht erklären, warum ich plötzlich neben ihm auf dem Boden hockte, auf dieser Menschenverlassenen Straße.
„Kann ich etwas für sie tun?“ fragte ich.
Er zuckte zusammen als ich leicht am Arm berührte und er drehte seinen Kopf um mich anzusehen. Ich zuckte vor seinem Blick zurück, diese kalten, dunklen Augen mit denen er mich taxierte, jagten mir einen Schrecken ein.
„Mischen sie sich nicht in meine Angelegenheiten, es geht mir gut.“
Seine Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken, aber gleichzeitig konnte ich nicht anders und hob Augenbraue. Die Ironie in seinen Worten, schien ihm selbst ebenfalls aufzufallen.
„Verschwinden sie!“ blaffte er und versuchte erneut aufzustehen, es gelang ihm diesmal.
Er stieß sich von der Wand ab und wollte sich abwenden, da flackerten seine Augenlieder und ich konnte gerade noch zugreifen, bevor er zu Boden stürzte. Ich legte mir seinen rechten Arm über die Schulter und versuchte in sein Gesicht zu sehen. Er war noch bei Bewusstsein, aber er konnte seine Augen nur schwer offenhalten.
Da stand ich nun im Regen, mit einem Mann den ich nicht kannte und der Hilfe brauchte und wurde von Hilflosigkeit übermannt. Ich wusste ich musste den Krankenwagen rufen, aber wenn wir hier noch weiter draußen standen, dann würde sich nicht nur sein Zustand verschlimmern, sondern es bestand die Gefahr das ich mir eine deftige Erkältung zuzog. Ich sah die Straße rauf und runter, hoffte das irgendwo wie aus dem Nichts Jemand kommen und sich um alles kümmern würde, aber natürlich kam dort Niemand. Meine Gedanken traten auf der Stelle, ich musste etwas tun und zwar schnell.
Leichtsinnig und weil ich mir keinen anderen Rat wusste, bugsierte ich den Mann zur Haustür, schloss die Tür auf und schob ihn in den Hausflur. Irgendwie schaffte ich es, ihn in den ersten Stock hinauf und in meine Wohnung zu bringen. Im Flur blieb ich stehen, machte Licht und schloss die Tür hinter uns. Ich brachte ihn direkt ins Badezimmer, unsere Sachen trieften vom Regen und etwas in mir sträubte sich dagegen ihn mit den Sachen auf das Sofa oder noch schlimmer auf das Bett zu legen. Ich führte in den Flur hinunter, merkte wie schwerer er mit jeden Schritt auf meinen Schultern lastete. Mit dem Ellenbogen stieß ich gegen den Lichtschalter im Bad und sofort flammte über ins die Glühbirne auf. Die Schwerkraft zog immer noch an ihm und so ließ ich ihn einfach zu Boden gleiten, darauf bedacht das er sich nicht den Kopf am Fliesenboden stieß. Ich fuhr mit angespannt durch die Haare und versuchte zu Atem zu kommen. Ich musste ihn sicher hinlegen, das wusste ich, und dann würde ich endlich den Notarzt rufen.
Erst nahm ich jedoch mein Badetuch vom Haken, legte es zusammen und schob es dem Mann unter dem Kopf. Während ich ihm vorsichtig die Haarsträhnen, mit einem zweiten Handtuch, aus dem Gesicht strich, fiel mir auf was für eine seltsame Kleidung er eigentlich trug. Am auffälligsten war der Umhang, dessen Saum sich am unteren Ende auflöste und Risse hatte, als wäre er damit irgendwo hängen geblieben. Ich runzelte die Stirn und sah in sein Gesicht. Zur Zeit trugen die Leute ständig irgendwelche absonderlichen Kleidungsstücke, einfach weil es zu ihrem Image passte. Ich erinnerte mich in der S-Bahn ein paar Rollenspieler mit solchen Umhängen gesehen zu haben. Der Mann hier vor mir sah aber überhaupt nicht nach dieser Art von Mensch aus. Ich sah noch einmal in sein Gesicht, musterte die nun geschlossenen dunklen Augen, die eingefallenen Wangen und die Hakennase in seinem Gesicht. Etwas an dem Gesicht machte mich stutzig, es kam mir auf eine seltsame Weise bekannt vor, obwohl ich diesen Mann noch nie gesehen hatte. Ich tastete vorsichtig an seinem Körper entlang, vielleicht hatte er eine Wunde, die seine Blässe erklären könnte. Doch statt Blut, fand ich in einer Innentasche des Umhanges einen hölzernen Stab mit einem Griff. Ratlos drehte ich den Stab in meiner Hand und sag wieder in sein Gesicht hinauf. Wenn man so viele Bücher gelesen hatte wie ich, könnte man den Stab für einen Zauberstab halten, ein seltsames Kinderspielzeug für einen erwachsenen Mann. Mein Blick glitt über die Hakennase und ich runzelte die Stirn. Black hair, a hocked nose and dark eyes…, ich kannte einen Mann, auf den diese Attribute nur zu gut zutrafen. Ich sah erneut auf den Stab in meiner Hand. Wie von selbst glitten meine Hände zu seinem linken Arm und schoben den Ärmel seiner Jacke nach oben. Ein Totenkopf grinste mir vom Unterarm entgegen, aus dessen Mundöffnung sich eine Schlange wandte. Augenblicklich ließ ich den Zauberstab fallen und wich zurück. Es ist die eine Sache über dieses einen Mann zu lesen, oder ihn verkörpert auf der Leinwand zu sehen, aber eine völlig andere ihn plötzlich leibhaftig gegenüber zu stehen. Ich setzte mich auf den Badewannenrand und starrte mit aufgerissenen Augen und klopfenden Herzen auf die gegenüberliegende Wand. Die tragweite meiner Feststellung hatte mich aus der Fassung gebrachte. Vergessen war der Anruf beim Notarzt, vergessen das der Mann ein Fremder war. Irgendwann brachte ich den Mut auf ihn wieder anzusehen und ein einziger Gedanken kreiste in meinem Kopf, was würde Elinore an meiner Stelle tun. Dann wurde mir bewusst, das Elinore nicht existierte, sie war ein Teil seiner Welt den ich mir ausgedacht hatte, wie viel von ihr steckte in der jungen Frau die dort auf dem Wannenrand saß und auf den Meister der Zaubertränke starrte. Ich habe bestimmt ein paar Minuten dort gesessen, dann übernahm ein anderer Teil meines Wesens die praktische Oberhand. Ich zog als erstes meine eigenen nassen Sachen aus und einen dicken Wollpullover und eine trockene Hose an. Dann erst kümmerte ich mich um den Bewusstlosen auf meinem Badezimmerboden. Ich zog ihm, soweit es mir möglich war die nassen Sachen aus. Seine Haut war kalt, er musste schon einige Stunden dort draußen herum geirrt sein. Ich klappte mein Sofa im Wohnzimmer zu einer Liege um, wo ich ein provisorisches Bett für Severus aufbaute. Es kostete mich mehrere Minuten ihn aus dem Bad ins Wohnzimmer zu bringen und in auf das Sofa zu legen. Dann deckte ich ihn mit zwei Zudecken zu, damit sein Körper sich schnellst möglich wieder erwärmte.
Während der folgenden 3 Stunden, in der er von der Bewusstlosigkeit in einen kurzen, aber tiefen Schlaf gelitten sein muss, saß ich ihm gegenüber auf dem Teppich, an meine Schrankwand gelehnt und beobachtete ihn. Wie die meisten hatte ich diesen Mann zu Beginn der Potterreihe gehasst. Dafür wie er Harry und die anderen Gryffindors behandelte. Dafür wie er denen verwöhnten Bengel Malvoy immer wieder bevorzugte und in Schutz nahm.
Ich betrachtete das schlafende Gesicht, in dem sich wieder etwas Farbe zeigte und kuschelte mich tiefer in meine Wolldecke. Wann hatte ich angefangen in ihn nicht mehr dieses Scheusal zu sehen? Es waren ein paar wenige Seiten um fünften Band, die mich endlich verstehen ließen, warum er das tat was er tat und warum er das war was er war. Ich verzieh nicht was er bis dahin getan hatte, aber ich hatte endlich eine Erklärung dafür. So kalt und herzlos er wirken mochte, es gab etwas das wir Beide gemeinsam hatten, egal wie unterschiedlich wir auch sein mögen. Deshalb wünschte ich mir eine Person an seine Seite, die so vorbehaltlos hinter ihm stand wie Albus Dumbledore, die dennoch stur und unnachgiebig sein konnte. Eine Person die seine starke und gleichzeitig verletzliche Persönlichkeit stützen und ihm das Gefühl von Geborgenheit gab, das er niemals erfahren hatte. Elinore Falk, entstanden aus den Vorstellungen und Wünschen meines Geistes, füllte irgendwann wie selbstverständlich genau diese Stelle aus. Auch sie hatte ihren Zaubertränke Professor aus Inbrunst gehasst, wie Harry es einige Jahre später tat, auch sie hatte mit ihm gestritten und Gryffindor unzählige Punkte für die Hausmeisterschaft gekostet. Severus wusste wer sie war und sie wusste das er es wusste. Keiner von Beiden war bereit auch nur einen Millimeter zurück zu weichen. Dumbledore hätte es als Stolz und vermutlich auch als Sturheit beschrieben, auch wenn er viel früher als sie bemerkte, das die Beiden etwas verband, das Anders war. Man könnte auch sagen Elinore war meine erdachte Belohnung für diesen Mann, der in seiner Vergangenheit so viel Leid erfahren hatte, etwas das ich bis heute niemanden wünsche, weil ich weiß wie es sich anfühlt ausgelacht und schikaniert zu werden.
Severus regte sich in seinem Deckenhaufen und schlug langsam die Augen auf. Er blickte verwirrt an die für ihn fremde Zimmerdecke, dann auf die beiden Decken mit denen er zugedeckt war. Als er versuchte sich aufzurichten, stand ich auf.
„Sie sollten noch etwas liegen bleiben Professor Snape.“
Ich brachte es nicht einmal fertig ihn anzusehen, sondern flüchtete in die Küche um Tee für ihn zu kochen. Mir wurde damals auch schmerzlich bewusst, das man in den Büchern immer erfuhr was die Kinder an ihren Haustischen verspeisten, aber nie was die Lehrer oben an ihrem Tisch aßen. Mein Gast musste hungrig sein, wenn er entkräftet auf der Straße zusammen brach, hatte er vermutlich schon einige Zeit Nichts mehr gegessen. Ich entschied mich für Brot, Butter und Käse, und brachte alles zusammen mit dem Tee ins Wohnzimmer. Severus hatte sich trotz meiner Warnung aufgerichtet, sich jedoch eine der Decken um die Schultern geschlungen.
„Sie sollten etwas essen.“
Ich stellte alles auf einen Tisch und schob ihn an das Sofa heran, so das er nicht aufzustehen brauchte. Dann ging ich zu meinem Platz auf dem Teppich zurück, legte mir die Decke um die Schultern und hob meine eigene Tasse, um meine Hände zu beschäftigen.
„Sie sind diese Frau von der Strasse!“
Ich nickte, konnte jedoch nicht sprechen, weil seine dunklen, im Moment ausdruckslosen Augen auf mir ruhten und mir die Kehle zuschnürten. Jetzt wo er etwas mehr Farbe im Gesicht hatte, sah man die Unterschiede zwischen dem Orginal und Alan Rickman nur zu deutlich. Severus Nase war ein Stück größer, sein Gesicht sehr viel schmaler geschnitten, so wie ich ihn mir aus dem Buch heraus vorgestellt hatte.
„Sie wissen wer ich bin?“
Ich nickte erneut und traute mich das erste Mal in wieder an zu sehen.
„Jeder kennt sie.“ sagte ich.
Er kniff die Lippen zusammen.
„Und was gedenken sie nun zu tun?“ fragte er mich mit eisiger Stimme, glaubte er etwas ich würde ihn an wen auch immer ausliefern? Ich stand auf, ich musste mich bewegen, sein Blick und seine Anwesenheit machten mich unruhig.
„Was denken sie das ich tun sollte Professor Snape?“ fragte ich ihn, wartete jedoch nicht darauf, das er antwortete, sondern fuhr fort.
„Ich weiß nicht vor wem sie auf der Flucht sind, aber ich bezweifle das sie in der Wohnung eines unbekannten Muggels nach ihnen suchen werden.“
Ich stellte meine Tasse ab, ich wollte etwas Zeit gewinnen und einen Grund finden ihn nicht mehr ansehen zu müssen.
„Wenn sie so viel über mich zu wissen glauben, dann wissen sie vermutlich auch das ich gefährlich bin.“
Nun sah ich ihn doch wieder an. Es lag etwas Lauerndes in seinem Blick und eine Spur von Überheblichkeit schwang in seiner Stimme mit.
„Es ist nichts Gefährliches an einem Mann, der bewusstlos zusammen bricht, weil er am Ende seiner Kräfte ist.“
Seine Mundwinkel zuckten kurz, doch das war auch die einzige Regung die ich ihm entlocken konnte.
„Wussten sie schon draußen wer ich bin?“ irrte ich mich, und klang dort kühles Interesse in seiner Stimme.
Ich schüttelte den Kopf und ging zum Fenster um hinaus zu sehen.
„Ich habe es erst festgestellt, als sie hier oben in der Wohnung waren. Falls sie ihre Sachen suchen, sie sind alle im Badezimmer, genau wie ihr Zauberstab.“
Er sagte nicht und ich sah weiter hinaus. Ein paar Minuten vergingen, in denen ich hörte wie hinter mir Tee in eine Tasse floss, er daran nippte und die Teetasse wieder abstellte. Meine Gedanken schwirrten in Fetzen in meinem Kopf herum und ich schaffte es nicht sie zu ordnen. Sie zu ordnen hätte mir mehr Sicherheit gegeben und ich hätte mich gegenüber diesem Mann nicht so unbeholfen und verletzlich gefühlt. Ich weiß das er mich ansah, denn ich spürte seinen Blick in meinem Nacken und es jagte mir einen Schauer über den Rücken.
„Wieso haben sie mir geholfen?“
„Weil ich, als ich ein Kind war, immer gehoffte habe, das Jemand auch für mich so etwas tut.“
Ich drehte mich zu ihm um und unsere Blicke kreuzten sich. Ob er verstand was ich ihm damit sagen wollte wusste ich nicht, er sah mich nur mit einem seltsamen Blick an, von dem ich bis heute nicht weiß was er bedeuten sollte.
„Wie viel wissen sie über mich?“ fragte er mich plötzlich.
„Zuviel um meine Augen davor zu verschließen.“
Meine Stimme zitterte als ich es sagte und ich glaubte in seinen Augen etwas zu sehen, das mir sagte das er verstanden hatte was meine Worte bedeuten sollten.
Er blieb bis zum Morgengrauen, dann brach er auf. Ich sah ihm nach, als er aus dem Haus ging und dann wie er von einer Sekunde auf die Andere verschwand. Noch heute erinnere ich mich an seine Stimme, in dem langen Gespräch das wir bis zu seinem Aufbruch geführt hatten.
Vor ein paar Tagen, erhielt ich ein sonderbares Päckchen, auf dem meine Adresse, aber weder Briefmarken noch ein Absender besaß. Ich habe es geöffnet und fand darin eine schmale Schatulle in der sich drei Münzen befanden die ich noch niemals in meinem Leben gesehen habe. Ich nahm die größte der Münzen in die Hand um sie genauer zu betrachten, sie war golden und trug einen Drachen auf der Rückseite. Dann las ich das Wort, das in den Rand der Münze eingelassen war und mir wäre sie beinahe vor Schreck aus der Hand gefallen. Gringotts war jedem ein Begriff der die Welt von Potter kannte und das war nichts Andere als ein Orginalset der Münzen, die man in der Zaubererwelt als Zahlungsmittel benutze. Ich legte die Galleone zurück zu dem Sickel und den Knut und suchte im Paketpapier eine Nachricht von dem Versender, doch ich fand keine. Meine einzige Verbindung in diese Welt war Severus, die Frage die sich mir auch jetzt, während ich dies schreibe, stellt ist, warum er mir diese Münzen geschickt hat.
Jetzt, nachdem ein neuer Teil von Harry und auch von Severus Geschichte über die Kinoleinwand schimmert, frage ich mich was ihm nach jenem Abend widerfahren ist. In weniger als zwei Wochen, werde ich wissen wie die Geschichte weiter geht und vielleicht erhalte ich endliche die Antwort auf meine Frage. Warum Severus?