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[HP] Smirch {Epilog}

Elaea
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Beitragvon Elaea » Mi 21 Feb, 2007 19:59

Ich werde euch jetzt bestimmt keine Szene machen, weil mir keiner ein Review geschrieben hat oder beleidigt sein, annehmen, dass euch die Geschichte nicht mehr gefällt oder so... Nein, nein, nein, ich steh da drüber hinweg....
Aber wenigstens Hallo hättet ihr sagen können.....


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7 – Erkenntnis und Geständnis
ab 18!


Ihr Plan ließ sich schwerer in die Tat umsetzen, als Jules angenommen hatte. Draco schien ihr aus dem Weg zu gehen und Snape war so gut wie nie in seinem Büro. Demnach blieb Jules viel Zeit für sich. Sie lernte, machte alle Aufgaben und grübelte eine Menge.
In Sachen Draco kam sie dabei aber nicht wirklich weiter.
Positiv überrascht sah sie, wie eben jener am Samstagmorgen zu ihr an den Frühstückstisch kam und sie nicht nur grüßte, sondern sich auch gleich neben sie setzte.
Er sah, wenn es irgendwie möglich war, noch viel müder aus als zu Beginn und Jules nahm an, dass er es fertig brächte noch viermal so schlimm auszusehen.
„Viele Aufgaben für das Wochenende?“, fragte Jules, er verneinte. „Dann würde ich vorschlagen,“ fuhr sie fort, „wir suchen uns ein nettes Plätzchen am See und lassen es uns gut gehen.“
„Du bist die Beste,“ meinte Draco und schaffte ein Lächeln. „Das ist genau, was ich nach dieser Woche brauche.“ Er seufzte.
„Wo sind eigentlich Crabbe und Goyle?“, fiel Jules plötzlich ein. Draco schien einen Moment zu überlegen, was er antworten sollte, entschied sich dann aber wohl für die Wahrheit: „Auf der Suche nach Mädchenhaaren – frag’ nicht,“ setzte er hinzu, als er Jules’ Blick richtig gedeutet hatte, „ich erzähl’s dir später.“
„Ganz bestimmt,“ meinte Jules sarkastisch. Draco blieb ihr eine Antwort schuldig.
Schweigend aßen sie und holten anschließend eine Decke sowie das Gras und ein paar andere Dinge, die man zum Entspannen brauchte aus dem Slytherin-Kerker, um dann das schöne Wetter zu nutzen.
Diese Idee hatten natürlich auch noch andere gehabt, was ihnen die Suche nach einem eigenen, ruhigen Fleckchen enorm erschwerte. Schließlich fanden sie eines zwischen ein paar Büschen, blickgeschützt und halbwegs trocken.
„Merk dir diesen Tag,“ lachte Draco, als sie sich niederließen, „er wird in die Geschichte eingehen, und zwar als der Tag an dem Draco Malfoy seine Pansy Parkinson mit der furchtbaren Jules Ringmere betrog.“
„Uuuh!“, meinte Jules wenig begeistert. „Sollen die Deppen glauben, was sie wollen, es geht sie überhaupt nichts an.“
„Hört, hört!“
Dracos Laune hatte sich mit jedem Schritt gebessert, den sie weiter weg vom Schulgebäude getan hatten, was Jules’ Vermutungen auf ein Neues aufkochen ließ.
„Erzähl mir endlich von der Mädchenhaar-Sache,“ drängte sie neugierig, als sie begann einen Joint zu bauen.
„Aber dann muss ich dir die ganze langweilige Geschichte aufrollen und stückchenweise zusammenfügen – und dazu bin ich gerade etwas zu faul und gutgelaunt!“, enttäuschte er sie.
„Dacht’ ich mir schon,“ sagte sie so beleidigt wie sie nur konnte. „Aber was soll’s, wenn du nicht willst. Irgendwann krieg ich es so und so noch aus dir raus.“
„Klar,“ lächelte Draco, „aber nicht mehr heute!“ Mit diesen Worten schnappte er sich den Joint aus Jules’ Händen und rauchte ihn an. „Das Leben hat soeben wieder begonnen!“ Er zog etwas aus seiner Hosentasche. „Und es wird auch nicht so schnell vorbei sein.“ Jules erkannte den Feuerwhiskey sofort.
„Du liest Gedanken!“, jubelte sie und griff nach der Flasche, um einen tiefen Schluck daraus zu nehmen.
„Was sagen eigentlich unsere Schulregeln zu derartigen, rebellischen Ausbrüchen?“, fragte Draco.
„Woher soll ich das wissen?“ Jules zuckte mit den Schultern. „Ich war bisher noch clever genug mich nicht erwischen zu lassen.“
„Aber clever bedeutet nicht klug,“ meinte Draco naseweis, „ein kluger Mensch würde sich gar nichts erst zu Schulden kommen lassen.“
„Wenn mich irgendwer wegen eines Joints zu bestrafen versucht…“
„… beschwerst du dich bei deinem Papi…“
„… lass ich mich mal über Potter aus, immerhin heiße ich nicht Malfoy.“
Draco zog eine Schnute. „Kannst du irgendwann mal mit meiner Vergangenheit aufhören?“ Seine Stimme klang um einige Nuancen ernster, als gerade. „Oder soll ich gegen dich auspacken?“
„Wehe!“ Jules drohte ihm ihn mit der Flasche zu schlagen, doch Draco fing ihren Arm ab. Erschrocken zuckte Jules bei der Berührung vor Schmerz und Furcht viel zu schnell zusammen und versuchte seinem Griff zu entkommen, wie eine Katze, die man am Schwanz gepackt hatte.
Mit einer blitzschnellen Bewegung hatte er ihren linken Unterarm freigelegt und starrte auf das schwarze Zeichen, das sich in ihrer Haut regte. Dracos Gesicht durchlief zwei Gefühlsregungen in einem: Erleichterung und blankes Entsetzten. Erst sah er so aus, als würde er ihr gleich in den Schoß kotzen, dann umarmte er sich einfach.
Jules war zu überrascht, um etwas tun zu können und bevor sie reagierte, hatte er sich bereits wieder zurückgelegt und ein weiters Mal an dem mittlerweile ausgegangen und erneut in Brand gesteckten Joint gezogen.
„Tut mir Leid,“ murmelte er. „Aber… ach… es ist so kompliziert.“
Jules kam sich hilflos vor. Noch nie zuvor waren sie sich in Gedanken näher und ferner gewesen. Am liebsten hätte sie ihn in den Arm genommen, seinen Kopf gestreichelt und sich angehört, was er zu sagen hatte; auf der anderen Seite wollte sie aufspringen und weglaufen, aus Angst er könnte sie verraten, sie verhaften lassen.
„Jules?“
„Ähm, ja?“
„Erzähl mir von deinem ersten Opfer.“
Jules überlegte, trank einen Schluck, noch einen, einen dritten. „Ich hatte meinen Geburtstag eine gute Woche nach Beginn der Sommerferien. Am nächsten Tag rief Er mich zu sich und erklärte mir, was ich tun sollte, um eine Seiner Dienerinnen zu werden. Das übliche.“ Draco nickte wissend. „Er gab mir keine bestimmten Namen, lediglich Muggel sollten es sein.
Also machte ich mich ans Planen. Ich habe mir eine Muggelfamilie ausgesucht, deren Mutter Nachhilfe in Mathematik gab.“
„Mathema-was?“
„Stell’s dir wie Arithmantik vor. Jedenfalls nahm ich mit der Muggelfrau, Hazel Barter, Kontakt auf, erklärte ihr, ich müsse Nachhilfe in Mathe bekommen und hatte bald einen Termin ausgemacht. Eine wirklich nette Frau, klein, dunkle Haare, Brillen, Potter in früheren
Jahren, nur über vierzig und eben weiblich. Wirkte etwas unsicher, aber… nett.
Ich hab mir extra einen späteren Termin geben lassen, es war bereits halbdunkel. Tja, wie’s der Zufall wollte, war die gesamte Familie zu Hause. Hazel, ihr Mann Bernard und die drei Kinder.
Das jüngste würde ich auf vier oder fünf schätzen. Süßer, kleiner Fratz, kam gleich auf mich zugerast mit einem Spielzeugauto in der Hand. Er hieß Jimmy oder so.
Na ja, Hazel führt mich in einen eigenen kleinen Raum, in dem außer einem Tisch und ein paar Sesseln sonst nichts ist.
„Mrs Barter,“ sage ich zu ihr, „ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich nicht wegen Mathematik hier bin.“
Der Blick, den sie mir zuwarf, macht mir Angst. Ich hatte ohnehin keine Ahnung, wie ich vorgehen sollte, war alles eine Bauchentscheidung. Sie jedenfalls war irgendwie irritiert und trotzdem hatte sie da was Wissendes in ihren Augen, das mich noch unsicherer gemacht hat.
„Ich bin gekommen,“ fahre ich also fort, „weil ich Sie töten muss.“
Sie hat nicht geschrien, nichts gesagt, mich einfach nur angesehen. Dann hat sie einen Stift genommen und etwas auf ein Blatt Papier geschrieben. Als sie fertig war, waren ihre Augen völlig klar, als wäre sie bereit dafür. Für ein paar Sekunden hab ich ehrlich gesagt auch gezögert, aber dann hatte ich meinen Zauberstab in der Hand und in der nächsten Sekunde lag sie vor mir --- tot.
Ich hab den Zettel nicht gelesen, ihn einfach eingesteckt und den Vater gesucht, ihn umgebracht, das ältere und das mittlere Kind entdeckt, sie getötet. Bei Hazel ist es mir wirklich schwer gefallen, doch dann hat es mir nichts mehr ausgemacht, um ehrlich zu sein, hatte es sogar etwas durchaus Reizvolles an sich.
Jimmy war der Letzte. Ich wollte ihn aber nicht einfach ermorden, ich wollte ihn quälen.
Weißt du, was für ein befreiendes Gefühl der Cruciatus-Fluch in dir auslösen kann? Ich hab es genossen den Kleinen zu foltern, meine ganzen negativen Gedanken, meine Probleme, mein Hass haben sich in meinem Zauberstab vereint.
Am besten kann man das mit einem Orgasmus beschreiben: Ich hab ihn solange gefoltert, bis ich es nicht mehr ausgehalten habe und ihn umbringen musste.
Er hat beinahe liebevoll schlafend ausgesehen, mit seinem Spielzeugauto in den Händen.
Nach getaner Arbeit also raus aus dem haus, das Dunkle Mal an den Himmel und ab zurück zu unserem Meister. Es folgte die Zeremonie mit dem Treueschwur und die Auflegung des Dunklen Mals, das war’s.“
Draco hing wie gespannt an ihren Lippen und schien nun enttäuscht, dass sie bereits fertig war. Als er sicher sein konnte, dass nichts mehr nachkommen würde, lehnte er sich wieder zurück. „Mach doch noch eine, bitte,“ sagte er schlicht und trank vom Feuerwhiskey.
Erneut schwiegen sie; Jules suchte nach irgendetwas, worüber sie sprechen hätten können, aber ein fiel ihr nichts. Sie hasste dieses Schweigen.
„Was hast…“
„Sag mal…“
Sie sahen sich an, kifften, tranken, sahen weg, überlegten.
„Wie lang seid ihr jetzt schon zusammen,“ fragte Draco nach einer Weile, „du und Ants?“
„Lang,“ meinte Jules nachdenklich. „Beinahe zwei Jahre.“
„Das ist lang…“, stimmte Draco zu. „Glücklich?“
Jules antwortete nicht sofort. „Es ist alles okay,“ sagte sie dann, „alles in Ordnung.“
„Das klingt aber toll,“ meinte Draco. Jules entging sein vor Ironie triefender Unterton keinesfalls.
„Ja, was soll ich deiner Meinung nach tun?“, entfuhr es ihr, zickiger und verletzter als beabsichtigt. „Er ist dort, irgendwo, ich hocke hier in Scheißwarts rum, was glaubst du, wie ich mich fühle, natürlich bin ich nicht glücklich, genauso wenig wie er glücklich ist, aber es lässt sich nun mal nicht ändern, deswegen füge ich mich meinem Schicksal und versuche nicht weiter darüber nachzudenken, nur jedes Mal, wenn ich es doch tue, befallen mich immer mehr Zweifel, ob es wohl noch überhaupt viel Sinn macht mit ihm zusammen zu sein, immerhin gehen wir doch bereits jetzt getrennte Wege, außerdem bin ich mich auch gar nicht mehr so sicher, ob ich ihn wirklich noch liebe, was mir ein noch schlechteres Gewissen bereitet, Ants gegenüber, was ich ihm aber nicht, auch wenn es total unfair ist, einfach nicht sagen kann, da ich ihn schlicht und ergreifend nicht verletzen will, was aber unumgänglich ist, wenn ich erst einmal weiß, was ich will oder auch nicht will.“ Sie nahm einen besonders tiefen Schluck und rülpste. „Sorry,“ murmelte sie.
„Ähem,“ meinte Draco. „Du willst nicht mehr mit ihm zusammen sein?“
„Doch,“ sagte Jules, dann schüttelte sie den Kopf. „Nein… und ja. Auch, es ist viel zu kompliziert. En ständiges Hin und Her, wahrscheinlich weißt du gar nicht, was ich meine…!?“
„Innere Zerrissenheit?“ Draco zog beide Augenbrauen nach oben. „Oh, Jules, du hast ja keine Ahnung.“ Er griff sich an den Kopf. „Jetzt fängt der Scheiß hier langsam zu wirken an.“ Voll Begeisterung sah er auf den Stummel in seiner Hand hinab; geübt schnippte er ihn ins Gebüsch. „Juuules,“ sagte er gedehnt, „morgen, wenn wir mal nicht ganz so breit sind, sollten wir ein ernsthaftes Gespräch führen.“
„Worüber denn?“, wollte sie wissen.
„Über einiges, nich’ so wichtig gerade,“ tat Draco ab, „aber morgen dann.“
„Okay,“ gab Jules ihre Zustimmung. „Aber jetzt lass uns Wolkenklettern!“



„Hogwarts,“ wiederholte Sirius, „Gryffindor, Slytherin, Dumbledore…“
„Genau!“ Katharina nickte stürmisch. „Ich war ein paar Jahre jünger, wie gesagt. Dein bester Freund hieß James Potter, du warst auch der Patenonkel seines Sohns Harry.“
„Harry… James Potter… Harry Potter… interessant.“
„Na ja, ehrlich gesagt warst du ein anständiger Zauberer, auch wenn der Rest deiner Familie der Dunklen Seite angehörte, nicht als Todesser, versteht sich…“ Sirius kicherte, den Begriff Todesser fand er schon die längste Zeit lustig. „Aber eben Schlammblütlern und Muggeln gegenüber abgeneigt. Irgendetwas hat dich der doch umgestimmt, wir alle vermuten, dass jüngerer Bruder war. Du hast James und Lily Potter an den Dunklen Lord verraten und bist dann geflüchtet. Das Ministerium fand dich schließlich und steckte dich nach Askaban ins Gefängnis. Du musst in völlig verwirrtem Zustand gewesen sein, als du ausbrachst und dir zwischendurch diese bösartige Amnesie zugezogen haben.“ Katharina verstummte und bemerkte erst jetzt Sirius’ verändertes Gesicht.
„Ich… ich habe einen Bruder?“, fragte er völlig perplex. Sie räusperte sich verlegen.
„Nun ja,“ begann sie nach Worten ringend, „er… also… er wurde ermordet…“
„Warum?“, stieß Sirius entsetzt aus. „Von wem?“
„Durch den Befehl des Dunklen Lords. Er hatte sich von Ihm abgewandt und anscheinend gegen ihn gearbeitet, dafür musste er bezahlen,“ erklärte Katharina.
„Wie hieß er?“
„Regulus.“
„Regulus…“ Betrübt stand Sirius auf und verließ das Haus. Im ersten Moment wollte nachlaufen, doch aus eigener Erfahrung wusste sie, dass er es wohl nicht so gewollt hätte; er musste jetzt alleine sein.
Zuletzt geändert von Elaea am Sa 24 Feb, 2007 16:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Elaea » Do 22 Feb, 2007 14:59

Okay, ich glaube, ich werde gleich an dieser Stelle was dazu sagen:

Grünauge, du hast natürlich vollkommen recht! So krank kann kein Mensch in diesem Alter sein, aber Jules ist nun mal nach aussen hin einfach viel zu selbstbewusst und cool, als dass sie vor Draco auch nur eine kleine Schwäche zugeben würde - ihre neugewonnen Freundschaft steht noch am Anfang, was sich aber ändern wird.
Es stimmt auch, dass ich bereits wusste, dass dieses Kapitel den meisten nicht gefallen wird - ich habe schon ähnliche Rückmeldungen dieser Art erhalten.
Dennoch sollte es nicht vom Lesen abhalten, es wird noch eine Erklärung geben, warum Jules so etwas sagt (bzw. hab ich das oben bereits getan).

Ich möchte mich auf gewisse Weise entschuldigen und es auch nicht tun, dass ich euch so etwas "zumute", aber es wird noch eine Erklärung dazu geben!

Lg,
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Beitragvon Wehwalt » Do 22 Feb, 2007 23:27

Wenn es wirklich Zauberer gäbe, dann wäre vielleicht so ein Verhalten gar nicht so aus der Welt. Die Zauberer wären dann nämlich vollkommen überzeugt, daß die Muggel minderwertige Wesen sind, und hätten wohl keinerlei besonderes Empfinden dafür, warum man diese gut behandeln sollte. Sie würden sich wahrscheinlich sogar Theorien aufbauen, daß die Muggel von Natur aus zu menschlichem Fühlen und Denken gar nicht fähig wären und keinen eigentlichen Schaden litten, wenn man sie mißhandelte - ähnlich wie rassistische Gesellschaften ihren Negern gegenüber. Ich habe Rowlings Verhältnis zwischen Zauberer- und Muggelwelt immer für zutiefst unrealistisch (Existenz der Zauberer vorausgesetzt) gehalten.
Trotzdem empfinde ich dieses Kapitel als sehr hart. Denn selbst wenn man den Zauberern eine eben genannte rassistische Geringschätzung den Muggeln gegenüber zubilligen wollte - wir kennen die Figuren aus harry Potter und nun eben auch diese Jules als unseresgleichen, was Fühlen und Empfinden angeht: Und da enttäuscht sie mich nun schon, nachdem ich ihr bisher viel Sympathie entgegengebracht habe. Aber das hat Elaea ja schon früher geschrieben, daß ihre Heldin sich nicht zur Identifikationsfigur eignen würde.
Denn auch wenn ich natürlich davon ausgehe, daß etwa Hunde von ihrer kognitiven Ausstattung her durchaus nicht eigentlich zu Leid fähig sind, würde mich ein Mensch, der sich einen Spaß daraus macht, Hunde zu quälen, extrem abstoßen. Und das nicht in erster Linie aus Mitleid für die gepeinigte Kreatur oder moralischer Verurteilung, sondern weil mir das Vergnügen oder gar Lustempfinden an Quälerei zutiefst pathologisch und monströs erschiene.

Aber deswegen sage ich nicht, daß mich die FF nun weniger interessierte oder sie mir weniger gefiele. Nun ja, eine Figur, die ich mochte, ist dahin, aber deswegen kann mich ja die Schilderung der psychisch zersplitterten Figur immer noch in ihren Bann ziehen. Es ist gewagt, was Du machst, Elaea, aber wirklich etwas Neues. Glück zu!
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Beitragvon Elaea » Sa 24 Feb, 2007 16:55

Nun, heute ist Samstag und ein neues Kapitel steht an.
Ich werde jetzt nicht auf eure Kommentare eingehen, da sich das ja wohl erübrigt hat...

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8 – Ein dunkler Morgen


„Ringmere!“ Jemand schüttelte sie. „Aufstehen, Snape will dich sehen!“
„Hmmwaslos…?“ Unter größter Anstrengung schlug Jules die Augen auf. Millicent Bulstrode aus der Sechsten stand über sie gebeugt und sah äußerst genervt aus. „Steh auf,“ sagte sie noch einmal, um keine Spur netter.
„Okay,“ murmelte Jules.
Bulstrode schon fast zur Tür hinaus, als sie sich kurz umdrehte. „Putz dir die Zähne!“, setzte sie hinzu und verließ schließlich das Zimmer.
Jules richtete sich langsam auf; mit jedem Zentimeter wurde ein anfänglich leichtes Kribbeln in ihrem Kopf zu stechendem Schmerz. Bevor sie sich komplett aufgerichtet hatte, sank sie wieder ins Kissen zurück.
Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie in ihrem eigenen Bett lag. Sie konnte sich nicht erklären, wie sie hierher gekommen war. Ihre Erinnerung stoppte irgendwo zwischen Gemeinschaftsraum und einer zweiten Flasche Feuerwhiskey.
Betreten fühlte sie ihren Kopf, der im Moment der einzige Beweis dafür war, dass sie noch lebte. Nur mit Mühe gelang es ihr sich aufzusetzen, sich aufzurichten, einen Schritt…
Sie fiel der Länge nach hin.
Der Steinboden war kühl unter ihr, angenehm im Vergleich zu ihrem heißen, pochenden Kopf. Auf allen vieren krabbelte sie in den angrenzenden Waschraum, wo sie es beinahe nicht geschafft hätte sich am nächsten Waschbecken emporzuziehen. So einen furchtbaren Kater hatte sie noch nie gehabt.
Sie riskierte einen Blick in den Spiegel und hätte wohl einen Schrei losgelassen, wäre ihr Mund nicht staubtrocken gewesen. Jules glich einer Leiche. Einer übertoten. Ihr Gesicht war schneeweiß und unter ihren Augen lagen tiefste Ringe.
Sie trank einen Schluck Wasser. „Hässlich!“, sagte sie anschließend. „Und selbst schuld.“
Kopfschüttelnd begab sie sich unter die Dusche. Kaum zehn Minuten später ging es ihr schon viel besser. Kopfweh und Unwohlsein trieben sie zwar nach wie vor in den Wahnsinn, aber sie hatte das Gefühl ihrem Wohlbefinden wenigstens rein äußerlich nicht mehr ganz gleich zu kommen.
Nachdem sie sich angezogen hatte und in den Gemeinschaftsraum getreten war, wurde sie erneut überrascht: Einige Schüler standen um den Feuerplatz, wo es anscheinend etwas sehr Aufregendes zu sehen gab. Merkwürdigerweise sagte keiner von ihnen auch noch ein Sterbenswörtchen.
Jules boxte sich ihren Weg durch glotzenden Schüler, bis sie vor einem Lehnstuhl zu stehen kam, in dem Draco tief und fest schlief. In der einen Hand hielt er die leere Flasche Feuerwhiskey, die andere lag quer über seinen Kopf. Sein Mund stand offen, was dem Bild die Krone aufsetzte.
„Verpisst euch!“, knurrte Jules ihre Hauskameraden mies gelaunt an. „Hab ihr nichts zu tun?“
„Nö!“, sagte irgendeiner.
„Verschwindet, ihr Gnome, sonst wachsen euch Glotzaugen und ihr seht alle aus wie Parkinson!“
Das wirkte, augenblicklich löste die Menge auf und jeder schien es eilig zu haben eine Beschäftigung zu finden.
Jules berührte Draco derweil leicht an der Schulter. Er rührte sich nicht. Sie nahm ihm die Flasche ab und legte seinen freien Arm in eine normale Position. Keine Reaktion.
„Malfoy! Hey, psst, Malfoy!“, zischte sie und schnippte mit ihren Fingern vor seinem Gesicht herum. Noch immer schlief er. Frustriert sank sie vor ihm auf den Boden. Sie musste ihn wach kriegen, er musste duschen oder zumindest in sein eigenes Bett.
Während sie überlegte, starrte sie ihn durchdringend an. Wie weckte man Draco Malfoy auf?
Sie versuchte es auf hinterhältige Art: sie kniete sich vor ihn, packte ihn an den Oberschenkeln und zog sich an ihm entlang in eine halbstehende, halb auf ihm liegende Stellung.
„Draco!“, hauchte sie und biss ihm ins Ohr. Er schreckte sofort hoch.
„Mann, bin ich besoffen,“ stellte er stöhnend fest. Dann erkannte er Jules. „Muss wohl kurz weggenickt sein,“ brummte er, die Situation völlig missverstehend. Frech legte er seine Arme um sie und erwiderte ihre vermeintlich leidenschaftliche Attacke indem er ihr in den Hals biss.
Geschickt löste sich Jules von ihm baute sich vor ihm auf. „Geh schlafen, lieber Draco, du peilst es gerade nicht.“ Schulterzuckend erhob er sich in eine wankende, jedoch halbwegs aufrechte Körperhaltung und taumelte in seinen Schlafsaal.
Seufzend machte sich Jules endlich auf den Weg zu Snape.
Dieser schien bereits ungeduldig auf sie gewartet zu haben. Er blickte genervt auf die Uhr, als sie eintrat.
„Wieso hast du solang gebraucht?“, fragte er barsch.
„Kann ich bitte etwas gegen Kopfschmerzen haben?“, bat Jules, ohne auch nur annähernd auf ihn einzugehen. Snape zog eine Augenbraue hoch und musterte sie abschätzig.
„Ein Saufgelage, Jules?“, fragte er spitz. „Oder doch nur einfache weibliche Beschwerden?“
„Errate es selbst,“ giftete sie ihn an.
Er trat an einen schmalen Schrank, öffnete ihn und entnahm mit gekonntem Handgriff drei kleine Fläschchen, welche er zu seinem Schreibtisch zurücktrug. Flink mischte er einen übelriechenden Trank, den er Jules schließlich reichte. „Lass ihn dir schmecken,“ meinte er, als er seine Utensilien wieder verstaute.
Jules roch kurz an dem Zeug und hätte sich von dem Geruch übergeben können – wie jedes Mal. Tapfer schluckte sie das Mittel, wobei ganzen Körper vor Ekel zitterte. Kaum war das Gebräu in ihr, begann sich seine Wirkung zu entfalten. Jules’ Kopf schien frei von jeglichem Schmerz und nicht das kleinste bisschen Übelkeit reizte ihren Magen mehr.
„Könnte ich noch eine Phiole davon haben?“, verlangte sie.
„Für Draco, nehme ich an!?“
Jules nickte. Snape gab es ihr nicht. „Ich habe dich hergebeten,“ sagte er stattdessen, „weil ich wissen wollte, ob ihr schon einen Plan bezüglich Dumbledore habt!?“
„Hä?“, fragte Jules.
„Wie bitte!“, fuhr sie Snape an.
„Was?“, hackte Jules nach. Snape verdrehte die Augen.
„Du sollst „wie bitte“ sagen, nicht „hä“!“, erklärte er ruhig.
„Achso,“ sagte Jules.
„Nun, habt ihr einen Plan?“
„Wofür?“
„Bezüglich der Sache mit Dumbledore,“ fauchte Snape, der nun langsam die Geduld verlor und sich scheinbar bemühte nicht zu laut zu werden.
„Hä?“
Snape fuhr entnervt aus seinem Stuhl hoch. Mit zwei Sätzen war er um seinen Schreibtisch herum direkt auf Jules zugesprungen. Nun stand er vor ich, seine Hände auf den Lehnen ihres Sessels, Nase an Nase. Seine Augen funkelten zornig.
„Wenn dir langweilig ist,“ zischte er, „dann verarsch gefälligst nicht mich!“
Verdutzt erwiderte Jules seinen Blick. „Wovon sprichst du überhaupt?“, fragte sie unschuldig.
„Von der Sache… DRACO… DUMBLEDORE!“, schrie er nun.
„HÄ?“
„DU FRECHES KIND!“, brüllte er weiter. „WIE KANNST DU ES WAGEN IN DIESEM TONFALL MIT MIR ZU SPRECHEN???“
„Severus!“, meldete sich eine energische Stimme von der Tür her. MacGonagall stand im Rahmen und sah ihren Kollegen mit gerunzelter Stirn fest an. „Wieso behandeln Sie Ihre Schülerin…“ Da erkannte sie Jules, die immer noch bis zur Haarwurzel verwirrt Snape ansah.
„Ah, Miss Ringmere!“, sagte die alte Lehrerin wissend. „Severus, die Sache hat Zeit zum Aufschub, ich komme später wieder. Reden… Regeln Sie erst einmal die Sache zwischen Ihnen und Ihrer Tochter, nicht wahr?“ Schon war sie wieder draußen.
Snape legte Mittelfinger und Daumen an die Nasenwurzel und schloss entnervt die Augen; langsam atmete er ein und aus und ein und aus.
„Jules,“ begann er unter großem Bemühen die Ruhe zu bewahren, „hast du mit Draco bereits über seine Aufgabe gesprochen?“
„Nö,“ meinte Jules leichthin. „Es ist doch erst eine Woche Schule…“
„Aber ins Bett konntest du mit ihm steigen,“ knurrte Snape erneut gereizt.
„WAS?“, stieß Jules hervor. „Ich hab nicht… was denkst du von mir? Ich habe einen Freund!“ Wutentbrannt stieß sie ihn beiseite und rannte zur Tür.
„Julia!“, herrschte Snape. „Bleib stehen! Sofort!!“ Jede väterliche Wärme war aus seiner Stimme verschwunden, es sprach der kalte, bösartige Todesser aus ihm, den Jules bisher gemieden hatte ihren Vater zu nennen. „Komm zurück und setz dich!“, befahl er. „Im Namen des Dunklen Lords!“
Zögernd ging Jules zurück zu ihm. Snapes schwarze Augen durchstachen die ihren. Er blickte in ihren Kopf, in ihre Seele, durchsuchte ihre Gedanken und Erinnerungen. Systematisch öffn eine Tür nach der anderen, trat hindurch, erblickte Jules’ tiefste Persönlichkeiten.
„NEIN!“, kreischte sie, als sie bemerkte, was er tat. Sofort schloss sie alles vor ihm aus und kickte ihn zurück, raus aus ihren Gedanken.
Er stolperte einen Schritt rückwärts als sie ihn vollends aus ihrem Kopf verbannt hatte.
„Du bist besser geworden,“ stellte er anerkennend fest.
„Mach. Das. Nie. Wieder!“, stieß Jules mühsam hervor. „Das geht dich nichts mehr an! Gar nichts! Mein Leben!!!“ Mit diesen Worten stürmte sie erneut zur Tür. „Du bist ein Scheißvater!", warf sie ihm noch an den Kopf, bevor sie die Tür ins Schloss schlug.
„Draco!“ Jules polterte in den Jungenschlafsaal hinunter. Ungestüm riss sie die Tür auf stürzte sich auf sein Bett. „DRACO MALFOY!!!“, schrie sie ihn an. „STEH SOFORT AUF!“ Sie hatte ihn an den Schultern gepackt und schüttelte ihn wie verrückt.
„Ah!“, machte Draco und hob eine Hand. „Jules? Was… hör auf!,“ stöhnte er und fasste sich an den Kopf.
„Steh auf!“, befahl sie trotzig. „Jetzt! Wir müssen reden.“
„Worüber? Warum? Was… verdammt wie spät ist es eigentlich?“ Er blickte verwirrt im Raum er. Dann zog er Jules am Arm zu sich. „Setz dich,“ sagte er und richtete sich dabei selbst ein wenig auf. Jules ließ sich auf der Bettkante nieder. Sie seufzten gleichzeitig.
„Also,“ sagte Draco beinahe liebevoll, „worum geht’s?“
„Ich war eben bei Snape,“ begann Jules ohne nachzudenken, „und er fragte, ob wir schon einen Plan hätten, bezüglich dir und deiner Aufgabe…“ Sie machte eine Pause und sah Draco fragend an, erwiderte diesen Blick.
„Und,“ hakte er nach, „was noch?“ Jules schüttelte den Kopf.
„Dumbledore,“ sagte sie lediglich.
Draco wand den Blick von ihr ab, stattdessen starrte die Wand zu seiner Linken an. Er blinzelte ein paar Mal, als wollte er Tränen zu unterdrücken.
„Draco…“ Vorsichtig berührte sie seine Hand. „Es… ich nicht…“ Er umschloss ihre Hand mit zitternden Fingern und hielt sie fest.
„Liebe,“ flüsterte er, „kennt keine Grenzen. Und ich liebe meine Familie. Ich habe keine andere Wahl als ihnen zu helfen, auch wenn ich Angst davor habe… Es ist meine Aufgabe,“ sagte er mit etwas festerer Stimme und konnte Jules endlich wieder in die Augen sehen. „Und ich werde es tun!“
Jules wusste nicht, was sie antworten sollte, doch Draco hatte seine Gefühle bereits wieder verschlossen und lächelte. „Du musst mir nicht helfen, das erwarte ich gar nicht. Außerdem ist es auch viel zu gefährlich.“
„Ich bin eine Tod…“, begann Jules, aber Draco gebot ihr Einhalt. „Du weißt, wer ich bin, ich will dir helfen, wenn du das möchtest…“
„Jules,“ seufzte er, „ich glaube, du hast absolut keine Ahnung, wovon wir hier sprechen!?“
Sie blickte betreten zu Boden. Sie wollte ihm ihre Hand entziehen, doch Draco hielt sie fest. „Ich will dich da nicht mit hineinziehen,“ murmelte er, „du hast damit nichts zu tun!“
„Dann frage ich mich aber, warum Snape meinte, ich solle… na ja, er muss damit zu tun haben, sonst hätte er sich wohl nicht an MICH gewandt…!? Oder?“
„Snape hat damit zu tun…?“
„Verdammt ja, keine Ahnung, warum.“
„Willst du das überhaupt?“
„Dir helfen?“
Sie sahen einander durchdringend an.
„Scheiße, Draco, ich bin doch jetzt schon mittendrin, zurück kann ich gar nicht.“
Er nickte. „Danke!“ Jules lächelte kurz, beugte sich vor küsste seine Stirn.
„Du wirst sehen,“ sagte sie, „dass ich mehr aushalte, als du vielleicht denkst.“
„Das bezweifle ich nicht,“ meinte Draco, „aber… es ist gefährlich.“
„Ich weiß!“
Sie umarmten sich.
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Beitragvon Wehwalt » Sa 24 Feb, 2007 23:40

„Hä?“, fragte Jules.
„Wie bitte!“, fuhr sie Snape an.
„Was?“, hackte Jules nach. Snape verdrehte die Augen.
„Du sollst „wie bitte“ sagen, nicht „hä“!“, erklärte er ruhig.
„Achso,“ sagte Jules.
„Nun, habt ihr einen Plan?“
„Wofür?“
„Bezüglich der Sache mit Dumbledore,“ fauchte Snape, der nun langsam die Geduld verlor und sich scheinbar bemühte nicht zu laut zu werden.
„Hä?“


Welch wunderbarer Dialog! Und ich kann mir nicht helfen ... ich mag diese Jules bereits wieder.
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Beitragvon Elaea » Mi 28 Feb, 2007 19:39

Hallo, meine Getreuen!

@ Wehwalt: Oh, wenn dir solche Dialoge gefallen, das hast du den Grundstein für diese FF begriffen - es folgen noch ein paar solcher Dialoge... Ich liebe es einfach nur mit direkter Rede zu jonglieren. Bin schon sehr gespannt, wie du (und auch die anderen) darauf reagieren werden!

@ Fee: Einfach nur danke...


Zum Kapitel: Bitte lasst euch durch die teilweise vulgäre Ausdrucksweise nicht abschrecken, sie gehört ins Leben eines jeden Jugendlichen...

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9 – Gespräche


„Tee?“ Narcissa erhob sich.
„Ich helfe dir.“ Katharina stand ebenfalls auf. Die beiden Frauen ließen Sirius allein im riesigen Wohnzimmer der Malfoys zurück.
„Er kann sich tatsächlich an nichts erinnern,“ sagte Narcissa, nachdem sie einen Zauber auf sich und Katharina gelegt hatte, damit Sirius sie nicht hören konnte. „Was willst du nun tun?“
„Ich weiß es noch nicht so genau,“ antwortete Katharina wahrheitsgemäß. „Ihn dem Dunklen Lord vorführen und ihn zum Todesser machen… eine andere Idee hab ich nicht.“
„Was, wenn er sich erinnert?“
„Wird er nicht, die anderen glauben ihn tot.“
„Warum tötest du ihn nicht? Er stellt noch immer eine Gefahr für uns dar.“
„Ich… nein, noch nicht. Falls es zu gefährlich wird, kann ich ihn immer noch loswerden.“
„Imperius – setze ihn unter den Imperius-Fluch!“
„NEIN!“
„Ach? Du könntest ihn dir untertan machen… In allen Lagen.“
„Und wenn er dagegen ankämpft? Wenn er draufkommt, dann ist sein Vertrauen…“
„Dann bring ihn um!“
„Nein, Cissa, du verstehst es nicht!“
Sie sahen sich böse an.
„Wie geht es Draco?“
„Ganz gut,“ meinte Narcissa in leichtem Plauderton. Sie beschwor ein Tablett mit Teetassen und Zubehör herauf und sie gingen ins Wohnzimmer zurück.
„Kommt er mit seiner Aufgabe klar?“
„Woher…?“
„So etwas macht die Runde, im engsten Kreis, versteht sich.“
Narcissa stellte das Tablett ab, servierte, setzte sich, dann begann sie haltlos zu weinen. Sirius und Katharina tauschten einen schnellen Blick.
„Cissa,“ fragte Katharina vorsichtig und setzte sich zu ihr, „hast du mit Severus geredet?“
Narcissa nickte. „Wer ist Severus?“, wollte Sirius wissen.
„Dein bester Freund,“ antwortete Katharina mit einem Ton in der Stimme, der ihm klarmachte, dass er besser den Mund hielt.
„Du kannst Severus doch bitten, dass er mit seiner Tochter redet.“
„Julia?“ Narcissa tupfte ihre Tränen ab. „Warum habe ich nicht daran gedacht?“
„Die beiden kennen sich doch schon so lange… waren das Zeiten, als Severus und Clara noch zu Besuch kamen. Weißt du noch?“
„Ja!“ Narcissa seufzte. „Julia und Draco hätten das perfekte Paar abgegeben.“
„Sie sind einfach zu unterschiedlich aufgewachsen, das ist normal. Aber vielleicht finden sie noch zueinander, immerhin werden sie jetzt wieder denselben Weg einschlagen.“
„Ich hoffe es. Jules ist immerhin von mütterlicherseits reinblütig, und Severus’ Abstammung, nun…“
„Sie ist auf jeden Fall ein guter Fang. Lade sie zu Weihnachten doch ein. Auch Clara und Severus, falls es die beiden im selben Raum aushalten.“
„Du hast Recht, Weihnachten würde heuer sonst…“ Narcissa unterbrach sich und schien erneut den Tränen nahe.
„Bin ich auch eingeladen?“, fragte Sirius vorsichtig.
„Natürlich,“ ereiferte sich Narcissa heftig nickend. „Jeder ist willkommen!“
„Ich freue mich darauf, Severus zu treffen,“ sagte Sirius erfreut.



„Jules, warte!“ Regina kam auf sie zugehetzt. „Sag mal, hast du nach dem Mittagessen Zeit?“
„Warum?“
„Ich wollte dich fragen, ob wir zusammen lernen könnten, weil ich mich in Zaubertränke nicht auskenne und du bist doch Klasse drin, wo dein Vater doch…“
„Was hast du gesagt?“ Jules packte das kleine Mädchen an der Schulter. Ihr Daumen bohrte sich in das Schlüsselbein der Drittklässlerin, die immun schien gegen jede Art von Schmerz.
„Snape ist doch…“
„NEIN!“, schrie Jules Regina an. „NEIN! En. E. I. En. Egal wie du auf diese dumme Idee kommst – wer hat dir das erzählt?“
„Die Nase!“, grinste Regina überlegen.
„Die Na…“ Jules fasste sich an ihr Riechorgan. Gut, ihre Nase war nicht gerade klein und sah der ihres Vater ähnlich, aber was tat das schon zur Sache? Bisher war es noch niemandem aufgefallen.
„Wenn du auch nur einer Menschenseele davon erzählst, werde ich dich und alle Mitwissenden umbringen!“, drohte Jules ernst.
„Das kannst du doch gar nicht,“ lachte Regina.
„Provozier mich nicht!“, zischte Jules und verstärkte den Druck ihrer Hand noch ein wenig.
„Au!“
„Hörst du!?!“ Jules sah der Kleinen direkt in die Augen, um ihr ein für alle mal klar zumachen, dass sie nicht scherzte.
Reginas Augen flackerten ein wenig, doch dann kurz verschwundene Lächeln auf ihre Lippen zurück. „Na schön,“ lenkte sie ein, „ich erzähl’s schon keinem. Kannst du mir jetzt helfen?“
Mürrisch jedoch überredet trotteten beide Mädchen in die Große Halle.
„Setzt du dich zu mir und meinen Freundinnen?“, fragte Regina hoffnungsvoll.
„Nein, danke,“ erwiderte Jules, „ich esse allein.“ Sie setzte sich möglichst weit von Regina und den anderen Drittklässlern entfernt an den Tisch.
„So allein?“, kicherte eine penetrante Stimme hinter Jules.
„Ja, Parkinson,“ fauchte Jules, „damit ich so dummen Menschen wie dir nicht zuhören muss.“
„Unterhältst du dich immer mit dem Rücken zu deinem Gesprächspartner?“
„Nur, wenn ich die hässliche Fresse meines Gegenübers nicht sehen möchte.“
„Was hast du gesagt?“
Jules drehte sich langsam um. „Ich will deine hässliche Fresse nicht sehen, meine Liebe,“ säuselte Jules.
„Du… was…“ Parkinson schnappte nach Luft. „Du wagst es, mir gegenüber!?“
„Äh… dir gegenüber, was?“
„Du freches Biest, was fällt dir überhaupt ein, mich hässlich zu schimpfen mit dieser Nase und den grässlichen Haaren!?“
„Was Besseres hast du nicht auf Lager?“, spottete Jules. „Kannst du mir nur zurückgeben, womit ich dich gerade beschimpft habe?“
„Ich kann auch anders!“
„Ach, lassen es die linguistischen Synapsen in deinem mikroskopischen Hirn überhaupt zu ausgereifte Bemerkungen zu formulieren, oder versuchst du lediglich auf völlig obsolete Art deine Überlegenheit vorzutäuschen, was durch dein transparentes Gerede einfach nicht produktiv wirkt?“
„Äh…“
„Also ich finde, Ringmere hat absolut Recht!“ Plötzlich stand Draco bei ihnen. Er schien wie aus dem Nichts aufgetaucht zu sein.
„Draco!“, stieß Parkinson hervor.
„Ja, ich, und du solltest jetzt besser verschwinden.“
„Aber… Draco… wir beide…“
„Kein wir beide, das hab ich dir bereits gestern gesagt! Verpiss dich!“
„Arschloch!“
„Woah, wie freundlich,“ grinste Jules Draco an.
„Halt dein Maul, Schlampe!“, zischte Parkinson und stapfte davon.
„Hat mich auch gefreut!“, rief Jules ihr nach, wurde jedoch ignoriert. Draco setzte sich zu Jules.
„Bin ich hungrig,“ sagte er und griff zu.
„Also ist es jetzt völlig aus zwischen euch!?“, hakte Jules nach, um ihre Neugier zu befriedigen.
„Als ob da jemals wirklich viel gelaufen wäre,“ meinte Draco und schob sich eine Portion Kartoffelpüree in den Mund. „Okay, ich hab mit ihr gelegentlich… geschlafen,“ fuhr er fort, nachdem er geschluckt hatte.
„Also doch,“ murmelte Jules.
„Wie bitte?“
„Nichts, erzähl weiter.“
„Da gibt’s nicht mehr zu erzählen. Ich hab ihr immer klipp und klar gesagt, dass da nicht mehr ist, aber sie hat es nicht eingesehen.“
„Trotzdem hast du sie gefickt?“
„Ja, klar, sie hat sich sozusagen am Silbertablett serviert.“ Draco zuckte mit den Schultern. „Sagt dir der Ausdruck Toilettenloch was?“ Jules lachte böse auf.
„Du, Jules, was machst du nach dem Essen?“
„Ich hab Regina MacBarkley versprochen mit ihr Zaubertränke zu lernen.“
„Geht die in deine Klasse?“
„Ne, dritte.“
„Was machst’n du mit einer Drittklässlerin?“
„Lernen?“
„Ja, klar.“
„Äh… ja?“
„Oh, also doch?“
„Ja?!?“
„Aha, okay.“
„Hä?“
„Vergiss es.“
„Okay…“
„Heute Abend?“
„Von mir aus.“
„Cool.“
„Du bist so seltsam.“
„Ach?“
„Ja…“
„Du auch.“
„Ich weiß.“
„Was für eine Unterhaltung.“
„Wir halt.“
„Stimmt, wir.“
„Hast du schon von Weihnachten gehört?“
„Ne, was?“
„Deine Mum hat uns eingeladen.“
„Echt? Warum weiß ich das nicht?“
„Jetzt weißt du es.“
„Stimmt, danke.“
„Kein Problem.“
„Lass uns essen.“
„Mahlzeit!“
„Guten Appetit.“
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Beitragvon Elaea » Sa 03 Mär, 2007 16:23

Ein neuer Samstag, ein neues Kapitel, wie versprochen - viel Spaß!

Ich habe den bestimmten Bereich unter Spoiler gesetzt - falls es doch zu wild sein sollte, werde ich es komplett herausnehmen!

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10 – Neuland
ab 18!

Lieber Severus,
Ich habe ein großes Anliegen. Es geht um die Bitte, die ich Dir vor einigen Tagen vorgetragen habe. Jetzt habe ich eine weitere.
Bitte, lies erst, worum es geht, bevor Du diesen Brief achtlos ins Feuer wirfst.
Soeben habe ich mich mit meiner lieben Freundin und Nachbarin, deiner besten Freundin, beraten und zusammen sind wir zu dem Entschluss gekommen, dich um Folgendes zu bitten:
Deiner Tochter Julia versteht sich schon lange mit Draco, die beiden sind förmlich miteinander aufgewachsen, deswegen wollte ich Dich fragen, ob Du sie möglicherweise auffordern könntest, sich ein wenig um Draco zu kümmern.
Nicht nur, dass sie sich von Geburt an kennen, sie beschreiten doch nun auch denselben Weg. Vielleicht könnte Julia meinem Sohn die nötige Unterstützung geben, die Du zu geben nicht bereit und fähig bist.
Außerdem, unter uns, würden die beiden doch ein hübsches Paar abgeben.

Liebste Grüße,
Narcissa, 1. September

P.S.: Ich plane eine Weihnachtsfeier zu veranstalten, im engsten Kreis. Eine Einladung werde ich dir beizeiten zuschicken.


Katharina las sich den Brief durch. „Keine zu auffälligen Informationen, präzise und kurz. Beinahe perfekt.“
Narcissa lächelte scheu. „Normalerweise schreibe ich nur Draco Briefe…“
„Passt doch so!“ Sirius hatte sich ihn auch durchgelesen und nickte anerkennend. „Aus meiner Sicht der Dinge, und ich habe, obwohl ich eine Ahnung habe, keine Ahnung, finde ich nichts Auffälliges an dem Brief.“
„Du kennst das Ministerium, die finden immer irgendetwas auszusetzen,“ seufzte Katharina.
„Nein, ich kenne das Ministerium nicht!“
„Oh, Sirius, entschuldige!“
Er grinste breit.
„Idiot!“
„Bin ich das?“
Katharina ignorierte ihn, forderte stattdessen Narcissa auf den Brief abzuschicken.
Nach getaner Arbeit verabschiedeten sich Katharina und Sirius und machten sich auf den Rückweg.
„Um noch einmal auf den Idioten zurückzukommen,“ sagte Sirius, als er aus Katharinas Kamin stieg, „wie genau kann ich das verstehen?“ Mit vor der Brust verschränkten Armen baute er sich vor Katharina auf. „Erklärung?“
„Du hast wohl jedes Mädchen gekriegt, das du haben wolltest?!“
„Hab ich das?“
„Mich hattest du nicht…“
„Natürlich nicht, du warst doch viel zu jung…“
„Um ehrlich zu sein, hätte dich das damals nicht gestört.“
„Nicht?“ Sirius machte einen Schritt auf sie zu.
„Nach meinen Beobachtungen nicht.“ Katharina sah ihn herausfordernd an. Seine Augen stachen in die ihren; tief, tiefer, intensiv.
„Ehrlich gesagt, kann ich nicht verstehen, warum du mir nie aufgefallen bist.“ Er trat noch näher an sie heran.
„Na ja, zu dem Zeitpunkt hat es einfach nicht gepasst, würde ich sagen.“
Spoiler
„Richtig, damals waren wir zu jung und wussten nicht, was wir wollten…“ Nun stand er direkt vor ihr, sein Atem brannte heiß auf ihren Wangen. „Doch jetzt,“ er packte sie am Gesäß und zog sie an sich, „sind wir erwachsen.“ Sein Kopf befand sich nur Zentimeter von ihrem entfernt. Ihre Münder war leicht geöffnet, beide atmeten schwer.
„Ich will dich!“ Katharinas Worte wirkten wie ein Aufruf. Ihre Lippen berührten einander in heißer Leidenschaft, nicht wie Kinder, die sich neckten, ihre Küssen drückten nichts anderes aus als die Begierde den anderen zu verschlingen, in sich aufzunehmen, eins zu werden. Sie pressten ihre Unterleiber aneinander, während ihre Hände über den Körper des anderen glitten.
Wild aufeinander rissen sie sich gegenseitig die Kleider zu Boden, berührten sich, küssten sich.
Dann sanken sie an Ort und Stelle nieder, Katharina auf Sirius. Sie keuchten, ihre Körper rieben heftig aneinander, wollten sich spüren, wollten vereint sein. Hier. Jetzt.
Sirius küsste ihren Hals, ging dann zu ihren Brüsten über. Katharina stöhnte voller Lust auf, und endlich stieß er sich in sie, weder zärtlich, noch vorsichtig, jedoch ungezügelt und willentlich brutal. Erneut stöhnte Katharina auf, diesmal lauter, beinahe schreiend. Sie genoss es in vollen Zügen.
Immer schneller wurden ihre Bewegungen als Einheit, immer lauter das Stöhnen und Schreien, bis sie sehr schnell, dafür gemeinsam zum Höhepunkt kamen.
Keuchend, schnaufend sank Sirius mit seinem Oberkörper zurück auf den Boden, Katharina legte sich auf ihn. Er hatte sich ihr noch nicht entzogen, sie waren immer noch eins. Er küsste ihren Hals, diesmal zärtlicher und voller Hingebung.
Beide wussten, dass dies noch nicht alles war, dass das erst der Beginn war, sozusagen das Vorspiel – ein kurzes, leidenschaftliches Vorspiel, das die beiden erst so richtig auf Touren gebracht hatte.
Sie lagen hier nur um zu verschnaufen, Kraft zu sammeln für den eigentlichen Akt.
„Wir sollten auf die Couch,“ meinte Katharina stimmlos, als sie sich ihm entzog, um aufzustehen.
Da standen sie nun voreinander, nackt, gierig darauf den anderen zu fühlen, zu riechen, zu schmecken, sich erneut zu vereinen.
Sie ließen sich auf Sirius’ Schlafgemach nieder, küssten sich, erlaubten ihren Händen und Zungen alles zu erkunden, wohin sie die Lust trieb.
Katharina stöhnte genüsslich unter Sirius’ Liebkosungen, als er sich auf sie rollte, um mit seinen Lippen ihre erogensten Körperstellen zu umspielen, sie zum Orgasmus zu bringen, sich erneut mit ihr zu vereinigen.
Sie schwitzen, Schweiß vermischte sich mit Schweiß, Speichel mit Speichel, Sirius auf ihr, in ihr, um sie.
Lange trieben sie ihre Spielchen miteinander, endlos, sie konnten nicht voneinander ablassen, bis ihre Körper völlig leer und müde waren.
Als die Sonne aufging, standen sie auf, umhüllten sich mit einer Decke und gingen nach draußen. Unter den ersten Strahlen der Morgensonne küssten sie sich weiter, solange, bis Katharina in seinen Armen einschlief.



„DAS WAR MIT ABSTAND DAS ALLERDÜMMSTE, WAS MIR JEMALS UNTERGEKOMMEN IST!“, brüllte Snape. „Wessen Idee?“
„Wir hatten sie gemeinsam…“
„Etwas Besseres ist euch nicht eingefallen?“, höhnte er. „Kleinkinder hätte auf eine solche Schnapsidee kommen können!“
„Es war ein Versuch, verdammt,“ verteidigte sich Jules weiter. „Wir machen so etwas zum ersten Mal und wir wollten nicht auffällig sein.“
„Nein. AUFFÄLLIG war es auch nicht, es hat nur JEDER MITBEKOMMEN!“, schrie Snape weiter. „WENN AUCH NUR EIN BEWEIS GEFUNDEN WIRD, IST DRACO DRAN UND DANN KANN IHN NICHTS MEHR RETTEN!“ Snapes Gesicht war mittlerweile krebsrot angelaufen, Jules hatte ihn noch nie so erlebt.
„Dad, bitte…“ Jules stockte, es war das erste Mal seit der Trennung ihrer Eltern, dass sie ihn so angesprochen hatte; es fühlte sich gut an, merkwürdig, aber gut.
„Ihr ward unvernünftig, habt nicht nachgedacht und beinahe eine unschuldige Schülerin getötet!“, schimpfte Snape weiter, ohne Jules einen Augenblick Zeit zu geben sich zu rechtfertigen. „Dumbledore mag alt sein, aber noch lange nicht so senil, dass er auf derartige Fallen hereinfallen würde. Warum fragt ihr nicht mich davor, warum seid ihr so stur und wollt alles alleine machen?
Jules, ich bin euch deswegen nicht böse, es regt mich nur auf, dass ihr anscheinend nicht mitdenkt und euch gefährdet. Ich bin ihr, um auf Draco aufzupassen und ihm dabei zu helfen seine Aufgabe auszuführen. Aber das kann ich nicht, so lang ihr euch verschanzt und mir keine Chance gebt euch auch nur annährend zu schützen!“
„Es tut mir Leid.“ Jules wich Snapes Blick aus. Es beschämte sie dermaßen heruntergeputzt zu werden. Die ganze Sache war Neuland sowohl für sie, als auch für Draco. „Verzeih mir.“
Snape seufzte tief.
„Diesmal seid ihr mit einem blauen Auge davongekommen,“ lenkte er schlussendlich ein. „Auch diese Bell. Aber merkt euch für die Zukunft, dass, egal was ihr vorhabt, ihr zuerst zu mir kommt.“
„Okay, Dad.“ Jules rang sich zu einem Lächeln durch. „Darf ich jetzt gehen?`“
Snape nickte. „Ach, eins noch…“ Jules sank noch einmal in den Stuhl zurück, er lächelte jetzt. „Hat dir deine Mutter gesagt, dass du mich so nennen sollst?“ Jules verneinte wahrheitsgemäß.
„Schön, gute Nacht, Julia!“
„Nacht, Dad!“
Draco wartete im Flur auf sie, von einem Bein auf das andere zappelnd.
„Der hat ja geschrien,“ stellte er fest, als Jules die Tür hinter sich ins Schloss zog.
„Ach?“, meinte Jules etwas genervt. „Kaum zu glauben, dass er sauer war, oder?“
„Eigentlich schon,“ entgegnete Draco, „immerhin hat er mit dieser Sache nichts zu tun.“
„Mehr als du denkst,“ erwiderte Jules.
„Blödsinn, der kümmert sich doch nur um seine Angelegenheiten. Der regt sich doch nur auf, weil er seinen Arsch retten will und das kann er nicht, wenn wir ihn in Gefahr bringen.“
„Meinst du?!“
„Ja!“
„Du bist ein absoluter Idiot!“ Jules’ Worte hatten einen ernsten Nachgeschmack. Draco sah sie verletzt an. „Sorry…“
„Vergiss es…“
Sie blieben vor dem Slytheringemeinschaftsraum stehen. „Ich geh schlafen,“ sagte Jules.
„Wollten wir denn nicht noch…!?“
„Nein!“
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Beitragvon Elaea » Mi 07 Mär, 2007 21:05

Hallo, liebe Leserschaft!

Erneut ist Mittwoch und ich bleibe euch mein neues Kapitel natürlich nicht schuldig! Viel Spaß beim Lesen.

@ Fee: Ja, entschuldige meine Fehler, sie passieren durch Eile und weil die Tastatur meines lieben, mich hassenden, Computers immer wieder mal spinnt, hängen bleibt und mich auf andere Art und Weise fertig macht... Ich werde in Zukunft meine Kapitel durchlesen müssen, um Fehler auszubessern :roll:


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11 – Freunde

Liebe Jules!

Ich möchte Dich hiermit herzlich zu unserer Weihnachtsfeier einladen.
Am 24. Dezember werden wir uns hier – Malfoys Manor – einfinden, gemeinsam speisen und den Weihnachtstag erwarten.
Es würde mich sehr freuen, Dich begrüßen zu dürfen. Wir haben uns schon eine Weile nicht mehr gesehen und ich denke, dass es auch für Dich eine nette Abwechslung darstellt.
Bitte schicke mir unverzüglich eine Eule mit Deiner Bestätigung oder Absage.

Liebste Grüße,
Narcissa Malfoy, am 29. November




Lieber Severus!

Dies ist meine versprochene Einladung.
Am 24. Dezember werden wir uns treffen, um dann am 25. gemeinsam das Weihnachtsfest zu begehen.

Auf Dein Kommen freut sich,
Narcissa Malfoy, am 29. November




Von irgendwoher drangen Schlittenglöckchen an Jules’ Öhrchen als sie von ihrem Weckerchen geweckt wurde und ihr Bettchen verließ. Überall im Schlafsaal hingen Glitzerkettchen und Leuchtlämpchen, Weihnachtssöckchen und –männchen baumelten vom Deckchen. Alles war mit glänzenden Stoffchen verziert und das Kitschchen stach einem überall in die Äugleinchen.
„Juliiiiie!“, quietschte ein Stimmchen als sie das Gemeinschaftsräumchen betrat. Es war eine ihrer bescheuerten Klassenkolleginchen, die neben ihrem Köfferchen stand, in Schalchen und Mützchen und Handschühchen gekleidet. Stürmisch umarmte sie Jules. „Fröhliche Weihnachten!“, quietschte sie weiter. „Wunderschöne Ferien und einen tollen Start ins neue Jahr!“
„Danke!“, sagte Jules ganz und gar unfreundlich und drückte das lästige Wesen von sich.
„Was hast du denn?“ Das strahlende Gesicht ihrer Mitschülerin verlor in keinster Weise seinen Glanz.
„Ich hasse Weihnachten,“ antwortete Jules. Ihrem Gegenüber stockte förmlich der Atem, entsetzt starrte sie Jules an. Dann drückte sie ihr ein kleines Päckchen in die Hand, nahm ihr Köfferchen und verließ den Gemeinschaftsraum.
Jules verdrehte die Augen und ging frühstücken.
„Furchtbaren Morgen!“, grüßte Draco sie.
„Ebenfalls!“, sagte Regina, die ihm gegenüber saß.
„Dito.“ Jules setzte sich neben Regina an den Tisch.
„Wann fahrt ihr?“, fragte die Drittklässlerin neugierig.
„Wir apparieren,“ meinte Draco an Jules’ Stelle, da sie sich eben einen vollen Löffel Cornflakes in den Mund geschoben hatte. „Mit Snape.“
„Aaah,“ grinste Regina und warf Jules einen kurzen Blick zu, die revanchierte sich mit einem Rippenstoß.
„Yeah, Frauenkampf!“, freute sich Draco.
„Halt die Klappe,“ riefen Jules und Regina zugleich, sie kicherten.
„Ist das euer Ernst?“
„Wie lang kennst du uns jetzt schon, Süßer?“, fragte Jules zurück.
„Zu lange…“
„Idiot,“ murmelten beide und aßen weiter. Draco starrte sie eine Weile einfach nur völlig verdattert an, dann gab er auf und aß ebenfalls zu Ende.



„Na gut, Süße, mach’s gut, wir sehen uns 1997 wieder!“ Jules umarmte Regina.
„Danke, du auch!“
„Schöne Ferien,“ wünschte Draco. Er und Regina schüttelten Hände.
„Tschüss dann.“
Traurig blieb Regina allein am Schlosstor zurück und winkte den beiden zum Abschied.
Snape wartete in einiger Entfernung bereits ungeduldig. Als die beiden zu ihm stießen, setzte er sich in Bewegung und blieb erst wieder stehen, als sie das eingefrorene Schlosstor passiert hatten
„Malfoy,“ schnappte er, bevor sie losapparieren konnten. „Für dich.“ Er hielt seinem Schüler einen Zettel hin. „Deine Bewilligung, um apparieren zu dürfen.“
„Äh… danke…“
„Können wir los?“, nörgelte Jules. „Mir ist kalt, ich hätte gern einen Tee.“
„Klappe,“ zischte Snape. „Malfoy, du weißt, wo du wohnst!? Appariere!“
Mit einem leisen Poff! war er verschwunden. Snape wandte sich Jules zu, doch diese apparierte augenüberdrehend, bevor er auch nur ein Wort sagen konnte. Zähneknirschend löste sich also auch Snape auf und fand sich kurz darauf in der Vorhalle der Malfoys wieder.
Niemand war hier, um ihn zu begrüßen, dafür stand die Tür zum Wohnzimmer etwas offen. Flackernder Kerzenschein fiel durch den Spalt in die halbdunkle Vorhalle, die Snape so vertraut schien.
Stimmen drangen an sein Ohr, bekannte – Clara. Sie war anscheinend ebenfalls gekommen. Das kümmerte ihn nicht im Geringsten, er war darüber hinweg, ihre Trennung lag Jahre zurück, genauer gesagt acht Jahre, sieben Monate und drei Tage.
Er schnaubte verächtlich, es war lächerlich.
Entschlossenen Schrittes ging er auf die Flügeltüre zu, um sich Eintritt in die Gesellschaft zu verschaffen, doch die Türen wurden aufgestoßen, bevor er sie erreichen konnte. Katharina Wilde stand vor ihm.
„Severus!“, sagte sie voll Freude und warf sich ihm in die Arme. „Wir müssen reden!“ Sie wollte ihn wieder in die Vorhalle hinausdrängen, als sein Blick den des einzigen Mannes im Zimmer auffing. Snapes Augen verengten sich erst, da er annahm sich verschaut zu haben, sah ein zweites Mal hin, und schon stand Sirius Black vor ihm.
SIRIUS BLACK!
„Severus!“, rief der Todgeglaubte aus und kam freudestrahlend die letzen paar Schritte auf ihn zu geeilt. Snapes Miene war eiskalt. Er drehte am Absatz um und ging davon.
Verdattert blieb Sirius zurück. Katharina warf ihm einen beschwörenden Blick zu und setzte dann Snape nach, ehe dieser apparieren konnte.
„Severus!“ Zu ihrer größten Überraschung blieb er stehen. „Bitte, lass mich erklären!“ Sie hielt ihn am Arm fest.
„War das eben der leibhaftige Sirius Black?“, fragte Snape.
„Ja!“
„Und er freute sich gerade mich zu sehen?“
„Ja!“
„Es bedarf keiner weiteren Erklärung!“ Er riss sich los und stapfte zur Eingangstür.
„So warte doch!“ Katharina folgte ihm nicht. „Er hat seine gesamte Erinnerung verloren, er weiß nichts mehr, er ist jetzt auf unserer Seite!“
„Weiß Er schon davon?“
„Nein, wir haben auf dich gewartet.“
„Auf mich… verdammt, Katie, das da drin ist SIRIUS BLACK und, wie du weißt, HASSE ICH IHN!“
„Sei still!“, fauchte Katharina. „Glaubst du denn, ich wüsste das nicht? Scheiße, Sev, das meinst du doch nicht im Ernst? Sirius glaubt, ich wärt die besten Freunde, wir haben vor ihn einem Todesser zu machen… er weiß nichts… er könnte von Nutzen sein!“
„Er könnte ein Spion sein…“
„Nein,“ sagte Katharina und senkte den Blick zu Boden, „das ist er bestimmt nicht.“
Snape, dessen Hand bereits am Türknauf gelegen hatte, zog jene wieder fort und kehrte dem Ausgang langsam den Rücken zu.
„Du musst bloß gute Miene zum bösen Spiel machen und alle sind glücklich.“
„Wenn du das sagst, kling es zehnmal einfacher.“
„So ist das.“
„Nun denn.“ Snape stellte sich auf gleiche Höhe mit seiner langjährigen Freundin. „Ihr schlaft also miteinander?“
„Verwundert dich das so sehr?“
„Na ja, muss wohl in der Familie liegen.“ Snapes Lippen umspielte ein kurzes Lächeln. „Erst der eine, dann der andere Bruder…“
„Hör auf!“, mahnte Katharina. Sie hatten das Wohnzimmer schon erreicht.
„Welcher ist denn besser?“
Katharina gab ihm einen lieb gemeinten Klaps auf den Unterarm. „Sei jetzt freundlich und zeig dich von deiner besten Seite!!“
Kaum hatte Sirius Snape erblickt, war er aufgesprungen.
„Severus,“ begann er erneut, diesmal vorsichtiger, „verzeih mir… aber ich war schon voller Vorfreude dich endlich sehen zu dürfen… Immerhin… du weißt schon…“
„Hm,“ brummelte Snape, „war ein ziemlicher Schlag für mich, Black.“ Sirius schloss ihn in die Arme. Für einen kurzen Moment sah es so aus, als wollte er Sirius mit seinem reflexartig gezückten Zauberstab einfach von hinten erdolchen, aber er besann sich und – zu jedermanns Erstaunen – erwiderte er die Umarmung kurz.
„Willkommen zurück, Black!“, knurrte er. Sein Blick fiel auf Katharina, dich sich zu den anderen gesellt hatte und nun beide Daumen hochhielt. Er machte ein Gesicht, das ihr verriet sich in den nächsten Stunden keine Fehler mehr zu leisen; sie grinste lediglich.
„Nun!“ Narcissa räusperte sich. „Es ist angerichtet, wenn ich zu Tisch bitten darf.“ Der Teil der Gesellschaft, welcher noch saß, erhob sich und folgte, wie der Rest der Belegschaft, der Gastgeberin ins angrenzende Esszimmer.
„Die Sitzordnung ist mit kleinen Kärtchen verdeutlicht,“ erklärte Narcissa. Sofort entstand ein heilloses Chaos, was eine solche Erklärung bei Gesellschaften – völlig unabhängig von der Anzahl der Anwesenden – immer hervorrief.
Schließlich aber fand jeder seinen Platz, was unterschiedliche Gefühlsregungen hervorrief.
Das Essen verlief mehr oder weniger schweigend bis es zum Dessert kam.
Desserts haben die merkwürdige Angewohnheit, dass es bei Gesellschaften immer dann wieder laut wird, wenn es serviert wird. Man ist satt, möchte die Gastgeberin nicht kränken, hat außerdem Lust auf Süßes, kann aber unmöglich schnell essen – also redet man.
„Severus, du arbeitest also als Lehrer, hat mir Kate erzählt,“ sagte Sirius begeistert.
„Ja!“
„Wie ist das so?“
„Sehr toll.“ Snapes Stimme triefte vor Sarkasmus. Katharina warf ihm einen zornigen Blick von Sirius’ Seite quer über den Tisch hinweg zu. „Nein, ehrlich. Ich mag Kinder zwar nicht, aber ich habe eine gute Deckung und…“
„… du kriegst dafür bezahlt, alles klar,“ zwinkerte Sirius.
Snape biss sich auf die Zunge. Ihm wurde von Minute zu Minute bewusster, warum er diesen arroganten… Zauberer noch nie hatte leiden können.
Auch Jules interessierte sich für Sirius. Doch ihr Gedanke hing mehr an den schöpferischen Möglichkeiten, die sein Wechsel auf ihre Seite mit sich brachte. Noch dazu sah er gar nicht mal so übel aus. Sie nahm einen Schluck vom Wein und bemerkte erst da, dass sie bereits etwas zuviel für eine derartige Veranstaltung getrunken hatte.
„Jules!“ Draco tippte ihr an den linken Arm. „Lass uns aufstehen!“ Er nahm seine Serviette vom Schoß. „Mutter,“ sagte er höflich, „Jules und ich werden uns zurückziehen.“ Er half ihr ganz á la Gentleman beim Aufstehen und führte sie aus dem Speisezimmer. Die Blicke der übrigen fünf brannten auf ihren Fersen.
„Ein hübsches Paar,“ sagte Katharina kurz bevor die Tür ins Schloss fiel in einer Lautstärke, die beide noch deutlich vernahmen. Sie blickten sich an. Hinter der Tür wurden die Gespräche wieder aufgenommen.
„Sie verstehen’s nicht,“ seufzte Jules.
„Niemals,“ bestätigte Draco.
Sie schlenderten durch die Bibliothek in den Vorraum und anschließend die Treppe nach oben. Jules kannte diesen Weg nur zu gut. Wie oft war sie als kleines Mädchen früher hier gewesen und hatte mit Draco gespielt.
Nichts hatte sich seither verändert. Das dunkle Holz der Treppen sah immer noch gleich alt und edel aus, es knarrte sogar wie früher. Die Teppiche lagen an ihren Plätzen, Kerzen flackerten vereinzelt an denselben Stellen, es roch sogar noch gleich.
„Kannst du dich noch erinnern?“, fragte Draco in einem Tonfall, der vermuten ließ, dass er das Gegenteil annahm.
„Natürlich,“ sagte Jules. Sie ging etwas schneller, um sich demonstrativ vor jene Tür zu stellen, von der sie wusste, dass sich Dracos Zimmer dahinter verbärge. Draco stieß einen anerkennenden Pfiff aus.
„Willkommen zurück,“ meinte er etwas hilflos, als er die Tür aufhielt, um Jules eintreten zu lassen.
Das Zimmer hatte sich kaum verändert; Bett und Schrank standen noch an derselben Stelle. Ein Schreibtisch war hinzugekommen, und an den Wänden hingen zahllose Banner und Wimpel von Slytherin. Draco hatte sie ziemlich kunstvoll drapiert, was Jules staunen ließ.
Rundum blickend plumpste sie auf sein Bett. Sofort weckte es in ihr jenes längst vergessene Gefühl, das sie immer gehabt hatte, wenn sie darauf gesessen hatte: Sie wollte hüpfen, wie auf einem Trampolin.
„Darf ich was Kindisches machen?“, fragte sie Draco, dem die Tatsache, dass Jules hier leicht angeheitert auf seinem Bett saß und ausgerechnet in diesem Moment besonders hübsch aussah, in Gedanken trat. Er schluckte schwer. „Ja, mach.“
Sie zog sich die Schuhe aus, stellte sich in die Mitte des Bettes und begann wie ein kleines Kind vergnügt darauf herum zuhopsen. „Komm,“ keuchte sie, „das macht Spaß!“ Sie streckte ihm beide Hände entgegen. Draco ergriff sie und ließ sich von ihrem Übermut anstecken. Lachend sprangen sie so lange herum, bis ihnen übel wurde und sie sich setzen mussten.
Jules zog aus ihrer Manteltasche einen bereits fertigen Joint.
„Geht das hier herinnen?“, fragte sie, bevor sie sich ihn ansteckte.
„Nee, lass lieber rausgehen.“
„Okay.“
Sie verließen sein Zimmer durch eine hohe Glastüre, die direkt auf die endlosgroße Terrasse führte, die sich über die gesamten hintere Längsseite des Hauses erstreckte. Es war eiskalt, doch sie waren erhitzt vom Springen. Jules’ Wangen glühten richtiggehend, sie schnaufte immer noch ein wenig.
Genüsslich rauchten sie den Joint, dann einen zweiten und einen dritten. Schließlich wurde es zu kalt, was sie zur Flucht in die wohlige Wärme des Hauses zurücktrieb.
Ziemlich bekifft legten sie sich auf Dracos Bett und tranken irgendwelchen Alkohol, den er in seinem Zimmer herumstehen hatte.
„Bin ich zu,“ stellte Jules nach einer Weile glucksend fest. „Tut das gut!“
„Jaah,“ stimmte Draco zu. Er rollte sich auf die linke Seite und betrachtete Jules nachdenklich. „Hör mal,“ sagte er. „Wenn ich meine Aufgabe erfülle, kann ich nicht länger in Hogwarts bleiben…“
„Natürlich nicht,“ nickte Jules, der es bereits schwerfiel einfache Sätze zu formulieren.
„Was wirst du dann tun?“, fragte Draco.
„Mit dir gehen, was sonst?“
„Aber dein Abschluss?“
„Scheiß drauf!“
„Ehrlich?“
„Klar!“ Jules richtete sich ein wenig, von ihren Unterarmen gestützt, auf. „Wir machen das Ding gemeinsam.“
„Du bist zu lieb.“
„Draco?“
„Hm?“
„Freunde!“
„Freunde!“ Damit beugte er sich über sie und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen.
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Wehwalt
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Beitragvon Wehwalt » Fr 09 Mär, 2007 01:29

So, nun habe ich endlich auch wieder aufgeholt. Elaea, Du steigerst Dich sogar noch. Deine Sprachspielerei hat ja die Fee schon zitiert, erspart mir einen Satz der Bewunderung ...
Wenn Du Dich nicht neulich in so erstaunlicher Weise vorgestellt hättest, wüßte ich jetzt auch, daß Du Österreicherin bist. "Passt doch so" - dieser Austrazismus hätte Dich eh verraten. :wink:
Zwei Kleinigkeiten verstehe ich nicht ganz: Erstens das Datum im Brief an Snape im 10. Kapitel: 1. September? An diesem Tag hat doch das Schuljahr erst angefangen, und es ist zu der Zeit ja schon einiges geschehen ...
Zweitens "die anderen fünf blickten ihnen nach" .. Wer war denn noch beim Weihnachtsessen als Narcissa, Katharina, Sirius, Snape und eben dem Schülerpärchen, dem nachgeblickt wird? ...
Je weiter die FF fortschreitet, desto isolierter kommt mir die Stelle mit Jules' Todesserprüfung vor. Denn sonst wird sie zwar als schnoddrig, manchmal etwas überheblich und unnahbar beschrieben, aber doch keineswegs als pathologisch grausam. Und jetzt hüpft sie ausgelassen auf dem Bett ... (Mir als Ravenclaw blieb ja bisher eine Erfahrung mit der Slytherinschen Hüpfburg verwehrt, aber ich habe davon sagen hören ... Der Sorting Hat hat Dich mal wieder völlig richtig eingeteilt!)
Mit Deinem Spoiler hast Du natürlich alle Aufmerksamkeit auf Deine Sexszene gelenkt. Sie ist Dir geglückt - die erste, die ich hier im Forum lese, die nicht nur vor Klischee trieft, obwohl ... ich weiß ja nicht, ob das außerhalb von Geschichtchen und Filmen auch so vorkommt mit dem einander gierig die Kleider vom Leib Reißen und sich Aufeinanderstürzen und so ... ich kenne es jedenfalls aus eigenem Erleben nicht, mag sein, ich habe mir wohl das Prickelndste, was man erleben kann auf dem Gebiet, irgendwie entgehen lassen bisher. Na ja, ich finde es nicht ganz realistisch, aber vielleicht hast du ja mehr Erfahrung.

Schade, daß Du am Marauders Short Story Contest nicht teilgenommen hast, obwohl ich es erst so verstanden habe, als hättest Du Lust teilzunehmen. Nun, falls es Dich interessiert, hast Du erstmals die Gelegenheit, was von mir zu lesen, denn ich habe einen Beitrag eingereicht. Ich komme natürlich nicht so einfallssprühend und leichtfüßig daher wie Du, sondern schwerfällig und handlungsarm. Wenn's Dich langweilt, würde Dich aber gewiß Grünauges Konkurrenzbeitrag unterhalten.
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Beitragvon Wehwalt » Sa 10 Mär, 2007 00:12

Ach sooo ... ja damit ist auch eine meiner Fragen beantwortet. Danke Grünauge, sorry Elaea (so unaufmerksam lese ich also ...)
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Beitragvon Elaea » Sa 10 Mär, 2007 12:31

Fee, Grünauge und Wehwalt, es tut mir Leid an dieser Stelle nicht auf eure Kommentare näher einzugehen, aber ich bin in Eile. Ich werde es, so schnell wie möglich, nachholen!
Das Kapitel möchte ich euch dennoch nicht verwehren und hier kommt es auch schon:


------------------------------------

12 – Frohe Weihnachten

„Sirius, was mich interessieren würde,“ begann Clara, nachdem Jules und Draco das Speisezimmer verlassen hatten und Katharinas Kommentar diskutiert wurde, „warum haben Sie sich nicht irgendjemandem zu erkennen gegeben? Ich meine, Sie haben sozusagen in der Dunkelheit gelebt und kein würdiges Dasein geführt…“
„Wissen Sie, Clara…?, … ich, wie soll ich sagen, war mir nicht sicher, was ich tun sollte. Ich hatte Angst, müssen Sie wissen. Erst war ich verwirrt, aber nachdem ich mich mit der Situation angefreundet hatte, war es nicht mehr so schlimm. Ich hatte meinen Zauberstab und damit war mir klar, dass ich etwas… anders war als die Leute aus dem Dorf...
Und als mein Alltag sich so richtig eingestellt hatte, fand mich Katharina bereits.
Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich ziemliches Glück gehabt habe, so reagiert zu haben… Stellen Sie sich vor, man hätte mich tatsächlich erkannt, ich würde nicht hier sitzen!“
„Wie wahr,“ bestätigte Narcissa. Etwas unsicher stand sie auf.
„Wollen wir ins Wohnzimmer?“ Sie machte eine halbherzige Handbewegung. „Ich kann euch Ogerjerry oder Feuerwhiskey anbieten, oder Tee, wer möchte.“
„Tee,“ lächelte Clara.
„Für mich auch,“ brummte Snape.
„Und ihr?“ Narcissa blickte aufmerksam zu Katharina und Sirius. Katharina lächelte lieblich und klimperte mit den Wimpern. Narcissas Gesichtszüge heiterten sich ein wenig auf. „Dann wollen wir.“ Die fünf Erwachsenen begaben sich ins Wohnzimmer und warteten auf den Hauself, der nur wenige Augenblicke später mit einem großen Tablett hereingestolpert kam.
„Stell es auf den Tisch, wir bedienen uns selbst!“, befahl Narcissa mit einer um einige Grad kühleren Stimme.
„Jawohl, Meistern.“ Demütig verbeugte er sich und trat den Rückzug an.



„Draco!“ Entsetzt stieß Jules ihn von sich. Vielleicht war sie betrunken, aber etwas Anstand und Moral waren immer noch in ihr verankert.
„Jules, ich...“ Draco zögerte. Ihm war bewusst, dass er ihre Freundschaft gerade auf die Probe gestellt hatte. Vorsichtig schob er ein paar Strähnchen aus Jules Gesicht. Sie war ihm noch nie so schön vorgekommen, wie in den letzten Minuten. Seine Finger strichen über ihre Wange, sie ließ es geschehen. Er legte sich wieder neben sie, seine Hand weiter auf ihrer Wange.
Jules sah ihn nur an, er konnte nicht erkennen, was sie fühlte, ob sie fühlte. Zärtlich berührte er ihre Nase, sie lächelte.
Seine grauen Augen waren ihr so nahe, dass sie jeden Farbtupfer darin erkennen konnte. Unsicher schlug sie die Lider nieder, sah ihn erneut an. Ihre linke Hand suchte seine. Draco unterbrach seine Bewegung.
„Ich…,“ begann Jules leise, „… ich weiß nicht, ob das gut ist…“
Draco küsste sie sanft. „Das weiß ich auch nicht,“ flüsterte er ohne seine Lippen von ihren zu nehmen. Wieder küssten sie sich. „Wir sollten es versuchen…“ Jules nickte schwach, ihre Augen waren geschlossen. Noch einmal berührten sich ihre Lippen, diesmal länger, immer noch zärtlich, beinahe liebevoll.
Jules atmete tief. Draco löste sich von ihr, um sie nachdenklich zu betrachten. Sie schlief. Lächelnd zog er die Decke über sie beide, drehte ihr den Rücken zu und schlummerte dann selbst ein.



„Wir sollten sie aufwecken,“ sagte Katharina nach einem weiteren Blick auf die Uhr. „Sonst ist es Mittag und sie haben die gesamte Bescherung verpasst.“
„Natürlich, du hast Recht, ich werde sofort gehen,“ bot sich Narcissa an.
Snape, Clara, Katharina und Sirius blieben zurück, schweigend, den Blicken der anderen ausweichend.
Snape fühlte sich zunehmend unwohler. Er steckte in einer Lage, die er noch niemals auch nur annähernd überdacht hatte: Zusammen mit seiner Ex und dem Mann, den er am meisten hasste in einem Raum, ohne eine vernünftige Konversation. Laut schlürfte er an seinem Tee und hoffte, Katharina würde etwas auszusetzen haben.
Sie sah ihn zwar an, wollte jedoch nichts sagen. Ihr war die Situation peinlich. Ihr bester Freund, ihre beste Freundin und ihr Liebhaber in einem Raum – sie mochte alle drei, und die drei wussten nicht wie sie zueinander stehen sollten. Katharina seufzte.
„Entschuldigung,“ sagte Snape, erfreut darüber wenigstens etwas sagen zu dürfen.
„Wofür?“, fragte Clara, ebenfalls froh das Schweigen zu brechen.
„Ich dachte, euch würde die Schlürferei stören…“
„Ich habe jahrelang mit dir gefrühstückt, Sev, ich bin daran gewöhnt,“ lächelte Katharina.
„Wir haben ebenfalls einige Zeit die morgendliche Mahlzeit gemeinsam eingenommen,“ schloss sich Clara ihr an.
„Ich bin ein Mann,“ meinte Sirius.
„Unverkennbar,“ raunte Clara Katharina zu. Sirius grinste breit. Katharina verdrehte die Augen. Und Snape… riss sich zusammen und knetete seinen schwarzen Pullover.
Normalerweise trug er derartige Dinge nicht, doch Clara hatte ihn ihm geschenkt und Katharina war – wie immer – begeistert darüber gewesen, dass er ihn sofort anzog. Sirius trug einen in dunkelgrün.
Die Tür ging auf. Allen vieren lag ein „Frohe Weihnachten!“ auf den Lippen, doch es waren nicht Narcissa, ihr Sohn und Jules, sondern Anthony Rutherford.
„Ants!“, rief Clara freudig aus. „Du hast es doch noch geschafft!“
„Jetzt wäre der Nachwuchs vereint,“ meinte Katharina. „Aber keine gute Idee,“ fügte sie so leise hinzu, dass es nur Snape und Sirius verstehen konnten.
„Guten Morgen,“ murmelte Ants und wusste nicht wohin. „Schläft Jules denn noch?“
„Narcissa weckt sie und Draco gerade,“ erklärte Snape ganz und gar nicht begeistert den Freund seiner Tochter hier anzutreffen.
„Setz dich doch erstmal,“ bot Clara lächelnd an. Möglichst weit von Snape entfernt nahm er Platz.
„Wie geht es dir?“, fragte Katharina überhöflich. „Darf ich dir Sirius Black… wieder vorstellen,“ fuhr sie ohne Antwort abzuwarten fort. „Sirius, das ist Anthony Rutherford, Jules’ Freund; Ants, Sirius Black.“
„Jules’ Freund?“, fragte Sirius neugierig. „Ich dachte…“ Katharina warf ihm einen beschwörenden Blick zu. „Ich dachte, er wäre blond.“
„Entschuldigung, Sie enttäuschen zu müssen,“ grinste Ants.
„Macht doch nichts,“ meinte Sirius, „dunkles Haar ist sowieso viel edler!“
„Also Lucius,“ begann Katharina, sprach jedoch nicht weiter, da Narcissa gerade das Zimmer betreten hatte.
„Schliefen wie kleine Kinder,“ lächelte sie. „Jules hat einen schönen Schrecken bekommen, als sie bemerkte, wer neben ihr lag.“ Die letzten Worte hatte sie langsam und ziemlich fragend ausgesprochen, da Katharina ihr mit einem steten Kopfschütteln andeuten wollte nicht weiterzusprechen.
„Narcissa,“ sagte sie nun, „stell dir vor, Anthony ist auch gekommen…“
„Anthony?“ Sie trat an die Gruppe heran und bemerkte erst jetzt, dass Jules’ Freund anwesend war. „Anthony!“ Ihre Stimme ließ vermuten, dass sie aus allen Wolken fiel. „Was für eine Freude dich zu sehen. Wie geht es dir. Tee?“
„Äh, frohe Weihnachten,“ sagte Ants. Narcissa drückte ihm eine Tasse Tee in die Hand.
„Julia und Draco kommen gleich,“ lächelte sie.
Schweigen.
Tödliches Schweigen.
Eine Uhr tickte.
Sechs Paar Augen irrten ziellos im Raum umher, möglichst ohne dabei die anderen zu streifen. Je länger sie nichts sagten, desto schwerer fiel es ihnen etwas zu formulieren.
„Was gibt es als Mittagessen?“, fragte Katharina ohne Vorwarnung und blinzelte vergnügt in die Runde. Snape warf ihr einen vernichtenden Blick zu, Narcissa ihr einen dankbaren.
Bevor die Gastgeberin aber ihren Mund auftun konnte, drangen Schritte und Gelächter aus der Vorhalle zu ihnen.
„… ist mir doch egal,“ sagte Draco, „die ZAGs hab ich schon…“
„Du spinnst wirklich,“ kicherte Jules.
Eingehakt betraten sie das Wohnzimmer, alle starrten die zwei an.
„Guten Morgen,“ grinste Jules.
„Fröhliche Weihnachten,“ sagte Draco nicht minder gutgelaunt.
„Hallo, Zuckerschnecke,“ sagte Anthony. Jules’ Grinsen gefror. Auch Draco erblasste.
„Ants!“, entfuhr es Jules. „Was machst’n du hier?“
„Mit dir Weihnachten verbringen,“ sagte er. Falsche Antwort. In Jules begann es zu kochen. Er sollte nicht hier sein, sie wollte ihn nicht hier haben – warum, wusste sie selbst nicht. Hass wallte in ihr auf und ihr wurde schlecht.
„Wie schön,“ meinte sie eiskalt und setzte sich neben Draco auf die Couch. Verletzt sah Ants sie an.
„Beginnen wir mit den Geschenken!“ Narcissa klatschte in die Hände. „Gobber!“ Der Hauself schob einen Tablettwagen herein auf dem sich einige Päckchen türmten.
„Ich mach den Anfang!“, ereiferte sich Katharina. Sie zog ein in violettes Papier gehülltes Geschenk hervor. Da es eines der untersten war, kam der ganze Haufen ins Wanken. Ungeschickt versuchte sie die fallenden Schachteln der Schwerkraft zu entreißen, schubste dadurch aber den gesamten Wagen um und die Geschenke ergossen sich über Gobber, der sich laut jammernd befreite. Vor sich hinmurmelnd stapfte er davon.
Knallrot sammelte Katharina die verstreuten Päckchen wieder ein. Jules half ihr.
Schließlich, als wieder ein wenig Ordnung hergestellt war, überreichte sie Sirius Geschenk. Es war eine dunkelblaue Mütze darin und gleichfarbige Handschuhe.
„Anziehen!“, jubelte Jules.
„Sieht gar nicht so…“
„… übel aus,“ vollendete Clara Snapes Satz. Im nächsten Moment hielt er Katharinas Geschenk in der Hand und nur Sekunden später die gleiche Mütze und dieselben Handschuhe in ein und derselben Farbe.
Jules lag am Boden vor lachen. Auch die anderen konnten sich kaum beherrschen.
„Zieh’s an, Dad,“ japste Jules und zog sich auf das Sofa zurück. Äußerst widerwillig schob sich Snape derweil die Haube auf den Kopf. Jules schüttelte sich vor Lachen, Narcissa und Clara tupften sich Tränen aus den Augenwinkel, Draco biss sich auf die Unterlippe, Sirius und Ants schlugen sich auf die Schenkel.
Snape sah aus, als würde er gleich explodieren, während Katharina ihn verzückt anblickte.
„Wie süß!“, schwärmte sie.
„Brüder,“ entfuhr es Clara. Die anderen lachten noch lauter. Sirius und Snape sahen sich an.
„Na, Bruder, wie geht’s?“, fragte Sirius grinsend. Snape erhob sich, fegte Kekskrümel von der Hose und verließ den Raum.
„Ich mach das,“ sagte Jules, sich langsam beruhigend und lief ihrem Vater nach.
Sie fand ihn in seinem Zimmer. Griesgrämig saß er auf seinem Bett, Mütze und Handschuhe in seinem Schoß.
„Dad?“, fragte Jules vorsichtig. Er blickte sie nicht an. „Dad?“ Sie stellte sich vor ihn, hilflos überfordert. „Sie haben es nicht böse gemeint.“
„Ich habe mein ganzes Leben lang Demütigung erfahren,“ sagte er leise. „Und soeben hat der Mensch, der mich tiefer erniedrigt hat, als irgendwer sonst, und von dem ich vor einiger Zeit angenommen habe, nie wieder mit ihm reden zu müssen, erneut über mich gelacht!“
‚Verbitterter, alter Mann,’ dachte Jules traurig. „Er hat es doch nicht böse gemeint,“ sagte sie, „Mum hat auch gelacht und Narcissa, einer deiner Schüler, deine Tochter, ein ehemaliger Schüler…“
„Sie haben mich ausgelacht,“ beharrte er, beinahe trotzig. „Zuerst gedemütigt, und dann ausgelacht. Du weißt nicht, wie sich so etwas anfühlt.“
„ICH?“ Jules schrie beinahe. „Weißt du, was für Blicke mir die Leute zuwerfen, nur weil ich bin, wie ich bin und gern sein möchte? Weißt du, wie schmerzhaft es ist, wenn dich deine Mitschüler anglotzen, weil du dir die Haare gefärbt hast oder abartige Klamotten trägst? Ich weiß, dass du es weißt und ich weiß auch, wer zu einem Teil daran Schuld hat, aber weißt DU, dass ich das alles am eigenen Leib zu spüren bekomme?
Jeden Tag, den ich in dieser Schule verbringe. Und nicht nur vier oder fünf Leuten, oder nur den Gryffindors. Nein, von meinen eigenen Hausgenossen, von den Mädchen, die mit mir das siebte Jahr den Schlafsaal teilen.
Gleiches Blut, Dad, gleiches Schicksal. Wir sind als Außenseiter geboren worden. Aber wir haben zumindest ein paar Freunde, die uns akzeptieren, uns geht es nicht wirklich schlecht.
Leider hab das bisher nur ich erkannt.“ Damit stürmte Jules aus dem Zimmer.
Snape blieb noch ein paar Minuten auf dem Bett sitzen. Langsam nahm er einen Handschuh hoch und besah ihn sich genauer. Katharina hatte in den Bund ein winzigkleines S.S. gestickt. Es war kaum zu bemerken, doch Snape besah sich sein Geschenk von allen Seiten.
Als es nichts Neues mehr zu entdecken gab, seufzte er. Jules hatte Recht, es passt ihm nicht und er würde es niemals akzeptieren, doch sie hatte Recht.
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Beitragvon Elaea » Mi 14 Mär, 2007 22:49

Oh, jetzt hätte ich beinahe übersehen, dass heute Mittwoch ist... :roll:
Aber gut, ich hab es rechtzeitig bemerkt, mir bleiben noch knappe 1,5 Stunden, um meine "Schulden" zu begleichen - in Form eines neuen Kapitels!

@ Fee: Danke für das Kompliment, ich freue mich ehrlich darüber! Aber leider muss ich dich enttäuschen, denn es wird nicht bei dem einen Kapitel bleiben... Es kommt noch eine Spur heftiger, aber ich werde versuchen, das alles zu erklären!

------------------------------------

Zu den Kommentaren von Kapitel 11:


@Fee: Kennst du dieses Gefühl auch, wenn alles so niedlich erscheint, es dich aber wirklich ankotzt...? Vor allem, wenn betreffende Personen dann auch noch etwas Pinkes tragen und abartig geschminkt sind... Mit riiiiesigen Kuhaugen oder wahlweise Fliegensonnenbrillen... Argh...
Und Snape... Magst du Snape? Der kommt ab jetzt nämlich immer öfters vor...

@ Grünauge: Gleichmal zu Beginn, bevor ich es vergesse: Ich habe begonnen "Bittere Schokolade" zu lesen, aber ich komm jetzt immer erst so spät nach Hause, dass ich zu müde bin, es ganz zu lesen. Was ich bisher habe, gefällt mir ausgesprochen gut - aber ich werde dir jetzt nicht hier ein Review schreiben. Es sei nur soviel gesagt, dass ich begeistert bin!!!
Zur Geschichte: Du magst Snape? Wie eben Fee geschrieben habe, er kommt jetzt öfters vor!!! Sei also gewarnt - vor allem in Bezug auf die stillen Wasser...
Zur Familienkonstellation: Clara ist Jules Mutter. Katharina eine Freundin von Narcissa und Clara. Narcissa und Katharina sind gemeinsam zur Schule gegangen (nicht in die selbe Klasse) - und Clara kennt Katharina aus der Arbeit. Ich weiß, das habe ich nicht alles beschrieben und werde es wohl auch nicht beschreiben, aber es schadet auch nicht, wenn du es weißt, im Grunde ist es nicht so wichtig. Die drei sind einfach so was wie die besten Freundinnen - und Bellatrix Lestrange gehört da irgendwie dazu, was später noch kommt... *spoiler* :roll:

@ Wehwalt:
Brief: Also, das mit dem Datum... Ich hab es extra dazu geschrieben, um es etwas klarer zu machen, aber es hat anscheinend die falsche Wirkung erzielt. Folgendermaßen: Katharina hat Sirius am 31. August gefunden. Am 1. September haben die beiden Narcissa besucht und den Brief an Snape verfasst. Dieser hat an diesem ersten Schultag als Reaktion auf den Brief, Jules zu sich in sein Büro geschleppt... Wir erinnern uns - Kapitel 3 - Die Freuden der Jugend!
Weihnachtsessen: Snape, Sirius, Katharina, Narcissa und Clara (Jules' Mutter!)
Betthüpfszene: Weißt du, Jules kommt sich unglaublich erwachsen vor, tötet Menschen und will dazugehören, aber tief drinnen ist sie unsicher, ein Kind und doch noch unreif. Deswegen dieser Kontrast, zu dem, was sie gesagt hat... In Kapitel 14 wird diese Unsicherheit noch ausgebaut, auf grausame Art und Weise, das kann ich vorweg nehmen und es wird einen Spoiler geben, das ist garantiert. Aber du sollst dazu wissen, dass sie es nicht aus Jux und Tollerei tut, sondern, weil sie immer noch die kleine Jules ist, die nicht weiß, wohin mit sich und überhaupt. Ich hoffe, du verstehst, was ich beabsichtige und wirst mit diesen Gedanken in Kapitel 14 gehen, das erst am Samstag kommt.
Katharina und Sirius: Diese Szene... Jaaah, ich gebe zu, so viele Erfahrungen habe ich auch nicht. Im Grunde hatte ich nie vor, Katharina in die Geschichte zu bringen, geschweige denn Sirius, aber ich habe es für meine beste Freundin getan, nach der ich Katharina beschrieben habe. Sie ist Sirius-Fan und so habe ich auch ihn eingebracht. Mit der Zeit hat sich dann die Geschichte in der Geschichte entwickelt und nun sind beide fixe Teile des Inventars. Ohne Sirius wäre nicht einmal das Ende der Geschichte möglich...
Deswegen habe ich bis jetzt keine Erklärung, wie die Sache mit dem Vorhang vonstatten ging - ich muss dich enttäuschen!
Zu dem Contest: Ich werde deine Geschichte auf jeden Fall lesen, Grünauges habe ich bereits begonnen, aber ich komme im Moment einfach nicht dazu. Während ich diesen Text hier schreibe, klappen mir beinahe die Augen zu, so fertig und müde bin ich vom Tag (4-stündige Lateinschularbeit, Geographie-Test und Arbeit nach der Schule...). Ich hoffe, du verzeihst mir!


@ Allgemeinheit:
"Heuer" ist ein absolut typisches österreichisches Wort. Falls mal irgendwo Fragen auftauchen sollten, nicht zögern und fragen! Ich verwende gerne Österreichische Ausdrücke bzw. verstecke sie gerne. Die Sprache ist Teil von mir und das werde ich natürlich nicht verbergen. Ich finde es allerdings lustig, dass Wehwalt das erst jetzt bemerkt hat. ;)


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13 – Bye, Bye, Love

„WIE KONNTEST DU NUR?“ Jules war in ihrem ganzen Leben noch nie so sauer auf ihre Mutter gewesen, wie an diesem Tag. „MACHST DU DAS MIT ABSICHT?“
„Jules, du hast in deinem Brief selbst…“
„VERDAMMT, ICH HAB GESCHRIEBEN, DASS ICH IM MOMENT NICHT WEISS, OB ICH IHN NOCH LIEBE, ABER FÜR DICH IST DAS KEIN GRUND IHN HIERHER EINZULADEN, WIE BESCHEUERT IST DAS DENN!?“
„Kind, es tut mir Leid…“
„NENN MICH NICHT KIND!“ Jules musste sich am Bettpfosten abstützen, um vor Wut nicht zusammenzubrechen. Ihre Stimme hatte ihr Limit beinahe erreicht, doch Jules wollte sie voll und ganz ausschöpfen, egal, wer sie hören konnte.
„Würdest du mich ausreden…“
„NEIN! DU HAST MIR GERADE ALLES ZERSTÖRT, DICH LASSE ICH GAR NICHTS! VERDAMMTE GNOMSCHEISSE!!!“ Sie schlug mit der flachen Hand gegen das Holz des Bettes. Schmerz durchzuckte ihr Handgelenk, doch sie ließ es sich nicht anmerken.
Clara stand wie versteinert da und hatte keine Ahnung, wie sie sich und vor allem ihre Tochter beruhigen konnte.
„WILLST DU MICH NICHT ENDLICH ALLEIN LASSEN?“ Jules Stimme hatte bereits einen leichten Krächzton angenommen. Clara verließ beinahe fluchtartig den Raum.



„Die verstehen das nicht,“ schluchzte Jules, „die haben keine Ahnung, was in mir vorgeht. Sie wissen nicht, was ich denke, was ich fühle, was ich will. Und sie fragen nicht danach, niemand fragt mich. Aber sie urteilen und verurteilen mich, sie ziehen falsche Schlüsse, denken, ich wäre ein kleines, dummes Mädchen, das keine Ahnung von nichts hat. Ich hasse es. Erwachsene glauben ständig, sie wüssten es besser und wären die Besten und über jeden, der jünger ist als sie, erhaben.
Jeder… sogar Gleichaltrige… ich mach dir keinen Vorwurf, du bist eine Ausnahme, du urteilst nicht über nicht, zumindest merke ich das nicht…
Du und Er…
Scheiße, Draco, weißt du, was ich meine?“ Tränenüberströmt löste sie sich von seiner klatschnassen Schulter, um ihm in die Augen zu sehen.
„Mach Schluss,“ sagte er sachlich. In Wahrheit war er völlig überfordert und wusste nicht im Geringsten, was er sagen sollte.
„Meinst du?“, schniefte Jules unsicher. Ihre Augen waren rot vom Weinen, auch ihr Gesicht hatte eine ähnliche Färbung bekommen.
„Ja, und falls dich irgendwer darauf anspricht, sag, es wäre deine eigene Sache!“, bekräftigte Draco sie.
„Du hast Recht.“ Sie putzte sich die Nase. „Danke!“ Noch einmal umarmte sie ihn. „Du bist ein echter Freund.“
„Ja,“ meinte Draco und schluckte schwer. „Hab dich lieb, Süße.“
„Ich dich auch.“ Sie wischte sich die letzten Tränen vom Gesicht und lächelte.



„Nein, ich versteh’ es tatsächlich nicht.“
„Anthony,“ stöhnte Jules augenüberdrehend. „Was soll ich deiner Meinung nach sonst sagen? Ich liebe dich nicht mehr?“
„Stimmt’s denn?“
„Keine Ahnung?“
„Sag doch einfach, wie’s ist. Das ist mir lieber, als du würdest mich anlügen.“
„Ähem… ich mach Schluss aus Gründen, die du nicht verstehen wirst!?“
„Jules! Warum kapierst du nicht, dass es mir nichts ausmacht die Wahrheit zu hören?“
„Verdammt, wovon redest du eigentlich?“
„Das gibt’s doch nicht, wie kann man nur so stur sein?“
„Wenn ich wüsste, was du eigentlich willst, könnte ich dir vielleicht weiterhelfen.“
„Sagt dir der Name Draco etwas?“
„Hä… warum… nein… NEIN, oder?“ Jules starrte ihn böse an. „Du bist so blöd! Ehrlich… eifersüchtig, ich fass es nicht!“
„Also ist es wegen ihm?“
„Was? Nein, willst du das nicht verstehen? Es hat absolut nichts mit Draco zu tun. Er ist mein bester Freund!“
„Haha, na klar!“
„Wenn du mir nicht glaubst und vertraust, dann habe ich ja jetzt wirklich einen Grund!“
„Dann war’s das?“
„Dann war’s das.“
„Okay.“
„Gut!“
„Tschüss!“
„Schönes Leben.“



„Es war sicher kein Fehler, ihr hättet euch nur noch gestritten und es hätte tragischer geendet. Wenn es nicht gut war, könnt ihr es später immer noch versuchen. Aber im Moment wäre es wohl besser ihr bleibt vorerst getrennt, bis die Sache etwas abgekühlt ist.“
„Ich will nicht mehr mit ihm zusammengehen!“
„Das sagst du jetzt, aber was wird in einer Woche sein, oder schon in ein paar Tagen, wenn du ihn vermisst?“
„Werd’ ich nicht.“
„Natürlich nicht!“
„Sag mal, darf ich dich was fragen?“
„Mach doch.“
„Wie war das, als du damals mit Regulus zusammen warst?“
„Ich wusste, du würdest das fragen. Nun, ich war auch so in deinem Alter, mein erster Freund, die große Liebe…“
„Und dann?“
„Dann ist einfach plötzlich alles schiefgegangen. Du weißt ja, was mit ihm… passiert ist…“
„Mhm.“
„Tja, das war damals der Grund…“
„Tut mir Leid für dich.“
„Ach, da bin ich schon längst darüber hinweg. Ich alte Frau.“
„Und jetzt Sirius?“
„Das ist etwas anderes.“
„Seid ihr denn zusammen?“
„Auf unsere eigene Art und Weise mehr oder weniger.“
„Glücklich?“
„Anders als mit Regulus.“
„Katharina?“
„Ja?“
„Danke!“
„Wofür denn?“
„Einfach so.“
„Gern geschehen.“



Sie kifften nicht, sie tranken nicht; obwohl Jules sich etwas Derartiges sehr gewünscht hätte. Draco jedoch hatte es für das Beste gehalten, wenn sie diesen Abend nüchtern erlebte.
Zuerst hatte Jules vorgehabt sich in ihr Zimmer zu sperren und Ants Weihnachtsgeschenk in einem wegzurauchen, doch Draco hatte sie davon abhalten können.
Nun lagen beide auf Dracos Bett wussten nicht, was sie tun sollten. Die anderen saßen unten bei Wein zusammen und besprachen Dinge, die Draco noch nicht wissen durfte, und Jules legte im Moment keinen Wert da sich das anzuhören. Wenn es etwas Wichtiges gab, würde sie es früh genug erfahren. Außerdem fand sie es Draco gegenüber unfair.
„… I really don’t care anymore… So why don’t you kill me, Baby?“ Das letzte Lied der Fucking Frogs kam zu seinem fade out und hüllte die beiden fünf Sekunden später in Stille.
Jules hatte Draco die Platte aus unerfindlichen Gründen geschenkt. Sie war nicht nur uralt, die Fucking Frogs gab es auch gar nicht mehr – die Gefolgschaft des Dunklen Lords hatte sie umgebracht, nachdem sie in einem Interview gemeint hatten, dass „Du-weißt-schon-wer langsam an Schrecken verliert, wenn er es nicht einmal schafft ’nem mickrigen Einjährigen hopsgehen zu lassen. Er hat uns allen doch nur was vorgemacht, der Clown. Deswegen widmen wir ihm den Song „Kill Me“ und hoffen, dass er was daraus lernt…“
Es war wohl die letzte gemeinsame Aktion der Todesser gewesen, bis Er zurückgekehrt war.
Die Stille dauerte an. Unangenehm war sie dennoch nicht, eher vertraut. Sie hatten sich nichts zu sagen und es war in Ordnung so. Jedoch nur solange, bis es wie aus heiterem Himmel an der Tür klopfte. Snape trat ein, sein Gesicht war ernst.
„Er will uns sehen.“
Draco und Jules richteten sich kerzengerade auf. Automatisch fühlte Jules ihren linken Unterarm, der aber keinerlei Regung zeigte.
„Uns?“, fragte Jules.
„Mich, dich, Draco,“ kam die knappe Antwort.
Das „Warum“ lag ihr bereits auf der Zunge, doch sie besann sich rechtzeitig. Eine der obersten Regeln des Dunklen Lords war es niemals seine Taten und Aufträge zu hinterfragen.
Sie brachen rasch auf, denn eine weitere Regel besagte, man lasse Ihn am besten nicht zu lange warten. Katharina schloss sich ihnen an.



„Gefühle stehen einem im Weg, Gefühle verwirren euch, Gefühle zerstören einen, machen einen blind, lassen einen nicht sehen, was gut für jemanden ist, man zieht falsche Entschlüsse, verrät Freunde, Familie, mich…
Liebe ist das Schlimmste dieser Gefühle. Es verrät einen bevor jener die Seinigen verraten kann. Liebe bringt Schmerzen, die man durch keinen Trank oder Zauber der Welt verschwinden lassen. Liebe ist unser größter Feind!
Ringmere, Malfoy, ich verlange, dass ihr euch das merkt, für immer! Und du, Wilde… meine Liebe, meine Schöne… wann entschließt du dich endlich, was du wirklich möchtest? Du warst mir eine gute Spionin all die Jahre… warum schließt du dich mir nicht völlig an? Dir würde völlige Sicherheit zuteil, ewiger Reichtum… ich würde dich gut behandeln…“
„Meister,“ flüsterte Katharina errötend. Er stand nun ganz nah vor ihr, seine Hände glitten über ihr Gesicht, ohne es zu berühren. Ein Schauer durchlief ihren Körper.
„Du willst mir etwas erzählen!? Sprich!“
„Black, Meister, Sirius Black…“
„BLACK?“
„Ja, mein Meister… ich… er lebt, ich habe ihn gefunden.“
„Eine Gefahr!“, bellte der Dunkle Lord. „Hast du den Verstand verloren?“
„Er kann sich an nichts erinnern, Meister… Er weiß nichts…“
„Beweise es!“
Katharina sah Ihn fragend an. Sie verstand nicht, wie sie es beweisen konnte.
„Wo ist er?“
„Bei Narcissa Malfoy…“
Ohne ein weiters Wort apparierte Er. Katharina sah entsetzt zu Snape.
„Wie überaus klug,“ schnaubte dieser, „du hast Ihn verärgert.“ Damit apparierte er ebenfalls. Kopfschüttelnd tat Katharina es ihm gleich.
„Sollen wir auch…?“, überlegte Draco.
„Keine Anweisungen dazu,“ meinte Jules und setzte sich auf den staubigen Boden.
„Na Bravo,“ sagte Draco und sank an ihre Seite. „Warten also?“
„Ja, warten.“
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Beitragvon Elaea » Sa 17 Mär, 2007 14:34

Einen schönen Samstag wünsch ich!

@ Fee: Ach, du kommst ja aus Oberbayern :roll: Völlig übersehen, tut mir Leid.
Da wollte ich ohnehin fragen, was du davon hältst, dass die Geschichte oft nur aus Dialogen besteht. Stört das? Sollte ich mehr umschreiben? Mehr auf die Charakterbeschreibungen eingehen? Die Umgebung genauer darstellen? (Ich hasse das nämlich :roll:)


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Zu Kapitel 14:

Hier werden sich die Geister wieder scheiden, das weiß ich. Aber ich musste diese Szene am Ende des Kapitels einfach einbauen. Deswegen warne ich euch gleich vor, dass sie euch nicht gefallen wird.
Sie zeigt jedoch, wie unsicher Jules in ihrem Leben ist, dass sie nicht weiß, was sie will, wohin sie will, was für Möglichkeiten sie hat, dass sie sich einsam, unverstanden und klein fühlt.
Ich weiß, sie ist erst 17, aber ich denke, dass tut die Sache nicht ab. Immerhin wäre es wohl weniger ekelig, wenn sie schon 21 gewesen wäre - oder 30.

Schön, jetzt werde ich nicht länger herumreden, sondern euch das Kapitel zu lesen geben.
Falls es deswegen irgendwelche Probleme geben sollte, werde ich es natürlich herauseditiren!!!!

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14 – Der Dunkle Lord
ab 18!


Ein Schrei aus der Vorhalle und das dazupassende Geklirr von Gläsern, die am Steinboden zersprangen, rissen Sirius und Clara von der Couch hoch. Mit gezückten Zauberstäben stürmten sie aus dem Wohnzimmer, um dann entsetzt zurückzuprallen.
Der Dunkle Lord stand vor ihnen, Narcissa zu seinen Füßen, zitternd, schluchzend, und versuchte die zerbrochenen Gläser heil zuzaubern, was ihr jedoch durch ihre bibbernden Finger, die immer wieder den Stab fallen ließen, misslang. Sie blutete aus ein paar kleinen Schnittwunden.
Mit zwei weiteren Poffs! erschienen Snape und Katharina links und rechts von Ihm. Katharina erkannte Narcissas Unfähigkeit sofort, half ihr rasch und führte sie dann ins Esszimmer; Clara folgte den beiden verstört.
Snape, Sirius und der Dunkle Lord begaben sich derweil ins Wohnzimmer.
„Sirius Black… welche Überraschung dich hier zu sehen… wir hielten dich bereits für ewig verloren… wie bist du entkommen?“
Sirius sagte nichts, er starrte den Dunklen Lord nur an. „Fasziniere ich dich? Oh, ja, das kann ich nur zu gut verstehen… ich fasziniere mich oft selbst…
Sirius Black… alter Freund… fühlst du dich nun endlich bereit meiner Gefolgschaft beizutreten? Ich hätte Aufgaben für dich, die weit über das Vertrauen hinausgehen, welches ich meinen Todessern sonst zolle. Ein paar Ausnahmen nicht erwähnt. Was sagst du?“
„Ich… bin sprachlos,“ hauchte Sirius, dem sichtlich unbehaglich war. „Immerhin dient Euch Katharina auch nicht als…“
„Wilde ist eine… besondere Ausnahme, Black. Außerdem ist es meine Sache… hier geht es um dich und mich – was sagst du?“
„Meister, Ihr seid… gütig…“
„Güte würde ich es nicht nennen wollen… Güte kenne ich nicht… nenn’ es Gnade, wenn du möchtest…“
„Wenn ich mich kurz einbringen darf,“ sagte Snape vorsichtig.
„Severus, ich denke nicht, dass dies der passende Moment ist, wir wollen unserem Freund nun den Vortritt lassen.“
„Jawohl, mein Lord.“ Demütig trat Snape ein paar Schritte zurück.
„Nun, Sirius, folgst du endlich deinem Bruder und deinem Freund Wurmschwanz?“
„Wurm…“
„Es wäre an der Zeit… solange warst du mir nun schon treu und hast niemals eine Belohnung dafür erhalten. Ich könnte deine Dienste wirklich brauchen… auch in Bezug auf Harry Potter!“
„Wenn es Euch so wichtig erscheint, Meister.“
„Verbeuge dich vor mir!... In die Knie!... Ich werde dir eine Aufgabe geben, eine Prüfung sozusagen, um zu sehen, ob du würdig bist – vollends würdig.
Töte!
Irgendjemanden, einen Muggel, ein Schlammblut, einen Zauberer, eine Hexe… Es ist mir völlig gleich… Wenn es vollbracht ist, lasse es mich wissen.“
Und mit einem Poff! disapparierte Er.
Die Tür zum Esszimmer flog auf und Katharina kam ins Wohnzimmer gestürzt. Narcissa blieb im Türstock stehen. Ihre Gesicht war bleich und selbst aus der Entfernung konnte man erkennen, dass sie zitterte. Clara nahm sich ihrer an.
„Und?“, fragte Katharina aufgeregt. „Was hat Er gesagt?“
„Er vertraut mir,“ meinte Sirius immer noch etwas verstört. „Ich soll ein Todesser werden!“
„Wie schön!“ Katharina fiel ihm um den Hals und küsste ihn.
„Wunderschön,“ knurrte Snape. „Aber zuerst muss er sich würdig erweisen.“
„Och, das wird wohl nicht so schwer sein,“ meinte Sirius in alter Frische grinsend.
„Du…“, sagte Narcissa so leise, dass es keiner hörte. Sie räusperte sich und sagte dann lauter: „Du könntest du Dracos…“ Weiter kam sie nicht, denn Snape war wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen. Narcissa, die mittlerweile an ihre Gäste herangetreten war, zuckte zurück.
„Draco und Jules,“ stieß er hervor und verschwand.
„Was wolltest du sagen?“, fragte Katharina, als wäre nichts gewesen.
„Sirius…“ Narcissas Stimme bebte. Schwach ließ sie sich auf das Sofa sinken und brach in Tränen aus. Clara stand einfach neben ihr und streichelte über ihre Haare. „Ich… kann… nicht… mehr,“ schluchzte Narcissa und vergrub ihr Gesicht in den Händen. „Erst Bella… dann Lucius… jetzt Draco…“ Ihre Stimme verstarb. Zurück blieb ein sich schüttelndes Häufchen aus blonden Haaren und bordeauxrotem Stoff. Katharina kniete sich vor sie. „Cissy!?“ Es war das erste Mal seit ihrer Schulzeit, dass Katharina ihre Freundin so nannte. Diese blickte jedoch nicht auf, sondern schluchzte nur noch heftiger.
Katharina und Clara tauschten hilflose Blicke. Ihnen war bewusst, dass, ganz gleich was sie sagen würden, alles falsch war; was nicht gerade dazu beitrug, um ihnen und Narcissa zu helfen.
Poff!
Snape, Jules und Draco betraten das Wohnzimmer. Kaum hatte Katharina sie erblickt, schickte sie die zwei Jugendlichen wieder nach draußen. „Beschäftigt euch irgendwie,“ sagte sie brüsk und schloss die Flügeltür zum Wohnzimmer, ehe einer der beiden intervenieren konnte.
„Ähem,“ meinte Draco und griff sich an den Kopf.
„Schlafen,“ sagte Jules und gähnte, um sich zu unterstreichen.
„Gute Idee,“ nickte Draco.
Sie stiegen die Stufen nach oben, verabschiedeten sich und verzogen sich jeder in sein Zimmer.
Jules schloss die Tür, ohne die Schnalle loszulassen. Sie legte ihren müden Kopf gegen das dunkle, kühle Holz und seufzte tief. In ihr wirbelten Gedanken und Gefühle quer durcheinander.
Sie sank in die Knie, ihre Hände an der Tür. Es war, als wollte sie etwas festhalten, eine Erinnerung, einen Gedanken. Das kalte Holz wirkte beruhigend auf sie, so aufgewühlt wie sie war.
Irgendetwas war schief gelaufen, doch sie konnte nicht sagen wann und wo. Immer wieder suchte Dracos Bild einen Platz in ihren Gedanken. Jules machte sich Sorgen um ihn, um seine Zukunft. Sie war sich nicht sicher, ob er seine Aufgabe erfüllen würde; sie hasste sich selbst dafür, doch sie zweifelte an ihm. Er wirkte so unsicher, Jules kam es fast so vor, als wüsste er selbst nicht genau, was er wollte, was er denken sollte. Sein Weg war vorherbestimmt gewesen, schon immer; vorherbestimmt von seinen Eltern, seiner Umgebung, er wurde regelrecht in sein Schicksal gedrängt, ohne es sich aussuchen zu können.
Sie selbst hatte immer die Wahl gehabt, obwohl ihr Vater einer der ranghöchsten Todesser war; es war ihre eigene Entscheidung gewesen – oder?
Jules brach in Tränen aus. Sie kam sich mit einemmal nackt vor, nackt und leer, ohne Zukunft, Vergangenheit, ohne freien Willen. Sie war eine Puppe; die Puppe ihrer Familie, Seine Puppe. Es war geplant gewesen, auch ihr Schicksal war vorherbestimmt – oder?
Ein Geräusch von der Balkontür schreckte sie hoch. Verwirrt drehte sie sich um und erwartete bereits Dracos unschuldig grinsendes Gesicht zu erblicken.
„Jules,“ sagte eine hauchige, eigentlich kalte, dennoch wohltuend vertraute Stimme, „zu viel nachzudenken bereitet nur Kopfzerbrechen.“
„Ihr!“, entfuhr es Jules und fiel vor ihrem Herrn auf die Knie.
Spoiler
„Nanana,“ sagte dieser tadelnd und trat an seinen jüngsten Schützling heran. „Steh auf, ich bin nicht als dein Meister hier. Man glaubt es kaum…“ Er unterbrach sich und half Jules aufzustehen. „… ich bin hier als dein Freund.“ Jules sah Ihn wirr an, sie glaubte nicht, was sie da hörte. „Jules, ich bin hier, weil ich dir beweisen möchte, dass du dich auf mich verlassen kannst. Ich halte meine Versprechen – IMMER; dafür verlange ich natürlich etwas… Gehorsam, Vertrauen und Verlässlichkeit. Du kennst mich so nicht, nur wenige tun es.
Ich muss gestehen, dass ich dieses… Service nur meinen weiblichen Gefolgsleuten zu Teil werden lasse. Ich weiß, dass eure… Emotionen oft zu stark sind, ihr seid besonders. Deswegen bemühe ich mich besonders um euch…
Bellatrix, deine Mutter, Narcissa, selbst Katharina. Das sind nur vier, die du kennst, es gab auch früher bereits ein paar mehr.
Und nun du…
Jules, du kennst mich noch nicht, wie mich die Älteren kennen, du bist voller Zweifel und Furcht… Und um diese Zweifel auszumerzen und deine Furcht zu bekämpfen, bin ich hergekommen.
Du kannst mir vertrauen, besser als deinen besten Freunden. Ich hintergehe, wenn ich hintergangen werde, doch ich nehme nicht an, dass du das planst!?“
Jules schüttelte stumm den Kopf, ohne ihren Blick von Ihm zu nehmen. Seine roten Augen sahen tief in ihre, ehrlich, offen, kalt, verzaubernd. Auch seine Gesichtszüge wirkten verändert. Sie hatten ihre gesamte Fratzenhaftigkeit verloren und wirkten nun beinahe väterlich. In Jules kroch plötzlich das Gefühl auf ihn küssen zu wollen. Es graute ihr davor und zugleich empfand sie eine tiefe Verbundenheit zu diesem – in Moment – menschlich wirkenden Mann, der normalerweise das Grauen selbst verkörperte.
„Gibt es etwas, das du mir sagen möchtest?“, fragte der Dunkle Lord.
„Ich… ich weiß… nein… ich,“ stotterte Jules völlig von dem Gefühlschaos in ihrem Inneren durcheinander gebracht.
„Es ist normal nicht zu wissen, was man will, wenn man so jung ist wie du,“ fuhr er fort. „Oder sich nicht traut zuzulassen, was man will. Jules, du bist ein Mensch mit Fehlern und Gefühlen. Ich kann dir nicht verbieten dich zu verschließen, ich kann dir nur sagen, was das Beste ist!“
Ohne sich selbst mehr steuern zu können, stellte sie sich auf ihre Zehenspitzen und küsste Ihn.
Er ließ es geschehen.
Jules fühlte seine langen Finger in ihrem Nacken, als er sie näher zu sich heranzog und ihren Kuss mit solcher Intensität erwiderte, dass ihr fast schlecht wurde.
Sie verzehrte sich danach ihm näher zu sein als durch diesen Kuss allein. Sie wollte ihn spüren, wollte sich mit ihm vereinen, um ihm so nah wie möglich zu sein, diesem Menschen, der sie zu verstehen schien. Es war keine Liebe, es war schlichte Hingebung.
Er glitt mit seiner rechten Hand über ihren Hals, ihre Brüste, ihren Bauch, zwischen ihre Beine. Sie stöhnte lustvoll auf, als sie bemerkte, dass sie beide plötzlich nackt waren.
Seien Finger glitten in sie, was weiteres Stöhnen zur Folge hatte. Wieder küsste er sie. Seine Lippen klebten förmlich an den ihren, sein heißer Atem nebelte sie ein.
Irgendwie kamen sie auf dem Bett zu liegen und endlich waren es nicht mehr seine Finger, die in sie drangen.
wir bauen uns ein Monster aus Rock
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ein meterhohes Monster aus Rock

Elaea
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Beitragvon Elaea » Mi 21 Mär, 2007 19:59

So, ein neuer Mittwoch, ein neues Kapitel, wie immer, wie öde...

*umschau*

So wies aussieht, hat es Grünauge und Wehwalt die Sprache verschlagen, oder sie haben keine Zeit *mit mir selbst rede* Wäre aber schön, wenn ihr zumindest ein klitzekleines Lebenszeichen von euch geben könntet, egal auch welche Weise...


@ Fee: So, der langersehnte Mittwoch ist da!
Ich habe dem eigentlich nicht mehr hinzuzufügen, außer, dass ich dein Review mit Freude gelesen habe. So was gibt Kraft und Mut! Danke schön!!!

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15 – Die Schwestern der Finsternis

„Aufwachen, Jules!“ Draco kam ins Zimmer gestürzt. „Guten Morgen!“
Langsam öffnete sie die Augen. Draco stand am Fußende des Bettes und lächelte munter. „Es ist schon Nachmittag, Schlafmütze, steh auf!“
Jules wollte bereits unter der Decke hervor kriechen, als sie bemerkte, dass sie nichts anhatte. Draco setzte sich an die Bettkante, um ihre Stirn zu fühlen.
„Alles okay, Süße? Du bist doch nicht krank?“, fragte er besorgt.
„Nein, schon okay.“ Sie drehte den Kopf auf die andere Seite. „Ich hab nur zu kurz geschlafen.“
„Schlecht geträumt?“
„Genau,“ meinte Jules. „Geh, ich komm gleich nach.“
„Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist?“, hakte Draco unsicher nach. „Du wirkst so…“
„Wie?!“, fauchte Jules. „Genervt? Abweisend? Tut mir Leid!“ Sie zog die Decke über den Kopf und wartete, bis sie Draco das Zimmer verlassen hörte.
Dann erst sprang sie auf, duschte, zog sich an, hasst sich. Sie wollte zurück nach Hogwarts, wollte sich dort in ihrem Schlafsaal verkriechen, ohne von lästigen Verwandten ausgefragt oder sonst wie genervt zu werden, und endlich ihren Gedanken nachgehen.
Erneut rollten Selbstzweifel über sie, diesmal jedoch hatte sie einen Grund dafür, obwohl es wieder kein richtiger war. Sie war sich absolut nicht sicher, ob sie es für sich gutheißen würde, was sie getan hatte, und ob es irgendwelche Konsequenzen, die sie später bis aufs Äußerste bereuen würde, zur Folge hätte. Andererseits hatte Er ihr gesagt, dass bereits Bellatrix, Narcissa und ihre Mutter…
Jules schluckte und fühlte sich noch schmutziger als sie es ohnehin schon tat. Selbst ihre Mutter… ihre eigene Mutter…
Ihr schauderte. Wie lange es wohl so gegangen war? Hatte ihr Vater sie deswegen…? Und die Sache mit Narcissa und Bellatrix – schlief Er immer noch mit ihnen?
Jules wurde beinahe schlecht bei dem Gedanken. War sie nicht die einzige, die Er im Moment besucht, auf Seine eigenartige Weise? Wussten die anderen davon?
Zu dem Unwohlsein mischte sich ein neues Gefühl, ein heißes Kribbeln, das erst in ihren Bauch, dann ihren Kopf durchströmte. Eine Weile konnte sie damit nichts anfangen, doch als sie ins Wohnzimmer trat, wo nicht nur ihre Mutter, sondern auch Narcissa freudig lachend, beste Freundinnen, beisammen saßen und sich anscheinend köstlich amüsierten, und eine Welle des Zorns über Jules einbrach, der sie nicht im selben Raum mit den beiden Frauen sein ließ, kam ihr zu Bewusstsein, dass es nichts Geringeres, als bodenlose Eifersucht war, die sie nun befallen hatte.
„Guten Morgen,“ grüßten die Anwesend, doch Jules bekam den Mund auf; so nickte sie lediglich. Sie sank neben Draco auf die Couch, wohin Gobber bereits ein Tablett mit Frühstück gestellt hatte.
„Draco, Sev, Sirius…“ Katharina warf den dreien einen beschwörenden Blick zu. Sofort sprangen alle drei auf und verließen beinahe fluchtartig das Zimmer. Jules sah ihnen verwirrt nach, bis ihr Blick an den drei Frauen vor ihr hängenblieb. Sie lächelten alle drei das selbe Lächeln, was Jules beinahe erbrechen ließ. Sie schob das Tablett möglichst weit von sich weg, der Geruch der Eier machte sie beinahe verrückt.
„Nun, Jules,“ lächelte Narcissa, „es tut uns ja schrecklich Leid, dass Bellatrix nicht hier sein kann, stattdessen springt Katharina ein, aber wir haben uns gedacht, dass es wohl keinen großen Unterschied macht.“
„Diese Zeremonie ist eine lange Tradition unter uns Frauen,“ übernahm Clara. „Diana Forney war die Begründerin von all dem. Sie hatte die Idee und sie hat auch uns eingeweiht. Und solange wir leben, wird sie fortbestehen.“
„Normalerweise,“ ergriff Katharina das Wort, „wird die Zeremonie nachts durchgeführt, aber da ihr bereits heute abreist, wäre es nicht mehr möglich.“
„Liebe Julia,“ sagte Narcissa und schloss die langen Vorhänge mit ihrem Zauberstab, während Katharina Kerzen und Teetassen heraufbeschwor. Clara ging zum Ofen, öffnete ein Kästchen, welches auf dem schwarzen Marmor stand und entnahm ihm etwas, das Jules nicht erkennen konnte. Ihre Mutter trug dieses Etwas zum Tisch, wo Katharina mittlerweile die Kerzen, vier schwarze, eine rote, kreisförmig angeordnet hatte, und entwickelte einen scheinbar schwarzen Stoff, aus dem sie einen kurzen, spitzen Dolch fischte, welchen sie in die Mitte des Flammenkreises platzierte.
„Fünf Kerzen,“ sprach Narcissa weiter, „repräsentieren fünf Personen. Wir sind die schwarzen, Er die rote.“
„Rot steht für das Blut, welches wir für Ihn vergießen,“ sagte Katharina, „die Liebe, die wir Ihm gegenüber empfinden; die Wut, die wir gegen Ihn aufbringen; und Seine Augen, aus denen keine von uns jemals schlau wird.“
„Schwarz wie die Finsternis, die Dunkelheit, das Unreine, das Ungewisse, die Leere und den Schmerz,“ erklärte Betty. „Eine für Narcissa.“ Sie überreichte ihrer Freundin eine Kerze. „Eine für Bellatrix, heute Kate.“ Auch ihr gab sie eine in die Hand. „Eine für mich selbst.“
Es standen also nur noch die rote und die letzte schwarze Kerze auf dem Tisch. Die Spitze der Klinge des Dolchs zeigte auf die schwarze, der beiden Wachsleuchten.
„Julia!“ Narcissas Stimme klang nun ernst und verschwörerisch, Jules fühlte sich wie ein kleines Mädchen, das gerade von ihren coooolen Freundinnen in deren megatollen Club aufgenommen wurde, nachdem sie eine wichtige Aufnahmeprüfung bestanden hatte; es war so lächerlich. „Wir begrüßen dich in unserer Mitte, als jüngstes und neuestes Mitglied, schließe dich unserer Schwesternschaft an, werde Teil dieser Vereinigung.“ Narcissa ergriff feierlich das Messer, welches sie dann direkt auf Jules gerichtet hielt. „Dein Arm!“ Jules’ Blick verfinsterte sich um eine Spur, als sie die Waffe skeptisch betrachtete, und nur widerwillig schob sie den Ärmel, nach einem hilfesuchenden Blick in die ermunternden Gesichter der drei Frauen, nach oben und entblößte das Dunkle Mal.
Erst zuckte sie erschrocken zurück, als Narcissa ihren Arm ergriff, wobei sie ihr das bereits an der Haut angesetzte Messer aus der Hand schlug.
„Fürchte dich nicht,“ lächelte Clara und legte, nachdem sie hinter ihre Tochter getreten war, beide Hände auf deren Schultern. „Es wird nicht wehtun, aber du musst uns vertrauen!“
„Natürlich,“ murmelte Jules, doch keine von ihnen hörte es. „Kann ich mir das erstmal überlegen?“, fragte sie dann um einige Nuancen lauter. Clara und Narcissa tauschten einen kurzen Blick.
„Weißt du, Jules, wir sind keine verpflichtenden Gemeinschaft oder dergleichen, lediglich Frauen, die ein ähnliches Schicksal erdulden. Und durch das hier drücken wir nur unsere gegenseitige Verbundenheit aus. Es hat nichts damit zutun, wer du bist oder was du tust, und wir sind uns auch im Klaren darüber, dass du jetzt noch keine Verbindung siehst, da wir alle älter sind als du. Aber irgendwann wirst du dich freuen, dass du jemanden hast, mit dem du über Dinge reden kannst, die du deinem Mann oder Partner, deiner besten Freundin oder sonst jemanden nicht anvertrauen kannst.
Wir, die Schwestern der Finsternis wissen, was es bedeutet Schmerz zu erleiden, Dinge zu tun, an die keiner auch nur zu denken wagt, Grausamkeiten zu sehen, die niemand davor zu Gesicht bekommen hat und sich für etwas Sinnloses mit größter Hingabe aufzuopfern...
Julia, wir möchten uns dir nicht als Freundinnen aufdrängen, du sollst nur wissen, dass wir hier sind, um im Notfall an deiner Seite zu stehen, dir zuhören – oder umgekehrt.“
Jules verdrehte die Augen ob Narcissas Ansprache. Schwestern der Finsternis…
„Nun, was sagst du?“
„Von mir aus,“ seufzte Jules und opferte ihren linken Arm. Behutsam nahm Narcissa ihn und hielt ihn fest, mit der anderen Hand setzte sie den Dolch ein paar Zentimeter unter dem Dunklen Mal an. Clara legte die Spitze ihres Zauberstabs auf die Stelle zwischen dem Mal und dem Messer.
„Obstringo!“, sagte sie und während aus dem Stab violette Funken sprangen, bewegte sich der Dolch in Narcissas Hand wie von selbst über Jules’ Haut, wo er feine Narben hinterließ, aus denen sofort Blut quoll. Es tat nicht weh.
Kaum hatte sie das Zeichen fertig gestellt und das Messer auf den Tisch zurückgelegt, von wo sie die letzte schwarze Kerze nahm, die sie Jules sogleich überreichte, kniete sie sich vor sie hin und küsste die Wunde. Clara und Katharina machten es Narcissa nach. Sie kamen im Kreis zu stehen.
„Herzlich Willkommen, jüngste Schwester der Finsternis!“ Narcissa blies ihre Kerze aus.
„Ich freue mich dich in unserem Kreis begrüßen zu dürfen,“ sagte Clara und löschte ihre Kerze.
„Sei gegrüßt, kleine Schwester!“ Auch Katharina dämpfte ihre Flamme.
Nun war es Jules allein, die noch etwas Licht in Händen hielt. Sie wusste nicht, was sie hätte sagen können. Verlegen starrte sie in das flackernde Licht vor ihr. Also hatte sie es tatsächlich getan und sich diesen drei Frauen angeschlossen, warum wusste sie selbst nicht so genau, was aber eigentlich ziemlich egal war, da sie es jetzt nicht mehr rückgängig machen konnte.
„Schwestern der Finsternis,“ seufzte Jules und blies das Licht aus.
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Wehwalt
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Beitragvon Wehwalt » Mi 21 Mär, 2007 22:34

Liebe Elaea, keine Angst, ich lebe noch. Ich habe nur nicht immer Zeit (und Muße) weiterzulesen, und wenn, dann nicht immer einen Einfall, was ich schreiben soll. Aber vor Deinem nächsten Kapitelchen meld ich mich wieder.
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