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[HP] Smirch {Epilog}

Wehwalt
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Beitragvon Wehwalt » So 25 Mär, 2007 16:22

Liebe Elaea, Deine Skrupel bezüglich der Szene Voldemort-Jules sind völlig unbegründet. Es ist alles folgerichtig und logisch, die Gefühle präzise beschrieben und glaubhaft. Gerade die Ambivalenz der Szene ist beeindruckend - Jules wird gedemütigt und ist dennoch erregt und macht bereitwillig mit: So würde ich mir sexuelle Handlungen Voldemorts vorgestellt haben, wenn davon je die Rede gewesen wäre. Und der nachfolgende Initiationsritus macht die Sache noch grauenvoller und schlimmer - aber schildert genau die Situation, wie einer jungen Frau nach und nach ihre Autonomie ausgetrieben werden soll.
Wenn ich ähnlich wie Grünauge immer noch an der Tötungsszene stolpere, so nicht wegen der Tatsache an sich. Ich kann sogar die Faszination, die Jules durchflutet, nachvollziehen in dem Moment, wenn sie sich daranmacht, ihre Aufgabe ins Werk zu setzen: Die Macht zu verspüren, daß jemand auf Leben und Tod von ihr abhängig ist. Trotzdem - ein Körnchen Widerstreben müßte sie schon verspüren ... und nicht gerade fast einen Orgasmus dabei haben - zumindest nachdem sie ihre Opfer ein wenig als Personen hatte kennenlernen müssen. Daß das ohne einen Anflug von Reue oder Trauer vor sich geht, halte ich - nein nicht für verwerflich in einer Geschichte, aber für psychologisch schwer nachvollziehbar.
Sie unterscheidet sich ja zm Beispiel von einem grausamen Inquisitor oder einem faschistischen Schlächter. Diese entdecken in ihren Opfern ja stets Verkörperungen eigener unterdrückter Wünsche - und der größte Haß, zu dem ein Mensch fähig ist, ist der auf die Träger der Erinnerung an solche Wünsche, die andere phantastisch erwecken.
Die Juden zum Beispiel standen immer in der Phantasie ihrer mittelalterlichen oder neuzeitlichen Peiniger symbolisch für einen Widerstandsgeist und Stolz, der sich den geistigen Zumutungen der christlichen Religion nicht unterworfen hat. Das galt kollektiv selbst für den unterwürfigsten, geknechtetsten und in seiner Würde vernichteten Juden. Und deswegen ist es psychologisch nachvollziehbar (es ist schließlich Realität gewesen), wenn ein Inquisitor oder SS-Wächter tatsächlich Lustempfindungen beim Quälen seiner jüdischen Opfer hat.
Aber bei Jules? Sooo niedrig ist sie doch noch gar nicht gesunken. Deine Erklärung, daß ihrem Inneren Regungen der Unsicherheit und des Willens, erwachsen zu sein, zueinander im Widerstreit stehen, reicht mir als Erklärung noch nicht aus, um mir ihre Handlungen begreiflich zu machen.

Alles andere - einfach super. Sprache, Stil, Inhalt, Humor: wüßte nicht, was man daran aussetzen könnte. Bleibe unbedingt bei dem Dialogstil. Er paßt und macht großen Spaß zu lesen.
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Beitragvon Elaea » So 25 Mär, 2007 18:12

Schönen Sonntagabend, ihr drei (und wer noch immer mitlesen mag)!

Wie ihr seht, verspäte ich mich ein wenig. Das liegt daran, dass ich die letzten Tage ein wenig sehr krank war und mich nicht wirklich aufraffen konnte meinen PC zu aktivieren. Deswegen stelle ich das 16. Kapitel nun zu einem ungewohnteren Zeitpunkt für euch online, hoffe aber, dass es euch nichts weiter ausmachen wird!
Ich bitte euch auch Nachsicht walten zu lassen, in Bezug auf eure Kommentare. Ich habe sie natürlich gelesen und werde sie beantworten, das aber erst, wenn ich kreislauftechnisch wieder komplett fit bin!
Bitte das zu verstehen.

Bis dahin viel Vergnügen mit dem nächsten Kapitel!!!


------------------------------------


16 – Männer machen…

Männer, die rot tragen, haben Angst vor Impotenz.
Jules lachte immer noch, wenn sie daran dachte. Gryffindors waren also hauptsächlich ängstliche Schlappschwänze…
Sie grinste breit; Draco warf ihr einen schrägen Blick zu; er hatte nicht mitbekommen, was bei Madame Malkins vorgefallen war. Sie kicherte, als sie an Loony Lovegood dachte, die gerade vermessen worden war, während sie einen Klitterer gelesen hatte, wie sie plötzlich losgegiggelt hatte und nicht mehr hatte ruhig stehen können.
„Männer,“ hatte sie gegluckst, „die rot tragen, haben Angst vor Impotenz.“ Jules hatte fluchtartig das Geschäft verlassen, auf der Straße dann Tränen gelacht. Absolut jeder, der an ihr vorübergekommen war, hatte sie angesehen, als wären sie von Jules’ Verrücktheit überzeugt gewesen. Und als sie sich dann auch noch eine Zigarette angesteckt hatte, durften kleine Kinder die Hand ihrer Eltern nicht mehr loslassen.
Eigentlich war es untypisch, dass so viele Zauberer und Hexen unterwegs gewesen waren, in diesen achso bösen Tagen des Mordes und der Folter… Arme, ängstliche Menschen.
Verächtlich hatte Jules den Stummel ihrer Zigarette genau vor die Füße eines Kindes geschnippt. Dessen Mutter war bereits im Begriff gewesen auf Jules loszugehen, als Snape und Draco an sie herangetreten waren und die Frau auf einmal rasch weitergeeilt war.
Merkwürdige Zeiten, unsicher Menschen; Jules schüttelte nur den Kopf über all das. Zwar hatte sie leichter reden, als andere, aber im Großen und Ganzen war sie nicht viel sicherer.
Da hatte sie mit einem Mal das dringende Gefühl gehabt jemanden wehzutun – oder zu kiffen…
So saßen sie also hier im Gemeinschaftsraum. Draco neben ihr, keine Menschenseele weit und breit, dafür jeder einen Joint in der Hand und beide nudeldichtzu.
Jules beschloss Loony um das Heft zu bitten, sie wollte wissen, was man über Männer sagte, die grün trugen. Wahrscheinlich irgendetwas mit: Im Gegensatz zu rot tragenden, fühlen sich Männer, die grüne Kleidung bevorzugen, häufig unwiderstehlich und neigen zur Überheblichkeit.
Wieder lachte sie, was ihr erneut einen überaus schiefen Blick von Draco einbrachte. Sie ignorierte ihn weiterhin, er hatte sie schon den ganzen Nachmittag über genervt, also sollte er jetzt zurückstecken und einfach nur bekifft sein, Jules wollte selbst nichts mehr als Ruhe und ihre Gedanken ordnen.
Sie hatte ihren Aufenthalt bei den Malfoys ganz anders geplant gehabt, und ärgerte sich nun, dass eigentlich alles schiefgegangen war. Sie hatte nicht nur ihren Freund verlassen, sondern war auch noch dem Dunklen Lord näher gekommen, als ihr lieb war, und war zu guter Letzt dem kindischsten Club beigetreten, den sie sich vorstellen konnte. Die Schwestern der Finsternis…
Verächtich stieß sie den eben eingeatmete Rauch durch die Nase aus. Es klang lächerlich, aber sie hatte das Gefühl ihr Leben endgültig versaut zu haben. Vielleicht sollte sie eine Beziehung mit Potter anfangen, dann hätte sie den tiefsten Punkt ihrer gesamten Laufbahn als Mensch erreicht.
Sie schüttelte entsetzt den Kopf über ihre schwachsinnigen Gedanken. War es jetzt nicht viel wichtiger endlich einen Plan aufzuarbeiten, wie sie Draco seine Aufgabe schaffen lassen konnten?
Sie dachte nicht weiter, da sie ohnehin zu keinem befriedigendem Ergebnis gekommen wäre.
„Hast du dir mal überlegt, wie dir rot stehen würde?“, fragte sie stattdessen Draco, um das Schweigen schlussendlich doch zu brechen.
„Was?,“ fragte Draco mit ein wenig Verspätung zurück.
„Ob du dir was Rotes anziehen würdest!?“
„Warum?“
„Bloß so.“
„Eigentlich nicht…“
„Wußt’ ich’s doch,“ grinste Jules.
„Was wusstest du?“
„Nichts.“
Draco schüttelte verwirrt den Kopf, lachte, sah Jules ernst an. „Ich bin zu,“ stellte er fest.
„Ach nein!?“, sagte Jules gespielt überrascht. „Du hast aber eine schnelle Reaktion.“
„Lass mich, so bin ich eben!“, verteidigte er sich.
„Ja, so und anders…“
„Hmja, jeder ist anders – und gleich.“
„Ja, viel zu gleich…“
„… und viel zu verschieden!“
Sie sahen sich nachdenklich an.
„Sag mal, wie ist das jetzt eigentlich…“ Draco unterbrach sich und sah zu Boden.
„Was…?“
„Na ja, diese Sache… mit dir und… Ants… und so,“ druckste er herum und entwickelte ein plötzliches Interesse an seinen Fingern, die er auf abartigste Weise verschränkte.
„Zwischen uns ist eindeutig Schluss, das weißt du doch…“
„Ja, schon… aber…“ Er sah sie kurz an, dann wieder auf seine Finger.
„Aber?“
Er schwieg. Jules raufte sich gedanklich die Haare; wieso waren Jungs immer so umständlich? Er konnte doch einfach sagen, was er dachte oder wollte!!? Angsthase!
„Danke,“ knurrte Draco.
„Hab ich gerade laut…“
„Ja…“
„Oh, tut mir Leid…“
Wieder Stille.
„Jules, ich…“ Er wandte sich ihr erneut zu. „Ahm, ich weiß nicht, wie ich das sagen soll…“ Verzweiflung lag in seinen Augen, was ihn wie einen kleinen Jungen wirken ließ. Jules musste bei dem Anblick unwillkürlich lächeln. „Weißt du, ich meine…“ Ein paar seiner blonden Haare hatten sich in sein Gesicht verirrt, wodurch er noch zerstreuter aussah. Jules biss sich vergnügt auf die Unterlippe, um nichts zu sagen; sie genoss es ihn leiden zu sehen. „Jetzt, wo du keinen Freund mehr hast…“ Unsicher setzte er sich etwas auf. „… ich weiß, du wirst das nicht wollen…“ Verlegen wischte er sich die Haare aus dem Gesicht. „… aber… du siehst gut aus und wir beide sind ziemlich zu…“
„… und bei dir herrscht Notstand und du würdest mich jetzt gern verführen, aber kriegst es einfach nicht auf die Reihe, weil du viel zu verklemmt bist,“ vollendete Jules dramatisch. Draco riss entsetzt die Augen auf.
„So offensichtlich?“
Sie konnte sich nicht mehr halten und brach endgültig in schallendes Gelächter aus. „Göttlich,“ prustete sie und klatschte begeistert in die Hände.
„Geht’s wieder?“, brummte Draco verstimmt. „Das ist nicht gerade nett…“
„Nett?“ Jules schüttelte sich. „Ich… und… nett…?“ Sie zog ein benutztes Taschentuch aus ihrer Westentasche, um sich die Tränen abzuwischen, die mittlerweile in Strömen ihre Wangen benässten.
„Mach mich nur lächerlich! In Zukunft werde ich gar nicht mehr reden.“
„Und wie willst du dich dann ausdrücken?“
Ohne ein Wort lehnte er sich einfach über Jules und küsste sie. Viel zu überrascht über diese unvorhersehbare Attacke, wusste sie erst nicht, wie sie reagieren sollte; doch als seine Lippen die ihren mit einer Vertrautheit berührten, lief ihr ein kleiner Schauer über den Rücken. Es kam ihr so selbstverständlich vor, als hätte es nie etwas anders gegeben, als wäre es vorherbestimmt gewesen; und sie wusste, das es keine Liebe war, sondern schlichtes Verlangen.
Er war ihr bester Freund, sie liebte ihn, jedoch auf eine andere Art, wie sie Ants geliebt hatte – am Anfang…
Sie unterbrachen sich kurz, sahen einander tief in die Augen.
„Das hier wird aber nichts ändern?“, fragte Draco.
„Nicht, wenn wir es nicht wollen,“ erwiderte Jules.
„Freunde!“
„Einfach Freunde, ja!“
Er sank vollends auf Jules, die nun auf er Couch lag, um sie erneut zu küssen, heftiger als zuvor, fordernd. Sie antwortete nicht minder stürmisch.
Dracos Lippen schmeckten köstlich auf ihren, als sie ihn biss. Er sah sie aus blitzenden Augen an, riss sich los und versenkte seine Zähne zärtlich in ihrem Hals. Jules kicherte, als sein Atem sie im Nacken kitzelte.
Währenddessen zog er frech am Reißverschluss ihrer Weste, legte ihren Oberkörper frei, streichelte ihren Bauch, ihre Seiten, ihre Brüste.
„Mr Malfoy!“, zischte eine kalte Stimme da. „Ich an Ihrer Stelle würde meine Hand sofort entfernen!“
Draco entfuhr ein erstickter Schrei, der irgendwo zwischen Winseln und kleinem Mädchen angesiedelt war, als er von Snape gepackt von hinten in die Höhe gerissen wurde.
„DAD!“, schrie Jules. „SPINNST DU?“
„Nein,“ antwortete dieser seelenruhig, „ich erfülle schlichtweg meine Pflichten als Hauslehrer. Da derartige… Obszönitäten laut Schulregeln nicht gestattet sind – zumindest nicht an einem so öffentlich Ort –, hielt ich es für angebracht diesem unsittlichen Treiben…“
„HALT DIE KLAPPE, DU BIST UNMÖGLICH!“, brüllte Jules. „ES GEHT DICH NICHTS AN, WAS ICH TUE, UND WENN DU MEINST, AUSGERECHNET JETZT DEN HAUSLEHRER RAUSHÄNGEN ZU LASSEN, HAST DU EINE TOCHTER VERLOREN!“
„Sprich nicht in diesem Ton mit mir!“, herrschte Snape. „Oder soll ich meinem eigenen Haus Punkte abziehen?“
„TU’S DOCH!“
„Äh, Jules, ich glaube nicht…“
„Klappe,“ fauchte Snape Draco an.
„Fresse,“ schnappte Jules zugleich.
Draco ließ sich verdattert in den nächsten Lehnstuhl fallen und beobachtete die zwei.
„Dir macht es also nichts aus, wenn ich Slytherin, sagen wir 100 Punkte abzöge?“
„Lass mich in Ruhe!“
„Nein, Julia, wir werden das jetzt hier klären. Ich kann und werde ein solches Benehmen nicht dulden!!!“
„Du hast ja keine Ahnung…“
„Wovon?“
„Vergiss es, zieh mir die Punkte ab und lass mich in meinen Schlafsaal gehen!“
Snape schien einen Moment zu zögern. „Schön,“ sagte er dann, „ich werde dir keine Punkte abziehen, wo auch immer uns das dann hinführen wird…“
„Weichei!“, murmelte Jules und drehte sich um, um in ihren Schlafsaal zu stürmen, doch Snape hielt sie am Arm fest.
„Au!“, entfuhr es ihr, als er direkt auf das frische Mal griff, das sie erst seit acht Stunden trug und schmerzte, wenn man es anfasste.
Snape wirbelte seine Tochter herum, so dass sie mit ihm unweigerlich Auge in Auge stand. Er hielt den Arm fest umklammert.
„Au, lass los, das tut weh!“ Sie wollte sich losreißen, doch er hielt ihr Stand.
„Was hast du da?“, wollte er wissen.
„Nichts!“ Jules hatte keine Ahnung, warum sie ihm das Zeichen verschwieg, immerhin war es kein großes Geheimnis; andererseits hatte sie das Gefühl, dass es ihn nichts anging.
„Zeig mir deinen Arm,“ forderte er und schob dann augenblicklich den schwarzen Ärmel ihrer Weste nach hinten. Schockiert starrte er auf das Zeichen.
Zuerst schien er sprachlos, doch dann entfuhr im ein „Schwestern der Finsternis!“. Sofort ließ er den Arm los, stolperte nach hinten, machte kehrt, verschwand.
„Äh… was?“, fragte Draco, als er aufsprang, um Jules in den Arm zu nehmen.
„Frag’ mich was Leichteres.“ Jules zuckte mit den Schultern und machte dabei einen Schritt von Draco zurück. Insgeheim hatte sie befürchtet, Snape könnte wissen, was das Zeichen bedeutete. Und er tat es, und irgendetwas daran gefiel ihm nicht…
„Wer sind die Schwestern der Dunkelheit?“, wollte Draco wissen.
„Finsternis,“ sagte Jules und fügte „es heißt Schwestern der FINSTERNIS“ hinzu, als er sie nur fragend ansah. „Das ist eine Schwesternschaft aller Frauen, die dem Dunklen Lord… die unter dem Dunklen Lord dienen.“
„Wie nett,“ ätzte Draco, „Emanzipation bis in den letzten Winkel!“
„Das verstehst du nicht,“ meinte Jules und lächelte. Plötzlich war sie ein kleinwenig stolz dazuzugehören, aber nur ein kleines bisschen. „Gute Nacht!“ Sie winkte und ließ Draco allein im Gemeinschaftsraum zurück.
Nein, nett war sie keineswegs.
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Beitragvon Wehwalt » So 25 Mär, 2007 18:39

Gute Besserung, Elaea!

Na. kriegens die beiden denn noch mal auf die Reihe zusammen? Sich von Snape erwischen zu lassen ... Aber er gefällt mir in seiner Vaterrolle gut. *lach*
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Beitragvon Elaea » Mi 28 Mär, 2007 20:05

Einen wunderschönen Mittwochabend an euch!
Ich hoffe euch allen geht es gut und ihr hattet einen halbwegs schönen Tag!?

Ich werde heute nicht auf euch eingehen, vielleicht im Anschluss, ich möchte einfach allgemein etwas sagen:

Die Schwestern der Finsternis: Da die Geschichte noch nicht fertig ist, weiß ich selbst noch nicht genau, wohin diese Schwesternschaft führen soll. Ursprünglich war es die Idee, dass sich einfach alle Frauen, die vom Dunklen Lord "besucht" wurden/werden, sich zusammentun, um sich selbst Schutz zu geben. Im Grunde sind sie doch alle gleich, unsicher, wissen nicht, was sie tun sollen, wohin sie ihr Weg führen wird. Alle haben eine ungewisse Zukunft, und dadurch fühlen sie sich wohl stärker.
Snapes Reaktion auf Jules' Mal zeigt, dass er weiß, worum es geht, immerhin war er mit Clara zusammen gewesen - und um ehrlich zu sein, war das auch ein großer Streitpunkt (vielleicht sogar DER Grund, warum sie sich getrennt haben, ich weiß es nicht so genau). Und da nun seine Tochter ebenfalls dazugehört, ist klar, dass er schockiert sein muss! Soviel dazu.

Jules und das Morden: Wahrscheinlich haben wir das Thema schon durch, aber ich will es trotzdem noch einmal kurz ansprechen: NATÜRLICH wird sie noch Schuldgefühle zeigen. Eventuell sogar sich völlig abwenden, aber ich weiß es noch nicht.

Jules und Draco (und Snape): Auch hier hab ich einige Gemeinheiten eingebaut und Snape hat eine neue Leidenschaft: Zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.
Obs die beiden noch jemals auf die Reihe bringen? Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich schon, aber es würde mir auch Spaß machen, wenn nicht.

So, falls jetzt noch irgendwelche Fragen bestehen, dann stellt sie einfach!

Auf zum nächsten Kapitel...


------------------------------------

17 – …nur Probleme

Vier Teetassen standen auf dem langen Holztisch. Aus jeder einzelnen dampfte der frisch gebrühte Pfefferminztee, der so etwas wie ein Ritual für die vier Frauen geworden war, zu denen jeweils eine Tasse gehörte.
Jede der vier war über zwei Dinge verstimmt, jede über ein Persönliches und alle vier über das Gleiche, was sie jedoch nicht wussten und nicht herausfinden würden, wenn sich nicht gleich eine von ihnen dazu entschloss etwas zu sagen, bevor die Tür an der Längsseite des Raumes aufging und ein gutaussehender, dunkelhaariger Mann aus der Bibliothek zu ihnen in das Speisezimmer treten konnte, der übrigens das Problem einer der vier Frauen war.
Wie es bei Frauen üblich ist, war nicht nur jener besagte ein Problem, sondern jedes Problem ein anderer Mann. Vielleicht war es auch ein wenig übertrieben zu sagen, dass diese fünf Männer für jene vier Frauen tatsächlich ein Problem darstellten, viel mehr war es eine Unsicherheit oder in gewissem Maße auch eine Sorge.
Was die blonde, der vier Frauen anging, so handelte es sich ausschließlich um Sorgen, und das Verrückte an der Sache war, dass der Mann ihrer Sorgen ein Problem mit dem Mann hatte, mit dem die anderen drei auch eines hatten.
Schön, vielleicht nicht direkt mit ihm, aber auf jeden Fall mit dem Mädchen, das genauso viel mit dem Mann zu tun hatte wie die vier Frauen vor ihren Teetassen, aus denen sie gelegentlich ihren traditionellen Pfefferminztee tranken, der keiner der vieren schmeckte, sich jedoch nichts sagen trauten, um die anderen drei nicht zu verletzen, wie es immer bei Freundinnen üblich war, die sich etwas zu sagen hatten, nicht wussten, wie sie es formulieren sollten, aufschoben und dann an sich nagten, um es endlich auszusprechen, wenn der richtige Zeitpunkt da war, der aber zu schneller wieder verstrich, als sie Luft holen konnten.
Deswegen saßen die vier Frauen immer noch da und konnten es nicht ertragen, dass nun ein siebzehn Jahre altes Mädchen der Liebling war, ohne miteinander zu sprechen, als Sirius aus der Bibliothek zu ihnen stieß.



Liebe Jules,

mir ist durchaus bewusst, dass ich dich jetzt nerve, aber ich möchte dich bitten, mir trotzdem kurz zuzuhören.
Du weißt, ich liebe dich immer noch, und ich werde wohl nicht verstehen, warum wir uns getrennt haben, aber ich möchte es auch gar nicht mehr erfahren, ehrlich gesagt.
Wahrscheinlich verdiene ich es in gewisser Weise sogar, immerhin kommt es mir so vor, als hätten wir uns nie wirklich über dich unterhalten. Wenn ich zurückblicke, merke ich erst, wie wenig ich doch über dich weiß. Ich gebe zu, das macht mich traurig, aber wahrscheinlich hat es schlichtweg nicht gepasst.
Die beiden Jahre mit dir waren wunderschön, und ich bin mir sicher, dass auch du sie nicht bereut hast, beziehungsweise sie bereuen wirst.
Jules, du bist der wunderbarste Mensch, den ich soweit begegnet bin. Du hast mich zum Lachen gebracht, mir gezeigt, dass es im Leben Dinge gibt, die interessanter sind, als ich sie mir hätte erträumen lassen, und du hast mir beigebracht über die Menschen und das Leben auf eine Art und Weise nachzudenken, die mich um einiges weitergebracht hat.
Ich liebe dich – immer noch, und es schmerzt, aber darüber werde ich hinweg kommen. Natürlich wird es etwas schwierig werden, wenn wir uns bei den Treffen sehen, aber bis zu unserem nächsten Wiedersehen wird wohl noch so viel Zeit vergehen, dass ich dir dann in die Augen sehen und sagen kann „Jules, es würde mich freuen weiterhin mit dir Kontakt zu haben, weil es mir sehr Leid tun würde deine Ideen nicht zu Ohren zu bekommen.
Ich weiß, du hasst Kitsch und romantisches Geschwafel, aber ich kann dir einfach nicht oft genug sagen, wie wundervoll du bist und wie sehr du mich verzaubert hast mit deiner eigenen Magie, die kein anderer Zauberer jemals beherrschen wird.
Jules, ich…


Sie seufzte, als sie das zerknüllte Papier ins Feuer warf und die Flammen beobachtete, die im ihren feurigen Zungen an dem Pergament leckten, bis es so heiß war, dass es einfach verbannte.
Jules schüttelte den Kopf ob dieser pervers angehauchten Gedanken, die sie sich nicht mehr verwehren konnte. Sie wollte Sex und sie wollte ihn jetzt. Noch einmal seufzte sie. Sie hatte den Tiefpunkt ihres Lebens erreicht, sie brauchte keinen Potter dafür, um tiefer zu sinken; tiefer ging es nicht, sie war ganz unten, ganz klein, ganz schwarz, fast tot, gedanklich.
Ihr fielen die Augen zu, aber schlafen konnte sie nicht, nicht mehr. Seit Weihnachten hatte sie Probleme einzuschlafen, hatte wirre Träume. Sie hasste Weihnachten – und nun auch zu schlafen. Und keinem fiel es auf, sie war allein, mal wieder. Keine Freunde, alles Schein, alles trüb, alles dunkel.
Jemand trat in den Gemeinschaftsraum, merkwürdig, um diese Uhrzeit – wie spät es wohl war?
Der nächtliche Besucher trat an die Couch heran, auf der Jules nun schon stundenlang lag, und setzte sich zu ihren Füßen. Wäre sie besser gelaunt gewesen, hätte sie gelächelt – Draco.
Seine Hand suchte ihre, umfasste sie. Überrascht schlug Jules die Augen auf.
„Du!“, flüsterte sie überwältigt, vom Anblick der völlig in schwarz gekleideten Person, deren Gesicht das einzig Helle war.
„Verwundert es dich so sehr?“, fragte der nächtliche Besucher, der selbst die Nacht hätte sein können.
„Es ist nicht üblich, dass du dich in unseren Gemeinschaftsraum verirrst,“ meinte Jules etwas zu zynisch. „Und was noch viel seltsamer ist: Du hältst meine Hand!“
„Stört dich das so sehr?“
„Nein, es ist ungewohnt.“ Etwas regte sich in seinem Gesicht, etwas Ungewohntes. Er lächelte – Tatsache; Jules konnte es kaum glauben.
„Weißt du, ich… ich habe nachgedacht, über das, was du gesagt hast, über… du weißt doch… diese Sache mit dem Außenseitersein…“
War es Stolz, der Jules in diesem Augeblick übermannte? Stolz auf ihren Vater, der anscheinend begriffen hatte. Endlich.
„Ich… ich kam zu der Überzeugung, dass das eine nicht das andere ausschließt… also meine… Abneigung gegen Menschen… aber… sie kommt nicht von all den Demütigungen, die ich erfahren musste, sondern umgekehrt… Und irgendwie lässt es das alles etwas einfach aussehen, und bestärkt mich so weiter zumachen, nur dass es jetzt… nun ja… spannender ist…“
Verzückt hatte Jules diese Worte gehört. Sie fühlte sich wie die Mutter ihres Vaters, stolz auf ihn, doch noch begriffen zu haben, dass nicht alle die Schuld trugen, sondern jeder selbst – was die Bürde eindeutig leichter zu akzeptieren ließ und zu tragen.
„Dad… ich… bin…“
„Nein, sag es nicht!“
Sie saßen noch eine ganze Weile schweigend da, Hand in Hand, fast zufrieden mit sich selbst.
Snape verließ den Gemeinschaftsraum erst, als er tiefe Atemzüge von seiner Tochter vernahm, und somit wusste, dass sie wieder gut schlafen konnte.
Ein merkwürdiges Gefühl Vater zu sein, er konnte sich tatsächlich langsam wieder damit abfinden, so lange es nicht zu oft geschah.
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Beitragvon Illuminata » Do 29 Mär, 2007 13:38

Hallo Elaea!
Du hast eine neue, begeisterte Leserin! Am Anfang dacht ich: Hmm... was wird denn das für eine FF? Aber jetzt... konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen!
Sehr, sehr gut! :-)
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Beitragvon Denkarius » Fr 30 Mär, 2007 09:59

Liebe Elaea,

nachdem du mich bei der Activity-Runde so beeindruckend in die Schranken gewiesen hattest, hat mir Wehwalt deine FF wärmstens ans Herz gelegt und ich habe schon begonnen, sie zu lesen. Nach den ersten vier Kapiteln wollte ich hier schonmal meine Begeisterung zum Ausdruck bringen für diese tolle Idee, das Schuljahr des HBP aus der anderen Perspektive zu schildern.

Gleich im ersten Kapitel gab es eine Tote bei dir, ich war schon ziemlich geschockt *Lady Melissa - Gedenktafel hoch hält*

Werde mich beeilen, schnell weiter zu lesen, um bei den Kommis der anderen auch mitreden zu können...

Melde mich dann wieder zu Wort. Lass dich so lange nicht davon abhalten, fleissig an der Fortsetzung der Geschichte zu arbeiten. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass das einem so um das 20. Kapitel langsam anfängt einem mitunter schwerer zu fallen.
Amo vitam, amo generem,
tamen quare sum sola.
Amo rosam, desidero pacem
tamen quare sum sola.

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Beitragvon Wehwalt » Sa 31 Mär, 2007 01:04

Wie schön, daß nach und nach doch noch ein paar weitere Leser eintrudeln. Die Geschichte ist es wert.

Wenn auch ... oh, der Anfang hat mir zwar sehr gut gefallen mit der andeutungsreichen und unentschiedenen Betrachtung; aber ich staune, in der Schilderung auf einige bei Dir so ungewohnte Anakoluthe und unkorrekte Zeitabfolgen zu stoßen ... Vielleicht solltest Du den Teil noch einmal durchlesen.

Arme Jules ... das ist ja wirklich ein lieber und in angenehmeM Ton gehaltener Brief, den sie da verbrennt. Ihr scheint es ja gerade wirklich schlecht zu gehen. Das machst Du großartig: Aus der Art, wie sie hier reagiert, läßt sich über ihren Zustand alles ablesen ohne umständliche Beschreibung. Ein ruhiges, schönes, tiefsinniges Kapitelchen.
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Beitragvon Elaea » Sa 31 Mär, 2007 14:25

Schönen Samstag!


@ Grünauge:
Danke erst mal!
Zur Snape-Jules-Szene: Ich hab es doch absichtlich so gemacht, dass jeder denkt, es wäre Draco. Ich werde es nicht verändern, weil ... na ja, weil ich es ja so haben wollte. Schön aber, dass du darauf hereingefallen bist (mein ich nicht böse oder so!)
Freut mich, dass dir der Snape gefällt, den ich hier beschreibe. Ich hab auch schon andere Rückmeldungen erhalten. Die meisten können sich Snape einfach nicht als sorgende, rührende Figur vorstellen, die er ja eigentlich auch gar nicht wirklich ist. Aber eben doch.
Wie ich auf die Szene mit den 3 Frauen gekommen bin, weiß ich gar nicht mehr. Das hab ich wohl, wie die meisten Szenen, in der Schule geschrieben. Muss wohl in einem logischen Fach gewesen sein. Oder in Deutsch. Eher Chemie. Ich weiß es nicht mehr. Aber wenn es dir gefällt, freut mich das natürlich immer wieder!


@ Illuminata:
Willkommen in unserem kleinen Kreis, der sich heute um gleich 2 Personen erweitert hat. Ich bin begeistert und geehrt!!
Noch dazu eine Slytherin... *zu nick*
Dass die FF ein wenig anders anklingt, als die übrigen ist klar. Danke aber, dass du nicht aufgehört hast zu lesen und dich jetzt sogar zu Wort meldest!!!


@ Fee:
Es ist Samstag!!!
Danke für das liebe Review *ehrlich freu*


@ Denkarius:
*geehrt fühlt* Danke schön :oops:
Aber trotzdem bist und bleibst du ein Gryffi, nich? :lol: Lady Melissa-Gedenktafel... *weglach* Da werden dann aber noch ein paar Gedenktafeln folgen. Und Protesttafeln!
Du hast aber Recht, dass es ab dem 20. Kapitel anfängt schwierig zu werden. Ich bin überhaupt schon am Überlegen, ob ich nicht einfach den Schluss schreiben soll, ohne großes Drumherumgerede und ein paar Szenen aus dem HBP ignoriere.
Wir werden es sehen.


@ Wehwalt:
Ach, Wehwalt. Es tut mir Leid. Sobald ich die Zeit finde, werde ich diesen Teil überarbeiten. Vielleicht gebe ich ihn sogar meiner Deutschprofessorin, die müsste das dann eigentlich völlig richtig stellen können...
Zum zweiten Teil: DANKE! Es ist für mich schön, einen so aufmerksamen Leser zu haben, dem man nicht jedes Wort hinlegen muss, damit er den Zusammenhang und Sinn versteht.


Falls offene Fragen übrig sind, bitte ich euch, diese einfach zu stellen. Ich beantworte sie gerne!
Bis dahin wünsche ich euch mit dem 18. Kapitel ein anders-angenehmes Lesevergnügen.

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18 – Verrückt

Es regnete. Seit fünf Tagen und hörte nicht auf.
Wie ungezählte Tränen liefen die Tropfen Tag und Nacht die Fensterscheiben hinab; ihre Spuren wurden sofort von nachfolgenden verwischt, oder vom Wind, der nun auch noch sein Unwesen zu treiben begann.
Der Slytheringemeinschaftsraum war überfüllt, jeden Abend, untertags, ständig. Draco schien vom Erdboden verschluckt, Regina und ihre Freundinnen nervten.
Überhaupt war seit Weihnachten alles ins Negative verzerrt worden, nichts lief mehr so wie sonst, die Welt stand Kopf, und freute sich darüber. Jeder freute sich, nur Jules nicht, sie hasste es.
Auch den Lehrern schien es Spaß zu machen noch fieser und anstrengender zu sein. Es gab nur noch ein Wort in ihren Köpfen: UTZ!
Jedes zweite Wort war UTZ!
„Merken UTZ! Sie UTZ! sich UTZ! diesen UTZ! Spruch UTZ! genau UTZ!, er UTZ! ist UTZ! eine UTZ! beliebte UTZ! UTZ-Frage,“ hieß es da bei McGonagall zum Beispiel.
Sprout war weitaus nervtötender: „UTZ!UTZ!UTZ! Sie UTZ!UTZ!UTZ! müssen UTZ!UTZ!UTZ! Ihre UTZ!UTZ!UTZ! Freizeit UTZ!UTZ!UTZ! nun UTZ!UTZ!UTZ! vollständig UTZ!UTZ!UTZ! darauf UTZ!UTZ!UTZ! verwenden UTZ!UTZ!UTZ! für UTZ!UTZ!UTZ! die UTZ!UTZ!UTZ! Kräuterkunde- UTZ UTZ!UTZ!UTZ! zu UTZ!UTZ!UTZ! lernen UTZ!UTZ!UTZ!“
Doch am schlimmsten war Flitwick: „UTZ!UTZ!UTZ!UTZ!UTZ!UTZ!UTZ!UTZ!UTZ!UTZ!UTZ!UTZ!UTZ!UTZ!UTZ!UTZ!UTZ!UTZ!“
Armer, kleiner, gehirngeschädigter Mann. Jules konnte über ihn nur den Kopf schütteln, mehrmals am Tag.
Der einzige, normale Mensch war Snape, es schien ihm sogar herzlich egal zu sein, wer wie durchkam und wer nicht. Dafür legte er ein Tempo an den Tag, dem kein Ravenclaw und Hufflepuff gewachsen war.
Nur zu oft ging ein hilfloses „hätten wir nur Lupin wieder…“ durch die Reihen, worüber Jules noch nicht einmal mehr bösartig lächelte. Wozu auch, diese dummen Wesen konnte ihr gleichgültig sein und waren es.
Von den kranken Lehrern abgesehen, und den vielen Aufgaben, gab es nichts, was Jules aus der Ruhe brachte, außer der randvoll verstopfte Slytheringemeinschaftsraum und der unsagbare Wunsch jemanden zu drücken, der nicht in Erfüllung gehen konnte, solang sie Draco nicht endlich in die Finger bekam.
Dafür war Pansy Parkinson umso präsenter, sozusagen der Mittelpunkt allen Seins. Sie streute Gerüchte, machte kleine Kinder fertig und mutierte immer mehr Richtung unausstehliche Zicke.
Sie war einer der Menschen, die Jules wirklich hasste und bemitleidete, denn es war absolut unmöglich ihr auch nur annähernd aus dem Weg zu gehen, da ihre Stimme einen dermaßen ohrenbetäubenden Tonfall hatte, dass es dem Großteil der Hogwarts’schen Bevölkerung ein Rätsel war, wie das Schloss die letzen fünfeinhalb Jahre (speziell die letzen Wochen dieser Zeitspanne) überstehen konnte ohne auch nur einen Riss in den Mauern abzubekommen.
Und einfältig war sie.
Jules hielt nichts von Selbstverstümmelung, doch wenn sie Parkinson länger als ein paar Sekunden zuhörte, ohne an Trommelfellschäden oder Innenohrblutungen zu erkranken, konnte sie gar nicht anders als die Flucht zu ergreifen – schreiend, mit zugehaltenen Ohren. Und sie tat es wirklich. Nicht häufig, doch sie tat es. Vor allem, wenn viele Menschen anwesend waren, einfach, weil sie es wollte, und es tat gut.
Und dann war es ausgerechnet Parkinson, die ihr half. Jules wollte Draco endlich sehen, vielmehr um mit ihm zu reden, als sonst etwas, obwohl auch das nett gewesen wäre…
Da Parkinson in seine Klasse ging, beschloss Jules ihr einen Brief für Draco mitzugeben.

Wenn du heute Abend nicht um 21 Uhr im GR auftauchst, werde ich dich umbringen, sobald ich dich gefunden habe.

„Parkinson!“
„Was?“
„Gib das Draco!“
„Nein! Warum?“
„Weil es so ist.“
„Äh… nein?“
„Nimm den Scheißbrief und gib ihn ihm.“
„Sonst was?“
„Spätestens, wenn ich Draco das nächste Mal sehe, werde ich ihn fragen, und wenn er ihn nicht bekommen hat…“
„Du stinkst aus dem Mund.“
„Oooh, eeecht?“
„Gib mir den Brief!“
„Faszinierend!“
„Verpiss dich!“
„Nein, du verpisst dich, weil du zum Unterricht musst!!“
„Kuh!“
„Ziege!“
„Sau!“
„Oink. Oink. Uuuuund da ist er, der höflichste Handgruß der Welt! Byebye, liebste Pansy! Und danke…“



Feuerzeug. Check.
Gras. Check.
Papes. Check.
Filtertips. Check.
Wasserflasche. Check.
Zigaretten. Check.
Decke. Check.
Letzter Blick in den Spiegel:
Frisur viel zu brav –durchwuscheln. Zu wild – glattkämmen. Kurz Hand anlegen – fertig.
Schwarzer Rollkragenpullover – sexy.
Uhrzeit? 20.57 Uhr. Pünklichst.
Also rauf in den Gemeinschaftsraum.
„Draco!“ Kaum hatte Jules ihn erblickt, sprang sie auf, schoss auf ihn zu, umarmte ihn stürmisch. Ihm wäre beinahe die Decke aus der Gand gefallen, hielt sie aber gerade noch fest genug, um sie Jules Momente später unter die Nase zu halten. Jules strahlte. „Wohin?“
Er antwortete nicht, ergriff schlichtweg ihre Hand und zog sie aus dem Gemeinschaftsraum. Bereitwillig folgte sie ihm.
Sie waren schon fast an der Treppe, als ein Pfiff sie zusammenfahren ließ.
„Malfoy und Ringmere!“
„Was is’ jetzt schon wieder?“ Genervt drehte sich Jules zu ihrem Vater um.
„Wohin des Weges?“
„Weg!“
„So wollt ihr durchs Schloss laufen? Sichtbar für jeden?“
„Wie sonst?“, fragte Draco nun augenrollend.
„Hiermit.“ Snape zog ein grausam verpacktes Päckchen aus seinem Umhang hervor. „Dein Weihnachtsgeschenk,“ erklärte er. „Wollte es dir bei den Malfoys nicht geben, wegen deiner Mutter… Du wirst es brauchen.“ Rasch drehte er sich um und verschwand in der Dunkelheit des Kerkers.
„Ist er eigentlich ein Vampir?“
„Red’ keinen Blödsinn.“
„Dann müsstest du auch einer sein…“
„Draco!“
„Aber… hey, komm nicht auf die Idee mich zu beißen! AU! Schlag mich nicht!“
„Hör du auf Scheiße zu reden!“
„Mach du das Geschenk auf!“
Das tat sie.
„Wow…“
„Genial!“
Wahrscheinlich starrten sie länger auf den Tarnumhang zu ihren Füßen, als ihnen klar war. Als die Tatsache aber schlussendlich ihr Bewusstsein erreicht hatte und die Synapsen richtig gekoppelt worden waren, warfen sie ihn über und kamen sich gut vor – sehr gut sogar.
Noch besser wurde die Stimmung jedoch, als sie an einer Tür ankamen, die Jules nicht kannte – sie kannte auch den Gang nicht, in dem sie sich befanden und überhaupt war sie wohl noch nie in diesem Teil des Schlosses gewesen.
Schwungvoll öffnete Draco die Tür, machte eine einladende Handbewegung. Gedämpftes Licht, gute Musik und angenehme Wärme strömten aus dem Raum dahinter.
Er war nicht groß, das brauchte er auch gar nicht zu sein. Polster lagen am Boden verstreut, ein Plattenspieler stand in einer Ecke, nicht mehr, das war alles, abgesehen von dem Kamin, in dem ein Feuerchen brannte.
„Und?“ Draco sah Jules erwartungsvoll an, während er die Tür hinter sich ins Schloss zog.
„Woher…“
Draco grinste. „Geheimnis. Setz dich doch.“ Sie platzierten sich auf zwei weiche, großen Kissen und breiteten die Decke aus, in der Draco die gesamten Utensilien versteckt hatte.
„Jetzt sag endlich, was du die letzten Tage getrieben hast.“
„Noch nicht, das ist noch ein…“
„…Geheimnis, wie toll!“
„Du weißt, dass ich dir davon erzählen werde, wenn es soweit ist.“
„Warum nicht jetzt sofort?“
„Weil… weil… keine Ahnung.“
„Okay.“
„… das ist alles?“
„Wie?“
„Du fragst nicht mehr nach?“
„Du hast gesagt, du willst es nicht sagen, aus Gründen, die du mir ebenfalls nicht erzählen willst… und außerdem heiße ich nicht Parkinson.“
„Mädchen…“
„Was willst du eigentlich?“
„Nix. Vergiss es. Ich werde euch einfach nich’ durchschauen…“
„Das schaffen wir nicht einmal selbst.“
„Echt jetzt?“
„Und wir lügen!“
„Pah… du bist blöd.“
„Ja, du auch!“
„Vielen Dank…“
„Wer hat denn angefangen?“
„Ich nicht!“
„Ach nee?“
„Nein!“
„Du machst mich fertig!“
„Umgekehrt etwa nicht?“
„Warum gehen wir nicht in die selbe Klasse, das wäre genial?!“
„Warum bleibst du nicht sitzen?“
„Warum lernst du nicht mehr, um eine Klasse zu überspringen?“
„Was nützt mir das?“
„Was nützt es mir?“
„Schach matt!“
„Frauen sind eben besser.“
„Als Hauselfen?“
„Als Männer!!!“
„Du bist so leicht zu provozieren…“
„Lass mich in Ruhe und bau einen Joint.“
„Bau selber!“
„Bin ich Gastgeberin?“
„Wenn man von dem Brief ausgeht: Ja!“
„Gib das Zeug her!“
„Nein, ich mach schon.“
„Danke…“
„Gerne.“
„Faszinierend?“
„Was?“
„Wer!“
„Wie?“
„Wer!“
„Wie wer?“
„Ich sagte „faszinierend“ und du darauf „was“. Aber richtig wäre „wer“, weil ich von einer Person geredet habe.“
„Muss ich nicht verstehen, oder?“
„Schon okay.“
„Gut. Also, was ist faszinierend?“
„Wer!“
„Ich geb’s auf!“
„Du!“
„Ja?“
„Die Antwort ist „du“!“
„Hää?“
„Faszinierend. – Was? – Du!“
„Wieso ich?“
„Wieso nicht?“
„Warum nicht du?“
„Warum ich?“
„Willst du auf irgendetwas hinaus?“
„Nein, ich führe nur stumpfsinnige Konversation, um dich bei Laune zu halten.“
„Musst du nicht, das hier hält mich schon bei Laune.“
„Sarkasmus?“
„Ich?“
„Nein, bei mir.“
„Nicht wirklich!?“
„Verarsch mich nicht!“
„Niemals…“
„Draco!!!“
„Wer?“
„Ich fass es nicht…“
„Weißt du, was interessant zu beobachten ist?“
„Dass du seit einer Minute den Joint anzünden willst, aber mir ständig kontern musst, um dein Ego zu stärken?“
„Das meinte ich nicht.“
„Aber ich meinte damit auf unterschwellig Art: STECK DEN JOINT AN!“
„Hmja!“
„Also, was ist so interessant zu beobachten?“
„Dass du jedes Mal, sobald ich auf Konfrontationskurs gehe, in die Defensive rückst und abbrechen willst, anstatt es mir richtig zu geben.“
„Ja und?“
„Schon wieder!“
„Was stört dich dran?“
„Nichts, es ist schlichtweg interessant.“
„Schlichtweg?“
„Schlichtweg was?“
„Was’n das für’n Wort?“
„Hast du was dagegen?“
„Obsolet!“
„Prämodern!“
„Wie auch immer, es ist lächerlich.“
„Musst du alles an mir kritisieren?“
„Wenn du mir was Positives zeigst, würde ich dich ja loben…“
„Das war fies.“
„Das steckst du weg!“
„Mit größten Schmerzen!“
„Hör auf.“
„Womit?“
„Damit einfach, mit dem Schmerz-Kram, das ist peinlich!“
„Bin ich dir etwa peinlich?“
„Nein… solang du das nicht neben mir in der Öffentlichkeit machst. Gib Joint, bitte!“
„Hier… Nein, nein, keine Panik, so etwas würde ich unter andern Homo sapiens sapiens natürlich niemals tun, das weißt du.“
„Geht’s noch eine Spur schwuler?“
„Hättest du ein Problem damit, wenn ich schwul wäre?“
„Natürlich nicht.“
„Zum Glück, ich wollte dir schon lange gestehen, dass ich Potter schnuckelig finde.“
„Is’ nich’ wahr!?“
„Doch, natürlich… Starkes Zeug!“
„Der gehört aber schon mir… Woher isses denn?“
„Seit wann das denn bitte?... Kate hat’s geschickt.“
„Seit immer schon!... Wie hast du das denn angestellt?“
„Dann stell ich nu’ Konkurrenz!... Keinen Schimmer, mit ihr längeres Gespräch geführt un’ so.“
„Achso…“
„Sie is’ richtig cool drauf.“
„Ich weiß, Vertrauensperson.“
„Deine?“
„Auch.“
„Mhm. Sie hat’s drauf.“
„Total.“
„Zum Glück irgendjemand.“
„Na ja, Sirius jetzt bestimmt auch.“
„Könntest du Recht haben…“
„Mal mit dem rauchen gehen.“
„Tut der so was?“
„Er is’ 38, warum also nich’?“
„Spielt Alter eine Rolle?“
„Nee, mein Dad is’ ja auch noch so jung.“
„’Jung’.“
„Was heißt Alter schon, bitte schön?“
„Nichts.“
„Eben, würd’ ich mich sonst mit so einem Minderjährigen wie dir rumärgern?“
„Dir bleibt keine Wahl – ich oder keiner.“
„Reite darauf herum!“
„Is’ nicht deine Schuld.“
„Wessen sonst?“
„Von allen. Slytherin ist nicht mehr, was es mal war.“
„Damals… mein Dad, deine Eltern, Kate, Bella, Regulus, Lestrange, Avery...“
„Was’ eigentlich mit deiner Mum?“
„Die war doch in Beauxbaton…“
„Stimmt. Das vergess’ ich immer.“
„Nicht weiter schlimm, nich’ so wichtig.“
„Richtig. Die Gegenwart zählt.“
„Und gegenwärtig machen wir uns zu.“
„Gibt’s was Schöneres?“
„Ja, zwei Dinge.“
„Die da wären?“
„Sex und töten.“
„Stimmt und weiß ich nicht.“
„War Parkinson eigentlich deine Erste?“
„Nein, bewahre!!!“
„Wer dann?“
„Sag’ ich nicht.“
„Kenn’ ich sie?“
„Wer sagt, dass… Schau nicht so!“
„Name!“
„Lydia Lyssandro…“
„Aus meiner Klasse?“
„Ja…“
„Wann?“
„Nerv nicht!“
„Welche Klasse?“
„Ite…“
„Hä?“
„Vierte…“
„Am Ball?“
„Hmhm.“
„DU warst das also… entschuldige mich!“
„Hör auf zu lachen!“
„Lass mich… die Bilder… Lydias Geschichte dazu…Danke dafür, Draco!“
„Ha. Ha. Ha. Was hat sie gesagt?“
„Nichts… Tragisches…“
„Und das glaub ich dir jetzt einfach.“
„Tu das und werde glücklich.“
„Wie war’s bei dir?“
„Ants, fünfte Klasse, Ball.“
„Wer nicht?!“
„… mm…“
„Sag’s nicht!“
„… Potter!!!“
„Könnten wir uns darauf einigen seinen Namen nicht wieder auszusprechen?“
„Du-weißt-schon-wer!“
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Beitragvon Elaea » Do 05 Apr, 2007 13:52

Verzeiht mir!
Ich habe gestern den ganzen Tag gearbeitet und musste anschließend das ganze Haus putzen... Und da hab ich völlig übersehen, dass eigentlich Mittwoch ist....


@ Fee:
Viel Spaß bei was auch immer du tun wirst! Freu mich schon auf deine Rückkehr - und freu DU dich erst auf DEINE Rückkehr.. :lol:

@ Grünauge:
Weißt du, wie ich diesen Dialog teilweise geschrieben habe? Nicht anders. Ich bin beim Schreiben genauso verrutscht, wie du beim Lesen. Und anschließend hab ich es mir fünf mal durchgelesen, ob es auch wirklich passt. Na ja.... Anscheinend hats gepasst, immerhin hat sich keiner beschwert ;)
Dafür sind die Herren der Schöpfung abgesprungen... *wehwalt und rene such*

Ach, die werden sich schon wieder finden, bis dahin viel "Spaß" mit dem nächsten Kapitel, das nichts mit Spaß zu tun hat.


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19 – Hilferufe

Liebe Kate!

Es tut mir Leid, dich belästigen zu müssen, aber ich weiß nicht, zu wem ich sonst gehen sollte. Ich habe niemanden, mit dem ich reden könnte…
Du musst das nicht lesen, ich fühle mich nur beruhigt, wenn ich das hier alles niederschreiben und abschicken kann. Wie du weißt, rede ich nicht gern über mich und meine Gefühle, aber das liegt nicht daran, dass ich niemandem vertraue oder niemanden hätte, sondern viel mehr, dass ich mich schäme und glaube, dass andere Menschen viel schlimmere Probleme haben als ich.
Wahrscheinlich bin ich ein typischer Teenager mit Identitätskrisen, Depression, Minderwertigkeitskomplexen und anderen Störungen, aber ich muss einfach darüber reden.
Meine Welt ist dunkel. Alles um mich wirkt verzerrt und grotesk, unecht. Ich fühle mich nicht wohl in meinem Leben, so, wie ich bin, was ich tue. Obwohl ich erreicht habe, was ich wollte und es mir an sich gut geht (ich habe alles, was ich will und brauche), bin ich unzufrieden. Ich will mehr, etwas anderes, Antworten.
Meistens liege ich wach und frage mich, wozu ich lebe, was es mir nützt weiterzuleben. Dann muss ich an meine Freunde denken, an meine Familie, fühle mich schuldig, egoistisch und denke an andere Menschen, denen es viel dreckiger geht, als mir. Narcissa zum Beispiel. Sie ist wirklich bewundernswert, wie sie weiterlebt, obwohl Lucius jetzt im Gefängnis sitzt. Oder auch Draco.
Vielleicht mache ich mir auch nur was vor, versuche mir einzureden, dass es mir schlecht geht, damit ich mich von der breiten Masse abhebe, die ständig grinsend umherläuft und glücklich ist. Die haben doch bestimmt auch Komplexe und leben weiter – aber auf eine nicht zu begreifende Art schaffen sie es über ihre Probleme hinwegzusehen – oder sie haben jemanden, mit dem sie darüber reden können.
Ich weiß es nicht, und je mehr ich darüber nachdenke, umso frustrierter werde ich, weil ich mit mir nicht ins Reine komme, mir nur noch mehr Vorwürfe mache, dass ich mich schlecht fühle, was mich automatisch zurückwirft. Und so geht es mir schlechter und schlechter, ohne dass sich eigentlich etwas verändert, nur weil ich mir selbst ein schlechtes Gewissen mache, wegen einer Sache, die gar nicht existiert – oder?
Ich weiß es nicht, ich weiß gar nichts. Ich bin ein kleiner Wurm im dunklen Erdreich, der vom Druck beinahe zerquetscht wird, da er zu tief gebohrt hat und nun, durch seine Orientierungslosigkeit nicht wieder nach oben findet.
Eigentlich warte ich nur darauf zu ersticken, denn jedes Mal wenn sich der Boden öffnet und ein kleiner Lichtstrahl zu mir dringt und ich bereits beginne hinaufzukriechen, kann ich sicher sein, dass es ein Vogel ist, der mich fressen will, oder Regen, oder etwas dergleichen.
Ich hasse mein Leben im Moment und dafür hasse ich mich selbst, da ich weiß, dass ich mein Leben und vor allem mich nicht hassten sollte. Doch solang dieser Teufelskreis nicht durchbrochen wird – und allein schaffe ich es (noch) nicht – werde ich mit dem Strudel hinuntergesogen und komm nicht mehr hinaus.
Und ich hasse es.

Vielen Dank, falls du das alles durchgelesen hast,
Liebe Grüße – auch an Sirius,

Jules Ringmere




Eisiges Schweigen breitete sich über die beiden. Clara sah nervös von einem zum anderen. Ihr war klar, dass dieser Moment früher oder später kommen würde, dafür kannte sie beide zu gut.
„Hört mal,“ sagte Katharina unbeholfen, „ich glaube nicht, dass wir uns hier anschuldigen müssen.“
„Halt dich lieber raus,“ raunte Sirius.
„Du hast völlig Recht, Black,“ bellte Snape, „Katharina geht das Ganze wohl gar nichts an!“
„Es geht jeden von uns an,“ meinte nun Narcissa wieder. „Immerhin hängen wir auch zu einem Teil…“
„Du, Narcissa,“ fauchte Snape, „und ich. Aber Katharina ist wohl die Letzte, die irgendetwas damit zu tun hat!“
Mit einem lauten Knall flog die Tür zum Treppenhaus zu.
„Wie umgänglich,“ meinte Clara und lief ihrer Freundin nach. An der Tür drehte sie sich noch einmal um. „Es ist ihr Haus,“ sagte sie, bevor sie hinter der Tür verschwand.
„Irgendwelche Vorschläge?“, fragte Narcissa genervt. Sie ließ sich zurück auf das Sofa sinken, von dem sie vorhin aufgesprungen war, als Snape auf die dreiste Idee gekommen war, Draco zu beschuldigen seinen Auftrag nicht ausführen zu können. „Draco ist nicht schwach!“ Sie schloss für einen Moment die Augen, um Nachzudenken..
„Nein, das habe ich nicht gesagt,“ verteidigte sich Snape. „Aber ich meine, dass er seinen Auftrag nicht ausführen wird.“
„Weiß jetzt bereits jeder davon?“, fragte Bellatrix gelangweilt, während sie scheinbar sehr interessiert ihre Fingernägel betrachtete. „Demnächst können wir Dumbledore einen Brief schreiben.“ Sie schüttelte ihr schwarzes Haar, setzte sich neben ihre Schwester und seufzte gespielt tief. „Severus, du hast es verdorben.“ Ihre Stimme hatte den Ton einer Lehrerin angenommen, die ein kleines Kind tadelte, das eben eine Aufgabe falsch gelöst hatte.
„Ich habe gar nichts,“ zischte Snape. „Der Junge ist ganz allein Schuld.“
„Dann bring Potter um und alles ist vorbei,“ nörgelte Bellatrix weiter.
„Das kann ich nicht,“ sagte Snape verdächtig ruhig, „und wenn du noch einmal davon sprichst, wirst du vor Potter ins Gras beißen!“
„Drohst du mir etwa?“, kreischte Bellatrix auf. „MIR?“
„Könnten wir uns bitte beruhige!?“, warf Sirius mit ein wenig Nachdruck ein. Er war sich nicht sicher, wie er reagieren sollte. Bellatrix machte ihm ein wenig Angst, auch wenn sie miteinander verwandt waren.
„Black,“ knurrte Bellatrix.
„Was, Cousinchen?“
„Vergiss es, dein Anblick ist nur… ungewohnt!“
„Wir sind hier, um über Draco zu reden,“ ergriff Narcissa wieder das Wort.
„Was ich schwachsinnig finde…“
„BELLA!“ Narcissa warf ihrer Schwester einen strafenden Blick zu. „Severus, es tut mir Leid, ich wollte dich nicht beschimpfen.“
„Verständlich, meine Liebe, wahrscheinlich hätte ich gleich reagiert.“
„Also, wie wollen wir vorgehen?“
„Wir brauchen einen Plan B,“ ereiferte sich Sirius. „Plan B… hihi, B wie Black.“ Drei Augenpaare starrten ihn durchdringend an. „Hab ich… irgendetwas…“
„DU!“, rief Narcissa aus. „Dein Auftrag!“
„Äh… was?“
„Du wirst es tun,“ sagte Snape sachlich.
„Und wie bitte?“ Unsicher lächelnd sah sich Sirius um.
„Wir sind Zauberer und Hexen,“ sagte Bellatrix hinterlistig grinsend. „Severus kennt sich bestens mit Zaubertränken aus, und Draco wird bestimmt noch andere Vorbereitungen treffen.“
„Das kann ich nicht,“ sagte Sirius zögernd.
„Doch, du kannst,“ sagte Narcissa. „Im Namen des Dunklen Lords.“
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Beitragvon Elaea » So 08 Apr, 2007 01:10

20 – Sklave

„… hatte ein Geschäft in der Winkelgasse. Postmoderne Architektur, wie ein Tempel mit dorischen Säulen und anderen okkulten…“
Leck mich doch, kein Schwein interessiert das. Laaangweilig… ich schlafe ein, jetzt sofort.
Hör auf zu reden, alter Sack! Bitte… Glocke, läute… ich ertrag es nicht… ich brauch eine Zigarette… Schöner, blauer Rauch… hm…
„… durch Du-weißt-schon-wessen Schergen zerstört…“
Du-weißt-schon-wer… Potter?
Ich hasse ihn, ich hasse ihn, ich hasse ihn… lalala, Durchhänger… dauerbekifft… wie krank…
Ob Potter weiß, was Drogen sind? Kaum… dummer, kleiner Junge… ich würde ihn zu gern entjungfern… wie gemein… Sex mit Harry Potter… ich bin verrückt… und sexgeil… in diesem Schloss hat man absolut keine Entfaltungsmöglichkeiten… Einschränkung des Gehirns… wenigstens nehmen sie mir die Gedanken nicht.
Woran soll ich denken? Haha! Mord, Tod, Bluuut! Blutbad, Massenmord, hahaha!
Juhu, ich bin verrückt… was für ein Buchtitel: An der Schwelle der Verrücktheit von Julia Ringmere, Todesserin, Verräterin, Möderin, Befreierin der Menschheit.
Genau, genau, Jules, kaum größenwahnsinnig, kaum. Nur ein klitzekleines ganz bisschen.
Was Draco gerade macht? Freistunde? Zaubertränke? Haha, sein süßer kleiner Blondschopf über einem dampfenden Kessel, völlig verschwitzt… hmmm… ich will dich schwitzen sehen.
Demnächst werden wir das mal austesten… wie er wohl ist… vielleicht… Lydia erinnert sich bestimmt noch… genau, ich werd sie einfach fragen… wie idiotisch…
Glocke, läute!!!
Warum hat die noch nie jemand verhext? Weil’s keiner schafft… Ich kann keine Schulglocke verhexen… wie peinlich!!!
Und da heißt es wieder, wir lernen fürs Leben. Natürlich. Wie… pervers… Wir lernen nichts. Gaaar nichts. Und bleiben dumm, wie Parkinson. Und Potter.
Potter, Potter, Potter, Potter, Potter, Potter, Potter, Potter, Potter… wenn man es so oft denkt, hat es keine Bedeutung mehr, irgendwie.
Ob ich wohl noch irgendwo meinen „Potter stinkt“-Anstecker habe? Sicher daheim… oder… ach nee, den hab ich nach dem Turnier weggeschmissen… ich Doofi…
Binnich volle kleine Dummspatz. Dadada. Mussich in Babysprach reden. Brabbelbrabbel…
Ah, Glocke… weeeee, Freistunde… Zigarette! Zigarettili für kleine Julsie… oh, Baby brautu Zigarettili…
Wow, wie man nur spinnen kann, wenn einem langweilig ist.
„Jules!“
„Oh, kleine Dracili, was gibbe dönn?“
„Was geht?“
„Nüx, wieso?“
„Du wirkst so… überdreht…“
„Nikotinentzug!“
„Freistunde?“
„Freistunde!... Freistunde?“
„Freistunde!“
„Zigarette?“
„Gras?“
„Ich könnte dich…“
„Hm?“
„Egal.“
„Na klar.“
„Hm.“
„Was machst du heute Abend?“
„Nichts, wie jeden Freitag.“
„Wollen wir wieder in den Raum zurück?“
„Mhm.“
„Welch Begeisterung.“
„Lass’ rauchen.“
„Schon gut!“
„Schwitzt du eigentlich viel?“
„Wie bitte?“
„Vergiss es.“
„Geht das schon wieder los?“
„Ja!“
„Worauf hab ich mich da eingelassen?“
„Auf den einzigen Menschen, der dich versteht… Wah, duck dich!“ Sie zog ihn hinter einen schweren Vorhang, der eine versteckte Nische abtrennte.
„Was soll das?“ Haare waren ihm ins Gesicht gefallen, er schien es nicht zu bemerken.
„Du-weißt-schon-wer!“ Sie zwinkerte vergnügt.
„…“ Etwas in Dracos Augen erlosch augenblicklich.
„Draco?“
„Du… was… ER…!?“
„Potter! Meine Güte, Du-weißt-schon-wer gleich Potter!“
„Achso… letztens…“ Draco sank zusammen. „Es tut mir Leid,“ sagte er leise. „Aber… ich bin so nervös, verzeih mir!“
„Entschuldige dich nicht! Es war dumm von mir.“
Er grinste schief. „Hast du dich eben selbst als dumm bezeichnet?“
„Ich beginne gleich dich als dumm zu beschimpfen.“
„Wieso?“
„Nutz deine Chance doch. Ich, mit dem Rücken zur Wand, hilflos, in die Enge gedrängt. Du unverschämt sexy, dominant, männlich.“
„Äh…“
„Los, küss mich schon!“ Jules hielt ihn am Kragen fest. Mit einer schnellen Handbewegung hatte sie seine Krawatte gelockert.
„Von mir aus.“ Er beugte sich die letzten Zentimeter zu ihrem Gesicht hinunter, im Begriff sie zu küssen, dich Jules hielt ihn zurück.
„Was soll das denn jetzt heißen?“, fragte sie skeptisch.
„Dein Wunsch sei mir Befehl,“ erwiderte Draco leichthin. Jules runzelte die Stirn.
„Du bist nicht mein Sklave,“ stellte sie fest. Draco lachte leise auf. Seine Stimme klang rau und ungemein tief.
„Glaub mir, ich wäre nur zu gern DEIN Sklave,“ sagte er leise. Seine Lippen waren ihren so nah, dass Jules sie beinahe schon schmecken konnte. Diese süßen, sanften, vertrauten Lippen. Sie schluckte schwer.
„Du bist niemandes Sklave, du gehörst dir,“ hauchte sie. „Und daran solltest du festhalten.“ Sie berührte kurz seine Lippen.
„Ich bin ein Sklave,“ erwiderte er ebenso leise. „Aber jetzt, jetzt bin ich nur ich, für dich.“ Sanft küsste er sie auf den Mund, die Oberlippe, die Nase, die Wange entlang, ihr linkes Ohr, spielte kurz mit ihrem Ohrläppchen, liebkoste dann ihren Hals. Auch Jules begann seinen Hals mit Küssen zu bedecken, wobei sie immer wieder inne hielt, um seinen Geruch einzuatmen; diesen wohltuenden, bekannten Duft, den sie schon so lange in der Nase hatte. Sie schlang ihre Arme um seinen Oberkörper und presste sich an ihn, wollte ihm so nahe wie möglich sein.
Schnell gingen ihre Atemzüge nun, als ihre Zungen einander berührten, vorsichtig, neckisch, erregt. Dracos Hände schienen überall auf ihrem Körper zu sein, jede Berührung brannte, egal ob er nackte Haut oder Stoff erwischte.
Hinter Jules stach die steinerne Wand in ihren Rücken, während Draco beinahe mit seinem gesamten Gewicht auf ihr lehnte, doch sie spürte es kaum; alles, was sie mitbekam, war Draco, und er war überall.
„Mafloy, Ringmere…“ Eine genervte Stimme schreckte sie auf. Draco wurde am Schlafittchen unangenehm hart nach hinten gezogen. „Das ist ein KORRIDOR!“, schnappte Snape aufgebracht. „Was denkt ihr euch dabei? Warum seid ihr nicht im Unterricht?“
„Freistunde,“ antworteten beide gleichzeitig und ließen die Köpfe hängen, wie zwei begossene Pudel. Snape tauchte IMMER zum falschen Zeitpunkt auf.
„Ihr werdet mich ins Grab bringen,“ zischte Snape missbilligend. „In den Gemeinschaftsraum, sofort. Dort könnt ihr tun, was ihr wollt!“ Jules und Draco warfen sich einen kurzen Blick zu, dann grinsten sie breit.
„Oh, NEIN!“, fauchte Snape weiter, er schien ungemein schlechte Laune zu haben. „Jules, mit dir muss ich noch persönlich reden – UTZ!-Angelegenheit.“
Jules sah ihren Vater nicht an, sie hatte eine Idee gehabt. Sie schnippte dreimal mit den Fingern, zählte im Kopf bis fünf und rannte los. Auch Draco begann zu laufen, in die entgegengesetzte Richtung. Sie musste lächeln, als sie an dieses Spiel dachte. Sie hatten es sich ausgedacht, als sie etwa fünf Jahre alt gewesen waren. Wann immer ein Erwachsener sie vom Spielen abhalten wollte, hatten sie diesen Trick angewandt und sich später in ihrem Geheimversteck wieder getroffen.
Draco hatte sich tatsächlich noch erinnert!
Außer Atem, jedoch äußerst gut gelaunt, betrat sie den Gemeinschaftsraum; keine Minute später keuchte Draco an. Als sie sich gegenüber standen, brachen sie in ungehalten lautes Gelächter aus.
„Wer wohl nächste Stunde Verteidigung hat?“, überlegte Draco, als sie sich beruhigt und in eine ruhige Ecke zurückgezogen hatten. Ziemlich alle Sechst- und Siebtklässler hatten nämlich gerade eine Freistunde, was äußerst lästig war.
„Wer auch immer.“ Jules zuckte mit den Schultern. „Ich nicht,“ fügte sie hinzu.
„Wahrscheinlich ich,“ meinte Draco, während er es sich auf Jules’ Schoß gemütlich machte.
„Ich kraul dir bestimmt nicht die Haare,“ sagte sie und tippte ihm an die Nase.
„Musst du nicht,“ antwortete er, „du bist nicht meine Sklavin.“
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Beitragvon Siria » Mo 09 Apr, 2007 19:13

Hey Elaea!
Habe es nun endlich geschafft deine FF bis zum aktuellen Kapitel zu lesen und muss sagen, dass ich sehr begeistert bin!
Mal was ganz anderes und neues... Super!
Jules ist eine tolle Figur und ich bin gespannt was du noch alles mit ihr vor hast!
Werde auf jeden fall weiter lesen!!!

greez siria
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Beitragvon Elaea » Mi 11 Apr, 2007 20:37

Hallo, ihr Lieben, schon wieder ist Mittwoch!

Und ich habe eine erfreuliche Nachricht für euch: Nachdem ich jetzt lange Zeit bei Kapitel 24 gehängt bin, hab ich endlich einen Abschluss (der noch ein paar weitere Kapitel in Anspruch nimmt) gefunden. Es werden etwa 28 Kapitel werden - allerallerhöchstens 30! Also, freut euch ;)

@ Grünauge:
Welchen Teil des 19. Kapitels hast du nicht verstanden? Den Brief eher weniger, oder? Falls du den Teil mit den Erwachsenen meintest, da ging es um Draco und seine Aufgabe. Narcissa hat sich mit Snape gestritten diesbezüglich.
Und dann haben sie sich geeinigt.
Zu Snape selbst kann ich nur sagen, dass es mir extrem viel Spaß macht, ihn so zu schreiben - in dieser Aufpasser-Vater-Rolle. *augenbraue hochzieh* Ich kann mir das so wunderbar bildlich vorstellen!!
Oh, da käme mir eine äußerst lustige Idee: Hättest du vielleicht mal die Muse, ein Bild zu meiner FF zu zeichnen? Nichts Aufwendiges, eine Skizze würde reichen. Würde mich einfach nur interessieren!
Zu Jules' Gedankenchaos äußere ich mich nur insofern: Es war eine WIRKLICH LANGWEILIGE Deutschstunde...

@ Siria:
Hallo an die "Neue" im Bunde. Da ich es hasse, die "Neue" zu sein, werd ich ab jetzt nie wieder von einer "Neuen" reden!!!
Freut mich, dass du hierher gefunden hast, jetzt am mehr oder weniger Ende dieser Gesichte. Wie gesagt, es folgen noch ein paar Kapitel, aber trotzdem nicht mehr so viele, wie bereits online bzw. fertiggestellt sind!
Mit Jules hab ich noch ein bisschen was vor, aber eher innerlich, als äußerlich. Und, welch Wunder, ich habe mich endgültig entschlossen, was zwischen ihr und Draco noch passieren wird oder nicht passieren wird.

@ Fee:
Uiii, toller Vergleich!
Und zu dem Gedankenchaos am Anfang des 20. Kapitels brauch ich dem von Grünauge nicht mehr viel hinzuzufügen...sehr gelungen!!! Und total authentisch!

Danke schön! :oops: Ich hab eben Julia geschrieben, dass es eine langweilige Deutschstunde war, in der dieses Gedankenwirrwarr entstanden ist. Das Gesprochene ganz zu Beginn ist beinahe wortwörtlich von meiner Prof. zitiert... Bei "Du-weißt-schon-wem" einfach Hitler einsetzen... Und Winklegasse war.... Hmm... Irgendein Ort irgendwo... Kann ich mich nicht mehr erinnern... Egal ;)
Und wegen den Fehlern, bin ich dir dankbar. Mein blöder Computer spinnt sich vollkommen aus. Manchmal schreibt er ganz normal (so wie jetzt) und manchmal lässt er einfach Buchstaben, Worte oder sogar Satzteile aus... Und dann korrigiert er mir nicht, wenn ich Malfoy falsch schreibe... MALFOY.... ARGH *das is doch mein zweiter familienname*


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21 – Träume

Auf seinem Tisch lag sein Buch, darauf ein aufgerolltes Pergament, auf das er die Mitschrift der ersten zehn Minuten Geschichte der Zauberei gekritzelt hatte, darauf lag sein Kopf und auf dem der Ellbogen seines Sitznachbarn. Dieser war auch zugleich der beste Freund, des im Halbschlaf versunkenen Jungens, was ihm in diesem Moment auf jene liebevolle Art und Weise demonstriert wurde, wie es immer geschah: Er wurde als Armlehne benutzt.
Er seufzte tief und laut, während der auf ihm Liegende ihn ignorierte. Rücksichtslos richtete der im Schlaf Gestörte sich auf, sodass der Arm, der eben noch so schwer auf seinem Kopf ruhte, auf seine Schultern rutschte. Der Junge schüttelte sich und gähnte.
„Gut geschlafen?“
„Konnte ich nicht,“ antwortete er seinem besten Freund genervt, „jemand hatte seinen Arm auf meinem Kopf.“
„Waaas?“, meinte sein Gegenüber. „Moony!“, rief er und der Junge vor ihnen drehte sich um. „Wie kannst du es wagen unseren holden Jungen hier bei seinem allstündlichen Schönheitsschlaf auf derart penetrante und frevelhafte Weise stören? Ha? Äußere dich JETZT!“
Moony drehte sich einfach augenüberdrehend wieder um. „Frechheit!“
Der eben noch schlafende Junge grinste. „Alle Achtung, Bello!“ Er hielt beide Daumen hoch.
„Nenn’ mich nicht so,“ wurde er angeknurrt, „mein Name lautet Si-ri-us, merk’s dir!“
„Okay, Bello!“
Sirius zog ihm mit der flachen Hand über den Schädel.
„Meine Haare!“, jammerte der Geschlagene und benötigte zehn Minuten, um sie so durchzuwuscheln, damit sie ihre ursprüngliche Form wiederbekamen.
„Du hast meine Frisur zerstört!“, forderte er Sirius. „Kämpfen wir!“ Er hielt ihm seinen Zauberstab unter die Nase. „Zeig, was du kannst, Schurke!“
Sirius griff sich seinen Zauberstab und startete seinen Angriff. Sie lieferten sich einen Zauberstabkampf, der sich sehen lassen konnte: Sirius wollte mit seinem in die Wange seines Freundes pieksen, was dieser vorausgesehen hatte, parierte, nutzte seine Chance und stach ihm in den Bauch.
„Umpf,“ machte Sirius. „Rache!“ Klack, trafen sich ihre Stäbe. Klick, klack, klick, klick. Sirius schlug seinem Duellpartner auf den Kopf.
„Autsch!“ Dieser rieb sich die Stelle, doch das ließ Sirius kalt. Wie wild begann er auf den Bauch seines Gegner einzupieksen. Keine Gelegenheit für diesen ihn mit fairen Mitteln davon abzuhalten. Als er sich legal zu wehren begann, ging Sirius einfach auf sein Bein über.
„Hör auf!“, meinte sein Duellant, doch ihm schien es gerade anzufangen Spaß zu machen. „Rictumsempra!“
Sirius’ Zauberstab fiel zu Boden, als er sich vor Lachen krümmte.
Da stand plötzlich ein Mädchen hinter ihnen, packte sie an den Ohren und sagte ganz sachlich: „Ihr seid die ausgemachtesten Idioten, die ich kenne. Zwanzig Punkte Abzug für dieses kindische Verhalten und das Stören des Unterrichts.“
Sie setzte sich wieder. Betreten murmelte Sirius’ Gegner einen Gegenfluch, um ihn in einen annehmbaren Normalzustand zurückzuholen.
„Hat sie uns jetzt zwanzig Punkte abgezogen, aber… ähem… insgesamt, jedem von uns oder jedem von uns für jeweils eines der zwei Dinge, die sie erwähnt hat oder bloß jeweils zwanzig für jeweils eine Straftat, aber zusammengefasst?“, fragte Sirius.
„Sie hat mein Ohr berührt, und Gewalt angewendet!“
„Wir müssen demnach mit zwanzig bis achtzig Punkten Abzug rechnen…“, zählte Sirius weiter.
„Ihre Finger sind so zart.“
„Das ist viel…“
„Ich liebe sie!“
„… aber nicht Rekord… Ich weiß.“
„Ist doch egal, das holen wir wieder rein!“
„Du hast mir ja zugehört,“ sagten sie zugleich. Sie sahen sich an und lachten los.
Moony drehte sich wieder um. „Ihr nervt,“ zischte er. „Habt ihr eure Tage, weil ihr euch so aufführt?“
„Erst nächste Woche,“ antwortete Sirius’ Sitznachbar.
„Jep,“ stimmte Sirius ihm zu, „erst an Vollmond.“
„Ich freu mich so.“
„Ich mich auch!“ Die zwei Jungen grinsten Moony an.
„Wie schön für euch,“ brummte dieser, aber auch er grinste.
„RUHE!“, brüllte die Hälfte der Klasse, es läutete.
„Was gibt’s zu Mittag?“
„Kartoffeln,“ sagte Moony.
„Fleisch!“, jubelte Sirius.
„Das gibt es doch immer,“ meldete sich Moonys Sitznachbar. Verwundert sah Sirius ihn an, er hatte ihn gar nicht bemerkt.
„Was machst’n du da?“, fragte er ihn. Er warf ihm einen giftigen Blick zu, auch Moonys Augen sahen ihn scharf an.
„Das war ja wohl nicht gerade nett,“ meinte letzterer und stapfte mit seinem Sitznachbarn im Schlepptau los. Sirius und der Junge neben ihm trotteten ihnen hinterher.
Schweißgebadet fuhr Sirius aus tiefem Schlaf hoch. Sein Herz raste mit unglaublicher Schnelligkeit, er hatte das Gefühl, er würde zerplatzen.
Peter Pettigrew!
Mit staubtrockenem Mund und zitternden Füßen stand er auf, um ins Badezimmer zu gehen.
Remus Lupin!
Wankend hielt er sich am Waschbecken fest, trank einen Schluck Wasser, wischte sich den Schweiß von der Stirn.
James Potter!
Verwirrt betrachtete er sein Spiegelbild.
„Wer bin ich?“



Eine starke Hand legte sich von hinten auf ihre Schulter, massierte sie sanft; die zweite ergriff sie an der Taille und drückte sie leicht nach hinten.
„Na, Süße,“ flüsterte er, sein Atem kitzelte in ihrem linken Ohr. Die Hand, die bis jetzt ihre Hüfte umfasst hatte, wanderte langsam unter ihre Bluse, immer höher hinauf, bis er zu ihren Brüsten kam. Ungehalten biss er ihr in den Nacken, was ihr einen gefühlvollen Seufzer entkommen ließ.
„Ungezogen,“ sagte sie wohlig lächelnd.
„Das gefällt dir, nicht wahr!?“, hauchte er ihr erneut ins Ohr und knabberte ein wenig daran herum. Seine schnellen Atemzüge gingen auf sie über. Sie griff hinter sich an seinen Kopf, kraulte sein kurzes, unordentliches Haar, seufzte mehrmals glücklich auf.
Als ihre Bewegungen intensiver wurden, drehte sie sich um, knöpfte sein Hemd auf und küsste seinen Oberkörper.
Er packte ihre Hand, zog sie zum Sofa, legte sich hin, zog sie auf sich. Ein leidenschaftliches Stöhnen entfloh ihm, als sie mit ihrem Unterleib auf die gewölbte Stelle in seiner Hose rutschte.
Vorfreudig glitten seine Hände ihre Oberschenkel entlang, unter ihren Rock. Nun war sie es, die ein Stöhnen nicht länger unterdrücken konnte.
Etwas kitzelte sie an der Schulter, sie ignorierte es. Wahrscheinlich ein Insekt, unwichtig. Jetzt zählte nur er. Er… das Kitzeln verstärkte sich zu einem unbeholfenen Tippen.
Nein, bitte nicht, sie wollte IHN, vor ihr, unter ihr… er war immerhin… sie stöhnten gleichzeitig auf, immer erregter.
„Jules!“
„POTTER!“ Angewidert und völlig schockiert sprang sie von ihm herunter, fiel zu Boden – erwachte.
„Jules?“ Draco stand über sie gebeugt, sichtlich verlegen. „Du bist vom Stuhl gefallen…“
Ungläubig realisierte sie, dass sie neben ihrem Stuhl lag, auf dem sie es sich zum Lernen bequem gemacht hatte.
„Blöder Traum,“ murmelte sie.
„Potter,“ lächelte Draco.
„Woher…?“
„Du hast seinen Namen gesagt… äußerst… angeekelt…“
„Äh, ja…“
„Wovon hast du geträumt?“
„Das willst du nicht wissen.“ Und sie wollte es vergessen.
„Hast du ihn umgebracht?“
„Nein, gefickt!“
Erst sah er sie perplex an, dann begann er zu lachen. „Natürlich,“ japste er, „und ich und Granger haben seit Jahren eine Beziehung.“
„Schön, dass du mich ernst nimmst.“
„Bussi!“
„Ja, du mich auch!“ Genervt ging sie schlafen.
wir bauen uns ein Monster aus Rock
Bild
ein meterhohes Monster aus Rock

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Beitragvon Siria » Do 12 Apr, 2007 12:21

Ich kann mich nur anschließen: Super Kapitel!
Du hast die Rumtreiber super rüber gebracht. So könnte eine Unterrichtsstunde bei denen wirklich ausgesehen haben ;)

Hmmm, Jules Traum^^ Die Arme hatte wohl wirklich einen Schock :D

Lieber etwas später als nie ;) Ein paar Kapitel werde ich ja jetzt noch erleben :)
*Mitglied in der Gilde der Schattenkinder*

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Beitragvon Wehwalt » Sa 14 Apr, 2007 03:10

„Hat sie uns jetzt zwanzig Punkte abgezogen, aber… ähem… insgesamt, jedem von uns oder jedem von uns für jeweils eines der zwei Dinge, die sie erwähnt hat oder bloß jeweils zwanzig für jeweils eine Straftat, aber zusammengefasst?“, fragte Sirius.

Schon dieser Satz lohnt die Lektüre.
Aber es ließe sich so viel anführen, was meine Vorredner schon erwähnt haben - die bekifften Dialoge, Jules' metaphernreiche Sprache im Brief und dieser ewige Störenfried Snape - und UTZ! UTZ! UTZ! UTZ! UTZ! UTZ! UTZ! UTZ!
Ich habe so gelacht. Wie schreibst Du toll.

Endlich habe ich mal die ganze Geschichte in Word kopiert und ausgedruckt ... und auch begonnen, sie von vorne noch einmal zu lesen. Mir bleibt einfach die Spucke weg über diesen variablen Stil. Und wie fleißig - es sind bereits fast 60 Druckseiten.

Was hast Du eigentlich für Berufspläne?
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Beitragvon Wachtel » Sa 14 Apr, 2007 13:47

Heeey Ela


Ich bin durch und kann dir endlich ein Kommi schreiben!
Theroretisch müsste ich nur drei Worte sagen: Genial, Fantastisch, Geil!
Aber ich fang wohl besser ganz von vorne an!

Also am anfang war ich ein bisschen schockiert, wegen dem ganz kiffen und saufen. Von ersterem halt ich nämlich überhaupt nichts mehr.
Aber das ist dann schnell verflogen!
Ich findé dein Schreibstil echt fantastisch, er stellt alles am Anfang in einer gewissen leichtigkeit da.
Kann aber ebenso schnell umschwänken. Super Sache!

Es gab einige Stellen wo ich vor Lachen echt vom Stul gekippt bin die Szene in der Kate Sirius zum schweigen bringt in dem sie ihm sagt Snape wäre sein bester Freund, war der ober Hammer und auch bei der Umarmung an Weinnachten zwischen den beiden musste ich mich zusamm reißen hier vor lachen nicht alles umzuhauen.
Echt spitze, du hast ein tollen Humor.

Die Sache mit Snape als Vater vorzustellen, fand ich am Anfang sehr gewöhnungs bedürftig aber du hast das einfach nur fantastisch umgesetzt.
Ganz ehrlich ich finde es zum brüllen wenn er immer genau in den falschen Situation auftaucht, einfach spitze!

Hmm, zu Sirius ich finde es einfach klasse das er in deiner FF lebt er passt prima rein. Das mit dem Gedächtnis find ich einfach nur sehr sehr intressant. Bin mal gespannt ob wir noch mehr über Kates Beziehung zu Regulus erfahren, finde das nämlich sehr intressant.
Es kommt mir irgendwie so geheimnisvoll vor.
Sirius Errinerungs-Traum in letzten Chap fand ich mehr als genial, es war einfach ober geil und perfekt beschrieb.
Ich konnte mir bildlich vorstellen wie James sich über seine Haare aufregt und das alles und auch die Szene mit Lily und James schwärmerein, einfach fantastisch!

Hmm, Sirius fängt also an langsam zu zweifeln und sich zu errinnern? Perfekt. Ich freu mich darauf wie sich das weiter entwickelt.

Ich glaub jetzt gibts noch ein Punkt zu dem ich nichts gesagt hab, den ich aber eindeutig nicht übergehen möchte!
Die Schwestern der Finsternis. Zuerst dacht ich was geht den jetzt ab, irgendwie schon heftig. Aber mich schockt eigentlich nicht so schnell etwas.
Irgendwie sehr intressante vorstellung könnt ich mir richtig gut bei LV vorstellen.

Na ja und allgemein finde ich es gut das deine FF einfach Themen anspricht die mir in den HP-Büchern irgendwo fehlen, ich mein es ist irgendwo normal das Jugendlich mit Drogen und so konfrontiert werd.
Aber HP ist nun mal ein Kinderbuch!
Was solls.


Weiter so, freu mich aufs nächste Kapitel!


Liebe grüße,


Wachtel
*Secretkeepers* *Vergils little Striga*

*Devil may cry* *My bloody journey has reached a close*

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