Also ihr Lieben, nachdem ich mir soviele FF von euch durchgelesen habe, dachte ich mir, dass ich es nun endlich auch selbst mal wieder probiere. Hoffe sie wird euch gefallen. Falls ihr euch wundert warum ich hir nen Spoiler setze: Die Geschichte fängt da an, wo Band 6 quasi aufgehört hat, es könnte sein, dass jemand, der HP6 nach nicht gelesen hat hier Inhalte erfährt, die ihm zu viel verraten. Na gut los gehts....
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Harry saß im Schneidersitz am klapprigen Holzbett seines Zimmers im Ligusterweg Nr. 4 angelehnt und betrachtete sich in der großen Spiegeltür seines Kleiderschrankes. Nein, betrachten war hier nicht das richtige Wort - vielmehr starrte er sich an. Er wusste nicht wielange er schon so dasaß, Minuten, Stunden oder Tage? Seine Gedanken rasten. Er konnte die Geschehnisse der letzten Wochen in Hogwarts nicht aus seinen Gedanken verbannen. Er fühlte sich elend, schuldig und.... wütend. Wütend auf IHN! Den Mann, den er nun fast mehr hasste als Voldemort. Sein ehemaliger Professor... Snape hatte Dumbledore und mit ihm den ganzen Orden getäuscht. Niemand hat geahnt, was er im Schilde führte ... der mächtigste Zauberer aller Zeiten war tot - Harrys einzige Hoffnung im Kampf gegen Voldemort. Wie soll er jetzt noch siegen? Er wollte Rache.
Der Junge im Spiegel sah mitgenommen aus. Kratzer und Schürfwunden, sowie etliche blaue Flecken zeichneten sich auf Gesicht, Armen und Beinen ab. Schwarze Ringe unter den Augen ließen ihn älter und erschöpft aussehen und verrieten jedem Betrachter, wielange Harry wirklich schon hier saß. Vor ihm auf dem Boden lagen einige Pergamentblätter und ein zerrupfter Federkiel. Tinte war ausgelaufen und tränkte den abgenutzten Teppichboden vor ihm schwarz. Überhaupt schien in diesem Zimmer nichts mehr an seinem ursprünglichen Platz zu sein - um genauer zu sein: Es herrschte Chaos. Doch das war Harry egal, es spiegelte nur sein Innerstes wieder. Seit Tagen aß und sprach er nicht mehr. Nichtmals die argwöhnischen Stichelein seiner Verwandten kümmerten ihn, was die Dursley´s scheinbar noch nervöser machte, als wenn Harry rasend vor Wut wurde. Das einzige was Harry interessierte war, wann Hedwig endlich zurückkehren würde. Vor einiger Zeit hatte er Remus Lupin einen Brief geschrieben, indem er ihn bat ihn so schnell wie möglich zu treffen, damit sie besprechen konnten, wo sie auf der Suche nach den übrigen Horcruxen anfangen könnten. Harry hatte nicht vor nach Hogwarts zurückzukehren. Er hatte Wichtigeres zu tun, als Hausaufgaben zu erledigen und Süppchen zu brauen. Davon ab, war gar nicht sicher ob die Schule überhaupt noch geöffnet blieb. Wer würde sein Kind schon noch nach all den Geschehnissen nach Hogwarts schicken? Das Schloss war längst nicht mehr der sichere Ort, der es einmal war. Er wandte seinen Kopf nun zum Fenster und schaute erwartungsvoll hinaus. Doch alles was er sah, war ein dunkler Schleier, der sich über die Dächer und Gärten legte und die bald eintretende Nacht ankündigte. Ein einsamer Vogel kreiste am fernen Himmel. Harry zwinkerte - der Vogel wurde größer, er blinzelte ein zweites Mal, dann sprang er auf. Eindeutig - dies war eine Eule und sie nahm Kurs auf sein offenses Fenster. Nun glühten Harrys Wangen vor Aufregung. Endlich eine Antwort. Der Waldkauz landete. Hastig löste Harry den Brief vom Fuß der Eule. Erwartungsvoll schaute er ihn an, doch dann machte sich Enttäuschung in ihm breit. Dieser Brief stammte eindeutig nicht von Remus. Kaminrot leuchtete das prächtige Hogwarts-Siegel auf der Rückseite des Briefes. Harry drehte ihn um und las die smaragdgrüne und dennoch fremdliche (Der Brief wurde zum ersten Mal nicht von Dumbledore sondern von Prof. McGonagall verfasst) Handschrift: An Mr. Harry Potter, Fußboden des kleinsten Zimmer des Hauses, 1. Etage, Ligusterweg 4, Little Whining, Surrey. Unwillkürlich musste Harry grinsen, doch einen Moment später erstarb auch dieser Funken Freude in ihm und die gleiche Trägheit wie zuvor holte ihn ein. Langsam öffnete er den Brief.