This Heart of Mine
Eine Blaise/Ginny FanFiction. Romanze
Jeder, der Ginny Weasley kennt, hält sie für großartig. Ginny ist einfach rundum zufrieden mit ihrem Leben: Sie ist intelligent, hat viele Freunde und ein Herz für alle. Ginnys Welt ist in Ordnung - wenn ihr nicht ständig dieser Blaise Zabini auf den Geist ginge. Blaise - unverschämt attraktiv, Slytherin, Quiddich-Spieler und Schulsprecher - ist der heiß geliebte Mädchenschwarm von Hogwarts. In den Winterferien prallen die beiden Hitzköpfe zufällig aufeinander - eine Begegnung mit wahrhaft heißen Folgen ...
Kapitel 1
An dem Tag, als Blaise Zabini sie beinahe umbrachte, beschloss Ginny Weasley, unerwiderter Liebe ein für alle Mal abzuschwören.
Sie hatte sich darauf konzentriert, die vereisten Stellen auf dem Quiddich-Feld von Hogwarts zu umgehen, als Blaise auf seinem nagelneuen 1000-Galleonen-Feuerblitz 500 wie aus dem Nichts auf sie zugeschossen kam. Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit raste er um eine der Tribünen. Sie entging dem vorbeirasenden Besenschweif nur durch einen beherzten Sprung gegen die Torpfosten, rutschte weg und landete wutschnaubend auf allen Vieren.
Nicht einmal gebremst hatte der Arsch!
Ginny starrte böse den schnell entschwindenden Reisigzweigen hinterher und rappelte sich zähneknirschend auf. Dreck und grauer Schneematsch klebten am Bein ihrer Hose, ihre Schultasche war völlig zerknautscht und über ihre Stiefel zog sich eine lange Schramme. „Du eingebildeter Bastard von einem Jäger“, zischte sie und schnappte nach Luft. „Kastrieren sollte man dich.“
Er hatte überhaupt nicht bemerkt, dass er sie umgeflogen hat, nicht einmal gesehen hatte er sie! Das war nichts Neues. Blaise Zabini hatte sie während seiner gesamten Schulzeit noch nicht einmal bemerkt.
Ginny spielte sogar kurz mit dem Gedanken, mit dem klapprigen Sauberwisch Sieben, den sie von ihrem Bruder Bill bekommen hatte, hinter Blaise herzujagen. Doch selbst sie mit ihrer blühenden Fantasie hatte Schwierigkeiten, sich dabei ein triumphales Finale vorzustellen.
Während sie auf das Schlossportal zusteuerte, schüttelte sie angewidert den Kopf. Dieser rücksichtslose oberflächliche Typ hatte sowieso nur Quiddich im Kopf. Jetzt reichte es, sie musste es sich endlich abgewöhnen, diesen Typen aus der Ferne anzuhimmeln, sie hatte die Nase voll von unerwiderter Liebe.
Obwohl es mit Liebe eigentlich nichts zu tun hatte, eher mit einer lächerlichen Schwärmerei für diesen Schwachkopf, die man einer Elfjährigen nachgesehen hätte, nicht aber einer intelligenten, jungen Frau, einer angeblich überdurchschnittlich intelligenten, wohl gemerkt.
Diese Intelligenz schien sich in gewissen Momenten einfach abzuschalten.
Ein warmer Luftstrom traf sie, als sie die Holztüren mit dem stolzen Wappen der Schule aufstieß und die Eingangshalle betrat.
Als sie an der Großen Halle vorbei ging um die Wendeltreppe, die zum Gryffindorturm führte, zu erreichen, hörte sie Lavender Brown und Parvati Patil in einer Ecke miteinander reden.
„Weiß du was ich gehört habe?“ Lavender wusste immer über den neuesten Klatsch und Tratsch bescheid. „Slughorn hat Zabini Nachsitzen aufgebrummt.“
Ginny blieb mit einem Mal stehen und versuchte ungemerkt den beiden Frauen zu zuhören.
Parvati machte große Augen. „Was? Habe ich noch gar nicht gehört.“ Sie schien verärgert, da ihre Freundin mehr wusste, als sie. „Erzähl. Was ist passiert?“
Lavender guckte sich kurz um, als sie niemanden entdeckte der ihnen zuhörte, abgesehen von Ginny, die sich hinter einer Rüstung versteckte, fing sie an zu erzählen.
„Er hat heute Morgen bei Binns im Unterricht Gummibärchen verwandelt, die auf den Tischen rumhüpften und alle Schüler ablenkten. Naja, Professor Binns hat ihn sofort zu Slughorn geschickt und jetzt muss er in den Ferien Nachsitzen.“
Lavender und Parvati machten ein trauriges Gesicht. Es war kein Geheimnis, dass die Beiden auf Blaise standen.
„Toll, und wir müssen nach Hause fahren.“ Parvati konnte ihre Enttäuschung nicht verbergen. Sie schmollte. „Könnte ich doch nur meine Eltern überreden, hier zu bleiben. Dann könnte ich mich um ihn kümmern.“
Lavender schnaubte. „Das hättest du wohl gerne...“
Weiter hörte Ginny nicht zu. Sie machte sich weiter auf den Weg zum Gryffindor-Gemeinschaftsraum.
Sie verstand sich selbst nicht. Das Schlimmste an ihrer Schwärmerei – ihrer früheren Schwärmerei – war, dass sie sich ausgerechnet in Blaise, den oberflächlisten Typen auf Erden verguckt hatte. Quiddich war das Einzige, was ihn interessierte. Quiddich und eine endlose Schlange gesichtsloser Frauen der Schule.
Im Gemeinschaftsraum angekommen, machte Ginny einen kurzen Abstecher in die Waschräume. Sie legte den Mantel ab und warf einen Blick in den Spiegel. Die langen, roten Haare wallten ihr über den Rücken, knapp bis zur Hüfte. Die feuerrote Farbe gab ihren sonst eher unauffälligen Zügen eine gewisse Leuchtkraft. Nicht, dass sie sich über ihr Aussehen beschweren wollte. Ihre Nase war in Ordnung und ihr Mund auch, sie passten zu ihrer Figur, nicht zu dick, nicht zu dünn, und zu ihrem gesunden, sportlichen Körper, für den sie dankbar war. Ein Blick auf ihre Oberweite bestätigte ihr, dass sie etwas zu kurz gekommen war. Damit hatte sie sich allerdings schon vor langer Zeit abgefunden.
Ihre Augen dagegen waren etwas Besonderes, giftgrün, sie bildete sich ein, dass ihr sanfter Schwung und diese intensive Farbe ihr etwas Geheimnisvolles gab.
Seufzend versuchte sie, den Dreck von ihrer betagten Hose zu reiben und wischte ihre abgenutzte Tasche ab. Nachdem sie ihr Bestes getan hatte, nahm sie den braunkarierten Mantel, den sie im Ausverkauf erstanden hatte, und ging in den Gemeinschaftsraum zurück.
Es war kurz vor den Weihnachtsferien und die aufgewühlten Schüler plauderten laut über ihre Vorhaben in den Ferien. Sie ging auf die gemütlichen Sessel zu, die um den Kamin platziert waren und setzte sich zu ihrer besten Freundin.
Hermine Granger warf ihren Stift beiseite, mit dem sie gerade eine Hausarbeit für Verwandlung fertig geschrieben hatte, als Ginny sich zu ihr setzte.
„Gott sei Dank, ein bisschen gesunder Menschenverstand ist genau das, was ich jetzt – oh, mein Gott! Was ist denn mit dir passiert?“
Mit ihrer atemberaubenden Traumfigur, ihren bernsteinfarbenen Augen und der Wolke hellbrauner Haare sah Hermine aus wie aus dem Katalog. Egal, was sie mit sich anstellen würde, sie würde nie so hübsch werden, wie ihre Freundin, aber das machte ihr nichts mehr aus.
„Was ist geschehen?“ Bei dem sorgenvollen Blick ihrer Freundin verwünschte sich Ginny insgeheim. Sie hätte sich umziehen sollen.
„Mr. Oberflächlich hat mich übern Haufen geflogen.“ Erzählte sie düster.
„Du solltest ihn nicht so nennen. Blaise ist nicht oberflächlich, er ist nur –„
„Wahrnehmungsgestört?“
„Wirklich Ginny, ich verstehe nicht, warum du ihn so verachtest. Ihr beide habt doch noch nie ein Wort gewechselt.“
„Und das mit voller Absicht. Menschen, die nicht einmal bis drei zählen können, gehe ich lieber aus dem Weg.“
„Wenn du ihn besser kennen würdest, würdest du ihn mögen.“
„Ist es nicht faszinierend, dass er immer irgendwelche Mädchen abschleppt, die kaum sprechen können? Aber sonst könnte ja vor dem Sex so etwas Lästiges wie eine Unterhaltung entstehen.“
Jetzt musste Hermine lachen.
Ginny teilte fast alles mit ihrer Freundin, aber ihre heimliche Schwäche für den Treiber der Slytherins hatte sie ihr nicht anvertraut. Es wäre zu beschämend, außerdem würde Hermine es Ron erzählen, bei dem sofort sämtliche Alarmglocken schrillen würden. Was seine Schwester betraf, gingen seine ausgeprägten Beschützerinstinkte regelmäßig mit ihm durch. Er ließ nicht zu, dass Ginny auch nur in die Nähe eines Typen kam.
Als hätte er ihren Gedanken erraten, betrat Ron mit Harry den Gemeinschaftsraum und setzte sich zu ihnen. Ron war groß, ebenfalls rothaarig, gutaussehend. Daran hatte auch der Krieg nichts geändert. Selbst die eine oder andere Narbe, die in der letzten Schlacht vor wenigen Monaten hinzugekommen war, ließ in nur interessanter wirken.
Hermine und Ron waren immer die besten Freunde, zusammen mit Harry. Doch in den letzten Monaten hatte sich aus ihrer Freundschaft Liebe entwickelt. Ginny fand, die beiden waren ein Traumpaar.
Harry zwinkerte Ginny zu.
Ginny war vor dem Krieg mit ihm zusammen gewesen, doch nachdem er sie aus Schutz verlassen hatte, sind ihre Gefühle für ihn abgeebbt. Sie wollte keine Beziehung mit ihm.
Nach dem Krieg sind viele Schüler nicht mehr nach Hogwarts zurückgekehrt. Viele sind in den Monaten, an denen Voldemort an der Macht war, gestorben.
Harry hatte es geschafft, Voldemort zu besiegen, endgültig. Die Todesser waren wieder sicher in Gewahrsam.
Viele Schüler des Hauses Slytherin wurden Todesser und somit war der Tisch um einiges geschrumpft. Nur noch eine handvoll Schüler, die nicht auf der Seite Voldemorts gestanden hatten, sind zurückgekehrt.
Unter diesen war auch Blaise. Der Slytherin wurde zum Schulsprecher ernannt. Hermine war die Schulsprecherin. Gemeinsam teilten sie sich ein Wohnzimmer, eine Küche und ein Bad. Dadurch verstanden sie sich sehr gut.
Die drei Freunde sprachen über die Ferien. Sie würden morgen zusammen zu den Grangers fahren. Ginny wurde auch eingeladen, aber sie musste noch Hausaufgaben nachholen und wollte diese in der Bibliothek nachschauen. Sie hatte dankend abgesagt.
Am späten Abend verabschiedete sich Ginny von ihren Freunden und wünschte ihnen schöne Ferien. Sie ging zur Treppe und winkte ihnen kurz zu, dann verschwand sie im Mädchenschlafsaal.
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Es war Samstagabend und die schule war wie leergefegt. Der Hogwartsexpress war schon früh mit den Schülern abgereist, die die Ferien bei ihren Familien verbrachten.
Da ihre Eltern ihren Bruder Charlie in Rumänien besuchten, blieb Ginny im Schloss. Es machte ihr nichts aus, alleine hier zu bleiben, so konnte sie sich wenigstens in Ruhe auf ihre Hausaufgaben konzentrieren.
Sie hatte sich dazu entschlossen, in den Raum der Wünsche zu gehen, der zu einem ruhigen, mit vielen Büchern und Sesseln ausgestatteter Raum werden sollte.
Klar, sie hätte auch in die Bibliothek gehen können, doch da waren ihr immer noch zu viele Leute.
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Blaise Zabini hatte gerade vom letzten Quiddichspiel geträumt, als ihn irgendetwas aus dem Schlaf riss. Knurrend wälzte er sich aus dem Bett, versuchte sich daran zu erinnern, wo er war, auch wenn ihm das nach der Flasche Feuerwhiskey, die er sich vor ein paar Stunden genehmigt hatte, einigermaßen schwer fiel.
Normalerweise war Adrenalin sein bevorzugtes Rauschmittel, doch heute Abend war ihm eher nach Alkohol gewesen.
Da hörte er wieder dieses Geräusch, ein Kratzen an der Tür, und plötzlich erinnerte er sich. Er war im Raum der Wünsche.
Sein Denken wurde klarer, gerade versuchte jemand, in den Raum zu kommen.
So, das war es erstmal.
Ich bitte um etwas Nachsicht, dies ist meine erste Story, von daher bitte nicht ganz so böse sein.
Ich bitte allerdings um ein paar Verbesserungsvorschläge.
Liebe Grüße,
Lara