jippiiieeh ich hab den nächsten fertig
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Noch immer Montag, 01. September 1971
Liebes Tagebuch,
da bin ich wieder! Ich hab so viel zu erzählen, ich weiß gar nicht, wo ich eigentlich anfangen soll.
Nachdem ich mir meinen Umhang angezogen hatte, kam ein Mädchen in mein Abteil und fragte, ob sie sich zu mir setzen könne. In ihrem ursprünglichen Abteil wären wohl nur ein paar dumme Jungs, die die ganze Zeit nur rumzaubern würden und irgend einen Mist machen. Sie ist genauso alt wie ich und ihr Name ist Manu. Wir haben uns ein bisschen unterhalten und sie ist wirklich nett! Sie wusste genauso wie ich nicht, dass sie zaubern kann, wobei sie nicht wie ich jemanden in der Familie hat, der Zauberer ist. Das Gute daran ist natürlich, dass wir was gemeinsam haben, nämlich überhaupt keine Ahnung von der Magie. Und genauso wie ich kennt sie in dem Zug überhaupt niemanden. Ich glaube, ich habe meine erste richtige Freundin gefunden...
Klar, es ist komisch, das jetzt schon zu behaupten, obwohl ich sie erst seit ein paar Stunden kenne, aber irgendwie habe ich das im Gefühl. In meiner alten Schule war ich ja immer nur die Außenseiterin und von vielen der Beachtung nicht wert. Klar, ab und an haben sich mal welche von denen richtig mit mir unterhalten und waren ganz nett zu mir, aber ich würde sie selber nicht als Freundinnen bezeichnen. Aber Manu, Manu ist anders. Ich spüre das einfach... Und es macht wirklich Spaß, mit ihr zusammen zu sein. Mit ihr verging die Zeit im Zug wie im Flug.
Und auf einmal wurde der Zug langsamer. Wir wollten schon unsere Sachen zusammenpacken und mitnehmen, als eine Stimme durch den Zug schallte und bekannt gab, dass alles zum Schloss hochgebracht werde. Manu und ich sind dann zusammen aus dem Zug ausgestiegen und draußen hörten wir einen Mann rufen, der immer wieder „Erstklässler hierher“ rief. Er war nicht schwer zu finden, denn er war riesig! Er erinnert mich irgendwie daran, dass Obelix bei „Asterix und Obelix“ früher in den Zaubertrank gefallen ist. Vielleicht ist das bei dem Mann ja auch der Fall, wer weiß?! Aber er scheint sehr freundlich zu sein, trotz seiner einschüchternden Größe. Er hat uns von dem großen Gedränge der anderen Schüler weggeführt und brachte uns zu einem See. Dort warteten Boote auf uns, in die wir uns zu viert hinein setzten. Langsam setzten diese sich von allein in Bewegung und als wir um eine Kurve bogen, sagte der große Mann: „Und jetzt, macht euch auf was gefasst!“ Und was wir sahen, hat mich total umgehauen: Ein riesengroßes Schloss, beschienen vom Mondschein. Seit diesem Augenblick an bin ich mir sicher, in Hogwarts genau richtig zu sein.
Als wir dann im Schloss angekommen waren, hat uns eine Lehrerin hinein begleitet und uns erklärt, was als nächstes passiert: Jeder Schüler wird aufgerufen und muss einen Hut aufsetzen. Der bestimmt dann, in welches Haus man sein ganzes Hogwarts-Leben verbringen wird. Es gibt vier Häuser: Gryffindor, Ravenclaw, Hufflepuff und Slytherin. Jedes Haus hat andere Eigenschaften und nach denen werden die Schüler „sortiert“. Dann wurden wir in die „Große Halle“ geführt. Die ist einfach riesig! Und die Decke erst – sie ist hoch oben und sieht genauso aus wie der Himmel draußen, einfach toll. In der Halle selbst stehen 4 riesige Tische, für jedes Haus eins. Und an einem Ende der Halle ein Tisch mit allen Lehrern dran. In der Mitte der Halle stand ein Stuhl mit dem besagten Hut drauf, der auf einmal anfing, zu singen. Er erzählte uns was über die verschiedenen Häuser und danach wurden wir dann einzeln nach vorne zum Hut gerufen.
Als ich dran war, eilte ich nach vorne, setzte mich auf den Stuhl und zog mir den Hut auf. Ganz leise flüsterte er zu mir: „Nun, du bist nicht schwierig, ich glaube, du gehörst nach“ und das nächste sagte er laut in die Halle hinein „Gryffindor!“ Erleichtert, das hinter mir zu haben, stürmte ich auf den Tisch zu und setzte mich neben ein Mädchen, dass kurz vor mir auch nach Gryffindor geschickt wurde. Ich glaube, ihr Name ist Mandy. Kurz darauf war auch Manu dran, den Hut aufzusetzen. Ich hab so gehofft, dass sie auch nach Gryffindor kommt, doch kaum hatte sie den Hut auf, da rief er schon „Ravenclaw!“. Etwas traurig sah ich ihr nach, wie sie zu einem der anderen Tische ging. Doch das hatte ich schon bald vergessen, denn kurz darauf waren alle anderen auch auf die Häuser verteilt und der Schulleiter, der Dumbledore heißt, erhob sich. Er richtete ein paar überhaupt keinen Sinn ergebene Worte an uns, zählte kurz ein paar neue Verbote des Hausmeisters Filch auf und danach wünschte er uns guten Appetit. Mein Magen knurrte schon einige Zeit lang und ich konnte es kaum erwarten, endlich etwas zu essen. Ich hatte mich richtig erschrocken, als auf einmal alles Erdenkliche an Essen vor mir auf dem Tisch stand. Schnell häufte ich mir den Teller voll und habe so viel gegessen wie schon lange nicht mehr.
Eine viertel Stunde später hat sich dann Dumbledore nochmal erhoben und wünschte uns ein schönes Schuljahr und eine gute Nacht. Auf einmal brach ein Tumult los, denn alle standen auf und stürmten aus der Halle hinaus, außer wir Erstklässler. Einer der älteren jedoch blieb und hieß uns an, ihm zu folgen. Er brachte uns einige Treppen hoch und an sich bewegenden (!!) Portraits vorbei. Dann blieb er vor einem mit einer fetten Dame drin stehen und erklärte uns, dass dies das Eingangsloch zu unserem Gemeinschaftsraum sei und man ein Passwort zum Hineinkommen braucht. Er verriet es uns, das Bild schwang zur Seite und wir befanden uns auf einmal in einem großen Raum mit vielen Sesseln und einem Kamin. Er zeigte uns, wo unser Mädchenschlafraum war und dort angekommen, lagen unsere Sachen bereits auf die Betten verteilt. Ich liege direkt am Fenster. Es hat eine wunderbare Aussicht, da wir uns in irgendeinem Turm befinden. Hier kann man das ganze Gelände rund um Hogwarts beobachten. Die Aussicht ist wirklich wunderschön!
Ach, es ist einfach toll hier, ich freu mich schon richtig auf morgen.
Ich hoffe, dass sich das alles nicht als Traum herausstellt, dafür ist es einfach zu toll. Obwohl ich erst seit heute Abend hier bin, möchte ich es doch nie missen müssen. Ich glaube, wenn ich morgen aufwache, und das alles kein Traum ist, schreibe ich Mum eine Eule, damit sie sich nicht so einsam fühlt und ich ihr alles erzählen kann.
Oh Gott, ich merk erst jetzt, wie müde ich eigentlich bin! Ich werde jetzt wohl besser schlafen.
Gute Nacht,
Eleni