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[HP] Voldemorts Tochter

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Beitragvon Shinichi » Fr 28 Okt, 2005 17:44

HEFTIG, ZU HEFTIG!!
*wie kannst du uns nur sowas antun Blick auf dsiech richte!!*
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Beitragvon Eileen Prince » Sa 29 Okt, 2005 15:04

Hallo Leute!!

Also ich hab mir was in den kopf gesetzt und will es auch ausführen! Es liegt an euch, was daraus zu machen!
Denn ihr habt jetzt die einmahlige Gelegenheit mir Fragen zu stellen (also über die ff! :D ). Ich werde versuchen sie so weit es geht zu beantworten! ich will ja nicht zu viel verraten!!! :)

Also macht was draus! Wird wahrscheinlich eure einzige gelegenheit sein!!!

Alles liebe, bis demnächst Eileen 8)
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Beitragvon Heavensdog » Sa 29 Okt, 2005 15:08

Wann ging Voldemorts Tochter auf Hogwarts oder besuhcte sie eine andere Schule???
VIV du und deine Geschichte der einzige Grund warum ich noch hier bin *megaknuddel*
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Beitragvon Eileen Prince » Sa 29 Okt, 2005 15:19

Ok das ist schon mal die 1 frage die ich nicht beantworten kann... :(
sonst würde ich euch ja alles verderben... sorry!
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Beitragvon Shinichi » Sa 29 Okt, 2005 16:58

Wie ist dir die Idee mit Petrus gekommen??
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Beitragvon PH0ENIX » Sa 29 Okt, 2005 17:10

habe zwar nur die ersten 3 kapitel gelesen
aber ich finde sie einfach hammergeil :wink:
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Beitragvon Eileen Prince » Sa 29 Okt, 2005 18:44

@Shihichi: Also ich meine du kennst ja die bibel! und Petrus ist der wächter das himmels, er wacht über das himmelstor und über das wetter und vielleicht noch über was anderes aber das weiß ich jetzt nicht! :)
Da ich unbedingt einen Namen für einen Wächter gebraucht habe erschien mir Petrus besonders geeignet. Also habe ich meinen Wächter/Platzanweiser einfach mal Petrus genannt. Hoffe ich habe deine Frage hiermit beantwortet. Wenn nicht beantworte ich dir gerne deine nächsen fragen!!

@PHOENIX: Danke für das lob!! :)

also tschöö und nurtzt das mit der fragerei aus!!! :)

eure Eileen
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Beitragvon James Potter » Sa 29 Okt, 2005 19:40

Also ich bin schon gespannt auf die fortsetzung......
"I am Pronx and I solemnly swear that I am up to no good."

Irvine D. Locks - He will rise again like a phoenix <-- Ich bin wirklich wieder da leutz also aufgepasst ^^

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Beitragvon Dementor » Sa 29 Okt, 2005 20:19

ich werde mir mal die anderenm kapitel reinziehen
*lesegeil*
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Beitragvon Eileen Prince » So 30 Okt, 2005 12:18

So Leute hier ist die Fortsetzung!

Kann sein, dass die nächsten kapitel etwas langweilig sind, weil viel erzählt wird und nicht sehr viel passiert! aber die anderen werden auf jedenfall wieder besser! :)
Viel spaß! 8)

11. Ende gut, alles schlecht

Die Geschichte könnte hier zu Ende sein. Mit etwas Fantasie könnte man das sogar als Happy End bezeichnen. Aber könnte ich zulassen, dass SIE Recht behält? Dass das Böse im Endeffekt triumphiert? Was wäre das für eine Geschichte? Ohne Sinn, ohne Verstand, ergeben ihrem Schicksal?
Nein. Es gibt immer noch Hoffnung. Es ist nicht zu Ende:
Und ich darf Ihnen verkünden, dass der interessanteste Teil der Geschichte noch kommt.


Vielleicht interessiert es Sie, wie es in Hogwarts weiter ging, nachdem ich nicht mehr da war. Ich kann Ihnen das leider nicht mehr aus erster Hand erzählen. Das was ich jetzt berichte, hab ich aus den Informationen, die ich von den Geistern und Schülern habe, zusammengeschnitten. Es dürfte einigermaßen objektiv sein.
Als Hermine, Ron und Harry den Schlafsaal der Griffindors verließen, wurden sie schon bald von einer Reihe wartenden Schülern aufgehalten. Sie quetschten sich an ihnen vorbei, um zu sehen was da vor sich ging. Als sie ins Treppenhaus kamen, wussten sie was ihre Mitschüler zurückgehalten hatte.
Das Treppenhaus war ein Schlachtfeld. Die Gemälde, Wandteppiche und Holzvertäfelungen waren verbrannt. Die Wände waren verkohlt und schwarz. Noch immer hing ein beißender Geruch nach Rauch in der Luft. Hier und da schwelten noch vereinzelte Feuer.
Sie stürzten ans Geländer und starrten nach unten. Was sie dort sahen war noch unwahrscheinlicher als die verbrannten Wände. Der Fußboden war übersäht mit winzigen, schillernden Kristallen oder Splittern, die alle von einem Punkt in der Mitte wegzeigten. In oder auf diesem Punkt lag eine Gestalt in Weiß.
Die drei Freunde rannten die Treppe runter. Auf der untersten Stufe blieben sie stehen. Sie wagten nicht den Fußboden zu betreten. Die Splitter bildeten nicht, wie sie vorher geglaubt hatten, kleine Spitzen, sondern waren in den Boden hineingedrückt, als wäre der Boden geschmolzen und hatte sich um die Kristalle geschlossen. Er funkelte im Sonnenlicht.
„Hier muss eine ungeheure Hitze geherrscht haben,“ sagte eine Stimme hinter ihnen. Es war der Blutige Baron, der Geist der Slyserins. „Das waren mächtige Zauber, die da gegeneinander stießen. Das können nur die ganz Großen.“
Gut, seine Vermutungen waren falsch. Ich hatte ja gar keine Chance mehr mich zu wehren, aber lassen sie mir das bisschen Eitelkeit, zu betonen zu den „ganz Großen“ zu gehören.
„Wie konnte es sein, dass wir nichts hörten?“ fragte der Fast-kopflose Nick und kratzte sich am Kopf, wobei dieser seitlich wegklappte.
Der Baron zuckte mit den Schultern. Darauf wusste er auch keinen Rat. Geister schlafen nicht. Sie konnten es nicht einfach überhören. Dennoch hatten sie es nicht mitbekommen. Sie machten sich Vorwürfe, dabei hätten sie doch eh nichts tun können.
Während sie im Kreis zusammen standen und sich gegenseitig die Schuld zu schoben, drehte Harry sich um und wagte nun doch den Boden zu betreten. Der regungslose Körper lag auf dem Rücken, die Beine angewinkelt, den Kopf zur Seite gedreht. Das weiße Kleid war an einigen Stellen angekohlt. Das Gesicht war fahl und ausdruckslos. In der kalten Hand hielt sie eine schwarze Rose.

SIE drehte die weiße Rose in der Hand. Wie Du mir, so ich Dir, dachte SIE und lachte kalt.

Im Gemeinschaftsraum der Griffindors wurde heiß diskutiert.
„Ich glaube wirklich, dass wir alle Puzzelteile zusammen haben,“ sagte Harry. „Wir müssen sie nur zusammenfügen.“
„Lasst uns erst zusammentragen, was wir wissen.“ schlug Hermine vor.
Sie fing an in ihrer Tasche zu wühlen, fand etwas und legte es auf den Tisch. Etwa zwanzig Karteikarten, in ihrer ordentlichen Handschrift beschieben, breitete sie aus.
„Es ist leichter so,“ erklärte sie. „Also, Harry. Du sagtest Snape wäre IHR Gehilfe, aber der ist tot. Irgendetwas ist falsch.“
„Ich weiß was ich gesehen hab.“ Sagte Harry kurz.
Ron kratzte sich am Kopf.
„Aber es ist doch klar. Als SIE herausgefunden hatte, dass Snape Informationen an Dumbledore weiter gegeben hat, brachte sie ihn um.“
„Seit wann verteidigst du Snape?“ höhnte Harry.
„Ich glaub das alles nicht,“ sagte Hermine. „Und Sarah ist da irgendwie auch mit drin. Was war das mit der schwarzen Rose? Warum ist eigentlich alles an ihr schwarz und warum versteckt sie das so eifrig?“
„Sie besitz ein Thestral,“ hauchte Ron.
„Ein was?“ fragte Harry.
„Ein Thestral,“ sagte Hermine und schüttelte vorwurfsvoll den Kopf. „Ein schwarzes geflügeltes Pferd. Manche Leute sehen das als schlechtes Zeichen.“ Sie warf Ron einen skeptischen Blick zu.
„Ihr Patronus ist schwarz, dabei gibt es den nur in Silber.“ warf Harry ein.
„Schwarz,“ überlegte Hermine.
„Harry, du hast SIE doch gesehen, oder?“
Harry nickte. Hermine holte ein zerknittertes Bild aus der Hosentasche. Es war aus der Zeitung ausgeschnitten.
„Du hast ein Bild von Sarah?“ Ron war erstaunt. „Woher hast du das denn.“
„Informationen sind Macht,“ lächelte Hermine. „Nun ich habe meinem Vater geschrieben und der hat ihn für mich gefunden. Ich kann ihn zwar nicht lesen, weil er auf deutsch ist, aber das Bild ist vielleicht ganz nützlich...“
Sie holte ein Tintenfass mit schwarzer Tinte und ihre Feder heraus.
Sie öffnete das Tintenfass, stupste ihre Feder hinein und begann in dem Bild herumzumalen.
„Was tust du da,“ rief Ron als hätte Hermine den Verstand verloren. Hermine hatte das ganze Foto schwarz angemalt und nur das Gesicht frei gelassen. Der Effekt war verblüffend.
So hatte sie sich Voldemorts Tochter vorgestellt, so und nicht anders. Sie zeigte den anderen das Bild.
Harry erschrak.
Ron wurde bleich.
„Aber,“ stammelte er. „Du willst doch nicht sagen, dass sie...“
„Nein,“ sagte Hermine bestimmt. „Das kann ich mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, aber vielleicht hat sie eine Zwillingsschwester.“

„NEIN, NICHT GANZ,“ SIE materialisierte in einem Raum in dem man nicht materialisieren kann und lächelte berechnend.
Doch, im Grunde schon, dachte ich. Hinter mir materialisierte Snape.
„ICH bin sie und sie ist ICH.“ Sagte SIE.
Oder umgekehrt, ergänzte ich. Oh, ich musste mich zurückhalten!
„Du bist die Tochter von Du Weisst Schon Wem?“
SIE nickte. Snape lächelte kühl. Die drei starrten uns erschrocken an.
„Ihr seid so leicht gläubig,“ sagte ICH. „Man tue einfach, was Ihr gut findet und schon hat man Euch für sich gewonnen. Und nun müsst Ihr für Eure Gutgläubigkeit zahlen.“ Ich ließ SIE lachen.

Was Sie verstehen kein Wort mehr? Das tut mir ja so leid. Hab ich Sie etwa verwirrt? Tut mir noch mehr Leid wirklich. Ich habe Ihnen doch genug Hinweise gegeben. Wenn Sie nicht aufpassen ist das nicht mein Problem.
ICH BIN VOLDEMORTS TOCHTER!
Niemand hält mich auf. Ich bin nahezu allmächtig. Ich habe keine Zwillingsschwester und bin auch nicht verrückt. Nur mächtig, mächtiger als Sie Sich vorstellen können. Nein, ich bin nicht tot. Ich lebe, und das nicht schlecht. Hatte ich ihnen nicht versprochen, dass es noch nicht zu Ende wäre? Ich halte mein Wort.

„Was willst du?“ Harry trat einen sehr mutigen und sehr törichten Schritt vor.
„Was ich will? Kannst Du Dir das nicht denken?“ Ich beugte mich vor, ganz nah an sein Gesicht und flüsterte: „Rache!“
Harry stolperte ein paar Schritte zurück.
„Du hast Deine Eltern verloren,“ sagte ich. „Und dann hast Du mir meine genommen. Es ist ausgleichende Gerechtigkeit, oder?“ Ich merkte wie meine Gedanken abschweiften in eine Zeit, die längst vergangen war. Ich schloss die Augen, um sie zu vertreiben. Snape stieß mich an. Ich drehte mich wütend um und schrie ihn an.
„Was soll das?“ Er wies auf die Kinder. Ach, ja.
„Ich erfülle meine Aufträge immer sofort. Harry ich würde Dir vorschlagen freiwillig mitzukommen.“
„Er ist doch nicht lebensmüde!“ schrie Hermine. Ich hob nur die Hand und sie stürzte zu Boden.
„Natürlich nicht Du dummes Kind,“ Sagte ich mild, doch es schwang ein Hauch von Sarkasmus mit. „Aber er hat Freunde deren Leben ihm am Herzen liegt. Nicht wahr, Harry? Soll ich das vorlaute Balg umbringen?“ Ich deutete auf Hermine.
„Sie lügt!“ rief Hermine. „Hör nicht auf sie.“
„Soll ich Dir zeigen, wie ich lüge?“ sagte ich und hob die Hand.
Einen kurzen Moment zögerte ich, ob das klug war? Aber dann schoss ein grüner Blitz aus meiner Hand und das Mädchen sackte leblos zusammen. Ron rannte auf sie zu, immer wieder ihren Namen rufend. Harry presste sich die Hände auf die Stirn. Tat wohl weh an seiner Narbe.
„Soll ich weiter machen?“ fragte ich.
„Wie wärs mit Neville, Herrin,“ sagte Snape.
„Keine schlechte Idee. Schläft der schon? Dann müssen wir ja hoch gehen. Sollen wir?“ überlegte ich.
„Nein!“ rief Harry. „Ich komme mit.“
„Kluge Entscheidung,“ Ich streckte ihm meine Hand entgegen. Er gab mir seine.
„Weisst Du,“ sagte ich zu Snape gewandt. „ich würde jetzt eigentlich gerne das ganze Schloss in Flammen aufgehen lassen, aber es wäre zu schade. So viele kleine, begabte Zauberer. Sie könnten uns einmal nützlich sein.“
„Wir werden uns DIR niemals unterwerfen!“ sagte Ron mit tränenerstickter Stimme. Er hockte vor der toten Hermine und sah gerade seinen besten Freund verschwinden, für immer, zumindest glaubte er das.
„Ach nein? Nun da habe ich andere Erfahrungen, aber ich muss sagen Dir traue ich das durchaus zu. Deine Eltern waren ja genauso töricht. Nun in dem Falle...“
Ich ließ einen grünen Blitz auf ihn los und er fiel neben Hermine auf den Boden. Harry schrie und versuchte sich aus meinem Griff zu befreien, doch ich ließ nicht los.
„Wir sollten gehen,“ sagte ich zu Snape. „sonst krieg der noch ein Trauma.“
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Beitragvon Heavensdog » So 30 Okt, 2005 12:54

nicht schlecht
VIV du und deine Geschichte der einzige Grund warum ich noch hier bin *megaknuddel*
Hab dich auch soLieb.
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Svealein nicht vergessen darf

Shinichi
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Beitragvon Shinichi » So 30 Okt, 2005 20:53

Oh, mein GOTTTTTT!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
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Beitragvon Eileen Prince » Di 01 Nov, 2005 15:35

Hallo! Habt ihr mich vermisst?? :D

Hier kommt das nächste Kapitel!!!
Ich hab ja glaube ich schon gesagt, das die nächsten kapitel etwas langweilig werden! also das könnte langweilig für euch sein viel bla bla aber muss einfach sein! :mrgreen:
Bildet euch selber eine meinung!!


12. Weil das Gute immer siegt

Wir materialisierten in einem großen Saal. Er war mit tausend Kerzenleuchtern erhellt. Zehn riesige Säulen hielten die Decke. Er war ganz in honigfarbenen Marmor gehalten und von irgendwo schien Sonnenlicht hinein. Die Luft war erfüllt von wohltuenden Gerüchen und ein Stimmengewirr drang an meine Ohren. Die Leute hatten die Köpfe gedreht, um zu sehen, wer da kam. Ich kannte sie.
Ich nahm den schwarzen Spitzhut vom Kopf und Snape seufzte erleichtert. Ron und Hermine stürmten los um Harry zu umarmen. Ich ging auf einen Tisch zu und ließ mich auf einen Stuhl fallen. Dumbledore lächelte.
„Es hat also geklappt, ja?“
Ich nickte.
Da wo Harry eben noch stand, hatte sich eine mittelgroße Menschentraube gebildet. Sie umstanden Harry, ihn zu begrüßen und willkommen zu heißen, hier, wo auch immer.
Hagrid, Familie Weasley, viele Lehrer, der Minister für Zauberei. Ich beobachtete amüsiert die verwirrten Gesichter der drei Freunde, die sich plötzlich unter Leuten wiederfanden, die sie verloren glaubten, dann aber wurde es mir zu viel.
„Lasst sie doch erst mal zu Luft kommen,“ lachte ich. „Sie haben doch gar keine Ahnung, wo sie sind. Wir sind Euch wohl einige Antworten schuldig.“
Ich ging auf sie zu und die Leute, die eben noch im Kreis um Harry, Ron und Hermine gestanden hatten, wichen zurück.
„Kommt, setzt Euch wir wollen Euch alles erzählen, was Ihr wissen wollt und müsst.“
„Wo fangen wir nur an?“ fragte Dumbledore.
„Vorne, Albust, vorne,“ lächelte ich.
„Nun gut, vorne.“ Sagte er. „Ihr habt doch keine Angst, oder? Ihr wisst doch, dass ihr hier sicher seid?“ Die Drei nickten.
„Gut, dann fangen wir an. Es ist jetzt schon mehr als einundzwanzig Jahre her. Ich erinnere mich noch gut an diesen Tag, kein schöner Tag, wahrlich nicht. Voldemort und sein Gefolge brannten ein ganzes Dorf nieder im Osten Schottlands. Viel Menschen fanden den Tod, auch Muggel. Das Dorf wurde dem Erdboden gleich gemacht.
Man erzählte sich von einer jungen Hexe, die irgendetwas wusste, was so wichtig war, dass Voldemort nicht wagte sie seinen Leuten zu überlassen, um ihr ihr Geheimnis zu entlocken. Das Geheimnis ist verloren gegangen, aber einen Teil der Geschichte weiß ich zu berichten. Diese Frau war durch Schmerzen und Angst nicht zu beeindrucken. Das war etwas was IHN aus dem Konzept brachte.
Nun hörte ER aber oft genug wie seine Leute dennoch etwas aus so manchem heraus bekamen. Man nahm ihnen ihren Stolz. Und wie konnte man den Stolz einer Frau mehr treffen als durch eine Vergewaltigung.
Ich weiß nicht, ob die junge Frau geredet hat, aber ich weiß, dass er sie aus irgendeinem Grund nicht umbrachte. Und dann kam sie irgendwann an und sagte ihm, dass sie schwanger sei.“
„Er war nicht sehr begeistert, als er das hörte,“ wusste Snape zu berichten. „Er wollte beide sofort umbringen, Mutter und Kind. Aber irgendwer, ich glaube es war Pettigrew, hat ihn davon überzeugt, dass das Kind ihm nützlich sein könne. Ob er sich nicht über einen Sohn freuen würde und so. Na und dann hat ER sie am Leben gelassen.“
„Ich glaubte meinen Ohren nicht zu trauen, als die Nachricht zu mir kam,“ fuhr Albust fort. „ER ein Kind. Insgeheim hoffte ich, es würde ihn zu Vernunft bringen, aber ich sah bald ein, dass das völlig ausgeschlossen war.
Denn dummerweise war das Kind kein Sohn, wie ER es gern gehabt hätte, sondern ein Mädchen. Nun das brachte das Kind wiederum in Gefahr. Gut, das ich Snape darauf angesetzt hatte.“ Er sah Snape wohlwollend an. Der zuckte mit den Schultern und übernahm das Gespräch.
„Es gelang mir IHN davon zu überzeugen, es doch zumindest mal auszuprobieren. Umbringen könne man das Kind immer noch, wenn es nicht SEINEN Ansprüchen genüge. ER ließ sich zwar darauf ein, doch ER konnte, nach eigenen Angaben nicht riskieren, dass die Mutter irgendeinen schlechten Einfluss auf sie hätte. SIE solle schließlich eine anständige Erziehung genießen. ER hat sie umgebracht.“
„Ich befürchtete, dass so etwas geschehen könnte, doch was konnte man schon tun?“ übernahm Albust wieder. „Nun ja, und so wuchs das Kind bei IHM auf. ER hatte keine Ahnung von Kindererziehung, aber ER wusste ja wie ER SEINE Leute erzog. Also machte ER es genauso, mit Angst und Strenge und Schmerzen. Es muss die Hölle gewesen sein.“ Er sah mich mitleidig an. Ich zuckte mit den Schultern.
„Ich kannte es nicht anders. Und so lange ich tat was ER wollte passierte ja meistens auch nicht. Gut, ich war oft Schuld, wenn irgendetwas nicht so klappte wie Er es gern hätte, aber ich hab es überlebt. Man gewöhnt sich an die unmöglichsten Sachen. Nach einer Weile tut es auch nicht mehr so weh.“
„Ich ließ mir von Snape berichten, wie es dem Kind ging und war erschrocken über das, was man mir erzählte. Man hielt sie in einem dunklen Zimmer, das sie nur zu den Mahlzeiten verlassen durfte. Es wundert mich, dass sie nicht ernsthafte seelische Schäden davontrug.“
„Nun, Albust, ich hatte meine Informationsquellen. So ist das nicht. Ich ließ mir erzählen, was ich wissen wollte.“
„Und IHR Wissensdurst war unersättlich. Ich habe noch nie ein Kind gesehen, was in dem Alter schon so schnell lernte.“
„Nun ich war ein ziemlich frühreifes Kind. Mit einem Jahr gab ER mir zum ersten Mal einen Zauberstab in die Hand.“
„Es war erstaunlich, was SIE damit schon konnte,“ sagte Snape. „Das Talent sah man IHR an. Es sprühte IHR förmlich aus den Augen.“
„Da fingen die Probleme an. Ich war immer direkt mit dem Tod in Berührung gekommen. Ich wusste, was das war. ER nahm mich von da an immer mit, wenn ER ging. Ich sah viele Menschen sterben. Ich sah wie ER sich benahm, ich sah die Angst in den Augen seiner Feinde und fasste einen Entschluss: ich wollte nie werden wie ER.
Als ich zwei wurde schenkte ER mir einen Käfig voll mit Ratten. ,Jeden Tag` sagte ER. ,darfst du eine umbringen`. Zu gütig, nicht wahr? Das war das erste Mal, dass ich mit einem Tier sprach. Ich sagte so etwas wie: Is muf daf tun, oder so und sie antworteten mir.
Jeden Tag eine, die Strafe wagte ich mir gar nicht auszumalen, die mich erwartete, wenn ich das nicht tat. Ich suchte mir also immer die ältesten oder kranken Tiere aus. Ratten vermehren sich schnell und so kam ich auf eine Lebensdauer der Ratten von drei Monaten.
Mit zweieinhalb hab ich lesen gelernt. Pettigrew hat es mir bei gebracht, damit ich auch dann lernen konnte, wenn keiner Zeit hatte. Jetzt stand mir nichts mehr im Weg. Er brachte mir ein paar Bücher, aber Wände waren schon lägst kein Problem mehr für mich. Ich konnte mich frei im Haus bewegen und begann alles zu erkunden. Ich las auch Bücher, die man mir niemals gegeben hätte. Schon ihre bloße Existenz war verboten. Ich lernte neue Worte, wie „Danke“ oder „Bitte“. Es war eine völlig neue Welt für mich. Eine fremde Welt, ja, aber eine überaus interessante.“ Ich machte eine Pause.
„Plötzlich hing ich zwischen zwei Stühlen. Mir gefiel die eine Gruppe, ich gehörte aber per Erbfolge zur anderen. Tja, und dann...“

Ich sah mich unsicher um. Die Augen der Leute waren weit aufgerissen. Sie saßen oder standen um uns herum und lauschten der Geschichte, die in der Form neu für sie war.
„Als ich drei war nahm ER mich erstmals mit auf einen wirklich wichtigen Auftrag. ER sagte mir schon vorher ununterbrochen, dass ER mir nie verzeihen könne, wenn ich das vermassele. ER brachte mich in einen Büroraum im Ministerium. Er schien mir sehr groß zu sein, aber ich glaube, das lag daran, dass ich sehr klein war. Vier Leute saßen da. Sie waren alle mindestens über siebzig. Sie standen mit dem Rücken zur Wand und sahen die Leute, die sie bewachten ängstlich an. ER schickte die Wächter weg. Dann sah ER mich an: Also, sagte er, du hast lange genug an Ratten geübt. Die, ER wies auf die Leute, sind einfach. Deine Aufgabe. ER ging und schloss die Tür hinter sich.
Mir war schlecht. Meine Knie waren weich. Ich verlor sämtliche Farbe aus dem Gesicht und ich war immer blass, weil ich ja nicht raus durfte. Die Vier, es waren alles Frauen, waren noch immer an die Wand gepresst. Sie hatten Angst, vor mir, einem dreijährigen Mädchen. Ich hob die Hand.
Was für eine Strafe gab es auf Ungehorsam? Und wenn ich einfach sagte, dass ich es nicht könnte? Mir war schwindelig und schlecht. Ich war einfach ratlos. Diese Menschen waren vollkommen unschuldig. Sie waren keine Gegner weder für IHN noch für mich, deshalb hatte ER sie ausgesucht. Nicht weil sie Gegner waren, die ER loswerden wollte, sondern weil sie mir zur Übung dienten.
Als ich nach fünf Minuten immer noch keine Anstalten gemacht hatte, wurden die Opfer entspannter. Sie witterten ihre Überlebenschance. Sie sprachen mich an. Sie fragten mich aus. Ich fühlte mich von ihnen verarscht, weil sie mit mir redeten als hätte ich einen Wortschatz eines Elches, nämlich gar keinen. „Bubububuh, kleines Mädchen, was ist denn los, hö?“
Ich zog eine Grimasse, dann sagte ich:
„Die akute Situation ist komplizierter als Sie denken.“
Ihr Gesicht war göttlich. Sie starrten mich an.
„Wenn Sie jetzt glauben,“ begann ich, „dass ich nicht in der Lage dazu bin Sie umzubringen, dann irren Sie sich. Aber es gilt Sie oder ich. „
Auf Ungehorsam galt die Todesstrafe, da machte ich keine Ausnahme. Eine der Frauen ging um den Schreibtisch herum und holte ein Bonbon aus einer Schublade. „Magst Du Sahnekaramell?“
Ich wusste gar nicht was das war und wenn schon, sollte ich so etwas von so welchen annehmen?
Ich starrte auf das Bonbon nicht wissend, was ich damit anfangen sollte. Ich hatte noch nie etwas geschenkt bekommen und hatte ich nicht gelesen, dass die von den anderen „Gut“ waren? Langsam packte ich das Bonbon aus der goldenen Folie aus und steckte es mir in den Mund. Es schmeckte gut. Die vier Frauen standen zusammen und flüsterten, dann drehten sie sich um und sagten:
„Du solltest wirklich tun, was dein Vater sagt.“
Nein, ich wollte nicht, lieber wollte ich selbst sterben.
„Dummes kleines Mädchen,“ sagte die Frau. „Du kannst unser Leben sowieso nicht retten, wenn du es nicht tust, tut es jemand anders. Und sieh, wir haben unser Leben hinter uns. Der Tod ist auch nur eine weitere Reise. Wir sind bereit sie anzutreten. Du solltest dein Leben leben, solange du kannst.“
Ich fing an zu weinen, aber es half nichts. Es war logisch und ich hatte doch keine Wahl. Als ER zurückkam waren sie alle tot. ER lachte. Ich hatte mir die Dose mit den Sahnebonbons genommen und saß auf einem Stuhl sie zu essen. „Kluges Kind,“ sagte ER. „Aber du bist noch nicht fertig. Du willst sie doch nicht hier liegen lassen. Schaff sie weg, vielleicht an den Nordpol?“
Das kostete mich ein Fingerschnipsen.
Die nächsten Nächte war ich wach und als ich danach mal schlief quälten mich Alpträume. Das durfte mir nicht noch mal passieren. So begann mein Betrug. Sie hatten zwei Fehler gemacht, sie hatten mich lesen gelehrt und sie hörten auf mich zu kontrollieren, weil ich die Leichen immer gleich entsorgte.
Also,... die nächsten „Opfer“ waren eine Spur schwerer. ER traute mir viel zu. Es waren ein paar junge Männer. Als ER wieder in den Raum kam waren sie weg. Ich hatte sie irgendwo hinbringen müssen, wo sie aus dem Verkehr gezogen wurden, so dass ER nicht merkte, dass sie noch am Leben waren. Ich arbeitete mit ihnen zusammen. Sie verstanden meinen Plan sofort. Ich brachte sie an einen Ort, den ich mir aus einem der Bücher geholt hatte, Hogwarts. Und zwar einen fast vergessenen Saal im Keller. Die einzige Tür führte direkt in Albust Dumbledors Büro. ER hatte oft von ihn gesprochen. Ich wusste, dass er mir helfen konnte. Ich brachte diese Leute also hierhin. Ich wartete gespannt, doch es kam nie heraus. Das ermutigte mich das immer so zu machen. Das dies so funktionierte erstaunte mich. Ich war wirklich überrascht.“
„Und ich erst mal,“ fuhr Dumbledore fort. „Ich saß vollkommen ahnungslos in meinem Büro, als aus einer Tür, die ich noch nie wirklich beachtet hatte, diese Leute da raus kamen. Sie erzählten mir alles und plötzlich hatten wir einen Verbündeten. Es funktionierte gut. Fast täglich bekamen wir neue Leute aus dem Keller. Nachher waren es nahezu fünfzig. Ein Jahr lang hielt das vertragslose Abkommen. Aber dann wurde ER besiegt, eine Geschichte, die ich sicher niemandem erzählen muss.“ Er strahlte Harry an. „Hagrid schickte ich Harry aus den Trümmern des Hauses seiner Eltern zu ziehen, Snape schickte ich nach Sarah in den Trümmern SEINER Villa zu suchen. Aber Snape kam mit leeren Händen zurück.“
„SIE war nicht da gewesen. Ich hatte überall gesucht,“ sagte Snape.
„Ich war ja nicht dumm und warte in den Trümmern bis jemand kommt mich zu retten. Als ich merkte, dass irgendetwas nicht stimmte, legte ich das Buch weg, das ich gerade gelesen hatte und konzentrierte mich auf alles Ungewöhnliche. Es rettete mir wohl das Leben, denn in dem Moment stürzte das ganze Haus zusammen. Kein Wunder, es war mit SEINER Magie gebaut und ging mit IHM unter. Es gelang mir mein eigenes Zimmer vor dem Zusammenbruch zu schützen, aber durch die Tür kam ich nicht mehr raus. Ich begann zu überlegen, was zu tun wäre. Sicher würde bald die Polizei kommen und mich raus holen, doch was würden sie mit mir machen. Ich hatte jemanden umgebracht und gehörte zu den Feinden. Ich hatte davon gelesen, was sie mit Bösen machten. Ich wollte nicht nach Askaban. Nun ich hatte nichts von Strafunmüdigkeit gehört und hatte wirklich Angst.
Weg! Aber wo hin? Ich wollte nicht zu den Leuten, die ich so kannte. Sie waren alle böse und außerdem hatten sie Angst vor mir. Ich konnte nicht bleiben und ich konnte nicht weg. Es gab nur einen Ort den ich aufsuchen konnte, einen den ich gut kannte, obwohl ich niemals da gewesen war...“
„Ich machte mir wirklich Sorgen um sie,“ warf Dumbledore ein. „Wenn irgendwer sie mitgenommen hatte. Nicht auszudenken, was passieren könnte.“
„Nun ich konnte sehr wohl auf mich selbst aufpassen, Albust!“
„Durchaus, ja, und das fiel mir auch sehr schnell wieder ein. Ich saß abends als alle anderen vernünftigen Menschen feierten am Schreibtisch und überlegte, was jetzt alles zu tun sei. Ich muss sagen es traf mich wie der Schlag als mir der einzige Ort einfiel an dem ich noch nicht gesucht hatte und noch dazu war er der Wahrscheinlichste. Ich ging also sofort hier herunter. Es war spät in der Nacht und der Saal war dunkel, denn alle, die hier gelebt hatten, waren zu Hause. Ich entzündete also erst einmal alle Kerzen und da sah ich sie auch schon, ein kleines schwarzes Häufchen. Sie saß mitten im Saal auf dem Boden. Als sie das Licht sah flüchtete sie hinter eine Säule.
Nun, ich muss sagen ich war unsicher. Ich hatte keine Ahnung, wie ich mit ihr umgehen sollte. Ich wollte sie schließlich nicht verschrecken.“
„Ich hatte furchtbare Angst. Ich hatte gelesen er habe ein Herz aus Gold, aber was ist ein Herz aus Gold. Ich konnte mir nichts darunter vorstellen.
Niemand war jemals wirklich nett zu mir gewesen. Die meisten netten Leute, die ich kennen gelernt hatte, waren glücklich gewesen, dass ich sie nicht umbrachte. Es wäre glaube ich egal, was er gesagt hätte, ich hätte angefangen zu weinen, das hatte ich sowieso die ganze Zeit getan.“
„Ich hatte mich in die Mitte des Raumes gestellt und sah mich um. Ich hatte keine Ahnung, wo genau sie hingelaufen war. Ich war nervös. Wenn sie Panik bekam, könnte sie sich und wohl auch noch mir etwas tun. Bei Magie weiß man nie, wie sie sich verhält, wenn es brenzlig wird.“
„Er tat wohl das einzige, was meine Angst beruhigte und meine Neugierde weckte. Er fing an eine einfache Melodie zu pfeifen.“
„Es war die erste, die mir in den Sinn kam. Einfach, aber fröhlich.“
„Ich merkte auf. Was war das? Musik war etwas, was ich nicht kannte, oder nur in geschriebener Form. Es klang - schön. Und vor allen Dingen nicht bedrohlich. Ich lauschte aufmerksam. Die Melodie war einfach und schon bald hatte ich den Dreh raus. Es gefiel mir.“
„Ich hielt für einen Moment inne. Hatte ich richtig gehört? Ich schmunzelte und fing wieder an zu pfeifen. Ein dünnes Stimmchen hatte sich zu meinem Pfeifen gesellt. Sie summte die Melodie mit. Gleichzeitig sankt ihre Aufmerksamkeit, so war sie darauf konzentriert die richtigen Töne zu finden. Ich fand heraus hinter welcher Säule sie saß und ging um die Säule herum. Sie hatte den Blick auf ihre Hände gerichtet. Tränen liefen ihr über die Wangen. Ich hockte mich vor sie, um auf einer Höhe zu sein, damit ich sie nicht von oben herab behandeln konnte.“
„Ich kannte dieses Gebären. Alle „Guten“ hatten sich so verhalten. Sie hatten sich zu mir herab gebeugt und dann hatten sie angefangen mich zu behandeln, als hätte ich keine Ahnung, keine Bildung und kaum Verstand. Wenn er gesagt hätte: Na, du, kleines Buhbuh Bärchen, was ist den los, he?
Ich glaube ich hätte ihm eine geknallt.
Er sagte aber nicht so etwas, er sagte: „Aha, das ist also die junge Dame, die meine unsichtbare Verbündtete ist.“ Ich weiß bis heute nicht was er mit „unsichtbar“ gemeint hatte, aber es wirkte trotzdem. Ich sah auf. Er lächelte. Plötzlich verflog meine Angst und machte der Neugierde Platz. Wie ging das eigentlich mit diesem „Lächeln“.“
„Sie beugte sich vor und kam auf allen vieren auf mich zu. Ich wagte nicht zu atmen aus Angst sie zu verscheuchen. Sie hob die Hand zu meinem Gesicht und betastete es. Die linke Wange, die rechte, die Augen.“
„Man musste die Mundwinkel nach oben ziehen. Das ging mit einem Muskel. Dann konnte man die Zähne nicht mehr bedecken, sie waren also zu sehen. Aber genauso wichtig waren die Augen. Sie verengten sich zu Schlitzen.“
„Während sie mein Gesicht betastete, verzog sie ihres, um nachzuahmen, was sie sah. Es sah hinreißend aus. Aber eben auch auf eine eigene Weise überaus komisch. Es war der verzweifelte Versuch zu lächeln. Irgendwann konnte ich mich nicht mehr beherrschen und musste lachen.“
„Das war nicht abgemacht gewesen. Das er jetzt plötzlich Geräusche von sich gab beunruhigte mich.“
„Sie wich ein wenig fort von mir, merkte aber bald, dass ihr gar keine Gefahr drohte durch mein Lachen.“
„Diese scheppernden Geräusche gefielen mir nicht. Wie so etwas ging wagte ich mir gar nicht aus zu malen. Sicher tat es weh. Der Bauch bewegte sich so komisch, man bekam nicht richtig Luft, vielleicht würde er ersticken. War ich dann Schuld, wenn er starb? Nun zumindest tat es mir nicht weh. Auch schon mal ein Fortschritt. Ich krabbelte also wieder ein Stück auf ihn zu und hielt ihm dem Mund zu, damit er aufhörte.“
„Ich hörte auf zu lachen. Dann sagte sie zum ersten Mal etwas. Sie hatte die Stimme und Aussprache eines kleinen Kindes, aber die Wortwahl wollte nicht damit zusammen passen: Hör auf ßu hußten, ßonst erßtickßt Du noch. Ich hätte schon wieder lachen können, doch das verkniff ich mir.
Sie müssen ja furchtbaren Hunger haben, Milady. Wie wär’s denn mit einem kleinen Imbiss?“
„Ja, doch. Ich musste zugeben, ich war schon halb verhungert. Die Ereignisse der letzte acht Stunden hatte mich vergessen lassen, dass mein Frühstück und mein Mittagessen ausgefallen waren. Er war aufgestanden. Ich nahm seine Hand und wir verließen den Saal und ich muss betonen, dass ich ihn für die nächsten sechszehn Jahre nicht betreten habe.“

„Die nächsten drei Monate blieb sie bei uns. Ich muss sagen sie blühte regelrecht auf.“
„Als Albust mit ihr ankam schlug ich die Hände über dem Kopf zusammen,“ mischte sich Minerva ein. „Als erstes bekam sie ein gründliches Bad. Ihre Haare waren nicht schwarz, sondern dreckig und ihre Augen waren nicht schwarz, sondern schillerten in allen möglichen Farben. Sie hatten nur schwarz ausgesehen, weil sie ihr leben im Dunkeln verbracht hatte und ihre Pupillen sich geweitet hatten. Sie wurde zu einem richtigen kleinen Sonnenschein.“
„Sie war fröhlich und frech, sie lernte zu spielen und zu lachen.“ Sagte Albust mit den Gedanken weit entfernt in der Vergangenheit. „Ich muss sagen sie brachte auf eine überaus erfrischende Art uns Weise Leben in den Schulalltag. Doch mit dem Schulbeginn wurde mir klar, dass sie nicht hier bleiben konnte. Was, wenn irgendwer heraus fand wer sie war? Es würde nur Ärger geben. Ich hatte nicht die Zeit auf sie aufzupassen und ich kannte auch niemanden, der sie hatte.“
„Wir hatten überlegt sie den Weasleys anzudrehen, weil sie ja oft mit Charlie gespielt hatte, doch die hatten Kinder genug.“
„Sie hatte keine lebenden Verwandten, zumindest keine die von ihr wussten, also was tun? Sie durfte nicht in einem Waisenhaus landen, wo sie keiner genau im Auge behielt. Ihre Entwicklung und ihr Leben war zu wichtig. Nicht zuletzt war ihr Vater in einem Waisenhaus zu einem Mörder erzogen worden, wenn auch indirekt.
Vielleicht wäre es sogar gut sie ganz aus dem Land zu bringen. Im Ausland würde keiner heraus finden wer sie wirklich war. Allerdings musste es ein Land mit guter Zaubererinfrastruktur sein. Nun, das war in vielen europäischen und asiatischen Ländern der Fall. In Amerika, das ich favorisierte, weil man dort auch Englisch spricht, gibt es zwar viel Magie, aber wenig Zauberer, weil ja das Land bevölkert ist mit Zuwanderern und Flüchtlingen, was Zauberer ja nicht nötig hatten. Dort müssen Muggel gegen Dämonen kämpfen und das FBI hat eigene Akten für solche Fälle. Ich konnte denen doch nicht ein Kind geben, das unter Umständen ziemlich gefährlich werden könnte. Nun, es war klar, dass das irgendwie auf Deutschland, auf Mülheim an der Ruhr hinaus laufen würde. Aber In dieser aufgeklärten Stadt wollte doch niemand ein englisches Waisenkind nehmen, das mit Voldemorts Fall Waise wurde. Das stank doch geradezu nach einem Kind aus Voldemorts Gefolgschaft. Allerdings traute niemand diesem kleinen Kind mit den schillernden Augen zu Voldemorts Tochter zu sein. In den Zeitungen stand schließlich SIE sei tot. Zauberer fanden wir nicht, aber was sprach dagegen sie zu Muggeln zu geben. Nun wäre es sinnvoll, wenn sie nichts von der Existenz von Zauberern wüssten. Es gibt aber in Mülheim nur drei Familien, die gar nichts wissen, außer ein paar Zugereister und der Asylanten. Die erste Familie war so arm, dass man ihr so etwas nicht zumuten konnte. Eine weitere war uns auf Anhieb unsympathisch und den Aldi-Brüdern wollten wir das auch nicht zumuten.
Nun, als ich redete mit dem Minister und er gab mir einem ganz passablen Tipp. Eine Hexe, die sich von der Zauberei abgewendet hatte, weil sie einen Muggel heiratete und nun als Hausfrau und Mutter, um den zweijährigen Sohn kümmerte. Sie hatte Sozialpädagogik studiert. Ideal, will man meinen, doch wie dreht man irgendwem ein Kind an. Es ging einfacher, als ich dachte, wünschte sich die Frau doch nichts mehr als eine Tochter. So gaben wir sie schweren Herzens ab.“
„Obwohl ich damit eigentlich nicht glücklich war musste ich bald feststellen, dass es gar nicht so schlecht war. Deutsch lernte ich schnell und die Vergangenheit verdrängte ich solange bis ich sie vergessen hatte. Das menschliche Gehirn ist zu so etwas in der Lage. Es ging mir gut.“
„Die Zeit verstrich und die Zeiten des Wohlstandes verdrängten die Erinnerungen an das Mädchen. Die Behörden hatten den Fall längst begraben. Auch ich brach meinen Kontakt ab, denn sie lebte mittlerweile so konsequent ohne Magie, dass sie keiner Aufmerksamkeit mehr bedurfte. Keiner dachte mehr daran, dass es für das Mädchen langsam Zeit wurde auf eine Schule für Zauberei zu gehen. Sie selbst am wenigsten. Sie hatte das ganze so gründlich verdrängt, dass sie sich schon für einem Muggel hielt. So interessierte es auch niemanden, dass sie wie ein x-beliebiger Muggel auf eine gewöhnliche Schule ging.“
„Nun, natürlich passierten mir manchmal äußerst komische Sachen, aber nichts was ich nicht getrost auf meine blühende Fantasie schieben konnte. Dass ich zum Beispiel beim Reiten weder Schenkeldruck noch Zügel benutzte, weil das Tier mich auch so verstand, lag natürlich daran, dass das blöde Schulpferd den Weg kannte.
Der Bauer auf dem Bauernhof wollte mir eines der kleinen Ferkel schenken, weil ich seine Gedanken manipuliert hatte, sondern, weil ihn meine Argumente überzeugt hatten.
Solche Dinge halt. Immer fand ich irgendeine Ausrede und Erklärung dafür. Mit zunehmenden Alter fiel mir das immer leichter. Ich erklärte selbst Dinge bei denen meinen Eltern die Erklärungen ausgingen. Zunehmend erklärte ich alles mit der Chaostheorie. Reiner Zufall, dass uns innerhalb von drei Tagen zwei verwaiste Igel zuliefen, sich vor unsere Türe setzte und um Einlass baten, damit sie über den Winter kamen. War wahrscheinlich schon genetisch einprogrammiert, dass Igel, die zu klein sind den Winter zu überleben sich vor hell erleuchtete Fenster setzten und traurig gucken. War natürlich Selektions- mäßig vorteilhaft. Im schönen warmen Keller durchfüttern lassen - da hatte man den draußen gebliebenen Verwandten schon einiges voraus.
Nun, ja. Lange Rede - kurzer Sinn. Ich hatte gelernt mich in einer Welt zurecht zu finden in der es auf fast jede Frage eine Antwort gab und die Fragen, die noch offen waren wollte ich beantworten.
Doch wie das immer so ist musste ich feststellen, dass doch mehr Fragen offen waren, als man in einem Menschenleben beantworten kann. Zu dem kam es dazu, dass ich plötzlich wichtigere Probleme zu lösen hatte. Fragen und Rätsel, die viel näher lagen als Relativitätstheorie und Quantenphysik. Dinge, die mich betrafen, meine Herkunft, meine Begabung und diese eigenartigen Dinge, die mir so plötzlich zustießen.
Und es fing alles so harmlos an.

Als ich an der Schule aus dem Wagen stieg, wurde mir so schlecht, dass ich nur mit viel Mühe mein Frühstück daran hindern konnte frische Luft zu schnappen. Irgendwie brachte ich aber das Kunststück fertig mich so unauffällig zu verhalten, dass niemanden etwas auffiel, doch so sollte das nicht weiter gehen.
Es war nicht gut. Irgendetwas braute sich zusammen und die Vorahnung raubte mir fast die Luft.
Ich konnte nicht anders ich musste mich hinsetzen. Auf die erste Fensterbank, die ich sah setzte ich mich hin. Ich konnte keinen Schritt mehr gehen. Mein Kreislauf schien total im Keller zu sein. Mir war jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen. Alex blieb stehen und sah mich mitleidig an.
Alles OK?
Die Frage war doof, aber sich bekundete so aufrichtiges Mitleid, dass ich die bissige Antwort, die mir auf der Zunge lag runterschluckte.
Geht schon, log ich. Tatsächlich war es nicht mehr so schlimm, wie vorher. Ich konnte zumindest gehen ohne, dass mir schlecht wurde.
Ich stand also auf und folgte Alex in die eigentlichen Räume der Schule, also heraus aus der Eingangshalle in der wir uns jetzt befanden. Nach wie vor wallte die Übelkeit in mir. Rauf und runter, wie ein Aufzug. Bis zum Vertretungsplan der Oberstufe, der einigenartiger Weise immer noch Schwarzes Brett hieß obwohl ihn schon längst jemand hellblau angestrichen hatte, schaffte ich es sogar ein Lächeln hinzubekommen. Es war mehr Grimasse, als Lächeln, aber es überzeugte Alex wohl trotzdem, denn sie sah mich nicht mehr so besorgt an. Zwei Unterrichtsstunden passierte nichts aufregenderes mehr als, dass sich tatsächlich jemand erlaubt hatte seine Deutschhausaufgaben zu vergessen, was die Deutschlehrerin zu einem ungepflegten Wutausbruch bewegte. Dummerweise war ich diese Person. Allerdings musste der ganze Kurs darunter leiden. Sie fing wohl an, mir ein paar passende Worte zu sagen, ging dann aber schnell auf die Arbeitmoral des gesamten Kurses über. Das war so offensichtlich ungerecht, dass ich ein paar Mal ansetzte ihr zu widersprechen, doch sie war so im Eifer des Gefechts, dass sie es mit einer unwilligen Geste wegwischte. Fünf Minuten vor Schluss brummte sie uns eine Unmenge an Hausaufgaben auf, weil wir ja schließlich Schuld daran trugen, dass wir wieder mal nicht gemacht haben.
Nach der Stunde ging ich mit einer Freundin über den Lehrergang in der Absicht trotz des heftigen Regens trocken ins andere Gebäude zu kommen ohne im Keller dem Schimmelpilz Guten Tag sagen zu müssen. Es war voll wie immer.
Etwas veränderte sich. Ich blieb so plötzlich stehen, dass die nachfolgenden Leute erschrocken aufliefen. Das Geodreieck eine Mathelehrers stach mir in die Rippen. Ich bemerkte es kaum. Meine Augen schweiften in die Ferne. Hinter mir beschwerten sich die ersten, dass es nicht weiterging. Im gutgeregeltem Rechtsverkehr des Gangs war es unmöglich auszuweichen und das Hindernis zu dem ich geworden war zu umrunden.
Da war sie wieder diese Übelkeit, gemischt mit einer ordentlichen Portion Schwindelgefühl, aber da war noch etwas. Etwas das mich veranlasste jeden Muskel zu spannen. Ich spürte wie sich mein Puls erhöhte, wie mein Blutdruck. Es rauschte in meinen Ohren. Aber sonst war es still. Die Stimmen der mosernden Menschen waren längst verstummt. Sie starrten mich an. Ich nahm sie nur am Rande wahr. Meine Hände begannen zu zittern. Kalter Schweiß brach mir aus. Es ist die Stille vor dem Sturm, das wurde mir klar. Ein dumpfes Dröhnen, damit fing es an. Ein dumpfes Dröhnen, das sich langsam, aber unaufhaltbar näherte. Mein Herz schlug so heftig in meiner Brust, dass ich glaubte es müsse explodieren.
Tu es nicht!
Und dann überrollte mich die Welle. Explodierender Schmerz füllte mein Bewusstsein. Er drückte die Luft aus meinen Lungen. Alles begann sich rasend schnell um mich zu drehen. Schreie drangen an mein Ohr. Ich zog in Betracht, dass es meine eigenen waren, ohne es genau sagen zu können. Rasender Schmerz tobte in jeder Zelle meines Körpers. Die Farben um mich verschwammen zu bloßen Umrissen, die verwischten, weil sie sich immer noch um mich drehten. Ich schloss die Augen und orange rote Flammen explodierten hinter meinen Liedern. Ich spürte wie meine Beine wegknickten. Ich konnte sie nicht daran hindern. Ich fiel. Mein Kopf schlug hart gegen einen Gegenstand von dem ich vermute, dass es die Fensterbank war. Der Schmerz trieb mir endgültig die Tränen in die Augen. Ich schlug die Hände an den Kopf, um dieses hochfrequente Schreien loszuwerden doch es half nichts. Jemand packte mich am Arm offenbar um mir wieder hoch zu helfen, doch ich schlug seinen Arm weg. Ich schrie, diesmal wirklich. Ich wollte mich auf die Seite drehen, doch mein Körper gehorchte meinen Befehlen nicht mehr. Ich bekam Panik. Schwarze Wolken der Bewusstlosigkeit wogten vor meinen Augen. Resigniert gab ich mich ihr hin.
Als ich wieder zu mir kam, sah ich in ein bleiches Gesicht mit vor Schrecken geweiteten Augen.
Sie kommt zu sich! Die Schulleiterin. Es ist alles gut, sagte sie, aber sie glaubte es selbst nicht. Der Krankenwagen ist unterwegs. Du bist nur gefallen.
Nur gefallen? Ich hielt das für einen schlechten Scherz, wahrscheinlich war es das auch. Sie wollte mich beruhigen, das nahm ich ihr nicht übel, sie wollte sich selbst beruhigen, das nahm ich ihr erst recht nicht übel, aber ,nur gefallen´ konnte nicht so verdammt weh tun.
Aber was den Krankenwagen anging behielt sie natürlich recht. Er war in der Tat sehr schnell da.
So fuhren sie mich ins Krankenhaus und ich wurde auf Herz und Nieren geprüft ohne das es zu irgendwelchen Ergebnissen führte.“
„Keine Ergebnisse für sie,“ sagte Dumbledore. „Aber im Mülheimer Zaubereiministerium heulten alle Alarmsirenen. Was diesem Mädchen passiert war musste untersucht werden und fiel in ihren Aufgabenbereich.“
„Sie schickten mir jemanden vom Ministerium und der führte einem Eignungstest bei mir durch.“ Den macht man bei Säuglingen. In jedem Krankenhaus ist eine Hebamme, die Hexe ist, um zu prüfen, ob das Kind magisch ist. Dabei hält die Hebamme ihren Zeigefinger an den Zeigefinger des Kindes. Der Abstand muss dabei ungefähr einen Zentimeter betragen. Wenn das Kind in der Lage ist einen magischen Energieblitz über diese Entfernung zuschlagen, ist für eine Zauberschule geeignet.
“Der arme Kerl, der das machte bekam einen übel schmerzhaften Stromstoß.“ Ich lächelte.
„Er war fertig mit den Nerven, als er ins Ministerium zurückkam. Wie konnten sie ein so begabte Kind übersehen haben? Bis ihnen auffiel, dass sie es absichtlich übersahen. Dennoch,“ Dumbledore unterbrach sich und lächelte mich an. „konnte man ein Kind, dass so viel Energie mit sich herumtrug nicht ohne Ausbildung ins Leben entlassen. Das war eine wandelnde Zeitbombe.“
„Sie diskutierten und diskutierten und diskutierten noch ein bisschen weiter und merkten nicht, dass ich auf dem besten Wege war selbst heraus zu finden, wer ich wirklich war. Nämlich auf einer Kursfahrt nach Finnland. Wir fuhren mit dem Literaturkurs nach Finnland um dort unser episches Theaterstück „Das Verhör des Lukullus“ von Berthold Brecht vorzuführen, auf dem Internationalen Theaterfestival Kusankowski.
Es war eigentlich ein unscheinbarer Tag. Wir haben uns angesehen wo Brecht während seines Exils in Finnland überall gewesen war.
Das Haus in dem er lebte, den Laden in dem er einkaufte, solche Sachen eben. Nun als letztes wollten wir uns den Ort ansehen an dem Brecht unzählige Stunden zugebracht hatte. Er hatte, so erzählte uns unsere Führung, sogar einmal einen Flügel hier hoch gebracht um dort Klavier zu spielen und ein ganzes Konzert abzuhalten. Auf einem Felsen über dem Wald mit einem fantastischen Ausblick, aber das nur am Rande.
Eigentlich komisch wurde es erst als wir wieder runter kamen. Man musste ein wenig klettern. Es war nicht mehr als ein schmaler Trampelpfad erhalten. Wir gingen im Gänsemarsch. Manchmal rutschte jemand aus auf den Moosbewachsenen Steinen. Blaubeeren am Rand sorgten dafür dass wir oft stehen blieben. Sie waren sauer, aber den Versuch waren sie wert. Nun wir kamen nur langsam voran, zumal wir diesen Spaziergang sichtlich genossen. Finnland hat eine wirklich wunderschöne Landschaft. Der Weg wurde breiter und wir konnten zu fünft oder sogar sechst neben einander gehen. Meine Lehrerin ging vorne weg, doch plötzlich blieb sie stehen. Wir liefen an ihr vorbei ohne auf sie zu achten. Doch nach kurzen begriffen wir, warum sie stehen geblieben war. Ein riesiges Wolfsrudel hatte sich uns in den Weg gestellt. Wölfe? Ich konnte es nicht glauben. Schnell trug ich alles zusammen, was ich über Wölfe wusste. Dieses Verhalten war ungewöhnlich. Wölfe greifen nur im äußersten Notfall Menschen an und diese Wölfe machten auch gar nicht den Eindruck als wollten sie angreifen. Sie standen nur da und sahen uns an. Irgendwer neben mir wollte sich umdrehen und wegrennen. Ich erwischte seinen Ärmel und hielt ihn fest: „Bist Du doof? Fragte ich. Willst Du, dass sie der Jagdtrieb überwältigt. Momentan sind sie nur überrascht, aber wenn Du wegrennst bist du eine potenzielle Beute.“ Er blieb stehen.
“Zurück auf den Felsen“, sagte ich. „Aber langsam!“ Alle drehten sich um. Ich blieb stehen.
Erstens wunderte ich mich, dass sie alle sofort reagierten, zweitens meine eigene Gelassenheit und drittens das ungewöhnliche Verhalten der Wölfe.
Es war... unwirklich.
Wie ein verdammt schlechter Scherz.
Als der letzte Schüler verschwunden war, regten sich die Wölfe. Ein großer schwarzer Wolf mit gelben Augen kam auf mich zu. Ich beobachtete ihn genau. Er ging langsam. Sein Schwanz wedelte zwar, doch irgendwo zwischen seinen Beinen. Seine Ohren drehten sich nervös. Er hielt den Kopf gesengt. Er hatte Angst. Vor mir? Plötzlich hob er den Kopf. Er stieß ein aufforderndes Bellen aus, drehte sich um und lief weg. Nach ein paar Metern hielt er an und sah sich zu mir um. Ich folgte ihm widerstrebend. Die Wölfe fingen an zu rennen. Ich hatte Mühe ihnen zu folgen. Der Wald wurde dichter. Dornengestrüpp zerkratzte mir die Beine. Es wurde dunkel, das lag an den dichten Baumkronen über mir. Immer noch rannte ich. Zwischendurch mussten wir anhalten, weil ich kein Luft mehr bekam. Schließlich führten sie mich auf eine Lichtung. Ein großer umgestürzter Baum lag in der Mitte der Lichtung. Die Wölfe führten mich an einen Ast, der quer über einer kleinen Gestalt lag. Ich wusste damals nicht was das war, aber es war mir klar, dass ich ihm helfen musste. Ich hob den Ast, er war nicht sehr schwer, und befreite den kleinen Wichtel. Er bedankte sich mit einer Verbeugung, trat auf einen der Wölfe zu und saß auf. Er winkte zum Abschied und verschwand mit den Wölfen im Wald. Tja, da stand ich nun. Mitten im Wald, Mutterseelen allein, keine Ahnung wo genau, im einem fremden Land, dessen Sprache ich noch nicht mal sprach, um nicht zu sagen die Situation war ziemlich doof. Das wurde mir doch unheimlich.
Ich überlegte mit wachsender Panik, was jetzt zu tun sei. Ich wusste noch nicht mal zu raten aus welcher Richtung ich gekommen war. Im Wald würde ich mich wahrscheinlich hoffnungslos verirren. Man würde doch nach mir suchen und da ist es wahrscheinlich am besten zu bleiben, wo ich war. Mit einem Hubschrauber könnte man mich ja gut sehen. Ich setzte mich also auf den Baum und wartete. Fünf Minuten, zehn, fünfzehn, so schnell konnte das nicht gehen, das war mir klar, zwanzig, fünfundzwanzig, dreißig, fünfundvierzig, sie mussten erst nach Hause, dann die Polizei rufen, sechzig, Die Polizei würde erst in der Nähe suchen, dann etwas weiter, anderthalb Stunden, der Hubschrauber war bestimmt nicht in der Stadt, also musste er schon gerufen werden, zwei Stunden. Ich war ohnehin nervös gewesen. Ich konnte das, was kam nicht mehr kontrollieren.“
„Eine verängstigte junge Dame, die mit zwei vollkommen unerwartet auftauchenden Felsentrollen konfrontiert wird, reagiert schon in normalem Fall völlig unkontrolliert, aber wenn man dann auch noch zu viel Kraft und zu wenig Kontrolle hat, haut das nicht nur die Felsentrolle um sondern auch einen selbst. In ihrer Panik versuchte sie sich gegen die heranstürmenden Trolle zu wehren und die versiegte Quelle, der Magie in ihr riss durch die plötzliche Konfrontierung gleich mehrer magischer Eindrücke auf und gab Energie frei, die sich seit fast vierzehn Jahren nicht mehr entladen hatten. Ich denke die Felsentrolle sind irgendwo am Nordpol aufgewacht, mit einem gewaltigen Kater und einem Filmriss. Sarah hatte diese gewaltige Entladung das Bewusstsein geraubt. Natürlich bleibt eine solche Explosion nicht unbemerkt. Man rief mich schon fünf Minuten später zum Unfallort. Die Lichtung war zur Gänze verbrannt. Die erste Reihe Bäume am Waldrand war umgehauen worden. Sie zeigten von der Mitte der Lichtung weg. Schwere Steine waren in die Luft gehoben und weit weg geschleudert worden. In der Mitte der Lichtung lag sie dann und regte sich nicht mehr. Für einen Moment dachte ich sie sei tot, doch dann bewegte sie sich leicht.“
„Als ich aufwachte sah ich in drei Gesichter. Sie standen so um mich herum, dass ich nichts anderes sehen konnte. Das eine Gesicht hatte einen weißen Bart und lächelte mich besorgt an, das Zweite einen grauen Bart, es sah mich deutlich misstrauisch an und das Dritte hatte einen braunen Bart und grinste gutmütig. Dumbledore, Gandalf und Ridculli waren die ersten Zaubere die ich wieder sah, nachdem ich so lange weg gewesen war.
Und dann, nun ja, man sah eben ein, dass ich eine vernünftige Ausbildung brauchte.
Weil ich nicht bereit war für etwas so eigenartiges die Schule abzubrechen, sah ich mir das Ganze erst einmal an. Es gibt im Sauerland eine sehr gute Schule, die auch sofort bereit war mir den Schulbetrieb zu zeigen. Ich ging also ein Wochenende mal dort hin. Es gefiel mir sehr gut, das muss ich zugeben. Es war neu, es war aufregend, es war schon toll, doch waren die Schüler ja alle jünger als ich und ich muss sagen mir ging die Muffe noch mal fünf Jahre zur Schule zugehen und wahrscheinlich auch noch vor den zehn Jahre jüngeren Schülern zu versagen. Der Schulleiter verstand das besser als ich gehofft hatte. Ich kam also immer Abends und am Wochenende und genoss Privatunterricht. Ich lernte mäßig bis langsam und der rechte Ehrgeiz wollte nicht aufkommen. Was immer man mir zeigte nichts wollte funktionieren. Ich hatte schon lange aufgegeben und Professor Krankenbart war auch schon so weit, als ich daran verzweifelte einen simplen Schnellwuchszauber durchzuführen. Die Theorie war mir klar, aber es wollte nicht klappen. Die Pflanze wuchs nicht. Ich war wütend schon fast verzweifelt, aber es half nichts. Irgendwann warf ich den Zauberstab in die Ecke, gab Professor Krankenbart die Hand und bin gegangen. Fast einen Monat stieg ich in mein altes Leben wieder ein. Niemand nahm es mir übel. Sie begrüßten meine Entscheidung sogar. Bald lernte ich anstatt Zaubersprüchen, die nichts halfen wieder Biologie, Physik und Mathematik und die Entscheidung gefiel mir. Aber die Entscheidung schien schon lange nicht mehr in meiner Hand zu liegen.

Praktischer Unterricht in Biologie. Alle bekamen eine schöne, große, gesunde Pflanze, nur unsere war klein und kümmerlich. Ich nahm sie mit nach Hause um sie mit etwas Dünger und Liebe gesund zu pflegen, doch es half alles nicht. Sie fing an mir ernsthaft Leid zu tun. Und dann erinnerte ich mich, da war doch so ein Zauber, er war nicht schwer... Ich brauchte nur daran zu denken und ich war sicher die Pflanze wäre schon ein winziges Stück gewachsen. Ich erinnerte mich nicht mehr an den Wortlaut des Spruches und nicht an die Bewegung, die er erforderte, nur noch an das Gefühl, das er hinterließ...
Zwei Tage später war die Pflanze schöner, größer und gesünder als alle anderen. Mein Biolehrer sagte scherzhaft ich hätte sie überdüngt, doch ich wusste es besser.
Am nächsten Morgen saß ich bei Krankenbart im Büro und lächelte. Es ging nicht um den Spruch, es ging nicht um den Stab, es ging um das Gefühl und den Glauben, dass es klappen konnte. Ich hatte es begriffen, worum es wirklich ging.
Ich analysierte das nach meiner Art und bemerkte, dass das etwas mit dem Entfaltungsabstand der Energie Magie zu tun hatte. Ein normaler Zauberer brauchte eine Magie leitende Verlängerung des Arms, ich nicht. Weiß der Teufel warum, ich wollte ihn nicht fragen. Ich brauchte keinen Zauberstab, mein Arm war lang genug. Ich brauchte keine Worte, denn wer die Beschaffenheit der Magie begreift braucht keine Worte. Sie tut auch so was er will. Es war ein gutes Gefühl.
So ging das Ganze natürlich viel schneller. Ich lernte schneller, weil ich mein Gehirn besser beherrschte, ich begriff schneller, weil ich wusste worauf es ankam ich konnte jetzt auch aus Büchern lernen, weil ich keiner zusätzlichen Erklärungen mehr bedurfte. Es war toll.
Die Schulabschlussprüfungen schaffte ich mit Rekordpunktzahl, sowohl die Praxis als auch die Theorie. Ich machte mein Studium an der Unsichtbaren Universität in den Sommerferien und machte die Muggelschule aus Jux und Dollerei fertig. Von ganz unten nach ganz oben in zwei Jahren.“
„Es stand in allen Zeitungen, der ganzen Welt. Sarah konnte sich kaum noch auf die Straße wagen. Sie hat gegen Dämonen gekämpft und Mülheim vor so manchem schwarzen Magier bewart.
Aber die Welt war nicht so klar, wie sie dachte und ich sah mit Ungemach ihrem Treiben zu. Denn ich wusste, warum sie damals zusammengeklappt war.“
„Ich hatte oft seltsame Kopfschmerzen. Manchmal schmerzte mein rechter Unterarm. Ich hatte immer wieder Kreislaufzusammenbrüche. Keiner konnte mir sagen, was das war.“
„Ich saß in einem Eiscafe und beobachtete sie. Eines dieser schrecklichen schwarzen Löcher hatte sich aufgetan und das Ministerium war mal wieder zu langsam. Sarah rettete erst ein kleines Kind aus den Fluten und dann besiegte sie den Strudel. Viele Leute standen umher, Schaulustige, Gelangweilte, Abenteuerlustige. Das Schwarze Loch verschwand auch, aber Sarah war nicht mehr da. Ich stand auf um besser sehen zu können und plötzlich stand sie vor mir. ,Recken Sie den Hals nicht zu sehr. Es könnte passieren, dass der Kopf abfällt, Sie sprach diesen Satz noch zu Ende, doch ich merkte, dass sie zögerte.“
„Ein alter Zauberer mit langem weißem Bart, das war doch nichts besonderes. Aber warum hatte ich das Gefühl diesem Mann mehr zu verdanken, als nur die Deckung, die er mir vor dem Schaulustigen gab.“
„Ich merkte wie sie begriff, langsam, sehr langsam, aber sie begriff.“
„Eine wage Erinnerung, sehr wage, ich will sogar sagen nur eine Ahnung einer Erinnerung war da, ohne das ich sie fassen konnte. Dumbledore, sagte er und reichte mir die Hand, Albust Dumbledore. Sarah, sagte ich. Sarah Kalinowski. Ich weiß, sagte er und erfüllte damit meine Erwartungen in einen billigen Hollywood Wortwechsel. Dumbledore, natürlich hatte ich den Namen schon mal gehört, irgendwo, schon, aber in der Kombination mit dem Gesicht. Ich fasste mich und sagte: ich hatte Dich größer in Erinnerung. Nun, lachte er, du warst kleiner.“
„Ich muss sagen ich war gerührt und ich konnte mich nicht zurückhalten, eigentlich war sie meine Tochter. Ich hab sie in den Arm genommen.“
„Im ersten Moment war ich doch überrascht uns starr wie ein Stock.“
„Das wundert mich nicht“ lachte er. „Es war ein Überfall!“
„Tatsächlich konnte ich mich an vieles erinnern nur, dass es nicht mehr so schlimm aus sah auf die zeitliche Entfernung.“
„Gemeinsam begriffen wir Vieles. Umgekippt war sie als Voldemort dem ersten Menschen nach seinem Fall umbrachte. Seine Magie ist ihre Magie, sie bekam Kopfschmerzen, wenn er sie benutzte. Ihr schmerzender Unterarm rührte von der Tätowierung her, die alle Totesser ruft indem sie schmerzt und alles andere war nicht wirklich erklärlich.“
„Nicht mit dem Zauberstab, sondern mit Gefühlen zaubern.“ Gandalf redete zum ersten mal. „das kam mir so bekannt vor. Aber sein konnte das nicht. Elben waren seit Jahrzehnten nicht mehr vorgekommen. Erst redete ich mit Ridculli. Wir wanderten durch die langen Gänge der Bibliothek und suchte in uralten Geschichtsbüchern. Irgendwo musste doch.... Arwen hatte sich in das Königreich Gondor eingeheiratet. Das war der einzige bekannte Fall in dem sich ein Mensch mit einer Elbe verband. Konnte sie ein direkter Nachfahre diese Geschlechts sein und war ihr Vater das dann auch? Ich zweifelte lange daran, doch auch ich musste letztlich einsehen, dass das wohl der Wahrheit näher kam als wir alle gedacht haben.“
„Der Rest ist Geschichte. Es wurde der Plan geboren, das alte Abkommen wieder arbeiten zu lassen und Voldemort einen neuen, alten Spion und Widersacher wieder einzuschleusen. Ich kehrte zurück zu meinem Vater heuchelte Treue und Ehrgeiz und machte mich vertrauenswürdig. ER glaubte mir und so wurde ich wieder Teil der verhassten Gesellschaft. Diesmal aber alt genug um zu begreifen wie viel von mir abhing und für wie viele ich die letzte Hoffnung wurde. Wenn ich sie hier alle so sehe, lachend beieinander stehen, werden alle Leiden, die ich auf mich nehmen musste verschwindend klein zu dem, was ich gewonnen habe.“
Das ist die Sache mit der Fallhöhe. Wer hoch steht kann tief fallen und wer ganz unten war kann nur noch steigen. So ist das Leben ein ewiges Auf und Ab. Niemand kann sich dem entziehen, noch nicht einmal die goldene Mitte.
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Beitragvon Eileen Prince » Di 01 Nov, 2005 15:35

Hallo! Habt ihr mich vermisst?? :D

Hier kommt das nächste Kapitel!!!
Ich hab ja glaube ich schon gesagt, das die nächsten kapitel etwas langweilig werden! also das könnte langweilig für euch sein viel bla bla aber muss einfach sein! :mrgreen:
Bildet euch selber eine meinung!!


12. Weil das Gute immer siegt

Wir materialisierten in einem großen Saal. Er war mit tausend Kerzenleuchtern erhellt. Zehn riesige Säulen hielten die Decke. Er war ganz in honigfarbenen Marmor gehalten und von irgendwo schien Sonnenlicht hinein. Die Luft war erfüllt von wohltuenden Gerüchen und ein Stimmengewirr drang an meine Ohren. Die Leute hatten die Köpfe gedreht, um zu sehen, wer da kam. Ich kannte sie.
Ich nahm den schwarzen Spitzhut vom Kopf und Snape seufzte erleichtert. Ron und Hermine stürmten los um Harry zu umarmen. Ich ging auf einen Tisch zu und ließ mich auf einen Stuhl fallen. Dumbledore lächelte.
„Es hat also geklappt, ja?“
Ich nickte.
Da wo Harry eben noch stand, hatte sich eine mittelgroße Menschentraube gebildet. Sie umstanden Harry, ihn zu begrüßen und willkommen zu heißen, hier, wo auch immer.
Hagrid, Familie Weasley, viele Lehrer, der Minister für Zauberei. Ich beobachtete amüsiert die verwirrten Gesichter der drei Freunde, die sich plötzlich unter Leuten wiederfanden, die sie verloren glaubten, dann aber wurde es mir zu viel.
„Lasst sie doch erst mal zu Luft kommen,“ lachte ich. „Sie haben doch gar keine Ahnung, wo sie sind. Wir sind Euch wohl einige Antworten schuldig.“
Ich ging auf sie zu und die Leute, die eben noch im Kreis um Harry, Ron und Hermine gestanden hatten, wichen zurück.
„Kommt, setzt Euch wir wollen Euch alles erzählen, was Ihr wissen wollt und müsst.“
„Wo fangen wir nur an?“ fragte Dumbledore.
„Vorne, Albust, vorne,“ lächelte ich.
„Nun gut, vorne.“ Sagte er. „Ihr habt doch keine Angst, oder? Ihr wisst doch, dass ihr hier sicher seid?“ Die Drei nickten.
„Gut, dann fangen wir an. Es ist jetzt schon mehr als einundzwanzig Jahre her. Ich erinnere mich noch gut an diesen Tag, kein schöner Tag, wahrlich nicht. Voldemort und sein Gefolge brannten ein ganzes Dorf nieder im Osten Schottlands. Viel Menschen fanden den Tod, auch Muggel. Das Dorf wurde dem Erdboden gleich gemacht.
Man erzählte sich von einer jungen Hexe, die irgendetwas wusste, was so wichtig war, dass Voldemort nicht wagte sie seinen Leuten zu überlassen, um ihr ihr Geheimnis zu entlocken. Das Geheimnis ist verloren gegangen, aber einen Teil der Geschichte weiß ich zu berichten. Diese Frau war durch Schmerzen und Angst nicht zu beeindrucken. Das war etwas was IHN aus dem Konzept brachte.
Nun hörte ER aber oft genug wie seine Leute dennoch etwas aus so manchem heraus bekamen. Man nahm ihnen ihren Stolz. Und wie konnte man den Stolz einer Frau mehr treffen als durch eine Vergewaltigung.
Ich weiß nicht, ob die junge Frau geredet hat, aber ich weiß, dass er sie aus irgendeinem Grund nicht umbrachte. Und dann kam sie irgendwann an und sagte ihm, dass sie schwanger sei.“
„Er war nicht sehr begeistert, als er das hörte,“ wusste Snape zu berichten. „Er wollte beide sofort umbringen, Mutter und Kind. Aber irgendwer, ich glaube es war Pettigrew, hat ihn davon überzeugt, dass das Kind ihm nützlich sein könne. Ob er sich nicht über einen Sohn freuen würde und so. Na und dann hat ER sie am Leben gelassen.“
„Ich glaubte meinen Ohren nicht zu trauen, als die Nachricht zu mir kam,“ fuhr Albust fort. „ER ein Kind. Insgeheim hoffte ich, es würde ihn zu Vernunft bringen, aber ich sah bald ein, dass das völlig ausgeschlossen war.
Denn dummerweise war das Kind kein Sohn, wie ER es gern gehabt hätte, sondern ein Mädchen. Nun das brachte das Kind wiederum in Gefahr. Gut, das ich Snape darauf angesetzt hatte.“ Er sah Snape wohlwollend an. Der zuckte mit den Schultern und übernahm das Gespräch.
„Es gelang mir IHN davon zu überzeugen, es doch zumindest mal auszuprobieren. Umbringen könne man das Kind immer noch, wenn es nicht SEINEN Ansprüchen genüge. ER ließ sich zwar darauf ein, doch ER konnte, nach eigenen Angaben nicht riskieren, dass die Mutter irgendeinen schlechten Einfluss auf sie hätte. SIE solle schließlich eine anständige Erziehung genießen. ER hat sie umgebracht.“
„Ich befürchtete, dass so etwas geschehen könnte, doch was konnte man schon tun?“ übernahm Albust wieder. „Nun ja, und so wuchs das Kind bei IHM auf. ER hatte keine Ahnung von Kindererziehung, aber ER wusste ja wie ER SEINE Leute erzog. Also machte ER es genauso, mit Angst und Strenge und Schmerzen. Es muss die Hölle gewesen sein.“ Er sah mich mitleidig an. Ich zuckte mit den Schultern.
„Ich kannte es nicht anders. Und so lange ich tat was ER wollte passierte ja meistens auch nicht. Gut, ich war oft Schuld, wenn irgendetwas nicht so klappte wie Er es gern hätte, aber ich hab es überlebt. Man gewöhnt sich an die unmöglichsten Sachen. Nach einer Weile tut es auch nicht mehr so weh.“
„Ich ließ mir von Snape berichten, wie es dem Kind ging und war erschrocken über das, was man mir erzählte. Man hielt sie in einem dunklen Zimmer, das sie nur zu den Mahlzeiten verlassen durfte. Es wundert mich, dass sie nicht ernsthafte seelische Schäden davontrug.“
„Nun, Albust, ich hatte meine Informationsquellen. So ist das nicht. Ich ließ mir erzählen, was ich wissen wollte.“
„Und IHR Wissensdurst war unersättlich. Ich habe noch nie ein Kind gesehen, was in dem Alter schon so schnell lernte.“
„Nun ich war ein ziemlich frühreifes Kind. Mit einem Jahr gab ER mir zum ersten Mal einen Zauberstab in die Hand.“
„Es war erstaunlich, was SIE damit schon konnte,“ sagte Snape. „Das Talent sah man IHR an. Es sprühte IHR förmlich aus den Augen.“
„Da fingen die Probleme an. Ich war immer direkt mit dem Tod in Berührung gekommen. Ich wusste, was das war. ER nahm mich von da an immer mit, wenn ER ging. Ich sah viele Menschen sterben. Ich sah wie ER sich benahm, ich sah die Angst in den Augen seiner Feinde und fasste einen Entschluss: ich wollte nie werden wie ER.
Als ich zwei wurde schenkte ER mir einen Käfig voll mit Ratten. ,Jeden Tag` sagte ER. ,darfst du eine umbringen`. Zu gütig, nicht wahr? Das war das erste Mal, dass ich mit einem Tier sprach. Ich sagte so etwas wie: Is muf daf tun, oder so und sie antworteten mir.
Jeden Tag eine, die Strafe wagte ich mir gar nicht auszumalen, die mich erwartete, wenn ich das nicht tat. Ich suchte mir also immer die ältesten oder kranken Tiere aus. Ratten vermehren sich schnell und so kam ich auf eine Lebensdauer der Ratten von drei Monaten.
Mit zweieinhalb hab ich lesen gelernt. Pettigrew hat es mir bei gebracht, damit ich auch dann lernen konnte, wenn keiner Zeit hatte. Jetzt stand mir nichts mehr im Weg. Er brachte mir ein paar Bücher, aber Wände waren schon lägst kein Problem mehr für mich. Ich konnte mich frei im Haus bewegen und begann alles zu erkunden. Ich las auch Bücher, die man mir niemals gegeben hätte. Schon ihre bloße Existenz war verboten. Ich lernte neue Worte, wie „Danke“ oder „Bitte“. Es war eine völlig neue Welt für mich. Eine fremde Welt, ja, aber eine überaus interessante.“ Ich machte eine Pause.
„Plötzlich hing ich zwischen zwei Stühlen. Mir gefiel die eine Gruppe, ich gehörte aber per Erbfolge zur anderen. Tja, und dann...“

Ich sah mich unsicher um. Die Augen der Leute waren weit aufgerissen. Sie saßen oder standen um uns herum und lauschten der Geschichte, die in der Form neu für sie war.
„Als ich drei war nahm ER mich erstmals mit auf einen wirklich wichtigen Auftrag. ER sagte mir schon vorher ununterbrochen, dass ER mir nie verzeihen könne, wenn ich das vermassele. ER brachte mich in einen Büroraum im Ministerium. Er schien mir sehr groß zu sein, aber ich glaube, das lag daran, dass ich sehr klein war. Vier Leute saßen da. Sie waren alle mindestens über siebzig. Sie standen mit dem Rücken zur Wand und sahen die Leute, die sie bewachten ängstlich an. ER schickte die Wächter weg. Dann sah ER mich an: Also, sagte er, du hast lange genug an Ratten geübt. Die, ER wies auf die Leute, sind einfach. Deine Aufgabe. ER ging und schloss die Tür hinter sich.
Mir war schlecht. Meine Knie waren weich. Ich verlor sämtliche Farbe aus dem Gesicht und ich war immer blass, weil ich ja nicht raus durfte. Die Vier, es waren alles Frauen, waren noch immer an die Wand gepresst. Sie hatten Angst, vor mir, einem dreijährigen Mädchen. Ich hob die Hand.
Was für eine Strafe gab es auf Ungehorsam? Und wenn ich einfach sagte, dass ich es nicht könnte? Mir war schwindelig und schlecht. Ich war einfach ratlos. Diese Menschen waren vollkommen unschuldig. Sie waren keine Gegner weder für IHN noch für mich, deshalb hatte ER sie ausgesucht. Nicht weil sie Gegner waren, die ER loswerden wollte, sondern weil sie mir zur Übung dienten.
Als ich nach fünf Minuten immer noch keine Anstalten gemacht hatte, wurden die Opfer entspannter. Sie witterten ihre Überlebenschance. Sie sprachen mich an. Sie fragten mich aus. Ich fühlte mich von ihnen verarscht, weil sie mit mir redeten als hätte ich einen Wortschatz eines Elches, nämlich gar keinen. „Bubububuh, kleines Mädchen, was ist denn los, hö?“
Ich zog eine Grimasse, dann sagte ich:
„Die akute Situation ist komplizierter als Sie denken.“
Ihr Gesicht war göttlich. Sie starrten mich an.
„Wenn Sie jetzt glauben,“ begann ich, „dass ich nicht in der Lage dazu bin Sie umzubringen, dann irren Sie sich. Aber es gilt Sie oder ich. „
Auf Ungehorsam galt die Todesstrafe, da machte ich keine Ausnahme. Eine der Frauen ging um den Schreibtisch herum und holte ein Bonbon aus einer Schublade. „Magst Du Sahnekaramell?“
Ich wusste gar nicht was das war und wenn schon, sollte ich so etwas von so welchen annehmen?
Ich starrte auf das Bonbon nicht wissend, was ich damit anfangen sollte. Ich hatte noch nie etwas geschenkt bekommen und hatte ich nicht gelesen, dass die von den anderen „Gut“ waren? Langsam packte ich das Bonbon aus der goldenen Folie aus und steckte es mir in den Mund. Es schmeckte gut. Die vier Frauen standen zusammen und flüsterten, dann drehten sie sich um und sagten:
„Du solltest wirklich tun, was dein Vater sagt.“
Nein, ich wollte nicht, lieber wollte ich selbst sterben.
„Dummes kleines Mädchen,“ sagte die Frau. „Du kannst unser Leben sowieso nicht retten, wenn du es nicht tust, tut es jemand anders. Und sieh, wir haben unser Leben hinter uns. Der Tod ist auch nur eine weitere Reise. Wir sind bereit sie anzutreten. Du solltest dein Leben leben, solange du kannst.“
Ich fing an zu weinen, aber es half nichts. Es war logisch und ich hatte doch keine Wahl. Als ER zurückkam waren sie alle tot. ER lachte. Ich hatte mir die Dose mit den Sahnebonbons genommen und saß auf einem Stuhl sie zu essen. „Kluges Kind,“ sagte ER. „Aber du bist noch nicht fertig. Du willst sie doch nicht hier liegen lassen. Schaff sie weg, vielleicht an den Nordpol?“
Das kostete mich ein Fingerschnipsen.
Die nächsten Nächte war ich wach und als ich danach mal schlief quälten mich Alpträume. Das durfte mir nicht noch mal passieren. So begann mein Betrug. Sie hatten zwei Fehler gemacht, sie hatten mich lesen gelehrt und sie hörten auf mich zu kontrollieren, weil ich die Leichen immer gleich entsorgte.
Also,... die nächsten „Opfer“ waren eine Spur schwerer. ER traute mir viel zu. Es waren ein paar junge Männer. Als ER wieder in den Raum kam waren sie weg. Ich hatte sie irgendwo hinbringen müssen, wo sie aus dem Verkehr gezogen wurden, so dass ER nicht merkte, dass sie noch am Leben waren. Ich arbeitete mit ihnen zusammen. Sie verstanden meinen Plan sofort. Ich brachte sie an einen Ort, den ich mir aus einem der Bücher geholt hatte, Hogwarts. Und zwar einen fast vergessenen Saal im Keller. Die einzige Tür führte direkt in Albust Dumbledors Büro. ER hatte oft von ihn gesprochen. Ich wusste, dass er mir helfen konnte. Ich brachte diese Leute also hierhin. Ich wartete gespannt, doch es kam nie heraus. Das ermutigte mich das immer so zu machen. Das dies so funktionierte erstaunte mich. Ich war wirklich überrascht.“
„Und ich erst mal,“ fuhr Dumbledore fort. „Ich saß vollkommen ahnungslos in meinem Büro, als aus einer Tür, die ich noch nie wirklich beachtet hatte, diese Leute da raus kamen. Sie erzählten mir alles und plötzlich hatten wir einen Verbündeten. Es funktionierte gut. Fast täglich bekamen wir neue Leute aus dem Keller. Nachher waren es nahezu fünfzig. Ein Jahr lang hielt das vertragslose Abkommen. Aber dann wurde ER besiegt, eine Geschichte, die ich sicher niemandem erzählen muss.“ Er strahlte Harry an. „Hagrid schickte ich Harry aus den Trümmern des Hauses seiner Eltern zu ziehen, Snape schickte ich nach Sarah in den Trümmern SEINER Villa zu suchen. Aber Snape kam mit leeren Händen zurück.“
„SIE war nicht da gewesen. Ich hatte überall gesucht,“ sagte Snape.
„Ich war ja nicht dumm und warte in den Trümmern bis jemand kommt mich zu retten. Als ich merkte, dass irgendetwas nicht stimmte, legte ich das Buch weg, das ich gerade gelesen hatte und konzentrierte mich auf alles Ungewöhnliche. Es rettete mir wohl das Leben, denn in dem Moment stürzte das ganze Haus zusammen. Kein Wunder, es war mit SEINER Magie gebaut und ging mit IHM unter. Es gelang mir mein eigenes Zimmer vor dem Zusammenbruch zu schützen, aber durch die Tür kam ich nicht mehr raus. Ich begann zu überlegen, was zu tun wäre. Sicher würde bald die Polizei kommen und mich raus holen, doch was würden sie mit mir machen. Ich hatte jemanden umgebracht und gehörte zu den Feinden. Ich hatte davon gelesen, was sie mit Bösen machten. Ich wollte nicht nach Askaban. Nun ich hatte nichts von Strafunmüdigkeit gehört und hatte wirklich Angst.
Weg! Aber wo hin? Ich wollte nicht zu den Leuten, die ich so kannte. Sie waren alle böse und außerdem hatten sie Angst vor mir. Ich konnte nicht bleiben und ich konnte nicht weg. Es gab nur einen Ort den ich aufsuchen konnte, einen den ich gut kannte, obwohl ich niemals da gewesen war...“
„Ich machte mir wirklich Sorgen um sie,“ warf Dumbledore ein. „Wenn irgendwer sie mitgenommen hatte. Nicht auszudenken, was passieren könnte.“
„Nun ich konnte sehr wohl auf mich selbst aufpassen, Albust!“
„Durchaus, ja, und das fiel mir auch sehr schnell wieder ein. Ich saß abends als alle anderen vernünftigen Menschen feierten am Schreibtisch und überlegte, was jetzt alles zu tun sei. Ich muss sagen es traf mich wie der Schlag als mir der einzige Ort einfiel an dem ich noch nicht gesucht hatte und noch dazu war er der Wahrscheinlichste. Ich ging also sofort hier herunter. Es war spät in der Nacht und der Saal war dunkel, denn alle, die hier gelebt hatten, waren zu Hause. Ich entzündete also erst einmal alle Kerzen und da sah ich sie auch schon, ein kleines schwarzes Häufchen. Sie saß mitten im Saal auf dem Boden. Als sie das Licht sah flüchtete sie hinter eine Säule.
Nun, ich muss sagen ich war unsicher. Ich hatte keine Ahnung, wie ich mit ihr umgehen sollte. Ich wollte sie schließlich nicht verschrecken.“
„Ich hatte furchtbare Angst. Ich hatte gelesen er habe ein Herz aus Gold, aber was ist ein Herz aus Gold. Ich konnte mir nichts darunter vorstellen.
Niemand war jemals wirklich nett zu mir gewesen. Die meisten netten Leute, die ich kennen gelernt hatte, waren glücklich gewesen, dass ich sie nicht umbrachte. Es wäre glaube ich egal, was er gesagt hätte, ich hätte angefangen zu weinen, das hatte ich sowieso die ganze Zeit getan.“
„Ich hatte mich in die Mitte des Raumes gestellt und sah mich um. Ich hatte keine Ahnung, wo genau sie hingelaufen war. Ich war nervös. Wenn sie Panik bekam, könnte sie sich und wohl auch noch mir etwas tun. Bei Magie weiß man nie, wie sie sich verhält, wenn es brenzlig wird.“
„Er tat wohl das einzige, was meine Angst beruhigte und meine Neugierde weckte. Er fing an eine einfache Melodie zu pfeifen.“
„Es war die erste, die mir in den Sinn kam. Einfach, aber fröhlich.“
„Ich merkte auf. Was war das? Musik war etwas, was ich nicht kannte, oder nur in geschriebener Form. Es klang - schön. Und vor allen Dingen nicht bedrohlich. Ich lauschte aufmerksam. Die Melodie war einfach und schon bald hatte ich den Dreh raus. Es gefiel mir.“
„Ich hielt für einen Moment inne. Hatte ich richtig gehört? Ich schmunzelte und fing wieder an zu pfeifen. Ein dünnes Stimmchen hatte sich zu meinem Pfeifen gesellt. Sie summte die Melodie mit. Gleichzeitig sankt ihre Aufmerksamkeit, so war sie darauf konzentriert die richtigen Töne zu finden. Ich fand heraus hinter welcher Säule sie saß und ging um die Säule herum. Sie hatte den Blick auf ihre Hände gerichtet. Tränen liefen ihr über die Wangen. Ich hockte mich vor sie, um auf einer Höhe zu sein, damit ich sie nicht von oben herab behandeln konnte.“
„Ich kannte dieses Gebären. Alle „Guten“ hatten sich so verhalten. Sie hatten sich zu mir herab gebeugt und dann hatten sie angefangen mich zu behandeln, als hätte ich keine Ahnung, keine Bildung und kaum Verstand. Wenn er gesagt hätte: Na, du, kleines Buhbuh Bärchen, was ist den los, he?
Ich glaube ich hätte ihm eine geknallt.
Er sagte aber nicht so etwas, er sagte: „Aha, das ist also die junge Dame, die meine unsichtbare Verbündtete ist.“ Ich weiß bis heute nicht was er mit „unsichtbar“ gemeint hatte, aber es wirkte trotzdem. Ich sah auf. Er lächelte. Plötzlich verflog meine Angst und machte der Neugierde Platz. Wie ging das eigentlich mit diesem „Lächeln“.“
„Sie beugte sich vor und kam auf allen vieren auf mich zu. Ich wagte nicht zu atmen aus Angst sie zu verscheuchen. Sie hob die Hand zu meinem Gesicht und betastete es. Die linke Wange, die rechte, die Augen.“
„Man musste die Mundwinkel nach oben ziehen. Das ging mit einem Muskel. Dann konnte man die Zähne nicht mehr bedecken, sie waren also zu sehen. Aber genauso wichtig waren die Augen. Sie verengten sich zu Schlitzen.“
„Während sie mein Gesicht betastete, verzog sie ihres, um nachzuahmen, was sie sah. Es sah hinreißend aus. Aber eben auch auf eine eigene Weise überaus komisch. Es war der verzweifelte Versuch zu lächeln. Irgendwann konnte ich mich nicht mehr beherrschen und musste lachen.“
„Das war nicht abgemacht gewesen. Das er jetzt plötzlich Geräusche von sich gab beunruhigte mich.“
„Sie wich ein wenig fort von mir, merkte aber bald, dass ihr gar keine Gefahr drohte durch mein Lachen.“
„Diese scheppernden Geräusche gefielen mir nicht. Wie so etwas ging wagte ich mir gar nicht aus zu malen. Sicher tat es weh. Der Bauch bewegte sich so komisch, man bekam nicht richtig Luft, vielleicht würde er ersticken. War ich dann Schuld, wenn er starb? Nun zumindest tat es mir nicht weh. Auch schon mal ein Fortschritt. Ich krabbelte also wieder ein Stück auf ihn zu und hielt ihm dem Mund zu, damit er aufhörte.“
„Ich hörte auf zu lachen. Dann sagte sie zum ersten Mal etwas. Sie hatte die Stimme und Aussprache eines kleinen Kindes, aber die Wortwahl wollte nicht damit zusammen passen: Hör auf ßu hußten, ßonst erßtickßt Du noch. Ich hätte schon wieder lachen können, doch das verkniff ich mir.
Sie müssen ja furchtbaren Hunger haben, Milady. Wie wär’s denn mit einem kleinen Imbiss?“
„Ja, doch. Ich musste zugeben, ich war schon halb verhungert. Die Ereignisse der letzte acht Stunden hatte mich vergessen lassen, dass mein Frühstück und mein Mittagessen ausgefallen waren. Er war aufgestanden. Ich nahm seine Hand und wir verließen den Saal und ich muss betonen, dass ich ihn für die nächsten sechszehn Jahre nicht betreten habe.“

„Die nächsten drei Monate blieb sie bei uns. Ich muss sagen sie blühte regelrecht auf.“
„Als Albust mit ihr ankam schlug ich die Hände über dem Kopf zusammen,“ mischte sich Minerva ein. „Als erstes bekam sie ein gründliches Bad. Ihre Haare waren nicht schwarz, sondern dreckig und ihre Augen waren nicht schwarz, sondern schillerten in allen möglichen Farben. Sie hatten nur schwarz ausgesehen, weil sie ihr leben im Dunkeln verbracht hatte und ihre Pupillen sich geweitet hatten. Sie wurde zu einem richtigen kleinen Sonnenschein.“
„Sie war fröhlich und frech, sie lernte zu spielen und zu lachen.“ Sagte Albust mit den Gedanken weit entfernt in der Vergangenheit. „Ich muss sagen sie brachte auf eine überaus erfrischende Art uns Weise Leben in den Schulalltag. Doch mit dem Schulbeginn wurde mir klar, dass sie nicht hier bleiben konnte. Was, wenn irgendwer heraus fand wer sie war? Es würde nur Ärger geben. Ich hatte nicht die Zeit auf sie aufzupassen und ich kannte auch niemanden, der sie hatte.“
„Wir hatten überlegt sie den Weasleys anzudrehen, weil sie ja oft mit Charlie gespielt hatte, doch die hatten Kinder genug.“
„Sie hatte keine lebenden Verwandten, zumindest keine die von ihr wussten, also was tun? Sie durfte nicht in einem Waisenhaus landen, wo sie keiner genau im Auge behielt. Ihre Entwicklung und ihr Leben war zu wichtig. Nicht zuletzt war ihr Vater in einem Waisenhaus zu einem Mörder erzogen worden, wenn auch indirekt.
Vielleicht wäre es sogar gut sie ganz aus dem Land zu bringen. Im Ausland würde keiner heraus finden wer sie wirklich war. Allerdings musste es ein Land mit guter Zaubererinfrastruktur sein. Nun, das war in vielen europäischen und asiatischen Ländern der Fall. In Amerika, das ich favorisierte, weil man dort auch Englisch spricht, gibt es zwar viel Magie, aber wenig Zauberer, weil ja das Land bevölkert ist mit Zuwanderern und Flüchtlingen, was Zauberer ja nicht nötig hatten. Dort müssen Muggel gegen Dämonen kämpfen und das FBI hat eigene Akten für solche Fälle. Ich konnte denen doch nicht ein Kind geben, das unter Umständen ziemlich gefährlich werden könnte. Nun, es war klar, dass das irgendwie auf Deutschland, auf Mülheim an der Ruhr hinaus laufen würde. Aber In dieser aufgeklärten Stadt wollte doch niemand ein englisches Waisenkind nehmen, das mit Voldemorts Fall Waise wurde. Das stank doch geradezu nach einem Kind aus Voldemorts Gefolgschaft. Allerdings traute niemand diesem kleinen Kind mit den schillernden Augen zu Voldemorts Tochter zu sein. In den Zeitungen stand schließlich SIE sei tot. Zauberer fanden wir nicht, aber was sprach dagegen sie zu Muggeln zu geben. Nun wäre es sinnvoll, wenn sie nichts von der Existenz von Zauberern wüssten. Es gibt aber in Mülheim nur drei Familien, die gar nichts wissen, außer ein paar Zugereister und der Asylanten. Die erste Familie war so arm, dass man ihr so etwas nicht zumuten konnte. Eine weitere war uns auf Anhieb unsympathisch und den Aldi-Brüdern wollten wir das auch nicht zumuten.
Nun, als ich redete mit dem Minister und er gab mir einem ganz passablen Tipp. Eine Hexe, die sich von der Zauberei abgewendet hatte, weil sie einen Muggel heiratete und nun als Hausfrau und Mutter, um den zweijährigen Sohn kümmerte. Sie hatte Sozialpädagogik studiert. Ideal, will man meinen, doch wie dreht man irgendwem ein Kind an. Es ging einfacher, als ich dachte, wünschte sich die Frau doch nichts mehr als eine Tochter. So gaben wir sie schweren Herzens ab.“
„Obwohl ich damit eigentlich nicht glücklich war musste ich bald feststellen, dass es gar nicht so schlecht war. Deutsch lernte ich schnell und die Vergangenheit verdrängte ich solange bis ich sie vergessen hatte. Das menschliche Gehirn ist zu so etwas in der Lage. Es ging mir gut.“
„Die Zeit verstrich und die Zeiten des Wohlstandes verdrängten die Erinnerungen an das Mädchen. Die Behörden hatten den Fall längst begraben. Auch ich brach meinen Kontakt ab, denn sie lebte mittlerweile so konsequent ohne Magie, dass sie keiner Aufmerksamkeit mehr bedurfte. Keiner dachte mehr daran, dass es für das Mädchen langsam Zeit wurde auf eine Schule für Zauberei zu gehen. Sie selbst am wenigsten. Sie hatte das ganze so gründlich verdrängt, dass sie sich schon für einem Muggel hielt. So interessierte es auch niemanden, dass sie wie ein x-beliebiger Muggel auf eine gewöhnliche Schule ging.“
„Nun, natürlich passierten mir manchmal äußerst komische Sachen, aber nichts was ich nicht getrost auf meine blühende Fantasie schieben konnte. Dass ich zum Beispiel beim Reiten weder Schenkeldruck noch Zügel benutzte, weil das Tier mich auch so verstand, lag natürlich daran, dass das blöde Schulpferd den Weg kannte.
Der Bauer auf dem Bauernhof wollte mir eines der kleinen Ferkel schenken, weil ich seine Gedanken manipuliert hatte, sondern, weil ihn meine Argumente überzeugt hatten.
Solche Dinge halt. Immer fand ich irgendeine Ausrede und Erklärung dafür. Mit zunehmenden Alter fiel mir das immer leichter. Ich erklärte selbst Dinge bei denen meinen Eltern die Erklärungen ausgingen. Zunehmend erklärte ich alles mit der Chaostheorie. Reiner Zufall, dass uns innerhalb von drei Tagen zwei verwaiste Igel zuliefen, sich vor unsere Türe setzte und um Einlass baten, damit sie über den Winter kamen. War wahrscheinlich schon genetisch einprogrammiert, dass Igel, die zu klein sind den Winter zu überleben sich vor hell erleuchtete Fenster setzten und traurig gucken. War natürlich Selektions- mäßig vorteilhaft. Im schönen warmen Keller durchfüttern lassen - da hatte man den draußen gebliebenen Verwandten schon einiges voraus.
Nun, ja. Lange Rede - kurzer Sinn. Ich hatte gelernt mich in einer Welt zurecht zu finden in der es auf fast jede Frage eine Antwort gab und die Fragen, die noch offen waren wollte ich beantworten.
Doch wie das immer so ist musste ich feststellen, dass doch mehr Fragen offen waren, als man in einem Menschenleben beantworten kann. Zu dem kam es dazu, dass ich plötzlich wichtigere Probleme zu lösen hatte. Fragen und Rätsel, die viel näher lagen als Relativitätstheorie und Quantenphysik. Dinge, die mich betrafen, meine Herkunft, meine Begabung und diese eigenartigen Dinge, die mir so plötzlich zustießen.
Und es fing alles so harmlos an.

Als ich an der Schule aus dem Wagen stieg, wurde mir so schlecht, dass ich nur mit viel Mühe mein Frühstück daran hindern konnte frische Luft zu schnappen. Irgendwie brachte ich aber das Kunststück fertig mich so unauffällig zu verhalten, dass niemanden etwas auffiel, doch so sollte das nicht weiter gehen.
Es war nicht gut. Irgendetwas braute sich zusammen und die Vorahnung raubte mir fast die Luft.
Ich konnte nicht anders ich musste mich hinsetzen. Auf die erste Fensterbank, die ich sah setzte ich mich hin. Ich konnte keinen Schritt mehr gehen. Mein Kreislauf schien total im Keller zu sein. Mir war jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen. Alex blieb stehen und sah mich mitleidig an.
Alles OK?
Die Frage war doof, aber sich bekundete so aufrichtiges Mitleid, dass ich die bissige Antwort, die mir auf der Zunge lag runterschluckte.
Geht schon, log ich. Tatsächlich war es nicht mehr so schlimm, wie vorher. Ich konnte zumindest gehen ohne, dass mir schlecht wurde.
Ich stand also auf und folgte Alex in die eigentlichen Räume der Schule, also heraus aus der Eingangshalle in der wir uns jetzt befanden. Nach wie vor wallte die Übelkeit in mir. Rauf und runter, wie ein Aufzug. Bis zum Vertretungsplan der Oberstufe, der einigenartiger Weise immer noch Schwarzes Brett hieß obwohl ihn schon längst jemand hellblau angestrichen hatte, schaffte ich es sogar ein Lächeln hinzubekommen. Es war mehr Grimasse, als Lächeln, aber es überzeugte Alex wohl trotzdem, denn sie sah mich nicht mehr so besorgt an. Zwei Unterrichtsstunden passierte nichts aufregenderes mehr als, dass sich tatsächlich jemand erlaubt hatte seine Deutschhausaufgaben zu vergessen, was die Deutschlehrerin zu einem ungepflegten Wutausbruch bewegte. Dummerweise war ich diese Person. Allerdings musste der ganze Kurs darunter leiden. Sie fing wohl an, mir ein paar passende Worte zu sagen, ging dann aber schnell auf die Arbeitmoral des gesamten Kurses über. Das war so offensichtlich ungerecht, dass ich ein paar Mal ansetzte ihr zu widersprechen, doch sie war so im Eifer des Gefechts, dass sie es mit einer unwilligen Geste wegwischte. Fünf Minuten vor Schluss brummte sie uns eine Unmenge an Hausaufgaben auf, weil wir ja schließlich Schuld daran trugen, dass wir wieder mal nicht gemacht haben.
Nach der Stunde ging ich mit einer Freundin über den Lehrergang in der Absicht trotz des heftigen Regens trocken ins andere Gebäude zu kommen ohne im Keller dem Schimmelpilz Guten Tag sagen zu müssen. Es war voll wie immer.
Etwas veränderte sich. Ich blieb so plötzlich stehen, dass die nachfolgenden Leute erschrocken aufliefen. Das Geodreieck eine Mathelehrers stach mir in die Rippen. Ich bemerkte es kaum. Meine Augen schweiften in die Ferne. Hinter mir beschwerten sich die ersten, dass es nicht weiterging. Im gutgeregeltem Rechtsverkehr des Gangs war es unmöglich auszuweichen und das Hindernis zu dem ich geworden war zu umrunden.
Da war sie wieder diese Übelkeit, gemischt mit einer ordentlichen Portion Schwindelgefühl, aber da war noch etwas. Etwas das mich veranlasste jeden Muskel zu spannen. Ich spürte wie sich mein Puls erhöhte, wie mein Blutdruck. Es rauschte in meinen Ohren. Aber sonst war es still. Die Stimmen der mosernden Menschen waren längst verstummt. Sie starrten mich an. Ich nahm sie nur am Rande wahr. Meine Hände begannen zu zittern. Kalter Schweiß brach mir aus. Es ist die Stille vor dem Sturm, das wurde mir klar. Ein dumpfes Dröhnen, damit fing es an. Ein dumpfes Dröhnen, das sich langsam, aber unaufhaltbar näherte. Mein Herz schlug so heftig in meiner Brust, dass ich glaubte es müsse explodieren.
Tu es nicht!
Und dann überrollte mich die Welle. Explodierender Schmerz füllte mein Bewusstsein. Er drückte die Luft aus meinen Lungen. Alles begann sich rasend schnell um mich zu drehen. Schreie drangen an mein Ohr. Ich zog in Betracht, dass es meine eigenen waren, ohne es genau sagen zu können. Rasender Schmerz tobte in jeder Zelle meines Körpers. Die Farben um mich verschwammen zu bloßen Umrissen, die verwischten, weil sie sich immer noch um mich drehten. Ich schloss die Augen und orange rote Flammen explodierten hinter meinen Liedern. Ich spürte wie meine Beine wegknickten. Ich konnte sie nicht daran hindern. Ich fiel. Mein Kopf schlug hart gegen einen Gegenstand von dem ich vermute, dass es die Fensterbank war. Der Schmerz trieb mir endgültig die Tränen in die Augen. Ich schlug die Hände an den Kopf, um dieses hochfrequente Schreien loszuwerden doch es half nichts. Jemand packte mich am Arm offenbar um mir wieder hoch zu helfen, doch ich schlug seinen Arm weg. Ich schrie, diesmal wirklich. Ich wollte mich auf die Seite drehen, doch mein Körper gehorchte meinen Befehlen nicht mehr. Ich bekam Panik. Schwarze Wolken der Bewusstlosigkeit wogten vor meinen Augen. Resigniert gab ich mich ihr hin.
Als ich wieder zu mir kam, sah ich in ein bleiches Gesicht mit vor Schrecken geweiteten Augen.
Sie kommt zu sich! Die Schulleiterin. Es ist alles gut, sagte sie, aber sie glaubte es selbst nicht. Der Krankenwagen ist unterwegs. Du bist nur gefallen.
Nur gefallen? Ich hielt das für einen schlechten Scherz, wahrscheinlich war es das auch. Sie wollte mich beruhigen, das nahm ich ihr nicht übel, sie wollte sich selbst beruhigen, das nahm ich ihr erst recht nicht übel, aber ,nur gefallen´ konnte nicht so verdammt weh tun.
Aber was den Krankenwagen anging behielt sie natürlich recht. Er war in der Tat sehr schnell da.
So fuhren sie mich ins Krankenhaus und ich wurde auf Herz und Nieren geprüft ohne das es zu irgendwelchen Ergebnissen führte.“
„Keine Ergebnisse für sie,“ sagte Dumbledore. „Aber im Mülheimer Zaubereiministerium heulten alle Alarmsirenen. Was diesem Mädchen passiert war musste untersucht werden und fiel in ihren Aufgabenbereich.“
„Sie schickten mir jemanden vom Ministerium und der führte einem Eignungstest bei mir durch.“ Den macht man bei Säuglingen. In jedem Krankenhaus ist eine Hebamme, die Hexe ist, um zu prüfen, ob das Kind magisch ist. Dabei hält die Hebamme ihren Zeigefinger an den Zeigefinger des Kindes. Der Abstand muss dabei ungefähr einen Zentimeter betragen. Wenn das Kind in der Lage ist einen magischen Energieblitz über diese Entfernung zuschlagen, ist für eine Zauberschule geeignet.
“Der arme Kerl, der das machte bekam einen übel schmerzhaften Stromstoß.“ Ich lächelte.
„Er war fertig mit den Nerven, als er ins Ministerium zurückkam. Wie konnten sie ein so begabte Kind übersehen haben? Bis ihnen auffiel, dass sie es absichtlich übersahen. Dennoch,“ Dumbledore unterbrach sich und lächelte mich an. „konnte man ein Kind, dass so viel Energie mit sich herumtrug nicht ohne Ausbildung ins Leben entlassen. Das war eine wandelnde Zeitbombe.“
„Sie diskutierten und diskutierten und diskutierten noch ein bisschen weiter und merkten nicht, dass ich auf dem besten Wege war selbst heraus zu finden, wer ich wirklich war. Nämlich auf einer Kursfahrt nach Finnland. Wir fuhren mit dem Literaturkurs nach Finnland um dort unser episches Theaterstück „Das Verhör des Lukullus“ von Berthold Brecht vorzuführen, auf dem Internationalen Theaterfestival Kusankowski.
Es war eigentlich ein unscheinbarer Tag. Wir haben uns angesehen wo Brecht während seines Exils in Finnland überall gewesen war.
Das Haus in dem er lebte, den Laden in dem er einkaufte, solche Sachen eben. Nun als letztes wollten wir uns den Ort ansehen an dem Brecht unzählige Stunden zugebracht hatte. Er hatte, so erzählte uns unsere Führung, sogar einmal einen Flügel hier hoch gebracht um dort Klavier zu spielen und ein ganzes Konzert abzuhalten. Auf einem Felsen über dem Wald mit einem fantastischen Ausblick, aber das nur am Rande.
Eigentlich komisch wurde es erst als wir wieder runter kamen. Man musste ein wenig klettern. Es war nicht mehr als ein schmaler Trampelpfad erhalten. Wir gingen im Gänsemarsch. Manchmal rutschte jemand aus auf den Moosbewachsenen Steinen. Blaubeeren am Rand sorgten dafür dass wir oft stehen blieben. Sie waren sauer, aber den Versuch waren sie wert. Nun wir kamen nur langsam voran, zumal wir diesen Spaziergang sichtlich genossen. Finnland hat eine wirklich wunderschöne Landschaft. Der Weg wurde breiter und wir konnten zu fünft oder sogar sechst neben einander gehen. Meine Lehrerin ging vorne weg, doch plötzlich blieb sie stehen. Wir liefen an ihr vorbei ohne auf sie zu achten. Doch nach kurzen begriffen wir, warum sie stehen geblieben war. Ein riesiges Wolfsrudel hatte sich uns in den Weg gestellt. Wölfe? Ich konnte es nicht glauben. Schnell trug ich alles zusammen, was ich über Wölfe wusste. Dieses Verhalten war ungewöhnlich. Wölfe greifen nur im äußersten Notfall Menschen an und diese Wölfe machten auch gar nicht den Eindruck als wollten sie angreifen. Sie standen nur da und sahen uns an. Irgendwer neben mir wollte sich umdrehen und wegrennen. Ich erwischte seinen Ärmel und hielt ihn fest: „Bist Du doof? Fragte ich. Willst Du, dass sie der Jagdtrieb überwältigt. Momentan sind sie nur überrascht, aber wenn Du wegrennst bist du eine potenzielle Beute.“ Er blieb stehen.
“Zurück auf den Felsen“, sagte ich. „Aber langsam!“ Alle drehten sich um. Ich blieb stehen.
Erstens wunderte ich mich, dass sie alle sofort reagierten, zweitens meine eigene Gelassenheit und drittens das ungewöhnliche Verhalten der Wölfe.
Es war... unwirklich.
Wie ein verdammt schlechter Scherz.
Als der letzte Schüler verschwunden war, regten sich die Wölfe. Ein großer schwarzer Wolf mit gelben Augen kam auf mich zu. Ich beobachtete ihn genau. Er ging langsam. Sein Schwanz wedelte zwar, doch irgendwo zwischen seinen Beinen. Seine Ohren drehten sich nervös. Er hielt den Kopf gesengt. Er hatte Angst. Vor mir? Plötzlich hob er den Kopf. Er stieß ein aufforderndes Bellen aus, drehte sich um und lief weg. Nach ein paar Metern hielt er an und sah sich zu mir um. Ich folgte ihm widerstrebend. Die Wölfe fingen an zu rennen. Ich hatte Mühe ihnen zu folgen. Der Wald wurde dichter. Dornengestrüpp zerkratzte mir die Beine. Es wurde dunkel, das lag an den dichten Baumkronen über mir. Immer noch rannte ich. Zwischendurch mussten wir anhalten, weil ich kein Luft mehr bekam. Schließlich führten sie mich auf eine Lichtung. Ein großer umgestürzter Baum lag in der Mitte der Lichtung. Die Wölfe führten mich an einen Ast, der quer über einer kleinen Gestalt lag. Ich wusste damals nicht was das war, aber es war mir klar, dass ich ihm helfen musste. Ich hob den Ast, er war nicht sehr schwer, und befreite den kleinen Wichtel. Er bedankte sich mit einer Verbeugung, trat auf einen der Wölfe zu und saß auf. Er winkte zum Abschied und verschwand mit den Wölfen im Wald. Tja, da stand ich nun. Mitten im Wald, Mutterseelen allein, keine Ahnung wo genau, im einem fremden Land, dessen Sprache ich noch nicht mal sprach, um nicht zu sagen die Situation war ziemlich doof. Das wurde mir doch unheimlich.
Ich überlegte mit wachsender Panik, was jetzt zu tun sei. Ich wusste noch nicht mal zu raten aus welcher Richtung ich gekommen war. Im Wald würde ich mich wahrscheinlich hoffnungslos verirren. Man würde doch nach mir suchen und da ist es wahrscheinlich am besten zu bleiben, wo ich war. Mit einem Hubschrauber könnte man mich ja gut sehen. Ich setzte mich also auf den Baum und wartete. Fünf Minuten, zehn, fünfzehn, so schnell konnte das nicht gehen, das war mir klar, zwanzig, fünfundzwanzig, dreißig, fünfundvierzig, sie mussten erst nach Hause, dann die Polizei rufen, sechzig, Die Polizei würde erst in der Nähe suchen, dann etwas weiter, anderthalb Stunden, der Hubschrauber war bestimmt nicht in der Stadt, also musste er schon gerufen werden, zwei Stunden. Ich war ohnehin nervös gewesen. Ich konnte das, was kam nicht mehr kontrollieren.“
„Eine verängstigte junge Dame, die mit zwei vollkommen unerwartet auftauchenden Felsentrollen konfrontiert wird, reagiert schon in normalem Fall völlig unkontrolliert, aber wenn man dann auch noch zu viel Kraft und zu wenig Kontrolle hat, haut das nicht nur die Felsentrolle um sondern auch einen selbst. In ihrer Panik versuchte sie sich gegen die heranstürmenden Trolle zu wehren und die versiegte Quelle, der Magie in ihr riss durch die plötzliche Konfrontierung gleich mehrer magischer Eindrücke auf und gab Energie frei, die sich seit fast vierzehn Jahren nicht mehr entladen hatten. Ich denke die Felsentrolle sind irgendwo am Nordpol aufgewacht, mit einem gewaltigen Kater und einem Filmriss. Sarah hatte diese gewaltige Entladung das Bewusstsein geraubt. Natürlich bleibt eine solche Explosion nicht unbemerkt. Man rief mich schon fünf Minuten später zum Unfallort. Die Lichtung war zur Gänze verbrannt. Die erste Reihe Bäume am Waldrand war umgehauen worden. Sie zeigten von der Mitte der Lichtung weg. Schwere Steine waren in die Luft gehoben und weit weg geschleudert worden. In der Mitte der Lichtung lag sie dann und regte sich nicht mehr. Für einen Moment dachte ich sie sei tot, doch dann bewegte sie sich leicht.“
„Als ich aufwachte sah ich in drei Gesichter. Sie standen so um mich herum, dass ich nichts anderes sehen konnte. Das eine Gesicht hatte einen weißen Bart und lächelte mich besorgt an, das Zweite einen grauen Bart, es sah mich deutlich misstrauisch an und das Dritte hatte einen braunen Bart und grinste gutmütig. Dumbledore, Gandalf und Ridculli waren die ersten Zaubere die ich wieder sah, nachdem ich so lange weg gewesen war.
Und dann, nun ja, man sah eben ein, dass ich eine vernünftige Ausbildung brauchte.
Weil ich nicht bereit war für etwas so eigenartiges die Schule abzubrechen, sah ich mir das Ganze erst einmal an. Es gibt im Sauerland eine sehr gute Schule, die auch sofort bereit war mir den Schulbetrieb zu zeigen. Ich ging also ein Wochenende mal dort hin. Es gefiel mir sehr gut, das muss ich zugeben. Es war neu, es war aufregend, es war schon toll, doch waren die Schüler ja alle jünger als ich und ich muss sagen mir ging die Muffe noch mal fünf Jahre zur Schule zugehen und wahrscheinlich auch noch vor den zehn Jahre jüngeren Schülern zu versagen. Der Schulleiter verstand das besser als ich gehofft hatte. Ich kam also immer Abends und am Wochenende und genoss Privatunterricht. Ich lernte mäßig bis langsam und der rechte Ehrgeiz wollte nicht aufkommen. Was immer man mir zeigte nichts wollte funktionieren. Ich hatte schon lange aufgegeben und Professor Krankenbart war auch schon so weit, als ich daran verzweifelte einen simplen Schnellwuchszauber durchzuführen. Die Theorie war mir klar, aber es wollte nicht klappen. Die Pflanze wuchs nicht. Ich war wütend schon fast verzweifelt, aber es half nichts. Irgendwann warf ich den Zauberstab in die Ecke, gab Professor Krankenbart die Hand und bin gegangen. Fast einen Monat stieg ich in mein altes Leben wieder ein. Niemand nahm es mir übel. Sie begrüßten meine Entscheidung sogar. Bald lernte ich anstatt Zaubersprüchen, die nichts halfen wieder Biologie, Physik und Mathematik und die Entscheidung gefiel mir. Aber die Entscheidung schien schon lange nicht mehr in meiner Hand zu liegen.

Praktischer Unterricht in Biologie. Alle bekamen eine schöne, große, gesunde Pflanze, nur unsere war klein und kümmerlich. Ich nahm sie mit nach Hause um sie mit etwas Dünger und Liebe gesund zu pflegen, doch es half alles nicht. Sie fing an mir ernsthaft Leid zu tun. Und dann erinnerte ich mich, da war doch so ein Zauber, er war nicht schwer... Ich brauchte nur daran zu denken und ich war sicher die Pflanze wäre schon ein winziges Stück gewachsen. Ich erinnerte mich nicht mehr an den Wortlaut des Spruches und nicht an die Bewegung, die er erforderte, nur noch an das Gefühl, das er hinterließ...
Zwei Tage später war die Pflanze schöner, größer und gesünder als alle anderen. Mein Biolehrer sagte scherzhaft ich hätte sie überdüngt, doch ich wusste es besser.
Am nächsten Morgen saß ich bei Krankenbart im Büro und lächelte. Es ging nicht um den Spruch, es ging nicht um den Stab, es ging um das Gefühl und den Glauben, dass es klappen konnte. Ich hatte es begriffen, worum es wirklich ging.
Ich analysierte das nach meiner Art und bemerkte, dass das etwas mit dem Entfaltungsabstand der Energie Magie zu tun hatte. Ein normaler Zauberer brauchte eine Magie leitende Verlängerung des Arms, ich nicht. Weiß der Teufel warum, ich wollte ihn nicht fragen. Ich brauchte keinen Zauberstab, mein Arm war lang genug. Ich brauchte keine Worte, denn wer die Beschaffenheit der Magie begreift braucht keine Worte. Sie tut auch so was er will. Es war ein gutes Gefühl.
So ging das Ganze natürlich viel schneller. Ich lernte schneller, weil ich mein Gehirn besser beherrschte, ich begriff schneller, weil ich wusste worauf es ankam ich konnte jetzt auch aus Büchern lernen, weil ich keiner zusätzlichen Erklärungen mehr bedurfte. Es war toll.
Die Schulabschlussprüfungen schaffte ich mit Rekordpunktzahl, sowohl die Praxis als auch die Theorie. Ich machte mein Studium an der Unsichtbaren Universität in den Sommerferien und machte die Muggelschule aus Jux und Dollerei fertig. Von ganz unten nach ganz oben in zwei Jahren.“
„Es stand in allen Zeitungen, der ganzen Welt. Sarah konnte sich kaum noch auf die Straße wagen. Sie hat gegen Dämonen gekämpft und Mülheim vor so manchem schwarzen Magier bewart.
Aber die Welt war nicht so klar, wie sie dachte und ich sah mit Ungemach ihrem Treiben zu. Denn ich wusste, warum sie damals zusammengeklappt war.“
„Ich hatte oft seltsame Kopfschmerzen. Manchmal schmerzte mein rechter Unterarm. Ich hatte immer wieder Kreislaufzusammenbrüche. Keiner konnte mir sagen, was das war.“
„Ich saß in einem Eiscafe und beobachtete sie. Eines dieser schrecklichen schwarzen Löcher hatte sich aufgetan und das Ministerium war mal wieder zu langsam. Sarah rettete erst ein kleines Kind aus den Fluten und dann besiegte sie den Strudel. Viele Leute standen umher, Schaulustige, Gelangweilte, Abenteuerlustige. Das Schwarze Loch verschwand auch, aber Sarah war nicht mehr da. Ich stand auf um besser sehen zu können und plötzlich stand sie vor mir. ,Recken Sie den Hals nicht zu sehr. Es könnte passieren, dass der Kopf abfällt, Sie sprach diesen Satz noch zu Ende, doch ich merkte, dass sie zögerte.“
„Ein alter Zauberer mit langem weißem Bart, das war doch nichts besonderes. Aber warum hatte ich das Gefühl diesem Mann mehr zu verdanken, als nur die Deckung, die er mir vor dem Schaulustigen gab.“
„Ich merkte wie sie begriff, langsam, sehr langsam, aber sie begriff.“
„Eine wage Erinnerung, sehr wage, ich will sogar sagen nur eine Ahnung einer Erinnerung war da, ohne das ich sie fassen konnte. Dumbledore, sagte er und reichte mir die Hand, Albust Dumbledore. Sarah, sagte ich. Sarah Kalinowski. Ich weiß, sagte er und erfüllte damit meine Erwartungen in einen billigen Hollywood Wortwechsel. Dumbledore, natürlich hatte ich den Namen schon mal gehört, irgendwo, schon, aber in der Kombination mit dem Gesicht. Ich fasste mich und sagte: ich hatte Dich größer in Erinnerung. Nun, lachte er, du warst kleiner.“
„Ich muss sagen ich war gerührt und ich konnte mich nicht zurückhalten, eigentlich war sie meine Tochter. Ich hab sie in den Arm genommen.“
„Im ersten Moment war ich doch überrascht uns starr wie ein Stock.“
„Das wundert mich nicht“ lachte er. „Es war ein Überfall!“
„Tatsächlich konnte ich mich an vieles erinnern nur, dass es nicht mehr so schlimm aus sah auf die zeitliche Entfernung.“
„Gemeinsam begriffen wir Vieles. Umgekippt war sie als Voldemort dem ersten Menschen nach seinem Fall umbrachte. Seine Magie ist ihre Magie, sie bekam Kopfschmerzen, wenn er sie benutzte. Ihr schmerzender Unterarm rührte von der Tätowierung her, die alle Totesser ruft indem sie schmerzt und alles andere war nicht wirklich erklärlich.“
„Nicht mit dem Zauberstab, sondern mit Gefühlen zaubern.“ Gandalf redete zum ersten mal. „das kam mir so bekannt vor. Aber sein konnte das nicht. Elben waren seit Jahrzehnten nicht mehr vorgekommen. Erst redete ich mit Ridculli. Wir wanderten durch die langen Gänge der Bibliothek und suchte in uralten Geschichtsbüchern. Irgendwo musste doch.... Arwen hatte sich in das Königreich Gondor eingeheiratet. Das war der einzige bekannte Fall in dem sich ein Mensch mit einer Elbe verband. Konnte sie ein direkter Nachfahre diese Geschlechts sein und war ihr Vater das dann auch? Ich zweifelte lange daran, doch auch ich musste letztlich einsehen, dass das wohl der Wahrheit näher kam als wir alle gedacht haben.“
„Der Rest ist Geschichte. Es wurde der Plan geboren, das alte Abkommen wieder arbeiten zu lassen und Voldemort einen neuen, alten Spion und Widersacher wieder einzuschleusen. Ich kehrte zurück zu meinem Vater heuchelte Treue und Ehrgeiz und machte mich vertrauenswürdig. ER glaubte mir und so wurde ich wieder Teil der verhassten Gesellschaft. Diesmal aber alt genug um zu begreifen wie viel von mir abhing und für wie viele ich die letzte Hoffnung wurde. Wenn ich sie hier alle so sehe, lachend beieinander stehen, werden alle Leiden, die ich auf mich nehmen musste verschwindend klein zu dem, was ich gewonnen habe.“
Das ist die Sache mit der Fallhöhe. Wer hoch steht kann tief fallen und wer ganz unten war kann nur noch steigen. So ist das Leben ein ewiges Auf und Ab. Niemand kann sich dem entziehen, noch nicht einmal die goldene Mitte.
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Provisorisches (Ehren)Mitglied der Quiddichmannschaft von Ravenclaw
Mitglieder der Weasleys' Wizard Wheezes^^
Es gibt nur einen Gott!!!BelaFarinRod

Eileen Prince
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Beitragvon Eileen Prince » Di 01 Nov, 2005 15:36

oops! 2 mal war keine absicht!!
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