Hallo Leute!!
Ich hab hier meinen 1 FF und ich wollte sie auch zeigen!!
Komentare sind erwünscht!!!
1. Der Dämonenzug
Es waren noch knapp zwei Stunden Zeit bis der Hogwartsexpress vom Gleis neun dreiviertel abfuhr und so lümmelte ich noch ein bisschen am Bahnhof Kings Kross herum. Ich trank eine Tasse englischen Tee und beobachtete die Leute, die an mir vorbei liefen. Als die Leute zunehmend komischer wurden, machte ich mich auf den Weg.
Ich wusste, dass es ohne Beschreibung nicht leicht sein würde den Eingang zu finden, aber dass es so schwer war... Ich stand am Schalterhäuschen zwischen dem neunten und dem zehnten Gleis und suchte nach Geheimtüren. Selbst mit Telepathie fand ich ihn nicht und das ging immer. Aus irgendeinem Grund waren hier offensichtlich sehr hohe Sicherheitsstandards angewandt worden. Nun ja, Hogwarts, was hatte ich erwartet.
Eine Familie mit ziemlich vielen , ziemlich rothaarigen Kindern näherte sich mir. Oh, den Vater kannte ich, Mr. Weasley vom Ministerium für Zauberei. Ich versteckte mich hinter einer Säule, aus irgendeinem Grund befürchtete ich, dass er mich auslachen würde, wenn er wüsste dass ich sozusagen mit Bus und Bahn hier wäre. Obwohl er wohl eher fragen würde, was Bus und Bahn überhaupt sind. Aber wie so oft überhörte ich meinen Verstand.
Aha, einfach durch die Wand gehen, wie einfach. Ich wartete bis sie alle verschwunden waren und trat unauffällig ein. Der Bahnsteig war noch fast leer, nur wenige Familien verabschiedeten, bei den Erstklässlern tränenreich, ihre Kinder.
Ich ging weiter durch und suchte mir im letzten Wagen ein freies Abteil. Nachdem ich mein Gepäck verstaut hatte, suchte ich mir den Platz am Fenster in Fahrtrichtung und kramte Gedanken verloren meinen Walkman hervor. Von der Musik beduselt, blickte ich aus dem Fenster. Mittlerweile war der Bahnsteig gerammelt voll mit Schülern, Eltern und durcheinander wuselnden Haustieren.
Apropos Haustiere, da hüpfte doch tatsächlich eine Kröte vor meinen Füßen und das, obwohl mein Biolehrer sagte die könnten nicht hüpfen. Ich nahm sie hoch, setzte sie auf meinen Schoß und fragte sie
Wie geht es dir?
Oh es geht so, erwiderte die Kröte, mein Herrchen hat mich wieder mal vergessen, und da hab ich mich auf die Suche nach ihm gemacht.
Ich hielt ein kleinen Pläuschchen mit ihr. Ich kann mit Tieren reden seit ich zwei Jahre alt bin.
Gut, das ich bei dem Gespräch mit der Kröte den Walkman abgeschaltet hatte, sonst hätte ich das Aufgleiten der Abteiltüre sicher nicht gehört. Ein Mädchen kam in das Abteil dicht gefolgt von drei Jungen. Sie hatte sehr krauses Haar und war nach meiner Schätzung schon Sechstklässlerin.
„Oh, sieh mal Nevill sie hat deine Kröte gefunden.“ Der dickliche Junge trat vor und nahm schweigend die Kröte von meinem Schoß.
„Bist du neu hier?“ fragte das Mädchen (ob sie wirklich „du“ sagte oder vielleicht „Sie“ bleibt ungeklärt, weil es da im Englischen ja keinem Unterschied gibt).
„Äh, ja.“ Was intelligenteres fiel mir nicht ein.
„Warst du schon mal in Hogwarts?“ Sie gab sich echt Mühe.
„Äh, nein.“ Na toll. Jemand zu Hause da oben?
„Ich bin Hermine und du?“ Sie tat mir leid.
„Sarah Kalinowski“ Nun gut, besser als „äh“. Aber nicht perfekt.
Ich nutzte die Zeit die Hermine beleidigt, dass ich nicht so gesprächig war wie sie es gerne hätte, wartete, um die Gruppe genauer zu betrachten. Der eine Junge, der Nevill hieß, hatte sich mir gegen über neben Hermine gesetzt, die am Fenster saß, daneben saß ein Junge, den ich augenblicklich als einen Weasley erkannte, am feuerroten Haar. Der dritte stand noch ein wenig unsicher an der Tür, unschlüssig wohin er sich setzen sollte, er überwandt sich und setzte sich neben mich. Natürlich erkannte ich ihn sofort. Die schwarzen Haare, die blass grünen Augen und die Brille waren unverwechselbar, auch wenn ich die Blitznarbe nicht sehen konnte, Harry Potter. Dumbledor hätte das sicher als einen Schicksalsschlag gesehen, dass wir im selben Abteil reisten, in meinen Augen war das bloßer Zufall.
Ron hatte einen der mitgebrachten Schokofrösche aufgemacht und das der Packung beiliegende Sammelbild hervorgeholt. Er verzog das Gesicht.
„Schon wieder Krankenbart, den hab ich schon dreimal.“
„Zeig mal her,“ sagte Hermine. „Wer ist das überhaupt?“ Ron gab ihr das Bild.
„Das ist mein ehemaliger Schulleiter“ erklärte ich. „Ein bisschen unfähig, aber sonst ganz OK.“
„Echt? Hier steht er kommt aus Deutschland.“
„Jo, genau wie ich.“
Das Gespräch nahm Gestalt an. Die vier erzählten mir alles, was ich über Hogwarts wissen müsste, über Lehrer, Prüfungen und Klassenräume. Es wäre nie langweilig, weil immer irgendein Unglück passieren würde.
Prima.
„Ich wette du kommst nach Griffindor.“ ,sagte Ron.
Griffindor? Ich hatte keine wirkliche Ahnung was das war. Ich hatte Hogwarts zwar schon einmal besucht, aber das es verschiedene Teile gab, in die man eingeteilt werden konnte, wusste ich nicht.
„Die Huffelpuffs und Ravenclaws könnten glaube ich auch wieder mal ein paar Schüler gebrauchen. Es sind ziemlich viele von ihnen schon abgegangen.“ erwiderte Hermine.
„Bete, dass du nicht nach Slyserin kommst, das ist das aller schlimmste Haus.“ Nevill schüttelte sich vor Abneigung.
Ah ja, ich erinnere mich. Hogwarts ist in vier Häuser eingeteilt. Die Schüler dieser Häuser gehen gemeinsam in den Unterricht und schlafen im selben Teil des Schlosses. Damit ist klar, dass sie mich wirklich für einen Schüler halten. Nun gut, ich spiele mit.
„Sie sieht nicht aus wie eine Slyserin,“ gab Hermine gerade zum besten.
„Nein,“ sagte Harry, der bis jetzt den Mund gehalten hatte. „Sie sieht nur so aus als bräuchte sie dringend eine Erklärung.“
Die Erklärung sah so aus, dass sie mir von den Häusern erzählten und erklärten, dass sie alle in Griffindor waren.
Der Vibrationsalarm meines Handys ging zweimal und die Schüler starrten auf meine Tasche.
„Äh,“ sagte ich und zog das Telefon aus der Tasche. Ich hatte ja schon den Klingelton ausgestellt, ich weiß schließlich, wie manche Zauberer darauf reagieren.
Auch Ron starrte das Handy an als sei es ein grünes Marsmännchen (obwohl ich glaube, dass ihn das weniger erschrecken würde).
Mein ältester Bruder hatte mir eine SMS geschickt.
Hi Sarah Bist du schon da Melde dich wenn ja Sag Dombledor wir bräuchten dich lebend zurück Simon
Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Hermine erklärte Ron gerade was das „komische summende Teil“ war.
„Du weißt ja das Elektronik auf Hogwarts nicht funktioniert?“ fragte sie mich.
Das wäre mein Tod. Ich bin ein Kind meiner Zeit, wie die Muggel gerne sagen, ohne Handy, Computer und CD-Player bin ich aufgeschmissen. Gott sei dank funktionieren meine Geräte dennoch.
Ich öffnete das Akkufach des Mobiltelefons und zeigte es Hermine. Statt der herkömmlichen elektrischen Chips und Kabel zeigte sich eine blau-grün schillernde Masse. Hermine setzte ihr vorwurfsvollstes Gesicht auf.
„Das ist gegen das Gesetz.“
„Ja und nein,“ antwortete ich. „Ich habe sozusagen eine Sondergenehmigung, weil ich soweit wegwohne und anders nicht mit meiner Mutter reden könnte. Ich traue den Schuleulen einen so weiten Weg nicht zu und einen Kamin haben wir nicht.“
Der Kamin ist das Telefon für Zauberer, einen mobilen Kamin gibt es aber nicht.
Ich wandte mich dem Fenster zu. Es war schon sehr dämmrig geworden. Nur am Horizont konnte man noch ein sanftes grünliches Leuchten erkennen.
Rons Magen knurrte.
„Wo bleibt eigentlich die Kuchenfrau? Die ist doch sonst nicht so spät gekommen.“
Während sie sich wunderten, dass der Kuchen nicht kam, wunderte ich mich, dass der Zug merklich langsamer wurde.
„Sind wir schon da?“ fragte ich und unterbrach damit eine anregende Diskussion. Die Uhr zeigte, dass wir unmöglich schon da sein konnten. Ein ungutes Gefühl kam in mir hoch und machte sich als heftige Übelkeit bemerkbar. Offensichtlich war ich auch sehr blass geworden, denn alle starrten mich mitleidig an. Der Zug stand. Es war totenstill.
Nur das langsame Auslaufen der Motoren war zu hören.
Plötzlich raste eine Woge von Lärm in meinen Kopf, der mich die Hände an den selben pressen ließ. Schreie, panische Hilferufe, knallende Abteiltüren und ein unüberhörbares Kreischen brachen in meinen Kopf ohne einen Umweg über die Ohren zumachen.
Dazu kamen Bilder stolpernde und fliehende Schüler in panischer Hast um schnell nach draußen zu kommen. Ich ließ mich von ihrer Panik mitreißen.
„RAUS“ schrie ich und scheuchte meine Abteilgenossen nach draußen. Es war noch niemand auf dem Gang. Ich riss jede Abteiltür auf, um die Schüler zu warnen. Sie stürzten von meine Hast beflügelt aus den Abteilen auf den Gang und von dort nach draußen. Was sie da sahen ließ ihnen den Atem stoppen. Der scharlachrote Hogwartsexpress war schwarz.
Winzige geflügelte Dämonen machten sich in wilden Tänzen daran die Außenwände des Zuges in schwarzen, klebrigen Brei zu verwandeln.
Schüler flohen vor den geflügelten Monstern, schlugen in wilder Panik nach ihnen oder versuchten verzweifelt sich aus den Brei zu befreien. Die „Kuchenfrau“ kam auf mich zugerannt, ich wusste was sie wollte.
„Professor...“ weiter brauchte sie nicht zureden, ich war schon unterwegs zum ersten Wagon. Ich rannte wie ich schon lange nicht mehr gerannt war. Ich stieß zahlreich Schüler beiseite, um schließlich schon außer Atem am Ort des Geschehens anzukommen. Ich wirbelte meine Arme über meinem Kopf, sammelte Energie, die sich in blauen Funken entlud. Als erstes die Dämonen, die alleine waren. Einen erwischte ein Schlag im Nacken. Der Nächste ließ wütend das Kind los, bevor er sich in einen rosafarbenen Platzregen verwandelte.
Es war eine heftige Schlacht. Der Schweiß stand mir auf der Stirn, ich atmete schwer. Die entsetzten Schreie der Kinder trieben mich zu mehr Eile an. Der rote Zug war schwarz vor lauter kleinen Dämonen. Ich holte tief Luft und zu einem Schlag auszuholen, der sie alle schaffen sollte. Sanft violette Funken stoben zwischen meinen Fingern auf, ich fühlte das Knistern der Energie. Plötzlich drehte ich die Hände und stieß sie in Richtung Dämonen. Das violette Knistern verwandelte sich in einen gewaltigen Feuerball der mit atemberaubender Geschwindigkeit auf den Zug zuraste. Ich kniff die Augen zusammen, die Entladung war blendendhell und lief in vollkommender Stille. Ein riesiger Feuerpils stieg auf. Die Welt schien in ihren Konturen schärfer geworden zu sein, unwirkliches Licht verzerrte die Wahrnehmung. Dann überrollte alle die Schallwelle. Lautes Getöse brach los aber es dauerte tatsächlich nur Sekunden. Als sich der Staub gelegt hatte, sah man den schönen roten Zug, wie frisch geputzt dastehen.
Aber kein Jubel brach los, sondern neuerliche Entsetzensschreie. Ich hatte es fast befürchtet und brauchte mich gar nicht umzudrehen um zu wissen, was passiert war.
Diese kleinen Biester. Soviel zum einfachen Teil, jetzt kam die eigentliche Herausforderung. Das schwarze Loch. Ich sah den riesigen schwarzen Strudel genauso wie ein paar hilflose Schüler, die von ihm mitgerissen wurden. Ich spannte alle Muskeln und ging ein wenig in die Knie. Mit aller Kraft stieß ich mich vom Boden ab und entfaltete meine auf dem Rücken verborgenen Flügel. Wie eine Libelle kreiste ich über dem schwarzen Loch um dann im Sinkflug auf eines der in der schwarzen Tinte schwimmenden Kinder zu zuschießen. Ich nahm das Mädchen am Arm und zog sie raus. Es kostete mich eine Menge Kraft, weil die Suppe sehr klebrig ist. Drei andere Kinder holte ich auf die selbe Weise heraus und brachte sie sicher ans Ufer.
Wer jetzt noch drin war musste zwangsläufig drin bleiben, weil ich sie nicht mehr sehen konnte. Es tat mir Leid für sie, was sie nun erleben würden, ist wohl das schlimmste was sie jemals erlebt hatten. Aber ich hatte keine Wahl. Wieder kreiste ich über dem Loch, das sich nun immer schneller drehte. An der tiefsten Stelle des Strudels hielt ich inne. Ich stand hoch über dem Loch, aber nicht mehr lange. Wie ein Turmspringer sprang ich nun hinunter und beschleunigte meinen Fall noch zusätzlich mit den Flügeln. Mit einem heftigen Knall stürzte ich in das Loch. Die Wogen überschlugen sich und brachen über meinem Kopf zusammen. Von nun an musste ich schwimmen, tiefer immer mit dem Strudel. Ich musste nur schneller als die übrigen Kinder sein. Ich hatte das schon öfters getan, dennoch schnürte mir die Angst die Kehle zu. Mindestens drei Kinder hatte ich schon überholt. Die Angst in ihren Gesichtern trieb mich zur Eile an.
Jeder Strudel hat die Eigenschaft, dass man unten heraustauchen kann, das ist natürlich auch bei einem schwarzen Loch so. Ich war am Ende angelangt, wo für die meisten Menschen der Tod wartet, der Tod durch Nervenzusammenbruch. Mit einem letzten Zug war ich durch die kleine Öffnung hindurch. Ich schloss kurz die Augen, atmete tief durch und konzentrierte mich. Dann griff ich fest zu und bog den hier nur armdicken Hals des Strudels zu einer Schlaufe. Die Kunst war nun einen Knoten zu machen, der dem Strudel die Luft abdreht. Dieser wehrte sich heftig und fast hätte ich ihn wieder losgelassen. Ich keuchte vor Anstrengung und Schmerz, als er versuchte sich aus meinen Fingern zu winden. Weiter oben hörte ich die übrigen Kinder schreien, als der Strudel wütend durch meine Bemühungen, eines nach dem anderen mit furchtbarer Angst quälte. Die Schreie ließen mich kräftiger zugreifen. Ich mobilisierte ungeahnte Kraftreserven. Er war ein würdiger Gegner. Er wand sich wie ein Regenwurm, der einem Vogel entwischen will. Er verbrannte die Haut an meinen Händen, aber der Schmerz ließ mich nicht loslassen, sondern im Gegenteil fester zugreifen. Ich schaffte es wieder eine Schlaufe zu bilden und das untere Ende durch sie zu ziehen. Ich hing jetzt am unteren Ende und versuchte den Knoten zuzuziehen. Auch das gelang mir nach heftigem Kämpfen. Mit einen saugenden Geräusch wurden die Kinder und ich aus dem Ort jenseits von Zeit und Raum ausgespuckt und landeten auf der Wiese neben den Bahngleisen.
Schwarze Wolken der Bewusstlosigkeit trieben vor meinen Augen, aber ich konnte mir noch nicht leisten ohnmächtig zu werden. Ich zwang mich die Augen zu öffnen. Ich drehte mich auf den Bauch und arbeitete mich auf alle Viere hoch. Ich sah fünf Kinder in meiner direkten Umgebung liegen. Sie waren alle bewusstlos. Von jenseits des verbrannten Rasens sah ich nun viele Leute in unsere Richtung laufen, aber ich wusste, dass sie mir kaum helfen könnten.
Weiterhin auf allen Vieren kroch ich auf das Kind zu, das mir am nächsten war. Offensichtlich eine Erstklässlerin. Sie war kreidebleich im Gesicht, der Schrecken stand in den weit geöffneten Augen. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich gesagt sie sei tot.
Ich presste meine Hände auf ihre Brust und ließ Energie durch sie zu ihr laufen. Das Mädchen richtete sich plötzlich auf und fing an zu schreien, als wolle sie nie mehr aufhören. Die heraneilenden Helfer blieben wie angewurzelt stehen. Ich ließ sie schreien bis ihr die Luft ausging, dann nahm ich sie in den Arm und ihr Schreien ging in ein kehliges Schluchtsen über. Ich überließ das Kind den Helfern und wandte mich dem nächsten zu.
Die Augen des Jungen waren geschlossen, doch waren Angst und Schmerz so deutlich in sein Gesicht geschrieben, das mir schlecht wurde. Auch ihn weckte ich indem ich ihm einen kleinen Teil meiner Energie gab. Er fing so bitterlich an zu weinen, das ich durchaus gewillt war mit zu weinen, aber die Zeit hatte ich nicht.
Die Helfer hatten begriffen worum es ging und brachten schon das nächste Kind heran, so das ich nicht mehr laufen musste. Als ich es sah, war mir als wenn sich eine Schlinge um meinen Hals zog. Es war Harry Potter und ganz offensichtlich hatte es ihn schlimmer als alle anderen getroffen. Seine Haut war überall mit schwarzen Flecken übersät. Er war dem Tod tatsächlich sehr nahe.
Mein Gott ich bin stark, aber Wunder kann ich nicht vollbringen. Auch ich habe nur eine begrenzte Menge an Energie zur Verfügung. Ich bräuchte ein bisschen Hilfe, aber hier würde ich sie wohl nicht finden. Ich sah mir die Helfer kritisch an:
"Legt ihn da drüben hin. Ich werde mich später um ihn kümmern."
Das übrig gebliebene Kind würde auf jeden Fall überleben, ich sollte mich erst um sie kümmern. Ich gab ihn ja nicht auf, redete ich mir zu. Das Mädchen war Hermine Granger. Ich weckte sie schnell. Sie schien entsetzt und die Tränen liefen ihr die Wangen runter, aber sie sagte kein Wort. Sie führten sie weg von mir.
"Gebt ihnen Schokolade!" riet ich.
Ein heftiges Schwindelgefühl erfasste mich und jetzt wurde mir richtig übel. Mein Kreislauf drohte zu kollabieren. Ich hatte jetzt schon zu viel Energie abgegeben. Niemand der vernünftig denkt hätte jetzt noch jemanden zu retten versucht, aber ich war nicht in der Lage vernünftig zu denken und viele Möglichkeiten gab es nicht. Harry Potter ist der einzige, der Voldemort, den bösen Herrscher, töten kann. Er musste überleben. Ich kroch also auf ihn zu. Die Kuchenfrau bekam einen halben Herzinfarkt als sie begriff, was ich vor hatte, aber sie hielt mich nicht auf. Ich baute eine Bahahische Brücke, um Harrys Lebensfunktionen mit Energie zu speisen.
Als er das Bewusstsein zurück erlangte, machte er einen beinahe tödlichen Fehler: er richtete sich auf. Das mag harmlos klingen, entzog mit aber, da ich ihn ja immer noch mit Energie speiste, so viel, dass mein Herzschlag stoppte und ich das Bewusstsein verlor. Geistesgegenwärtig begriff die Kuchenfrau die Situation und ergriff Harrys Hand. Sofort wurde die Brücke erweitert und die Kuchenfrau gab uns so lange Energie bis ich das Bewusstsein wieder erlangte und die Brücke unterbrechen konnte. Erschöpft ließ ich mich ins Gras fallen und blieb lange Zeit einfach so liegen: alle Viere von mir gestreckt, mit geschlossenen Augen. Bis ich merkte, dass sich jemand über mich beugte. Ich öffnete die Augen. Über mir stand die Kuchenfrau. Sie lächelte.
"War knapp was?"
"Das kann man wohl sagen. Danke, ich glaube nicht, dass ich es ohne sie geschafft hätte."
Sie gab mir die Hand und half mir auf. Ich schwankte, als ich auf den Füßen stand. Sie hielt mich fest und sah mich ernst an.
Harry hatte noch immer schwarze Flecken überall.
"Nun ja," seufzte ich. "Mit den restlichen Flecken wird sich Madame Pomfrey beschäftigen müssen."
Ich verspürte keine Lust mehr mit dem Zug zu fahren, deshalb erklärte ich, dass ich den Rest der Strecke allein fortsetzen würde. Ich pfiff auf zwei Fingern und schon kurz darauf hörte ich das vertraute Geräusch von seidenen Flügeln, die sich kraftvoll durch die Luft bewegten. Nicht ohne Stolz blickte ich auf das prächtige Geschöpf, das sich nun zu Wiese herab sinken ließ. Ein pechrabenschwarzes Pferd mit silbernen Flügeln und Hufen. Es war ein kräftiges großes Pferd und ich freute mich über das bewundernde Murmeln, als wenn es für mich gedacht wäre. Pegasus kam auf mich zu und steckte seine Nase in meine Tasche.
Ich fürchte ich habe nichts für dich sagte ich.
Er hob beleidigt den Kopf:
Du sollst doch keine Abenteuer erleben, wenn ich nicht da bin.
Abenteuer! So würde ich das jetzt nicht bezeichnen. Ich stieg auf seinen Rücken und winkte zum Abschied. Pegasus erhob sich in die Wolken und ließ den Zug zusammen schrumpfen. Ich sah ihn gerade noch losfahren bevor wir über den Wolken waren und der Blick nach unten verwehrt war. Ich wurde schläfrig. Reiten auf Pegasus ist mindestens so schön, wie im Schaukelstuhl sitzen. Ich spürte seine Muskeln arbeiten und ließ meine Gedanken kreisen. Ich nickte schließlich ein. Ich wusste ja, dass er mich niemals fallen ließe.