*Schweiß von der Stirn wisch*
Ich habe es tatsächlich geschafft, die ersten 16 1/2 Kapitel meiner Fanfiction fertigzustellen. Insgesamt werden es dann 24, aber ich schätze, ich habe jetzt genug Vorlauf, um schon mit posten anfangen zu können - auch wenn ich zugeben muss, dass es erst in den noch unvollständigen Kapiteln richtig spannend wird. Aber auch vorher ist es schon lustig.
Ich hoffe, ihr lest nach diesem ersten Post noch weiter; leider hab ich's nicht so mit spektakulären Anfängen. *seufz* Ich hoffe, die Geschichte gefällt euch trotzdem!
Nachdem hier so viele tolle Stories sind, traue ich mich fast gar nicht, aber sonst wäre ja die ganze Arbeit umsonst...
Wenn ihr logische, inhaltliche oder Rechtschreibfehler findet, sagt mir bitte Bescheid.
Also:
Wie man einen Job entflucht
Disclaimer
Alle Personen, Orte und magischen Dinge materieller oder abstrakter Art, die auch in den Harry-Potter-Büchern vorkommen, gehören J. K. Rowling oder der Menschheit im Allgemeinen.
Alle Personen, Orte und magischen Dinge materieller oder abstrakter Art, die man nicht in den Harry-Potter-Büchern findet, habe ich selbst erfunden oder der Realität, beziehungsweise einer Quelle, die ich – falls Urheberrechte bestehen – in einer Fußnote angebe, entnommen.
Ich verdiene mit dieser Geschichte kein Geld, sondern schreibe sie lediglich für Fans der Harry-Potter-Bücher.
Sämtliche Personen, Orte und magischen Dinge materieller oder abstrakter Art, die ich erfunden habe, dürfen nur mit meinem Wissen und meiner Genehmigung weiterverwendet werden.
Vorwort
Dies ist meine erste – und wahrscheinlich einzige – Fanfiction zum Potterversum. Es geht allerdings nicht um Harry selbst, sondern vielmehr um eine von mir erfundene Figur, die meinen Lieblingscharakter Severus Snape trifft.
Was ursprünglich als kurze und niedliche Geschichte geplant war, darüber, wie Snape eine Freundin bekommt, die keiner je für möglich gehalten hätte, hat sich so nach und nach zu einer alternativen Version von Band 7 entwickelt, mit dem Ziel, Snapes Überleben zu sichern.
Tja, so kann's gehen.
In meiner Phantasie sieht Severus allerdings nicht so aus wie im Film. Er ist nicht ganz so attraktiv wie Alan Rickman, dafür aber auch nicht ganz so alt. Mitte bis Ende Dreißig eben, dürr und mit fettigen, schulterlangen Haaren, wie im Buch beschrieben.
Auch Hogwarts, die Schauplätze und die anderen Personen sehen nicht zwingend so aus wie im Film. Zum Beispiel hat Remus Lupin nicht diesen furchtbar hässlichen Schnurrbart und diese grauenhafte Frisur.
Die Story entstand nach dem Erscheinen des 6. Bandes der "Harry Potter"-Reihe und wird mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht durch Band 7 bestätigt werden. Sie ist eine Was-wäre-wenn-Geschichte, in der ich einfach das von mir erhoffte Ende der Potter-Heptalogie beschreibe.
Was wäre also, wenn Professor McGonagall in ihrem Büro sitzen und sich mit dem Portrait von Albus Dumbledore darüber unterhalten würde, dass niemand bereit sei, im kommenden Schuljahr VGDK zu unterrichten?
Und wenn dann Dumbledore sagen würde: "Nun, Minerva, es gibt ja nicht nur in England Zauberer."
Und McGonagall würde vielleicht antworten: "Aber glauben Sie, dass es klug wäre, einen Ausländer an dieser Schule unterrichten zu lassen? Jemanden, den wir noch weniger einschätzen können, als einen früheren Schüler?"
Woraufhin Dumbledore wohl sagen würde: "Wenn keiner derjenigen die Stelle annehmen möchte, haben Sie wohl keine andere Wahl. Doch, wie es der Zufall will, habe ich da genau die richtige Person für Sie."...
Kapitel 1 - Staff Search
Es regnete, als Minerva McGonagall in Deutschland ankam, und zu allem Überfluss blies eine Windböe sie bei der Landung mitten in eine große Pfütze. Vor ihr erhob sich ein düsteres, unbewohnt aussehendes Haus – nur eines in einer ganzen Reihe von baufälligen Gebäuden mit zerbrochenen Scheiben. McGonagall verdrängte ihre durchweichten Schuhe so gut wie möglich aus ihren Gedanken und straffte die Schultern, bevor sie zu der mit Graffiti beschmierten Tür ging, die wohl ursprünglich einmal grün gestrichen war.
Es war kein Klopfer zu sehen. Auch keine Klingelschnur. Und mit der Hand zu klopfen würde sicher nicht viel nützen bei so einem großen Haus.
McGonagall zögerte kurz. Sie lehnte den Besen neben der Tür an die Wand, holten ihren Zauberstab heraus und tippte versuchsweise gegen die Tür.
Sofort schoss eine Hand hervor, die direkt aus der Oberfläche der Tür zu wachsen schien und genauso verwittert grün und hölzern aussah wie diese selbst, riss ihr den Zauberstab aus den Fingern und versank mit ihm wieder im Holz.
McGonagall erschrak, doch ermahnte sich gleich darauf selbst, sich zusammenzureißen. Bei Zauberern musste man immer und auf alles gefasst sein.
Der Stab allerdings war verloren. Die Tür war eben wie zuvor und nichts zeugte von dem geschwinden Dieb.
Auch wenn es ihr vorher lächerlich vorgekommen war, so hob sie nun doch die Hand, um mit den Knöcheln anzuklopfen, doch noch bevor sie die Tür berührte, wurde diese aufgerissen und eine junge Frau schaute heraus.
"Guten Abend, kommen Sie herein!" sagte sie schnell in englischer Sprache und öffnete die Tür noch weiter, so dass McGonagall eintreten konnte. Diese machte dankbar einen Schritt in den Flur und öffnete den oberen Knopf ihres Mantels. Für einen Sommerabend war es entschieden zu kühl!
"Sie sind ziemlich unvorsichtig, mich hereinzulassen, ohne mich überhaupt zu fragen, wer ich bin." ermahnte sie die junge Frau.
"Sie sind Minerva McGonagall, Direktorin von Hogwarts, und wollen mich fragen, ob ich an Ihrer Schule Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten würde." antwortete diese unbeeindruckt, während sie die Tür schloss und McGonagall den Mantel abnahm. "Hier ist übrigens Ihr Zauberstab. Warum haben Sie nicht geklingelt?"
"Ich habe keine Klingelschnur oder Glocke gesehen." sagte die ältere Frau.
Die junge schaute sie irritiert an und öffnete dann die Tür erneut. Sie zeigte mit dem Finger auf eine rechteckige Fläche an der Wand, aus der acht weiße Knöpfe ragten, neben denen kaum mehr leserliche Schildchen angebracht waren. Die junge Frau drückte erst auf einen, dann auf zwei andere Knöpfe, woraufhin jedes Mal ein schönes Glockenspiel erklang. "Egal, welchen Sie drücken – Sie kommen immer bei mir heraus." erklärte sie.
Die junge Frau schloss die Tür wieder und bat McGonagall in den ersten Stock. Ganz im Gegensatz zu seinem verfallenen Äußeren war das Haus innen sauber und trocken, sogar elegant. Es war kein Mehrfamilienhaus, wie seine Fassade vermuten ließ, sondern eher wie eine Villa eingerichtet. Von einer Eingangshalle mit reliefartigen Ziersäulen an den Wänden führten zwei Treppen nach oben in einen Flur, von dem einige Zimmer abgingen. Die junge Frau öffnete eine der weißen Türen und sie betraten eine gemütliche Wohnküche. Ein weiblicher Hauself, der ein blau-weißes Dienstmädchenkleid und ein Häubchen trug, stand auf einem Hocker und trocknete versonnen eine Porzellanschüssel ab.
"Trixi, wir haben Besuch. Bitte sei doch so lieb und hol uns etwas von dem Apfelstrudel und mach uns eine Tasse Tee, ja!?" sagte die junge Frau zu der Elfin und lächelte dann McGonagall an. "Setzen Sie sich doch bitte. Ich hoffe, Tee und Apfelstrudel ist Ihnen recht."
McGonagall bejahte und nahm an dem großen Holztisch Platz, der in der Mitte der Küche stand. Die junge Frau setzte sich ihr über Eck gegenüber und sah sie erwartungsvoll an.
Die Direktorin hatte bereits versucht, einen Eindruck von ihr zu gewinnen und fragte sich, ob sie wirklich die richtige Wahl für die Stelle war. Sie war sehr hübsch und hatte ein dunkelgrünes Samtkleid an, das schön mit ihren kunstvoll geflochtenen, hüftlangen, schwarzen Haaren harmonierte. Ihr Alter schätzte McGonagall auf Mitte Zwanzig und ihre weiße Haut, sowie ihre gepflegten, zarten Hände sahen nicht so aus, als würde sie hauptberuflich dunkle Zauberer jagen. Aber laut Dumbledore sollte sie genau das tun.
"Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie Annekatrin Schützer sind?" fragte McGonagall, um sich zu vergewissern.
"Ja, das bin ich." antwortete die Angesprochene. "Aber wie kommen Sie gerade auf mich?"
"Professor Dumbledore, unser früherer Rektor, hat Sie mir empfohlen. In England haben wir leider niemanden gefunden, der … für diese Stelle geeignet war, deshalb schlug er vor, in anderen Ländern zu suchen."
Annekatrin Schützer schaute kurz nach unten und strich gedankenverloren mit dem Finger über die Tischplatte. Sie lächelte traurig. "Ja, ich habe Dumbledore während des Studiums einmal in Rothenburg ob der Tauber kennengelernt. Er war klasse! Ich mochte seinen Humor! … Wie schade, dass er jetzt tot ist." Sie machte eine kurze Pause. "Ich habe mit ihm über ein paar ungewöhnliche Bereiche der Magie geredet, mit denen ich mich beschäftigt habe. Er hat mir zugehört und schien sehr interessiert zu sein, während meine Dozenten es alle als Firlefanz abtaten. Damals hatte man auch noch keine Verwendung dafür, aber in diesen Zeiten... Vielleicht hat er mich deshalb vorgeschlagen."
"Nehmen Sie die Stelle an?" fragte McGonagall.
Annekatrin lächelte. "Es wäre mir eine Ehre, Professor, aber nur, wenn ich meine Katze und meinen Hauselfen mitnehmen darf." Sie drehte sich zu der Elfin um, die gerade das Teewasser in eine Kanne goss.
"Á propos," sagte Annekatrin und sprach die Elfin an: "Trixi, wie würde es dir gefallen, nach England zu ziehen?"
Die Elfin legte den Kopf schief und schien zu überlegen, während sie die Teekanne anhob. Dann drehte sie sich um und brachte die Kanne zum Tisch. "In England soll es viel regnen, gnädige Frau."
Sie ging zurück um die auf der Arbeitsfläche bereitstehenden Teller mit dem Kuchen zu holen und als sie wiederkam meinte sie: "Aber Trixi geht lieber mit der gnädigen Frau ins regnerische England, als ohne die gnädige Frau im regnerischen Deutschland zu bleiben."
Annekatrin lachte ein bisschen und sagte: "Das ist lieb, danke." Wieder an McGonagall gewandt sagte sie: "Tassen kommen gleich. Darf ich die beiden also mitbringen."
"Das wird kein Problem sein. Katzen sind in Hogwarts grundsätzlich erlaubt und Ihren Hauself können wir sicher in unserer Küche unterbringen."
Annekatrin lächelte wieder. Sie lächelte überhaupt sehr viel. "Dann freue ich mich, im nächsten Schuljahr Ihrem Lehrkörper anzugehören. Mein Vorgesetzter wird zwar überhaupt nicht glücklich darüber sein, aber vielleicht lässt er sich mit dem Argument breitschlagen, dass es in England viel mehr Todesser gibt, die man fangen kann, als hier."
Die Hauselfin brachte jetzt zwei Tassen, Teelöffel und Zucker und schenkte McGonagall ein. Nachdem sie auch ihrer Herrin Tee eingegossen hatte, setzte sie sich auf die Anrichte und aß ein kleineres Stück Kuchen von einer Untertasse. Offenbar genoss sie im Hause Schützer viele Freiheiten.
"Sagen Sie mir, wann ich mich wo einfinden soll und ich werde da sein. Aber haben Sie Geduld mit mir. Ich traue mir zwar zu, Kinder zu unterrichten, aber ich bin völlig unerfahren, was die organisatorische Seite des Lehrerberufes angeht. Haben Sie einen konkreten Lehrplan?" fragte Annekatrin gerade.
"Nunja, es gibt einen vom Zaubereiministerium vorgegebenen Lehrplan, aber der ist nicht in jeder Hinsicht optimal, deshalb stellen wir es unseren Lehrern weitgehend frei, was sie unterrichten. Aber es hat sich eine gewisse Abfolge des Stoffes eingebürgert, die wohl am zweckmäßigsten ist. Ich kann Ihnen bestimmt eine Liste zusammenstellen, welche Themen am besten in welcher Klassenstufe behandelt werden."
"Dafür wäre ich Ihnen sehr dankbar."
"Wenn Sie ein oder mehrere Bücher haben, die Sie in Ihrem Unterricht benutzen möchten, dann schicken Sie mir bitte innerhalb der nächsten zwei Wochen eine Eule mit den Titeln und Autoren, sodass ich sie für die Schüler auf die Liste setzen kann.“
Annekatrin wunderte sich. Eine Eule schicken? War das ein Slang-Wort für einen Brief?
Sie zog verwundert die Augenbrauen zusammen, aber McGonagall redete bereits weiter.
„Und da wäre noch etwas: Da ich jetzt die Direktorin bin, ist der Posten des Hauslehrers von Gryffindor unbesetzt. Ich überlege noch, welcher der Kollegen diese Funktion am besten erfüllen könnte, aber die, die bisher zur Verfügung stehen, geben nur wenige Wochenstunden und in manchen Klassenstufen gar keine, doch ich hätte lieber einen Lehrer als Hauslehrer, der in häufigerem Kontakt zu seinen Schülern steht. Wenn Sie sich also dieses Amt zutrauen, könnten Sie es auch übernehmen."
"Ich denke darüber nach. Wenn ich mich in Hogwarts eingelebt habe und in diesem neuen Beruf routinierter geworden bin, kann ich Ihnen sagen, ob ich es schaffe, oder nicht. Aber prinzipiell spricht nichts dagegen."
"Das freut mich. Sie können, wenn Sie möchten, übers Internationale Floh-Netzwerk nach Hogsmeade kommen und den Rest des Weges laufen, oder sie fahren von London aus mit dem Hogwarts Express – ganz wie Sie wünschen. Leider ist Hogwarts selbst nicht mehr ans Flohnetzwerk angeschlossen. Auch, wenn das Netzwerk kontrolliert wird, ist es zu gefährlich, einen ständigen Zugang zu dem Schloss geöffnet zu lassen."
"Oh, ich mag Bahnfahren. Es ist doch ein Zug, oder? Also, ich glaube, ich fahre mit."
Während sie langsam ihre Kuchen aßen, erklärte McGonagall Annekatrin, wie sie zum Gleis 9 3/4 käme und wann sie dort sein müsste.
"Gibt es eigentlich eine Kleiderordnung für die Lehrer? Die Schüler tragen ja Uniform, soweit ich weiß."
"Sie können Roben oder Kleider in beliebigen Farben tragen, aber Muggel-Kleidung ist unerwünscht. Sie werden merken, dass Schwarz von vielen Kollegen bevorzugt wird, doch es ist kein Muss. Allzu aufreizende Kleidung ist ebenfalls unerwünscht, aber ich denke, das brauche ich Ihnen nicht zu sagen."
Annekatrin lächelte. "Nein. Ich werde etwas Angemessenes heraussuchen."