Danke!
Dann stand ich auf, streckte meine Gliedmaßen und betastete mein Bein. Es fühlte sich gut an. Ich befand mich immer noch in der Schlucht. Allerdings wusste ich nicht, wie viele Tribute noch am Leben waren, wenn ich eine Nacht verpasst hatte. Nach der Stärkung, ging es zügiger voran. Die grauen Felsen würden allmählich weniger und der Boden weicher, wie Waldboden. Aber weit und breit kein Baum. Je länger ich lief, desto heißer wurde es und ich begann, mir die Ärmel des T – Shirts abzuschneiden und mir das Hosenbein, das noch übrig war, hochzukrempeln. Als ich mich am Abend hinter einem der letzten Felsen niederließ und versuchte, mir eine Art Zelt, zum Schutz vor der Sonne zu bauen, fielen mir die Beutel des Mädchens ein. Ich war so mit meinen Schmerzen, dem Durst und dem Hunger beschäftigt gewesen, dass ich noch nicht einmal nachgesehen hatte, was drin war. Ich riss den kleineren der beiden Beutel auf, und entdeckte etwas wunderbares: Ein Sonnenhut, den ich mir so weit ins Gesicht ziehen konnte, damit mir die Sonne nicht mehr in die Augen schien. Das war das einzige was ich fand, aber es hätte sowieso nicht mehr in den Beutel gepasst. Im zweiten Beutel befanden sich nur zwei Messer, ein abgerissenen Hosenbein, blutgetränkt, eine leere Flasche und ein Seil. Nicht sehr hilfreich. Es war schnell dunkel geworden und sehr viel kälter. Ich wickelte mich in eine Decke und starrte zum Himmel hinauf. Jetzt musste der dritte Tag in der Arena zu Ende sein, wenn ich nicht einen verpasst hatte. Sie zeigten das Wappen von Panem, aber keine Bilder. Keine Toten. Doch, ich musste einen Tag versäumt haben. Sonst hätten sie doch das Mädchen aus 5 gezeigt, das ich erstochen hatte. Wer war sonst noch am Leben? Ich wurde in meinen Gedanken unterbrochen, als die Stimme von Caudius Templesmith, dem Moderator der Spiele ertönte: „Da die meisten von euch neun Überlebenden, nun die Arena schon kennen und jeden ihrer drei Teile, die Schlucht, die Sandfläche und das Feld, schon betreten habt, wird morgen, wenn die Sonne aufgeht, ein Teil in die Luft gejagt und zwei weitere werden geöffnet werden.“
7. Kapitel
Gab es so etwas schon mal? Wie können sie so etwas tun? Alle, die sich auf dem Teil befinden, der gesprengt wird, werden sterben. Welcher Teil ist es? Wie finde ich das heraus? Wenn es nun die Sandfläche ist, auf der ich hier mit zwei nutzlosen Beuteln, zwei Rucksäcken und einem Sonnenhut sitze? Vor lauter Wut boxte ich mit den Fäusten in die Luft und raufte mir die Haare. „Denk nach!“, befahl ich mir. Doch wie ich die Sache auch drehte und wendete, ich konnte nur abwarten. Ich hatte noch acht Konkurrenten. Bald würden sie unsere Familien besuchen und sie interviewen. Ich war unter den letzten neun. Ich durfte nicht durch diese verdammte Explosion sterben. Ich beschloss, ein paar Stunden zu schlafen.
Ich hoffe, das ist jetzt keine schlechte Idee, dass da die Arena verändert wird und dass alle sterben, die sich in dem Teil befinden, der gesprengt wird...