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[TvP] Meine Panem FF: Johannas Hungerspiele

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[TvP] Meine Panem FF: Johannas Hungerspiele

Beitragvon Katniss » Mo 19 Mär, 2012 21:21

Das ist meine Panem FF. Ich dachte mir, ich lass mal die ganze Vorgeschichte von der Ernte und dem Training, usw. weg und beginne gleich mit der Arena:

Johannas Hungerspiele

1. Kapitel
Ich umklammerte das kleine Döschen, das an einer dünnen Schnur um meinen Hals hing, während ich auf der Metallscheibe stand und auf den Gong wartete. Wenn ich es aufschraubte, roch es nach Pfefferminz. Es roch nach meinem kleinem Bruder. Das einzige, was ihn am Leben hielt, obwohl er tot war. Keine Erinnerung, nur der Geruch nach Pfefferminz. Er hätte gewollt, dass ich es versuche. Er hätte gewollt, dass ich versuche die Hungerspiele zu gewinnen. Ich musste mich konzentrieren. Wie viele Sekunden waren schon vergangen? Wie viele blieben noch, bis der Gong ertönen würde? Ich schob meine Füße in Startposition. Die Anderen würden mich wahrscheinlich links liegen lassen. Ich, die im Training nur eine drei erreicht hatte. Ich, das kleinste und ihrer Meinung nach schwächste Mädchen. Ich musste es schaffen, für ihn. Der Gong ertönte. Ich riss mich zusammen und rannte auf das Füllhorn zu, die anderen dicht hinter mir. Trotzdem, ich war am schnellsten. Ich erreichte das goldene Füllhorn zuerst. Erst jetzt fiel mir auf, dass die Sonne unerbittlich vom Himmel herunter knallte. Ich konnte nicht viel sehen, da sie sich in dem leuchtenden Füllhorn blendete. Da oben, auf einem Berg von Decken lagen zwei riesige Rucksäcke. Ich konnte einen Teil des Inhaltes sehen: Vier Flaschen Wasser, Brot, Äpfel, Schnur, eine Messersammlung, eine Zwistel und ein Verbandskasten. Ich stürmte den Berg von Decken hinauf, schnappte mir einen Rucksack, zog den Reißverschluss des anderen zu, damit nicht die Hälfte herausfiel und wollte wieder herunterspringen. Dabei berührte ich kurz das Füllhorn und zog die Hand sofort wieder zurück. Die Oberfläche war brennend heiß. Meine Haut wölbte sich und Brandblasen entstanden. Ich versuchte, den Schmerz zu ignorieren und sprang. Natürlich waren inzwischen schon alle angekommen, doch sie beachteten mich gar nicht. Ein paar lagen schon tot auf dem Boden in der Lache ihres eigenen Bluts. Ich sah mich um. Wohin sollte ich gehen? Mein Blick schweifte über ein gigantisches Maisfeld, eine weite Ebene aus Sand und zu meiner Rechten eine felsige Schlucht. Ich wirbelte herum, konnte mich nicht entscheiden. Als ein Messer zwei cm an meiner Nase vorbeiflog, rannte ich los, erst mal weg vom Füllhorn. Im Laufen verschloss ich auch den zweiten Rucksack und zog ihn mir über den Kopf, um meinen Hals zu schützen. Meine Augen schossen zwischen dem Kornfeld und der Schlucht hin und her. Ich entschied mich für das Feld. Ein paar der Anderen rannten in Richtung der Sandfläche, was ich nicht verstehen konnte. Keine Möglichkeit sich zu verstecken, was wollten die da? Dann sah ich es. Eingebettet in kleine Mulden, waren dort Bäche und Teiche. Außerdem viele Hügel, hinter denen man sich doch verstecken konnte. Aber es war zu spät um umzukehren. Die Kämpfe waren noch nicht zu Ende und es war zu gefährlich zum Füllhorn zurückzukehren. Ich rannte weiter auf das Feld zu. Ich hörte hinter mir ein Gurgeln und etwas spritzte mir ans Bein und lief an der Wade herunter. Ich drehte mich um und sah das Mädchen aus Distrikt 11, wie es zu Boden sank, die Hände um den Pfeil gelegt, der aus ihrem Hals ragte. Hinter mir donnerte jetzt ein gewaltiger Junge auf mich zu. Ich riss den Blick von dem Mädchen los und durchbrach die die ersten Pflanzen. Das Feld war riesig und die Pflanzen so hoch, dass sie mich und den Hünen komplett verdeckten. Ich bahnte mir einen Weg durch den Mais, schlug mit den Armen die Blätter zur Seite und veranstaltete einen Höllenlärm. Ich blieb stehen und lauschte. Alles war still, niemand folgte mir. Ich atmete tief ein und ging leiser. Was sollte ich jetzt tun? Wenn die Bäche und Teiche, die ich vorhin gesehen hatte, nun die einzigen Wasserquellen waren? Ich hatte zwar das Wasser in meinen Rucksäcken aber selbst das würde nicht lange reichen. Ich beschloss, trotzdem weiter in das Maisfeld vorzudringen, soweit wie möglich zu laufen und dann Rast zu machen. So lief ich immer weiter bis ich über meine eigenen Füße stolperte. Kein anderer Tribut war mir über den Weg gelaufen. Glück für ihn, denn ich scheute nicht davor zurück, mich zu verteidigen.


Über ein paar Kommentare würd ich mich sehr freuen =)
Fortsetzung folgt =)
Zuletzt geändert von Katniss am Do 29 Mär, 2012 07:46, insgesamt 3-mal geändert.
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~Alice~
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Beitragvon ~Alice~ » Di 20 Mär, 2012 11:22

Ich finde, du hast sehr authentisch geschrieben! :D
Es wird verdeutlicht, wie die ersten Sekunden der Hungerspiele ablaufen; mit dem Tumult am Füllhorn und wie wichtig es ist, so schnell wie möglich zu verschwinden. Auch der Anfang gefällt mir, weil so ist es ja auch in etwa für Katniss, die für Prim versucht zu gewinnen ;)
Rechtschreib- oder Grammatikfehler sind mir keine aufgefallen (außer, dass du einmal "und durchbrach die die ersten Pflanzen"), aber das finde ich nicht tragisch :lol:
Ich freue mich jedenfalls auf eine Fortsetzung! :D
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Beitragvon Dark Lúthien » Di 20 Mär, 2012 12:48

Ich mag Johanna :hm2: Und ich mag deine Geschichte ;) Ich kann mich da ~Alice~ eigentlich alles in allem anschließen :) Ich hätte nur eine kleine Bitte, kannst du die Schrift normal lassen, also nicht fett gedruckt. Ich finde das sooo schwer zu lesen und vielleicht ein paar Absätze noch rein, ansonsten freue ich mich auch, wenn es weitergeht!

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Beitragvon Katniss » Di 20 Mär, 2012 14:07

Danke, euch beiden!
@Dark: Hab die Schrift geändert :)
Hier ist die Fortsetzung:


Ich setzte mich auf den Boden und nahm die beiden Rucksäcke vom Rücken. Im ersten fand ich zusätzlich zu den vier Flaschen Wasser, der Zwistel und dem Verbandskasten noch eine Schachtel Streichhölzer und zu meiner großen Freude eine dicke Decke. In dem zweiten Rucksack fand ich eine zweite Decke, eine Packung Kekse und leider nur noch einen Apfel, ich musste die restlichen verloren haben. Die Messersammlung, das Brot und die Schnur, die ich vorhin schon gesehen hatte, waren zum Glück noch da. Da ertönte der erste Schuss. Dann waren die Kämpfe am Füllhorn also vorbei. Für jeden Toten wurde eine Kanone abgefeuert. Ich zählte mit. Acht. Acht Menschen hatten ihr Leben verloren und noch fünfzehn andere Tribute kämpften mit mir um den Sieg. Fünfzehn Tribute, die mich daran hinderten, nach Hause zu meinen Eltern zurückzukehren. Was war wohl mit dem Jungen aus meinem Distrikt? Hatte er den ersten Tag überlebt? Aber wenn ich gewinnen wollte, durfte ich keinen Gedanken an die andern verschwenden. Von dem stundenlangen Marsch durch das Feld taten mir die Füße weh. Mein Oberteil war zwar kurzärmlig und die Hose ging nur bis knapp unter die Knie, aber ich schwitzte trotzdem. Die Schuhe waren nicht zum Wandern geeignet, es waren nur dünne Turnschuhe. Der Schweiß brannte in den Brandblasen an meiner Hand. Ich zog eine Wasserflasche aus dem Rucksack und säuberte die Wunde. Dann verband ich die Hand, so gut es ging. Es wurde langsam dunkel, bald würden sie die Bilder der Toten an den Himmel projektieren. Ich zog die Schuhe aus, um Luft an die Klumpen zu lassen, die meine Füße waren. Dann nahm ich mir einen Keks und trank ein paar Schlucke Wasser. Die Hymne erklang und ich blickte auf. Wieder dachte ich an den Jungen aus meinem Distrikt. Sie zeigten den Jungen aus 1. Das war seltsam, normalerweise kommen die Karrieretribute immer über den ersten Tag. Dann die Mädchen aus 3 und 4. Noch ein Karrieretribut. Beide aus 6. Ich habe mitgezählt. Noch 3. Dann kam Jared, der 13 – jährige Junge, der mit mir auf dem Wagen stand, der gemeinsam mit mir zum Training gegangen war. Andererseits, so musste ich ihn wenigstens nicht töten. Danach zeigten sie noch die Gesichter des Mädchens aus 11 und des Jungen aus 12. In den letzten Jahren wurden immer schon mindestens elf am Füllhorn getötet. Ich überlegte, wer noch einen ernsthaften Gegner darstellte. Auf jeden Fall der Junge, der mich vorhin verfolgt hatte. Ich glaube, er kommt aus Distrikt 4. Dann das Mädchen aus 5. Ich hab gesehen, wie schnell sie rennen kann, wie gut sie mit dem Schwert umgehen kann. Sie ist eine echte Bedrohung für mich. Ich kann auch schnell rennen, aber ich habe keine Axt, die einzige Waffe, mit der ich wirklich etwas ausrichten kann. Was sollte ich jetzt tun? Konnte ich es riskieren, mich hinzulegen? Die Karrieretribute jagten jetzt bestimmt die Schwachen. Schwache, wie mich. Aber mir fielen schon die Augen zu. Es hatte keinen Sinn, im Dunkeln weiter zu gehen, also blieb ich, wo ich war. Ich packte alle meine Sachen, bis auf eine Decke, zusammen, damit ich im Notfall die Rucksäcke schnappen und weglaufen könnte. Ich rollte mich unter der Decke zusammen und wärmte den Hohlraum mit meiner Körpertemperatur. Dann schlief ich ein.
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Beitragvon Wehwalt » Mi 21 Mär, 2012 19:20

Hach, wenn ich dieses ganze Szenario nocht so fürchterlich abstoßend fände. Gut geschrieben, aber eben deprimierend ...
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Beitragvon ~Alice~ » Mi 21 Mär, 2012 19:41

Die Schrift ist in der Tat angenehmer :) Ich mag die Fortsetzung und bin schon gespannt, wie es weiter gehen wird. Dein Stil passt richtig zu den Tributen von Panem. Der Text lässt sich auch einfach und flüssig lesen. Weiter so! :D
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Beitragvon Katniss » Mi 21 Mär, 2012 20:20

@Wehwalt: Deswegen liebe ich das Buch ja so, weil es so
deprimierend ist =). Ach, ich war tagelang schlecht drauf,
nachdem ichs gelesen hatte...

@Alice: Hui, keine Kritik? Danke fürs Lob =)

Next stuff:

Spoiler
(Ich finde ja, dieses Kapitel ist mir am besten gelungen,
aber, Eigenlob stinkt...)


2. Kapitel
Etwas stupste mir ins Gesicht. Eine nasse Schnauze. Ich sprang auf, doch meine Beine verhedderten sich in der Decke und ich fiel wieder hin. Ich befreite mich und sah mich um. Nichts. Bodenlose Finsternis. Dann hörte ich ein Knurren. Ich wirbelte herum und griff nach meinen Rucksäcken. Ich rannte los. Im Laufen kramte ich in meinem Rucksack, bis ich ein Messer gefunden hatte. Was auch immer das für ein Tier war, es hechelte hinter mir her und blies mir seinen warmen Atem an die Beine. Weglaufen hatte keinen Sinn, das Tier war viel zu schnell. Blitzartig drehte ich mich um und stieß mit dem Messer zu. Ein Jaulen, ein Gurgeln und dann kurz Stille. Ich hatte die richtige Stelle getroffen, konnte aber noch immer nicht erkennen, was es war. Da sprang mich etwas von hinten an und warf mich um. Ich rollte mich ab und sprang wieder auf. Blindlings fuchtelte ich herum, doch das Messer traf auf kein Hindernis. Ein anderes Tier biss mir in den Oberschenkel. Warmes Blut sickerte unter der Hose hervor. Wie viele dieser Viecher waren da? Sie fauchten, schnappten mit den Zähnen. Es waren mindestens vier. Wenn ich doch nur eine Axt hätte! Ich drehte mich weiter um die eigene Achse und stieß um mich. Ab und zu erwischte ich etwas, ein Ohr, eine Schnauze oder eine Pfote. Sie jaulten, doch ich hörte nicht auf. Ein Tier riss nach dem Gurgeln zu urteilen einem zweiten die Kehle auf, als ich seinen Schwanz abhackte. Beide lagen am Boden und als mich das letzte Tier ansprang, stolperte ich über sie, das Messer vor meinem Gesicht. Es rannte auf mich zu, wollte mir die Augen auskratzen, doch ich stieß meine Waffe in die Luft und es sprang hinein. Das Messer traf es mitten in die Brust und sein lebloser Körper landete auf mir. Ich stieß die Luft aus und wurde ohnmächtig.
Zuletzt geändert von Katniss am So 25 Mär, 2012 20:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon ~Alice~ » So 25 Mär, 2012 20:07

Tolle Fortsetzung! :D Ich würde mich nur freuen, wenn du immer ein bisschen mehr posten würdest... Die Kapitel sind so kurz und es macht Spaß, sie zu lesen :)
Hehe, diesmal habe ich eine Kleinigkeit ;) Da hat sich ein Wiederholungsfehler eingeschlichen :lol: "Ich hatte die richtige Stelle getroffen, konnte aber noch immer noch nicht erkennen, ..." Ein "Noch" zu viel ;) Aber das macht der Geschichte keinen Abbruch.
Auch hier greife ich es wieder auf: Du schreibst sehr authentisch, das gefällt mir. Dein Stil passt sich dem Geschehen an. Man erkennt das Hektische dieser Situation, das Unübersichtliche. Wirklich sehr schön :) Und: Bitte mehr davon! :mrgreen:
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Beitragvon Katniss » So 25 Mär, 2012 20:27

@Alice: Dankeschön! Habs geändert. Ich denke nur immer, dass das keiner liest,
wenn ich zu viel poste, aber bitte, hier ist mehr:


3. Kapitel
Als ich wieder zu mir kam, schien mir die Sonne direkt ins Gesicht. Ich blinzelte und stöhnte. Ich konnte kaum atmen, wegen dem Gewicht auf mir. Ich versuchte es wegzuschieben, doch schon die kleinste Bewegung löste einen höllischen Schmerz aus. Ich holte tief Luft, ignorierte den Schmerz und schob das Tier von mir herunter. Mein Kopf lag in einer Blutpfütze, ob sie mir oder einem der Tiere gehörte, wusste ich nicht. Langsam hob ich den Kopf. Ich sah noch verschwommen aber mit der Zeit wurde es besser. Zum ersten mal sah ich die Viecher, die ich getötet hatte. Es waren keine, die ich kannte, vermutlich Mutationen. Sie hatten pechschwarzes Fell und einen langen Schwanz. Immer noch sitzend besah ich sie mir genauer. Da waren drei Reihen spitzer Zähne. Ich fragte mich, wie ich diese Tiere hatte überwältigen können. Es war völlig unmöglich und das im Dunkeln! Dann sah ich es. Sie hatten keine Augen. Sie hatten genauso wenig sehen können, wie ich! Jetzt konnte ich wieder klar schauen. Vorsichtig stand ich auf, verlagerte mein Gewicht auf das unverletzte Bein und sah an mir herunter. Meine Kleidung war komplett zerrissen und Blut durchtränkt. Ich riss ein Hosenbein ab, es war sowieso nicht mehr zu gebrauchen. Als ich den verletzten Oberschenkel sah, kippte ich fast um. Es hatte sich entzündet, Eiter trat aus und ich konnte den Knochen sehen. Ich setzte mich wieder auf den Boden und holte den Verbandskasten und eine Flasche Wasser hervor. Dann hob ich die Flasche an meine Lippen und trank sie bis zur Hälfte aus. Ich versuchte die Wunde mit etwas Wasser abzuwaschen, wodurch ich allerdings noch genauer sehen konnte, was das Tier angerichtet hatte. Konnte ich eine solche Wunde wieder heilen? Ich hatte keine Ahnung. Also wickelte ich nur einen Verband herum. Dann fasste ich nach oben und betastete meinen Kopf. Die Haare waren vom Blut verklebt, doch eine Wunde konnte ich nicht ertasten. Essen konnte ich nicht, weil mir beim Anblick von Nahrung sofort übel wurde. Also packte ich meine Sachen und humpelte weiter. Weit kam ich nicht. Nach ungefähr zweihundert Metern brach ich erschöpft zusammen. War das mein Plan? Weitergehen bis zum Kraftfeld? Und wenn ich dort war? Was sollte ich dann tun? Ich brauchte einen Plan. Ich konnte nicht warten, bis die anderen sich gegenseitig erledigten. Aber in meinem Zustand kam ich erst recht nicht gegen die Karrierros an. Plötzlich hörte ich Stimmen. „Wer ist noch hier, Rose?“ - „Schätze mal, die Kleine aus Distrikt 7. Die hat doch die ganze Zeit rumgeheult, aber wahrscheinlich haben die Mutationen sie schon gekriegt.“ Scheiße. Sie waren ganz in der Nähe, auch wenn ich ihre Stimmen nur gedämpft vernahm. Weg hier. Ich hatte keine Chance gegen sie. Ich musste sofort verschwinden. Ich rappelte mich so leise wie möglich auf und kam wieder nur ein paar Meter weit, bevor ich abrupt bremste. Vor meinen Füßen tat sich eine riesige Schlucht auf.

4. Kapitel
Mein Herz raste. Was jetzt? Ich konnte nicht weiter. Panisch humpelte ich am Rand der Schlucht entlang, in der Hoffnung, irgendwo runter zu können. Und tatsächlich, ich fand einen dünnen Pfad der sich um den Berg schlängelte. Aber ich war verletzt. Ich konnte kaum laufen, wie sollte ich dann diesen Weg hinunterkommen? Mir blieb keine Wahl. Entweder, ich ging das Risiko ein oder ich wartete, bis die Karrieros mich fanden. Der Pfad war anfangs flach und wurde weiter hinten immer steiler. Vorsichtig kletterte ich los, den Rücken dicht an die Wand gepresst. Mein Atem ging schneller und mein Bein schmerzte. Ich konnte nicht mehr auftreten, ohne hinabzustürzen. Also setzte ich mich hin und rutschte weiter, es war sowieso zu steil um normal zu gehen. Vor Anstrengung mich mit den Armen festzuhalten, begann ich wieder zu schwitzen. Ich versuchte die Tiefe der Schlucht abzuschätzen. Mindestens zwanzig Meter. Ich sah wieder nach oben. Ein bisschen hatte ich schon hinter mir. Als zwei Gesichter am Rand auftauchten, blieb mir fast das Herz stehen. Sie hatten mich entdeckt. Es war lebensmüde, aber ich rutschte noch schneller. Der Pfad war inzwischen so schmal, dass ein Bein links herunterhing. Verfolgten sie mich? Die Frage beantwortete sich von selbst. Sie standen immer noch oben und unterhielten sich. Ich hörte ihre Stimmen nur leise: „Vergiss es! Das ist Selbstmord!“ - „Sie entwischt uns, verdammt nochmal!“ Ein Streit. Sie stritten sich darüber, was sie tun sollten. Ich nutzte das aus und krabbelte weiter. Was dann geschah, sah ich wie in Zeitlupe. Der Junge trat einen Schritt zurück. Steine regneten auf mich herab, als er mit den Füßen abrutschte. Er flog an mir vorbei und ich schrie. Seine Augen waren weit aufgerissen und er fuchtelte mit den Armen, während er versuchte irgendwo Halt zu finden. Dann schlug er auf dem Boden auf, mit dem Gesicht nach unten lag er da, die Beine seltsam verdreht. Das Mädchen über mir kreischte jetzt auch, als sie ihn so sah. Anscheinend hatte sie jetzt gar keinen Plan mehr, den sie lief herum, als sei sie verrückt, dann verschwand sie aus meinem Blickfeld und ich hörte, wie sie zurück in das Maisfeld preschte. Die Kanone ertönte. Ich stieß keuchend die Luft aus, die sich in meiner Lunge angesammelt hatte. Das letzte Stück schaffte ich ohne Probleme, bis der Weg ungefähr zwei Meter über dem Boden einfach aufhörte. Mir blieb nichts anderes übrig, als zu springen. Mein Bein knickte beim Aufprall um, aber ich hätte sowieso nicht mehr richtig gehen können. Trotzdem durchfuhr mich der Schmerz wie tausend Nadelstiche. Ich rappelte mich hoch, stieg über die Leiche des Jungen und versuchte ihn nicht anzusehen.

P.S. Wenn du wieder nen Fehler findest, sag Bescheid. :D :D
Zuletzt geändert von Katniss am So 25 Mär, 2012 21:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon ~Alice~ » So 25 Mär, 2012 20:45

Gefällt mir wieder sehr gut :) Also ich lese deine Geschichten... :D Und wieder ein kleiner Wdh.-Fehler :lol: "Die hat doch die ganze Zeit rumgeheult, aber wahrscheinlich haben die Mutationen sie schon sie schon gekriegt."
Ansonsten sind mir nur ein zwei Kommata aufgefallen, die du nicht gesetzt hast ;)
Ich finde es spannend, wie es voran geht :D Kannst du so abrupt sagen, wie viele Tribute zu dem Zeitpunkt noch im Spiel sind? :)
Es macht echt Spaß, deine Geschichte zu lesen, obwohl ich eigentlich nicht gerne Geschichten auf dem PC lese :D
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Beitragvon Katniss » Di 27 Mär, 2012 19:53

Dankeschön! =)
Hab den Wiederholungsfehler verbessert. =)
Hier hab ich mehr:


Den Rest des Tages humpelte ich weiter, trank ab und zu ein paar Schlucke Wasser und aß Stücke von dem Brot, bis ich begann mir einen Unterschlupf für die Nacht zu suchen. Im Laufe des Tages hatte sich die Schlucht verändert. An den Seiten gab es kleine Höhlen, in die ich mich legen könnte. Allerdings waren die nicht besonders gut getarnt. Und ich musste mir langsam überlegen, wie ich neues Wasser und Nahrung beschaffen konnte. Mein Vorrat ging zur Neige. Ich war todmüde. Einerseits wollte ich ich einfach in eine Höhle legen und schlafen, andererseits musste ich mich besser schützen. Trotz der Gefahr entschloss ich mich für die erste Möglichkeit. Ich suchte mir einen Hohlraum etwas weiter oben aus und warf meine Rucksäcke hinauf. Dann sprang ich so hoch, wie es mein Bein zuließ und kletterte in den Bau. Er reichte ungefähr zwei Meter in die Felswand hinein. Ich konnte mich bequem ausstrecken und sogar so weit zurück rutschen, dass man mich von außen nicht mehr erkennen konnte. Einen Teil meiner ersten Nacht in der Arena hatte ich unter freiem Himmel verbracht und die andere Hälfte war ich ohnmächtig in einer Blutpfütze gelegen. Dagegen war das hier ein fünf Sterne Hotel. Ich breitete eine Decke auf dem Boden aus und legte mich darauf. Ich konnte mich sogar hinsetzen ohne mir den Kopf zu stoßen. Dann geschahen zwei Dinge gleichzeitig. Erstens segelte ein weißer Fallschirm vor meiner Höhle zu Boden und zweitens entdeckte ich auf der anderen Seite der Schlucht einen Baum der aus der Felswand wuchs. Er trug leuchtend rote Früchte. Das Wasser lief mir im Mund zusammen. Aber vorerst musste ich den Fallschirm vom Boden aufheben. Also kroch ich wieder aus der Höhle heraus und angelte mir den Fallschirm. Dabei belastete ich mein Bein ungeschickt und spürte wie die Wunde aufriss. Ich öffnete das Geschenk und staunte. Es war eine Salbe für mein Bein. Wie viel musste das gekostet haben? Medizin an einen Tribut in der Arena zu schicken, war eine sehr teure Angelegenheit. Ich schraubte den Deckel auf und sofort stieg mir ein wunderbarer Geruch nach Wald in die Nase. Das erinnerte mich an Zuhause. Distrikt 7 – Holz. Genauso wie mir bei Pfefferminz mein Bruder in den Sinn kommt. Ich sog den Duft ein, dachte an die Nachmittage, die ich im Wald verbracht hatte. Wie meine Füße in dem kalten Wasser des Sees gebaumelt hatten, wie ich in den gelben Blumen gelegen und die Wolken an dem blauen Himmel beobachtet hatte. Mein Leben war perfekt gewesen, bis mein Bruder gestorben, bis mein Los gezogen worden war. Das hatte das Kapitol kaputt gemacht und wenn ich mich jetzt nicht gewaltig anstrenge, werde ich meine Familie nie wiedersehen. Ich rappelte mich hoch und schnitt den Verband an meinem Oberschenkel durch. Wie ich erwartet hatte, war es nicht besser geworden. Ich versuchte, nicht allzu genau hinzusehen, als ich die Salbe darauf schmierte. Sofort linderte sich der Schmerz. Es war erfrischend. Ich nahm ein neues Stück Verband, das alte war voll Blut und Eiter, und wickelte es fest und ordentlich um das Bein. Dann sprang ich zu Boden, um die Früchte des Baumes auf der gegenüberliegenden Seite zu inspirieren. Das tat gut, zwar konnte ich immer noch nicht richtig laufen, aber ich spürte kaum noch etwas. Nach ein paar Schritten war ich bei dem Baum. Der Duft war fantastisch und die Früchte sahen herrlich rot aus. Und ich hatte solchen Hunger! Ich pflückte mir eine Hand voll. Sie waren etwas größer als Kirschen und sie glänzten im Sonnenlicht. Vorsichtig schob ich mir das Obst in den Mund und spürte, wie die weiche Haut zerplatzte und mir der Saft auf die Zunge lief. Sie schmeckten herrlich. Nachdem ich ungefähr vier davon gegessen hatte, musste ich plötzlich würgen.

5. Kapitel
Das hätte mir früher einfallen sollen. Vergiftete Früchte der Spielmacher. Ich übergab mich auf den Boden, hielt mir den Bauch und krümmte mich. Ich musste auch das letzte bisschen aus meinem Körper bekommen. Ich wischte mir mit der Hand über die Zunge. Wie viele hatte ich gegessen? Mindestens vier. Würde das reichen, mich zu töten? Vier dieser kleinen Beeren? Wohl kaum. Ich schleifte mich zurück auf die Decke, schraubte meine letzte Trinkflasche auf, spülte meinen Mund aus und aß das Brot auf. Ich hatte nur noch eine halbe Flasche Wasser, ein paar Kekse und einen Apfel. Während ich darüber nachdachte, wie ich in dieser Einöde etwas zu Essen besorgen könnte, ertönte die Hymne. Zuerst kam der Junge aus Distrikt 2, der der in die Schlucht gestürzt war. Dann das Mädchen aus 8, beide aus 9, der Junge aus 10 und das Mädchen aus 12. Der Junge aus 4 und das Mädchen aus 5 lebten noch. Ich wusste nicht, ob ich gegen die beiden ankäme. Außer ihnen wären dann noch zwei Karrieretribute. Ich gähnte und legte mir meine zweite Decke über. Mir war übel von den Früchten und es dauerte lange, bis ich einschlief.
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Beitragvon ~Alice~ » Di 27 Mär, 2012 20:50

Ich fange langsam an, Johanna zu mögen... :lol:
Mir gefällt auch diese Fortsetzung sehr gut :) Die Szene mit den Beeren war zwar durchschaubar, aber dennoch gut geschrieben ;) Hier und da ist mir aufgefallen, dass du einen Buchstaben vergessen hast, aber das ist nicht weiter schlimm. Man konnte trotzdem flüssig lesen. :)
Und das gefällt mir so gut an deinem Schreibstil, dass man flüssig lesen kann und über keine Passagen stolpert. :)
Bitte mehr von Johanna :mrgreen:
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Beitragvon Katniss » Di 27 Mär, 2012 20:58

Ich hab das ja eig. von nem Textdokument hier rein kopiert und dann
wären die Worte, in denen ich Buchstaben vergessen habe, ja
"unterringelt" gewesen. In welchen Worten fehlen denn Buchstaben???
Du musst jetzt nicht alles nochmal lesen, aber wenn du spontan ein Wort
siehst... :D Jedenfalls danke für deinen Kommentar. Freut mich, dass
du jedes Mal antwortest =).


So, hier noch ein bisschen was:

Beinahe hätte sie mich entdeckt. Das Mädchen aus 5. Verschlafen wollte ich aus meiner Höhle kriechen und meine Sachen packen, als ich sie sah. Sie stand bei dem Baum mit den roten Früchten und leckte sich gerade den Saft von den Fingern. Ich duckte mich zurück in den Bau, als sie sich umdrehte. Sie konnte mich nicht gesehen haben, aber vielleicht hatte sie mich ja gehört. Meine Hände umklammerten das Messer, ich hatte es neben mich gelegt, bevor ich mich Schlafen legte. Doch sie nahm bloß ihre drei kleinen Beutel und verschwand. Ich wartete noch ein paar Minuten, dann rappelte ich mich hoch. Sie hatte viele Beeren gegessen, ich dagegen nur vier und ich krümmte mich fast vor Bauchschmerzen. Das würde sie auf keinen Fall überleben. Was, wenn sie aus irgendeinem Grund umdrehte und auf mich stieß? Was war ich nur für ein Weichei! Ich sollte ihr folgen und ihr das Messer in den Rücken werfen, anstatt mich zu fragen, was passieren würde, wenn sie mich angriff. Lange konnte es ja nicht dauern, bis sie Schmerzen bekommen würde. Ich beschloss, einfach loszugehen und mich mit allen Mitteln zu verteidigen, sollte sie umdrehen. Weit kam ich nicht, ich hörte ihr Schreien schon von Weitem. Ich bog um die Ecke und sah sie auf dem Boden liegen. Tränen standen ihr in den Augen, sie presste die Handflächen in den Bauch und stöhnte. Das hätte ich sein können! Ich wollte das Mädchen nicht mehr sehen, wollte es nicht mehr hören. Ich trat auf sie zu, packte mein Messer noch fester und wollte es ihr in den Leib stoßen. Sie sah mich an mit ihren schönen hellgrünen Augen, ihr Blick war verschwommen. Ihr Kopf lag in einer Pfütze aus Erbrochenem und ihr Gesicht war verschmiert. Mühsam brachte sie ein Wort heraus: „Danke!“ Ich stieß zu und ihr Blick wurde glasig. Ich hatte ihr die Leiden erspart. Ich strich ihr eine Haarsträhne aus dem schönen Gesicht. Das Messer ließ ich, wo es war, ich wollte es nicht aus ihrem Körper ziehen. Doch ich nahm ihre Beutel und erhob mich. Ihr schönes Gesicht, von schwarzen Haar umrandet, die spitze Nase, die blutroten Lippen, etwas aufgesprungen und die wundervollen grünen Augen, brannten sich für immer in meinen Kopf ein.

6. Kapitel
Den restlichen Tag schleppte ich mich dahin. Meine Lippen und die Zunge waren aufgesprungen, ich atmete schwer und der Hunger verursachte Bauchkrämpfe. Ich fuhr mit der Hand über meine verfilzten Haare, wobei mir meine Rucksäcke und die Beutel des Mädchens von der Schulter rutschten. Ich stolperte und landete alle Viere von mir gestreckt auf dem Boden. Ein kehliger Laut entfuhr mir und ich lag da, zu schwach um wieder aufstehen zu können, den Kopf zur Seite gedreht. Dann hustete ich noch einmal, schloss die Augen und als ich sie wieder öffnete knallte mir die Sonne ins Gesicht. Ich schnupperte. Das Döschen lag neben meiner Nase und war offensichtlich bei meinem Sturz aufgegangen. Ich sog den Duft ein und drehte den Kopf auf die andere Seite. Mein Hals war ganz steif, ich musste lange geschlafen haben, hier, an der ungeschütztesten Stelle in der ganzen Arena! Warum hatte mich niemand gefunden? Ich blinzelte, schüttelte leicht den Kopf und dachte schon an Halluzinationen, bis ich die Hand ausstreckte und denn Fallschirm umklammerte, der direkt vor meinem Gesicht lag. Ich schob den zweiten Arm unter meinem Körper hervor, und riss ihn auf. Brot, Käse und Wasser. Wasser! Ruckartig setzte ich mich auf, was ich lieber nicht hätte tun sollen, den der Schmerz schoss durch meine Glieder und mir wurde schwindelig. Trotzdem hielt ich mir die Flasche an den tauben Mund und schluckte. Das kühle Wasser rann mir die Kehle hinunter und ich fühlte mich sofort besser. Ich biss außerdem von dem Käse ab und schob stückchenweise Brot hinterher.
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Beitragvon Dark Lúthien » Di 27 Mär, 2012 21:03

So hab's jetzt in einem Rutsch durchgelesen. Toll! Ich hab richtig mitgefiebert :D Ich mag deinen flotten Schreibstil. Ich war ganz ergriffen als Johanna im zweiten Teil von Kapitel 5 das Mädchen aus Gnade tötet...

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Beitragvon ~Alice~ » Mi 28 Mär, 2012 18:23

Da gebe ich Lu absolut recht! Die Stelle war wirklich sehr schön geschrieben :)
Ich war nur etwas verwirrt, als sie davon sprach, dass sie lange geschlafen haben musste. Mir kam die Stelle mit dem Augenöffnen und - schließen so vor, als ob sie geblinzelt hätte.
Ich bin gespannt, wie es denn weitergeht ;)
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