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"Harry braucht Schulverbot"

Sirius
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"Harry braucht Schulverbot"

Beitragvon Sirius » Mi 20 Jul, 2005 16:41

Harry Potter braucht Schulverbot

Der Zauberlehrling Harry Potter soll Unterrichtslektüre für die gymnasiale Oberstufe werden. Dies wäre eine Absage an alle Klassiker der englischen Literatur


Von Heike Ejoh




Was nur hat sich das Kultusministerium bei der Idee gedacht, Harry Potter im Englischunterricht der gymnasialen Oberstufe lesen zu lassen und den guten, alten William Shakespeare auf die Reservebank zu verweisen? Vielleicht wirkten magische Kräfte bei dieser Entscheidung, vielleicht waren dunkle Mächte am Werk? Da konkurriert plötzlich das Globe in London, das elizabethanische England, die Liebe, die Komplexität der Geschlechter und die Zweifel an der gesellschaftlichen Ordnung, die Shakespeare thematisiert hat, mit dem Internatsleben einiger Zaubersprösslinge in Hogwarts, einem Internat zu dem man gelangt, wenn man durch eine Mauer auf dem nicht existierenden Gleis neundreiviertel des King's Cross-Bahnhofes in London geht. Man kann nur hoffen, das Shakespeare bei diesem Zauber gewinnt.

Ich habe nichts gegen Harry Potter. Wirklich nicht. Ich mag mystische Geschichten. Aber angesichts des Anspruches, dass das Abitur eine Reifeprüfung ist, die den Schüler zum Besuch einer Universität befähigen soll, erscheint mir die Analyse von schwarzen Zauberhüten, der Sinn von Blitznarben und das ohnehin immer noch in Deutschland als Ausnahme zu sehende Internatsleben als wenig hilfreich, Jugendlichen und jungen Erwachsene im Englischunterricht eine angemessene Bildung zu bieten.

Sollte Harry Potter wirklich in den Klassenräumen Einzug erhalten, sieht der Unterrichtsplan vor, dass die Schüler "sich mit den Personen, den Tieren und den Orten der Geschichte vertraut machen". Dazu sollen sie im Unterricht "eine schriftliche Kurzcharakterisierung erarbeiten, ein kleines, immer griffbereites Referat in der englischen Sprache und ein selbstgemaltes Bild erstellen". Diese werden dann "im Unterrichtsraum aufgehängt, um leichter die unterschiedlichen Personen erinnern zu können", heißt es bei Lehrer-online. Ich sehe schon die Überschrift der nächsten Pisa- Studie: Neben Rechtschreibschwäche ist nun auch die Vergesslichkeit ein Problem der deutschen Schüler. Muss das Bilder malen wirklich sein? Dies gehört doch besser in den Kunstunterricht einer achten Klasse.

Das erste Buch Harry Potter and the Philosopher's Stone (deutsch: Harry Potter und der Stein der Weisen) ist ohnehin für Kinder von 8 bis 13 Jahren gedacht. Der Schweregrad der englischen Sprache des Originaltextes kann getrost als leicht bezeichnet werden. Worin also soll der Lerneffekt liegen? Die Schüler der elften Klasse sind mindestens 16, die der dreizehnten mindestens 18 Jahre alt. Es ist vielleicht entspannend, sich in die magischen Abenteuer des Zauberers Harry Potter zu flüchten. Um aber auf der Leistungsebene international konkurrieren zu können und auch einem eventuellen Auslandsstudium sprachlich gewachsen zu sein, sollte die gymnasiale Oberstufe einer Schule doch mehr Verantwortungsbewusstsein gegenüber ihren Schülern haben. Da lässt sich nur hoffen, dass der Spuk bald vorbei ist und beim Kultusministerium die Vernunft über die Hirngespinste siegt.
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Hermione
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Beitragvon Hermione » Mi 20 Jul, 2005 16:43

ey das wär so geil....ich möchte auch hp im unterricht lesen! Das ganze letzte halbe jahr musste ich mich mit schiller und so nem alten schrott beschäftigen...wozu braucht man das heutzutage noch? es ist doch echt veraltet, schon lange wünsche ich mir mal was wirklich neues und aktuelles zu lesen, aber irgendwie hört keiner meinenh wunsch...das nächste halbjahr muss ich schon wieder was aus dem 18. jahrhundert lesen...wozu??? wir leben im 21. jahrhundert, also her mit der literatur des 21. jahrhunderts!!!

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Beitragvon Lily » Mi 20 Jul, 2005 17:00

Oh je, da kann ich dir aber absolut nicht zustimmen @Hermione. Ich bin eher der Meinung des oben zitierten Autors. Klar, ich liebe HP, aber es hat nichts in der Oberstufe zu tun. Dann könnte man ja im Deutschunterricht auch Hohlbein statt Goethe lesen *kopfschüttel*. Übrigens gibt es auch genügend Literatur aus dem 21. Jahrhundert, die im Unterricht thematisiert wird, aber eben auf einem anderen Stil. Da fällt mir z. B. "Der Vorleser" von Bernhard Schlink ein. Ich bin ehrlich gesagt der Meinung, dass in Deutschland viel zu viele das Abitur erhalten, die es nicht verdient haben. Ich finde es schlimm, wenn jemand Abitur hat, aber Wörter wie Psychiater nicht richtig schreiben kann oder noch niemals Goethes Faust gelesen hat. Für mich gehört das zum Abitur genauso dazu, wie Kurvendiskussion in Mathe. Man muss solche großartigen Werke einfach gelesen haben (HP ist zwar auch ein großartiges Buch, aber da braucht man in der Regel keinen Lehrer zu, um es zu verstehen und zu lesen).
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Beitragvon Hermione » Mi 20 Jul, 2005 17:38

ich finde trotzdem das es irgendwann überreif ist...goethe und schiller war einmal ich finde es ist an der zeit auch mal neue wege zu gehen ansonsten kommt man nie weiter und entwicjkelt sich nicht. klar sollte man gewisse sachen können wenn man das abi hat, allerdings sollte man sich auch mal von altem lösen und neues angucken!

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Beitragvon Cho Chang 2 » Mi 20 Jul, 2005 17:52

Vielleicht wird Harry Potter in ein paar Jahrhunderten wie bei uns Goethe oder Schiller als Schullektüre gelesen. Dann werden diese Menschen aber das Selbe darüber sagen, wie wir über Schiller.
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Beitragvon Sirius » Mi 20 Jul, 2005 17:53

Stimmt irgendwie... naja logische Theorie
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Beitragvon Hermione » Mi 20 Jul, 2005 17:54

warum muss man denn immer nur alte lektüre lesen gegen ein paar habe ich nichts aber wo bleibt die neue aktuelle literatur?

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Beitragvon Sirius » Mi 20 Jul, 2005 17:54

Erzähl das den Lehrern, die schon so seit 50 Jahren unterrichten...
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Beitragvon Fleur » Mi 20 Jul, 2005 17:56

Wenn schon harry Potter im Unterricht, dann würde ich vorschlagen die englische Ausgabe im englisch Unterricht. Als deutsche Ausgabe ist es für Oberstufen wohl doch zu leicht und, wie Lily sagte, braucht man dazu keinen Lehrer um es zu verstehen. Aber im Englischunterricht könnte ich es mir gut vorstellen.

Das in ein paar jahrhunderte anstatt Goethe und Schiller Rowling gelesen wird, bezweifle ich. Vielleicht in England, aber in Deutschland und Österreich werden wohl auch dann noch deutsche Literaren (nennt man die so? :lol:)am Programm stehen.

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Beitragvon mond » Mi 20 Jul, 2005 18:01

Nun ich hät ja auch nicht gegen HP im unterricht, aber die Goethe und Schiller sind eindeutig Erwachsenen literatur. Ist ja ein ganz anderer Schreibstil, wo man viel "rauslesen muss" oder auch nicht auf anhieb versteht.
zu HP im english: das wär vll etwas für die unteren stufen, da er ja nicht sooo schwierig ist(sogar ich schafs(irgendwann mal und ich hab ersste 2 Jahre EN))
Und man müsste ja mit dem 1. buch beginnen, welches ja ncoh etwas einfacher ist.
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Beitragvon Hermione » Mi 20 Jul, 2005 18:01

ich denke auch das man schiller nicht so schnell aufgibt.
außerdem entscheidet bei uns in niedersachsen die regierung was wir lesen müssen.....

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Beitragvon Cho Chang 2 » Mi 20 Jul, 2005 18:02

Dem stimme ich zu. Aber ich bin in der 7. Klasse und habe Harry Potter 1 im Englischunterricht gelesen. Und ich muss sagen auf Englisch ist es viel besser zu lesen. Es ist sehr einfach, deshalb bezweifle ich, dass man es im Englischunterricht durchnehmen wird. Aber wer weiss?
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Beitragvon Sirius » Mi 20 Jul, 2005 18:04

Also in HP 6 verstehe ich manchen Stellen nur Bahnhof...
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Beitragvon Cho Chang 2 » Mi 20 Jul, 2005 18:06

Leider kann ich HP 6 noch nicht lesen, aber mit einfacher meinte ich nicht das Verstehen, sondern die Schreibart. Der Übersetzer hat sehr viele Textstellen so sehr verändert, dass der wahre Sinn nicht mehr zu erkennen war. Die Stellen, die ich von Band 6 lesen konnte fand ich jedoch auch leicht zu lesen.
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Beitragvon Cho Chang 2 » Mi 20 Jul, 2005 18:09

Sorry aber ich muss raus. Komme gleich wieder.
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