Zur Premiere des vorletzten Bands um den Zauberschüler denkt die Autorin über ihre Zukunft nach. Joanne K. Rowling hat Angst vor der Zeit nach Harry Potter.
Die Harry-Potter-Reihe hat sie zur reichsten Frau der britischen Insel gemacht, ihr Vermögen liegt über dem der Queen – trotzdem wünscht sich die Autorin Joanne K. Rowling manchmal die Zeit zurück, in der sie noch von niemandem erkannt wurde: «Eins von den schlechten Dingen ist es», sagte sie auf einer Pressekonferenz zum Erscheinen des sechsten Potter-Buchs, «dass ich nie wieder das Vergnügen haben werde, einfach in irgendein Café gehen zu können und dort in meine eigene Welt einzutauchen. Als sich noch niemand um mich gekümmert hat und ich total anonym war, das war fantastisch.»
Auf einem schottischen Schloss beantwortete die Autorin ausschließlich Fragen von Kindern: Der «Daily Mirror» hatte eine Zehnjährige als Korrespondentin verpflichtet. Ihr erklärte die Autorin, wie sie sich die Zeit nach Harry Potter vorstellt. Es werde darum gehen, ihrem Leben einen neuen Sinn zu geben, so Rowling: «Ich werde es genießen, ein bisschen mehr Zeit mit meinen Kindern zu verbringen. Ich weiß, dass ich weiter schreiben werde, aber ich weiß auch, dass es keine Fantasy-Bücher mehr sein werden.»
Bald unter Pseudonym aktiv?
Rowling kann es sich gut vorstellen, dann unter Pseudonym zu arbeiten, um den Druck gering zu halten. Mit dem siebten und letzten Potter-Band will sie zum Jahresende beginnen, vorher spielt ihre sechs Monate alte Tochter Mackenzie Jean die Hauptrolle im Leben der Autorin. «Ich habe schon ein wenig an dem Buch gearbeitet und ich mache auch jetzt immer wieder ein bisschen etwas. Aber ich habe eine sehr kleine Tochter und deshalb werde ich wahrscheinlich erst im kommenden Jahr mit den wirklichen Schreiben anfangen.»
Was den Inhalt des letzten Bandes angeht, machte die Potter-Schöpferin nur Andeutungen: Einen Ausblick auf die Handlung gebe es schon auf den letzten Seiten des aktuellen Bands, ein Geheimnis werde auch am Ende der Saga ungelüftet sein. Rowling fügte kryptisch hinzu: «Aber ich denke, dass die Leute die Antwort jetzt schon kennen könnten, wenn sie darüber nachdenken.»
Vor dem Ende der Potter-Story habe sie schon ein wenig Angst, räumte die Autorin noch ein: «Auf eine Art fürchte ich es. Ich liebe es, diese Bücher zu schreiben und es wird ein ernsthafter Schock für mich werden. Auch wenn ich seit 15 Jahren weiß, dass das Ende kommen wird – es wird trotzdem ein Schock sein.»
[Quelle:Netzeitung.de]