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SdW - Kapitel 2 - Ein Fenster verschwindet

Creacher
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SdW - Kapitel 2 - Ein Fenster verschwindet

Beitragvon Creacher » Mi 01 Apr, 2009 16:49

Harry Potter und der Stein der Weisen
Kapitel 2
- Ein Fenster verschwindet -

(The Vanishing Glass)


Dann geht es hier frisch und fröhlich weiter mit dem zweiten Kapitel, wo wir bereits eine wichtige Eigenschaft von Harry kennenlernen: Seine Begabung mit Schlangen sprechen zu können:

Zehn Jahre später wird Harry morgens von seiner Tante Petunia geweckt. Er wird von seinen einzigen verbliebenen Verwandten nicht gerade mit Samthandschuhen behandelt - im Gegenteil: Sie behandeln ihn so als ob er nicht da wäre (was sie auch lieber hätten). Er schläft im Schrank unter der Treppe zusammen mit einigen kleinen Spinnen und muss für die ganze Familie Frühstück machen. Dieser Tag ist jedoch ein besonderer Tag in der Familie. Dudley hat Geburtstag. Der dickere blonde Junge, der seinem Vater ähnlich sieht und Harry wo nur möglich schikaniert, bekommt neununddreißig Geschenke und einen Besuch im Zoo. Da die Nachbarin Mrs. Figg und sonst keiner heute auf Harry aufpassen kann, darf er, zu seiner großen Freude neben Dudleys bestem Freund Piers sogar mitkommen. Doch im Reptilienhaus geschieht etwas eigenartiges. Harry sind schon früher seltsame Dinge passiert: Seine Haare wachsen über Nacht nach, als seine Tante sie fast zur Glatze schneidet, nach einen Sprung auf der Flucht vor Dudleys Bande landet Harry auf dem Schuldach und komisch aussehende Leute begrüßen ihn auf den Straßen. Doch diesmal kann er mit einer Boa Constrictor sprechen. Die große Schlange versteht ihn und er versteht sie! Als Dudley und Piers das auffällt wird Harry von Dudley hart auf den Boden geschubst - und schwupps ist die Scheibe des Terrariums fort und die Schlange unterwegs nach Brasilien. Dies bedeutet für Harry natürlich wie immer Ärger mit den Dursleys.

So, das ist in Kürze das zweite Kapitel. Nun seid ihr dran!
Zuletzt geändert von snitchet am Do 02 Dez, 2010 19:56, insgesamt 4-mal geändert.

Victor Krum
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Beitragvon Victor Krum » Mi 01 Apr, 2009 22:20

Also gut, zum zweiten Kapitel:
Wir lernen hier zum ersten Mal Harry richtig kennen - er ist zwar erst 10 Jahre alt, aber immerhin älter als im ersten Kapitel. JKR macht ziemlich schnell klar, dass er es nicht besonders toll hat bei den Dursleys. Ganz im Gegensatz dazu natürlich Dudley - der wird verwöhnt, bekommt alles was er sich wünscht. Welches Kind will nicht zum Geburtstag 37 - oh, Entschuldigung, ich habe die 2 vergessen, die er noch später bekommt - 39 Geschenke haben?
Was mir aufgefallen ist sind wieder die Vorgriffe auf spätere Ereignisse, die JKR hier bringt. Mrs Figg, Tante Marge, Dädalus Diggle (wenn ich mich nicht täusche - der kleine Mann, den Harry im Supermarkt trifft) und natürlich Harrys Parselmund-Fähigkeit.
Insgesamt muss ich aber sagen, dass ich das erste Kapitel schöner fand - hier merkt man einfach irgendwie, dass JKR hauptsächlich zeigen wollte, wie schlimm Harry behandelt wird. Die ständigen Erzählungen von Harry, was ihm alles passiert ist, mit der Harreschneiden, dem Pullover, dem Schuldach usw passen auch nicht so sehr zu ihrem Stil, sind aber notwendig, um zu erklären, was in den 10 Jahren passiert ist. Und natürlich auch, damit wir als Leser merken, dass mit Harry irgendwas überhaupt nicht normal ist - ganz merkwürdige Dinge passieren, und am merkwürdigsten ist natürlich das mit der Schlange.
Die Darstellung der Schlange wirkt aber auch schon etwas komisch - sie zwinkert Harry zu (soweit ich weiß, können Schlangen das überhaupt nicht), rollt mit den Augen (können Schlangen das oder sind ihre Pupillen fest?) und Harry hört, wie sie zum Abschied noch ein paar Wörter sagt. Letzteres finde ich noch witzig, aber bei den ersten beiden habe ich mich einfach nur gewundert - wie habt ihr das gesehen?
Zuletzt geändert von Victor Krum am Do 02 Apr, 2009 12:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Wehwalt
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Beitragvon Wehwalt » Do 02 Apr, 2009 02:30

Platz reservieren ... auf was für Ideen man kommen kann ...

So, liebe Leseecke, nun habe ich auch die ersten zwei Kapitelchen noch einmal gelesen. Wäre ohne dich nicht dazu gekommen, jedenfalls nicht jetzt.

Ich glaube, dieses zweite Kapitel wars, was mich am Anfang so ewig zögern ließ, Harry Potter weiterzulesen. Die Zustände bei den Dursleys kamen mir so übertrieben plakativ vor. Diese so hundertprozentige Bevorzugung Dudleys und Verachtung Harrys, ohne die geringste Begründung - nicht ein Hauch von Heuchelei andererseits in der offenen Ablehnung Harrys, die zumeist Kindern das Leben und das Finden ihrer eigenen Position so unsäglich schwierig macht. Eine rechte Idylle an Bosheit sozusagen.

Aber was mir aufgefallen ist: Wie deutlich Harrys Charakter hier schon angelegt ist. Seine Hoffnung auf das stille Vergnügen, für eine Weile alleine sein zu dürfen, die nach außen gezeigte Resignation und duldende Hinnahme der Geschicke - aber andererseits doch seine völlige Unbeeindruckbarkeit. Vielleicht hat Rowling mit ihrem Stiefelternhaus doch tiefer geblickt, als ich das zunächst erkannt habe. Hätten die Dursleys sich ihm gegenüber ein bißchen "fairer" verhalten, also ihn auch einmal gelobt oder belohnt für irgendein Wohlverhalten - es wäre realistischer gewesen, man hätte sich leichter in Harry wiederfinden können, könnte deutlichere Parallelen zu den eigenen Eltern erkennen. Aber vielleicht hätte er es nie geschafft, die so lebensrettende Distanz zu ihnen aufzubauen. Und das könnte es letztlich sein, was Kinder und Jugendliche zunächst an der Geschichte fesselt: Die größere innere Autarkie, die für viele von uns nur ein unerreichbarer Wunschtraum bleiben mußte.
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snitchet
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Beitragvon snitchet » Do 02 Apr, 2009 08:22

Mir hat besonders gut die letzte Seite des 2. Kapitels gefallen.

Da erinnert sich Harry, daß völlig Unbekannte auf der Straße ihn manchmal zu kennen schienen. Einmal beim Einkaufen der kleine Mann mit dem violetten Zylinder, die alte Frau mit dem grünen Umhang, die ihm zuwinkte und ein Mann mit purpurnen Umhang der ihm einfach so die Hand schüttelte. Und alle sind sie immer gleich verschwunden und man konnte sie nicht näher betrachten.

Ich fand das faszinierend - diese Einstreuung des Paralleluniversums der Zauberwelt in die stinknormale Welt der Muggel.
Man muß sich ja hier auch Harry vorstellen, der keine Ahnung von diesem Paralleluniversum hat und diese kurzen "Flashs" in die Zaubererwelt erlebt.

Tante Petunia und Onkel Vernon wissen ja recht gut, diese merkwürdigen Leute zu deuten - wie wir ja mittlerweile erfahren haben.
Sie wollen es nur praktisch "weg-ignorieren".

Genial und fszinierend!
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Dani California

Beitragvon Dani California » Do 02 Apr, 2009 12:27

Vic hat geschrieben:Die Darstellung der Schlange wirkt aber auch schon etwas komisch - sie zwinkert Harry zu (soweit ich weiß, können Schlangen das überhaupt nicht), rollt mit den Augen (können Schlangen das oder sind ihre Pupillen fest?) und Harry hört, wie sie zum Abschied noch ein paar Wörter sagt. Letzteres finde ich noch witzig, aber bei den ersten beiden habe ich mich einfach nur gewundert - wie habt ihr das gesehen?

Also, ich mag unwissend im Gebiet der Schlangen sein, aber mich hat das nicht gestört, dass sie ihn anzwinkert ^^ Wenn es Schlangen natürlich nicht können, dann hat JKR da wohl nicht ausführlich recherchiert - was sie ja in den letzten Bänden eigentlich schon getan hat, oder? :hm:
Aber sehr schade find ich es, dass sie die Worte der Schlange im Film gekürzt oder ganz weggelassen haben. (Oder umgeändert? Weiß gar nicht mehr.)
(Die Szene mit der Schlange hab ich auch noch sehr genau im Kopf, weil ich bis hierhin mit dem spanischen HP gekommen bin - bis "Brasil, allá voy... Gracias, amibo." :o) )

Und Wehwalt - übertrieben sind die Umstände im Dursley-Haus schon, aber gerade das fand ich anfangs so interessant. Weil ich mir einfach nicht vorstellen konnte, dass es so was wirklich gab. (Die Diskussion hatten wir schon mal, glaub ich, und da hat iwer erzählt, dass es bei ihm/ihr zu Hause ähnlich zu ging.)

PS: Ich hab die zwei unnützen Posts gelöscht - Bitte postet demnächst einfach, wenn ihr wirklich etwas zu sagen habt, das geht auch ohne Reservierung ^^

Ashlyn
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Beitragvon Ashlyn » Fr 03 Apr, 2009 17:32

Ich hab's eben einmal ganz schnell überflogen, weil es eines der Kapitel ist, das ich schon so oft
gelesen habe.
Also erstmal, was auch schon gesagt wurde, fand ich es schon ziemlich auffällig, dass J.K so sehr darauf aus war,
dass man möglichst sieht wie es da abgeht.
Aber ich finde es schon irgendwie sinnvoll, weil man dann im restlichen Buch - Büchern - auch oft darauf zurückkommt.

Und toll fand ich es auch, dass man gleich so einen kleinen Einblick in's Zaubererleben bekommen hat -
als die Schlange plötzlich anfing mit Harry zu kommunizieren.
Und Harry hat ja zu dem Zeitpunkt noch gar nichts von seinem Glück geahnt.

Und auch Dudleys Charakter kommt da wirklich "sehr toll" zur Geltung.
Er hat Geburtstag und hat ein Geschenk weniger als Letztes Jahr -
worauf er von seinen Eltern auch gleich 2 weitere bekommt. :roll:

// Und was mir eben noch aufgefallen ist, dass Harry ja von dem Motorrad geträumt hat.
Schon lustig wie Realität und Traum so zusammen gekommen ist.
Deep into that darkness peering, long I stood there wondering, fearing | Doubting, dreaming dreams no mortal ever dared to dream before | But the silence was unbroken, and the darkness gave no token [...] | poe (the raven)

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Beitragvon Vanadis » Fr 03 Apr, 2009 21:38

Eigentlich kann ich mir gar nicht vorstellen, warum Harry so ein guter Mensch wird.
So wie die Verhältnisse in diesem (und nicht nur in diesem) Kapitel bei den Dursleys beschrieben werden, wäre Harry doch der optimale Kandidat für einen zukünftigen Amoklauf. Wer so völlig ohne Liebe aufwächst, muss emotional doch total verwahrlost sein!
Wenn man es realistisch betrachtet zumindest, denke ich. Zum Glück ist das bei Harry Potter aber nicht so nötig. ;) 8)

Ich liebe ja die Szene mit der Schlange im Zoo. Da findet Harry jemanden, der ihn versteht, sozusagen. Und einfach mal so ein Gespräch mit einer Schlange zu führen ist in der Situation schon irre und cool. Und dann verschwindet auch noch das Glas, die Schlange haut ab und sie kann offensichtlich sprechen. Und man hat (inzwischen natürlich schon, aber man hatte damals) keine Ahnung, was das alles zu bedeuten hat.
Auch mit den ganzen anderen Merkwürdigkeiten rund um Harry ging es mir so - ui, Geheimnisse! Und ich hatte wirklich überhaupt keine Ahnung, worauf es hinauslaufen würde, als ich es zum ersten Mal gelesen habe (bzw. ich habe es vorgelesen bekommen, aber das tut nichts zur Sache). Ich finde es einfach alles wunderbar aufgebaut und beschrieben.
„Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“ Kurt Marti

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Beitragvon Wehwalt » Fr 03 Apr, 2009 22:44

Na ja, Vanadis, ich habe ja versucht, eine Erklärung zu finden auf Deine Frage. Harry nutzt die Gelegenheit, minderwertige Menschen in ihrer Privatsphäre kennenlernen zu können. Die Lieblosigkeit ist eben eine gewisse Chance, Eigenes und Fremdes auseinanderhalten zu können. Harry muß nie ein schlechtes Gewissen haben dafür, daß er seinen Zieheltern nicht gefällt, weil er's ohnehin nie rechtmachen konnte. Durchschnittliche Eltern legen eine Ambivalenz zwischen Liebe und Haß an den Tag, da ist es für Kinder viel schwieriger, ihren Standpunkt zu finden.
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Beitragvon Dark Lúthien » Do 09 Aug, 2012 18:08

Victor Krum hat geschrieben:Die Darstellung der Schlange wirkt aber auch schon etwas komisch - sie zwinkert Harry zu (soweit ich weiß, können Schlangen das überhaupt nicht), rollt mit den Augen (können Schlangen das oder sind ihre Pupillen fest?) [...]- wie habt ihr das gesehen?

Vermutlich hat sich JKR einfach an Echsen orientiert was das Blinzeln angeht. Und das Augenrollen ist eh eine typisch menschliche Verhaltensweise, die wohl bei keinem Tier vorkommt, und dient einfach dazu die Vermenschlichung darzustellen. Schon alleine, dass die Schlange Harry mit einem Schwanztippen auf ein Schild hinweist, finde ich seltsam. Erstens: Wie kann sie das auf dem Kopf lesen? Und zweitens: Wie kann sie die meschliche Sprache/Schrift überhaupt verstehen und entziffern?

Ripper
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Beitragvon Ripper » Mi 15 Aug, 2012 11:30

snitchet hat geschrieben:Mir hat besonders gut die letzte Seite des 2. Kapitels gefallen.

Da erinnert sich Harry, daß völlig Unbekannte auf der Straße ihn manchmal zu kennen schienen. Einmal beim Einkaufen der kleine Mann mit dem violetten Zylinder, die alte Frau mit dem grünen Umhang, die ihm zuwinkte und ein Mann mit purpurnen Umhang der ihm einfach so die Hand schüttelte. Und alle sind sie immer gleich verschwunden und man konnte sie nicht näher betrachten.

Ich fand das faszinierend - diese Einstreuung des Paralleluniversums der Zauberwelt in die stinknormale Welt der Muggel.
Man muß sich ja hier auch Harry vorstellen, der keine Ahnung von diesem Paralleluniversum hat und diese kurzen "Flashs" in die Zaubererwelt erlebt.

Tante Petunia und Onkel Vernon wissen ja recht gut, diese merkwürdigen Leute zu deuten - wie wir ja mittlerweile erfahren haben.
Sie wollen es nur praktisch "weg-ignorieren".

Genial und fszinierend!



Ja aber auch vor der letzten Seite merkt man in dem Kapitel schon so langsam woher der Wind weht (wachsende Haare etc.).


Ansonsten finde ich die Dursley's einfach wunderbar beschrieben.
Auf der einen Seite so spießig und unsympatisch. Auf der anderen Seite erwische ich mich immerwieder selbst ab und zu so zu sein bzw. bestimmte Gewonheiten etc. in meinem Umfeld zu erkennen.

Aber im Grunde sind wir ja alle ein bisschen Dursley :lol:
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Denkarius
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Beitragvon Denkarius » Fr 14 Sep, 2012 15:04

So, Rufus Beck hat mir nun auch das zweite Kapitel vorgelesen und ich stimme danach mit vielen eurer Anmerkungen hier überein. Wir lernen Harry als vernachlässigten und ungeliebten Jungen kennen, dessen besondere Fähigkeiten niemand zu bemerken - und wenn, dann erst recht nicht zu würdigen scheint. Neben Harry lernen wir aber auch Dudley genauer kennen und das Bild von Vernon und Petunia aus dem ersten Kapitel rundet sich kräftig ab.

Dagegen erfährt man (noch) nicht, warum die Dursleys Harry überhaupt 10 Jahre lang bei sich geduldet haben, wenn sie ihn doch so sehr verabscheuen und zu ignorieren scheinen. Der Inhalt von Dumbledores Brief bleibt also vorerst unbekannt.
Amo vitam, amo generem,
tamen quare sum sola.
Amo rosam, desidero pacem
tamen quare sum sola.