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Denkarius
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Beitragvon Denkarius » Do 03 Apr, 2008 20:05

Victor Krum hat geschrieben:Die Antwort kann für mich nur eine sein: Dumbledore hat ein unglaublich positives Menschenbild. Er liebt nicht spezielle, einzelne Menschen: er liebt die ganz Menschheit! Er ist ein Optimist und glaubt, dass die Menschheit es verdient, von Voldemort zu befreit zu werden, dann sie kann viel positives schaffen!


Nunja, über Dumbledores Menschenbild ist aus den Büchern heraus ja nicht besonders viel Greifbares zu erfahren.

Natürlich vermittelt er seinen Schülern gewisse Regeln. Doch dies ist ganz klar auch den Gegebenheiten im Schulalltag geschuldet, schließlich will so ein Unterrichtsbetrieb erst einmal organisiert sein.

Sehr rar sind hingegen die Momente, in denen Dumbledore wirklich etwas Persönliches von sich preisgibt. Dumbledore hat in den Büchern so gut wie kein Privatleben. Erst im letzten Buch erfährt der Leser etwas über seine Vergangenheit. Er hat offenbar ein Problem damit, anderen Menschen gegenüber Liebe und Zuneigung zu zeigen, daher ist es reine Spekulation, ob sein Handeln dadurch bestimmt sein könnte bzw. ein wie auch immer geartetes allgemeines Menschenbild hierzu beitragen könnte.

Vielmehr ist es doch wahrscheinlich, dass er aus Verbitterung über die Ereignisse seiner Jugend außerstande ist, anderen Menschen gegenüber selbst Liebe und Zuneigung zu empfinden. Schon gar nicht kann Dumbledore damit umgehen, dass andere ihn selbst lieben, denn er erwidert deren Gefühle offenbar nicht.


Victor Krum hat geschrieben:Einen Kontrast zu Dumbledore bietet sein Bruder Aberforth - bei ihm haben wir es nicht mit einem Optimisten zu tun. Als Harry, Ron und Hermine kurz vorm Kampf um Hogwarts in seine Bar kommen, sagt er: 'What you've got to do [...] is to get as far from here as you can.'

Aberforth glaubt nicht an die Rettung der Menschheit - glaubt nicht, dass man alles tun soll, um Voldemort zu vernichten. Erst, als sich niemand davon abhalten lässt, gegen Voldemort zu kämpfen, unterstützt er den Kampf auch. Aberforth ist kein schlechter Mensch, aber er teilt nicht die positive Einstellung, die Liebe, seines Bruders.


Hier verhalten sich die Dinge nun völlig anders. Aberforth liebte seine Mutter und er liebte seine Schwester. Sicher bewunderte er auch seinen Bruder Albus, der jedoch nur seine Ausbildung und Karriere im Sinn hatte. Liebe war Albus einfach nicht wichtig. Er handelte vielmehr berechnend und zielstrebig, vielleicht sogar eiskalt.

Das erst führt zu Aberforths Verbitterung, weil sein Bruder seine Liebe verschmähte, nicht auf ihn hören wollte, ihm gegenüber Liebe und Anerkennung verweigerte und nur höheren Zielen nacheiferte, dabei aber die Menschen, die ihn liebten vernachlässigte. Daran hat sich offenbar auch nichts geändert, nachdem Albus Dumbledore selbst die Rolle des Familienoberhauptes inne hatte. Er hat seinen Bruder nie um Verzeihung gebeten oder versucht, seine Liebe zurück zu gewinnen, sonst wäre Aberforth im siebten Buch nicht immer noch so verbittert.

Auch Harry Potter verehrte Albus Dumbledore, wollte seine Zuneigung und Anerkennung, nicht zuletzt war er für ihn so etwas wie eine Vaterfigur, an der er sich mangels eigenem Vater orientieren wollte, von der er Liebe und Unterstützung gebraucht hätte.

Doch Harry wurde zu den Dursleys geschickt, dort allein und im Unklaren gelassen und fühlte sich verloren. Dumbledore lässt es zu, dass er bei seinen Verwandten gequält wird. Auch hier wird deutlich, dass Liebe und Zuneigung für andere Menschen in Dumbledores persönlicher Welt keinen Platz zu haben scheinen. Geliebt und verstanden fühlte Harry sich nie, denn Dumbledore verweigerte ihm stets jegliches Zeichen von Vertrauen und Zuneigung. Er behauptete zwar, dass das zu seinem Schutz gewesen wäre, doch lag es nicht vielleicht daran, dass Dumbledore nicht in der Lage ist Gefühle richtig auszudrücken, weil er durch seine Kindheits- und Jugenderlebnisse so eiskalt und abgestumpft gewesen ist?
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Beitragvon Creacher » Fr 04 Apr, 2008 21:05

Dani California hat geschrieben:Dumbledore hatte also den Verlust und den Schmerz über die erste große Liebe nie überstanden und fortan in seinem Leben nur auf Macht und den guten Schein, der ihm Erfolg bringt, geachtet – geliebt hat er nie mehr.


Wenn Dumbledore wirklich nur auf den „guten Schein“ geachtet hätte, dann wäre er mit Sicherheit nicht als Lehrer nach Hogwarts gegangen, er hätte im Zaubereiministerium mehr Macht erlangen können. Doch er entschied sich gegen den Weg der Macht – gegen seine erste Liebe, die ihn enttäuscht hat. Sicherlich hat ihn das zurückgeworfen, genau wie der Kampf gegen Grindelwald, jedoch trug ihn die Liebe zur Menschheit weiter und weiter. Er blieb in der Schule, besann sich auf das wichtigste im Leben – die Ausbildung junger Zauberer. Er vermittelte ihnen stets, dass Liebe der rechte Weg sei, dass es der größte, magischste und wirkungsvollste Zauber sei. Wäre es sinnvoll dieses Wissen weiter zu geben, wenn er selbst nicht daran glaubte?

Denkarius hat geschrieben:Vielmehr ist es doch wahrscheinlich, dass er aus Verbitterung über die Ereignisse seiner Jugend außerstande ist, anderen Menschen gegenüber selbst Liebe und Zuneigung zu empfinden. Schon gar nicht kann Dumbledore damit umgehen, dass andere ihn selbst lieben, denn er erwidert deren Gefühle offenbar nicht.


Eben aufgrund dieser Verletzung, die ihm damals widerfuhr merkte er wie wichtig Liebe ist. Das einzige wichtigste Gut, was ein Mensch besitzt – nein nicht Macht Wink – ist Liebe. Jeder kann sie empfinden, man braucht nichts weiter – kein Geld, keinen Kampf, nicht materielles - und das erkannte Dumbledore. Man erkennt in keinster Weise, dass er es nicht ertrage geliebt zu werden.

Sicher hat ihn sein gebrochenes Herz in seinem Leben noch sehr lange verfolgt, jedoch hat er die Liebe, die er in seiner Jugend nie erfahren hat versucht anderen zu vermitteln. Er hat sich gewünscht, dass fehlende Liebe keinem anderen widerfährt.

Wenn er Harry nicht liebte, wieso hat Harry ihm stets Vertrauen geschenkt? Wieso hat Harry ihm blind gefolgt? Dumbledore gab Harry mehr als nur Worte – er gab ihm Zuversicht, er gab ihm Kraft und er lehrte ihn, die Liebe zu verstehen. Ein Mensch spürt, wenn jemand ihn liebt und Harry tat dies, ohne Zweifel!

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Beitragvon Harrik » Sa 05 Apr, 2008 00:02

Creacher hat geschrieben:Eben aufgrund dieser Verletzung, die ihm damals widerfuhr merkte er wie wichtig Liebe ist. Das einzige wichtigste Gut, was ein Mensch besitzt – nein nicht Macht Wink – ist Liebe. Jeder kann sie empfinden, man braucht nichts weiter – kein Geld, keinen Kampf, nicht materielles - und das erkannte Dumbledore. Man erkennt in keinster Weise, dass er es nicht ertrage geliebt zu werden.


Ja, Dumbledore hat einst geliebt, mehrere Leute: Grindelwald; seinen Bruder; seine Schwester; seine Mutter. Diese Liebe hat er damals teuer bezahlt. Das was einst Liebe und Mitgefühl war zog sich tief in ihn zurück, kombiniert mit seiner Macht wurde es verwandelt, in eine Ideologie, eine Lebensaufgabe, das böse bekämpfen zu müssen! Er wurde zum "Avatar des Guten", doch um welchen Preis? Er verlor die Fähigkeit selbst wahrhaftig zu lieben. Vielleicht hat er sie nach dem Tod wiedergefunden, doch als er Harry auf seinen langen Weg führte, war er weder Vaterfigur, noch Mentor, er war eines: ein Anführer!

Dumbledore ist ein sehr starker Magier, und ein brillanter Kopf. Und auch wenn er nie arrogant wurde, so war er doch überzeugt genug von sich, um im Kampf gegen "das Böse" die Führung der guten Seite zu ergreifen. Das tat er bereits in seiner Jugend, der große inhaltliche Unterschied war,dass das "greater Good" von der Führung der Magier gemeinsam mit Grindelwald durch Führung der "Resistance" gegen Voldemort ersetzt wurde. Nichts desto trotz ist Dumbledore sehr überzeugt von seinem Grund - nicht ohne Recht möchte man meinen. Doch lässt er der große Anführer hierbei nicht einiges außer acht? Er mag überzeugt von seinem Grund sein, so überzeugt, dass er bereit ist sein Leben dem"größeren Gut" zu opfern, das wissen wir. Doch er opfert nicht nur sein eigenes Leben, nein er opfert auch andere Leben. Er opfert sie ohne dass sie alle Details in seinem brillanten mathematischen, aber teilweise auch skrupellosen Plan kennen und er trifft diese Entscheidungen einfach für sie. Er verletzt sie und benutzt ihr Vertrauen! Albus Dumbledore tat dies berechnend mit diversen Menschen: Snape, Harry und Sirius sind nur einige von Ihnen.

Das markanteste Beispiel ist natürlich Harry: er wurde von Dumbledore im Dunkeln gehalten, bis es kein zurück mehr gab! Er lebt bis zum elften Geburtstag ohne jegliches Wissen über seine wahre Identität! Zwar sagt Dumbledore, das sei um Harry nicht "seinen Kopf zu verdrehen" aber dafür verrenkt er ihn umso mehr, als er all das auf einmal erfährt. Und hätte ein Mann wie Dumbledore nicht genügend Autorität, um auf die Dursleys Einfluss zu nehmen? Immerhin kann er sie dazu bewegen Harry zu "behalten ("Denke an meinen Letzten"-Heuler).
Dann verschweigt er Harry viele Details, die diesem das Leben einfacher gemacht hätten! Nicht zuletzt wendet er sich nicht einmal mit der Bitte um Nachsicht an Snape, der trotz seiner Liebe, aus Unvermögen seine Liebe zu zeigen und Hass auf James, Harry das Leben in Hogwarts zur Hölle macht! Sicher das wäre keine große Leben-und-Tod Tat gewesen, wie wir sie von Albus Dumbledore erwarten, aber das wäre das kleine Symbol an Zuneigung gewesen das Harry gebraucht hätte, das hätte ihm sein ohnehin schon sehr schweres Leben - das erkennt ja selbst Dumbledore an - leichter gemacht, doch Dumbledore lässt sich zu so trivialen zwischenmenschlichen Dingen nicht herab.
Im Fünften Band dann verzweifelt Harry fast weil er sich so sehr nach dem Beistand des Schulleiters sehnt, doch dieser bleibt ihm fern, angewidert von dem Teil den er in Harry nun auf einmal sieht: Voldemort, das teuflische, der Horkrux, das was er mit seiner Ideologie stets bekämpft hat! Er tut all diese grausame Zeit für Harry mit den Worten Ab: »ich glaubte, es könne nicht lange dauern, bis Voldemort versuchen würde, gewaltsam in deinen Geist einzudringen, deine Gedanken zu manipulieren und in die falsche Richtung zu führen, und ich war nicht erpicht darauf, ihm noch mehr Anreize dafür zu bieten. Ich war mir gewiss, wenn er erkannte, dass unsere Beziehung enger war - oder je gewesen war - als die von Schulleiter und Schüler, dann würde er die Chance ergreifen, dich als Mittel einzusetzen, um mich auszuspionieren.«

Ist das sein ernst? Harry war der den Voldemort aufgrund der Prophezeiung töten wollte mehr als alles andere, er war ihm viel Wichtiger als der kleine Dorn des Ordens in seinem Auge, dem Orden der noch dazu so schöhn vom Ministerium boykottiert wurde?! Voldemort hatte bereits mehr als genug Gründe Harry auszuspionieren, eine Beziehung zu Dumbledore hätte da wohl ein wenig Ärger hervorgerufen, aber solch eine dramatische Änderung hätte das wohl in Voldemorts Plänen nicht hervor gerufen.
Hätte Dumbledore jedoch Harry geholfen, hätte er ihn Okklumentik gelehrt, dann wäre Sirius nie gestorben! Denn die ganze spektakuläre Ministeriumsepisode wäre nie eingetreten. Das gibt er sogar vor Harry zu, doch in Wirklichkeit, wollte er dass Voldemort solch einen Schritt wagen würde/müsste! Er zwang Voldemort sich zu offenbaren!

Doch Albus Dumbledore riskiert auch die Leben anderer, solcher die unnötigerweise und unwissend als seine Schutzschilde dienen. Dabei benötigt er sie nichteinmal! Im Sechsten Band, ist Draco Malfoy damit beauftragt Dumbledore zu töten. Dumbledore weiß davon, wie wir am Ende dieses Buches erfahren. Sorgen um sich machte er sich nicht...warum auch?! Doch Draco töte fast 2 Unschuldige bei den Versuchen: Ron und Katie Bell! Das ist Dumbledore bekannt: »O doch, das weiß ich«, sagte Dumbledore milde. »Sie hätten um ein Haar Katie Bell und Ronald Weasley getötet. Sie haben mit zunehmender Verzweiflung das ganze Jahr über versucht, mich zu töten. Verzeihen Sie mir, Draco, aber das waren schwache Versuche … um ehrlich zu sein, so schwach, dass ich mich frage, ob Sie
wirklich mit ganzem Herzen dabei waren …«
Er spricht diese Worte milde, ohne die geringste Anklage, und es schien ihm auch nicht sonderlich viel am Schutz der Schüler zu liegen, denn obwohl er offenbar von Malfoys versuchen wusste tat er nichts um diesen zu stoppen. Und das obwohl es nicht in seiner Macht gestanden hätte einen der beiden Schüler in der Situation in der sie sich befanden zu retten! Offenbar spielt es für ihn eine große Rolle Leute zu bekehren - Malfoy, der Todessersohn. Sein Seelenheil ist wichtiger für Dumbledore als das Leben vieler Schüler! Denn wer weiß was Malfoy noch alles versucht hätte? Dumbledore nicht, denn er gibt offen zu das er es nicht für möglich hielt dass Draco Todesser in die Schule bekommen würde!

Dumbledore war ein Idealist überzeugt von seinem - im Grunde guten - Motiv. Er riskierte jedoch nicht nur sein Leben, sondern auch das von anderen, ohne das diese sich über das Pokerspiel, in dem Ihr Leben der Einsatz war bewusst wurden, Dumbledore hatte zwar ein gutes Blatt, aber: Man darf nicht setzen was einem nicht gehört!

Albus Dumbledore liebte nicht, er handelte aus eiskaltem Kalkül heraus!
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Beitragvon Denkarius » So 06 Apr, 2008 01:21

Ich glaube nicht, dass wir das als gegeben voraussetzen können, dass Dumbledore das wusste. Nach Auskunft seines Bruders hatte er sich doch nie um Ariana gekümmert, sondern beschäftigte sich in erster Linie mit seinen Büchern. Auch Rita Kimmkorn schildert eine andere Version der Intentionen Dumbledores. Sicherlich geht davon vieles von unbestätigten Gerüchten aus, doch haben solche Gerüchte oft einen wahren Kern.

Dumbledores Einstellung und die Grundlage seines Handelns wird auch aus den Passagen deutlich, in denen er in Hogwarts zu den Schülern spricht. Da geht es in erster Linie um praktische und pragmatische Dinge, wie Besuchswochenenden in Hogsmeade, Prüfungsabläufe, die Vorstellung von neuen Lehrern, das Trimagische Turnier, die Dementoren vor den Toren Hogwarts und den Häuserwettkampf. Aus diesen Auftritten lassen sich keinerlei Anhaltspunkte dafür gewinnen, dass Dumbledore zu irgendeinem Zeitpunkt Entscheidungen treffen würde oder getroffen hätte, die nur durch die Liebe zustande gekommen wären. Nein, im Gegenteil, er ist den Schülern gegenüber stets neutral und sachlich, fast nie persönlich oder liebevoll.

Ein weiteres Beispiel ist Harrys Gerichtsverhandlung im Zaubereiministerium. Als Harry verhört wird, gibt es ihm gegenüber kein Wort der Begrüßung oder der Erläuterung. Dumbledore würdigt ihn kaum eines Blickes, sondern behandelt ihn wie Luft. Hinterher verschwindet er, ohne auch nur ein Wort mit Harry zu wechseln.

Behandelt man so einen Menschen, den man liebt?
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tamen quare sum sola.

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