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Die Silmaril - legendäre Schmuckstücke oder gewaltige Waffen?

Jagar
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Die Silmaril - legendäre Schmuckstücke oder gewaltige Waffen?

Beitragvon Jagar » Fr 09 Nov, 2012 21:58

Die Silmaril - um sie dreht sich Tolkiens Silmarilion, das "Alte Testament von Mittelerde". Sie sind eine der größten Errungenschaft des Elbenvolkes. Geschaffen von Fëanor, ist in diesen drei Edelsteinen das Licht der Bäume von Valinor eingeschlossen. Selbst in größter Dunkelheit vermögen die Silmaril noch wie die Sterne am Abendhimmel zu strahlen.
Sie sind heilige Gegenstände, sodass kein böses Wesen sie berühren kann, ohne unsägliche Schmerzen zu erleiden.
Doch eben jene Edelsteine, die als größtes Werk der Elben angesehen wird, waren der Auslöser von vielen Kriegen und tragischen Geschichten. Sie brachten durch ihre bloße Existenz Leid und Tod über ganz Mittelerde. Melkor - oder auch Morgoth - Feind der freien Völker, brachte die Silmaril in seinen Besitz, worauf die Noldor ihren berühmt-berüchtigen Schwur sprachen, der später als Fluch der Noldor in die Geschichte eingehen sollte.

Die Silmaril scheinen einen besonderen Reiz auf die Wesen von Mittelerde zu haben. Doch wieso? Wieso wollen die Noldor und Melkor die Steine in ihrem Besitz haben? Ist es wirklich nur, weil in ihnen das Licht von Valinor leuchtet oder sind sie Träger einer Magie, die man nicht begreifen kann?

In meinen Augen sind die Silmaril nicht nur Schmuckstücke. Sie enthalten immerhin einen Teil der göttlichen Essenz von Illúvatar. Somit denke ich schon, dass man sie durchaus als Waffe einsetzen kann.

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Beitragvon Nuramon » Fr 09 Nov, 2012 22:04

In meinen Augen sind die Silmaril Tolkiens Abbild von allem, was uns Menschen in Versuchung führt.
Sie sind die Gier, der wertvollste Besitz, etwas was man haben WILL.
Wirklich bringen tun sie dem Träger/Besitzer nichts. Außer schön aussehen.

Ich denke mal es geht doch gerade darum, dass sie keine wirkliche Waffe sind, nichts, was man besitzen MUSS.
Sondern einfach die Gier danach, das ist es, was die Menschen kaputtmacht.

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Beitragvon Zoe St.Claire » Fr 09 Nov, 2012 23:16

Hmmm... interessanter Gedanke. Sie haben ja tatsächliche keine wirkliche offensive Funktion. Es sind ja keine Zaubersteine die durch irgendwelche Zaubersprüche aktiviert werden. In der Tat sind sie einfach nur hübsch.
Ich hab mir noch nie so wirklich Gedanken darum gemacht. Doch mir scheint in Mittelerde sind es oft schöne Dinge die die Leute/Wesen bewegen.
Als Waffe würde ich sie nicht sehen. Es sind eher das Gefühl für die Schönheit der Dinge und die hohe Wertschätzung der Kunstfertigkeit welche die Elben den Steinen entgegen bringen, die sie zu einer Art Waffe machen. Waffe aber nur in dem Sinne als das sie motivieren und anspornen. Die Elben mochten schon immer edle und schöne Sachen. Ich sehe das auch ein wenig als ihre Schwäche.

Hmm... anderer Gedanke der mir gerae kam: Sie sind eher so etwas wie eine Reliquie. Sie beinhalten etwas göttliches (das licht) so wie in Reliquien "Reste" von Heiligen aufbewahrt werden. Menschen pilgern zu ihnen und von manchen Reliquien versprechen sie sich Wunder. Auch um reliquien wurden Kriege geführt, obwohl sie eigentlich 'nur' Kunstschätze sind.
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Beitragvon Veny » Sa 10 Nov, 2012 08:33

Ich denke, dass sie ein ewiges Licht haben, war schon für beide Völker bedeutend.
Ich überlege mir da, dass die ja nicht so modern waren, wie wir es sind und ein Licht zu besitzen,
welches immer leuchtet, war halt faszinierent. Es weckte in jedem und jeder diesen Urinstinkt,
das Beste und Tollste zuerst haben zumüssen, es besitzen zu müssen. Ob es jetzt einen wirklich
grossen Nutzen hat oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Es ist etwas Neues, immer und überall egal zu welcher
Zeit Licht zu haben und das löst den Reiz aus. Glaube ich.
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Beitragvon Ahzrarn » Sa 10 Nov, 2012 10:23

Also Melkor hat das "Ewige Licht Amans" sicher nicht begehrt; er tötete eigenhändig die Zwei Bäume der Valar. Für die Noldor war es wohl eine Sache der Ehre, die Silmaril zurückzuholen. Vielleicht befürchteten sie auch, Melkor könne diese entweihen und ihre Kraft für seine Zwecke misbrauchen, so wie er alles auf den Kopf stellte und verdarb, was die Valar schufen. Melkor dagegen hasste die Silmaril wohl als ein Symbol der Macht der Valar und der Gegenwart Erus; in der Welt, die ihm vorschwebte, gab es für diese keinen Platz.
Ansonsten denke ich auch, dass die gewöhnlichen Sterblichen ganz einfach von der wundersamen Einzigartigkeit der Silmaril fasziniert waren und sie um ihrer selbst wegen begehrten.
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Beitragvon Jagar » So 11 Nov, 2012 09:51

Interessante Gedanken.
Aber Ahzrarn: wenn Melkor die Silmaril hassen würde, warum begehrt er sie dann so, anstatt sie zu vernichten? Ich meine, er macht keinerlei Anstalten sie zu zerstören, sondern trägt sie sogar in seiner Krone!
Hmm, jetzt wo ich so darüber nachdenke: diesen Akt könnte man durchaus als Provokation sehen. Melkor verhöhnt die Valar und die Noldor damit, dass er, das böseste Wesen in der Welt, diese Artefakte des göttlichen Glanzes auf seinem Haupt trägt.

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Beitragvon Ahzrarn » So 11 Nov, 2012 11:24

Wahrscheinlich konnte er sie gar nicht zerstören, so sehr er es auch gewünscht hätte; immerhin enthalten die Silmaril eine Kraft, die direkt von Eru kommt (wie eigendlich auch alles andere in der Welt, jedoch in konzentrierterer Form als das Meiste); als Valar entstammt Melkor unmittelbar der selben Quelle, doch seine Macht reichte wohl nicht aus, etwas zu vernichten das so vielen anderen Mächtigen so viel bedeutete. Der Gedanke der Provokation hat einiges für sich: was ich nicht vernichten kann, das mach ich zu meinem Verbündeten :lol: .
Und so werden die Silmaril auch nicht zerstört, sondern gehen zunächst verloren und werden dann der Welt entrückt; dies macht sie wohl zu Sinnbildern der Hoffnung in Zeiten der Verzweiflung: unerreichbar, doch stets für alle leuchtend.
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Beitragvon Nuramon » So 11 Nov, 2012 17:35

Die Erklärung von Ahzrarn halte ich tatsächlich als die realistischste, die klingt auch für mich sehr einleuchtend.
Wie der Ring später von Sauron sind auch die Silmaril Dinge, die man nicht zerstören kann.
Im Gegensatz zum Ring allerdings gibt es keinen Ort auf ganz Arda, wo man sie zerstören könnte, denn sie sind nicht weltlich.

Außerdem konnte Melkor sie nicht einmal berühren. Wie hätte er sie zerstören sollen?

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Beitragvon Jagar » Mo 12 Nov, 2012 08:54

Soweit ich mich erinnern kann, hat Melkor die Steine berührt. Er hat sich dabei an den Händen doch schwere Verbrennungen zugefügt. Oder bilde ich mir das jetzt nur ein? o.o

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Beitragvon Nuramon » Mo 12 Nov, 2012 09:52

Naberius hat geschrieben:Soweit ich mich erinnern kann, hat Melkor die Steine berührt. Er hat sich dabei an den Händen doch schwere Verbrennungen zugefügt. Oder bilde ich mir das jetzt nur ein? o.o


Hat er. Genau das meinte ich doch auch? Er konnte sie nicht berühren, denn die Valar haben sie geheiligt.

Sie galten als das größte Werk, das je eines der Kinder Ilúvatars schuf und wurden von den Valar geheiligt, sodass kein "unreines" oder böses Wesen sie ohne unerträglichem Schmerz berühren konnte.

Quelle: Ardapedia - Silmaril

Oder auch hier:
Varda weihte die Silmaril, sodass keine unreine Hand sie berühren dürfe (Melkor oder Carcharoth trugen schwere Verletzungen davon, als sie die Silmaril dennoch berührten).

Quelle: http://home.arcor.de/durnaurion/hurin/c ... maril.html

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Beitragvon Jagar » Mo 12 Nov, 2012 10:03

Er kann sie schon berühren, er hat es ja auch gemacht. Er kann sie nur nicht ohne Schmerzen anfassen ;)

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Beitragvon Nuramon » Mo 12 Nov, 2012 10:21

Naberius hat geschrieben:Er kann sie schon berühren, er hat es ja auch gemacht. Er kann sie nur nicht ohne Schmerzen anfassen ;)


Wie willst du es auch vollständig verhindern, dass jemand sie berühren kann? Das ist ja auch praktisch schon unmöglich.
Auf jeden Fall hat er so starke Verbrennungen erlitten, dass er sie danach nie mehr berührt hat. Das hat ja schon einen Grund.

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Beitragvon Jagar » Mo 12 Nov, 2012 10:27

Gut, dass stimmt ^^
Aber er könnte sie doch sicher mit einem Hammer zerschmettern.

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Beitragvon Nuramon » Mo 12 Nov, 2012 10:38

Hier habe ich den Vergleich zum Einen Ring gezogen, und dieser war weit irdischer als die Silmaril es jemals waren oder sein werden.
Ich denke nicht, dass er die Möglichkeit hatte diese zu zerstören, so sehr er es auch wollte.

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Beitragvon Ahzrarn » Mo 12 Nov, 2012 15:16

Und litt der gute Melkor nicht Höllenqualen unter seiner Silmarilkrone? Dennoch konnte er nicht von diesem Symbol seines kleinen Sieges über die Valar lassen; in diesem Sinne begehrte er die Silmaril wohl doch...
Hier finden wir wohl bereits den Haupttenor von Tolkiens Werk, den er später in der Ringtrilogie weiter ausarbeitete: dass jenes, was wir am meisten begehren, uns letztendlich vernichtet.
Ist übrigens schon lustig, dass der Ringkrieg Tolkien im Silmarillion gerade mal knappe drei Seiten wert ist. Aber dieser ist ja wirklich nur ein völlig unbedeutendes, geradezu beschauliches Nebenscharmützel verglichen mit den wahrhaft epischen, Kontinente zerbrechenden Massenschlachten, die im Silmarillion toben.
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