Kennt ihr das? Manche Bücher haben einfach so schöne, packende, interessante, fesselnde erste Sätze, die einem dann ewig im Kopf bleiben und die einen das gesamt Buch durch nicht mehr loslassen. Manchmal ist der Einstieg auch viel gelungener als das Buch selbst.
Ich suche also die schönsten ersten Sätze der Literaturgeschichte! Bitte gebt immer dazu an, aus welchem Werk und von welchem Autor er ist warum es gerade dieser Satz war, der euch so gefallen hat!
Mein Favorit:
"Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt."
(Franz Kafka: Die Verwandlung.)
Ist einfach ein genialer erster Satz und die beste aller möglichen Einleitungen zu dieser Erzählung, die ich über die Maßen liebe. Den muß man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen...
Aus aktuellem Anlass füge ich noch den ersten Satz ais Tolstojs "Anna Karenina" hinzu:
"Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie dagegen ist unglücklich auf ihre besondere Art."
Diese Einleitung enthält sehr viel, worüber es sich zu sprechen lohnt. Interessant finde ich, dass das "Unglück" hier dazu benutzt wird, die Familien (um die sich sein Roman dreht) aufzuwerten: Im Zustand des Glücks gibt es nichts zu berichten, erst das Unglück macht den Menschen besonders, individuell, und darum auch sein Leben erzählenswert. Und ich muß hier gerade an den Kafka-Thread denken, wenn auch in einem anderen Zusammenhang: Das "Unglück" macht den Menschen einzigartig und "schärft sein Bewußtsein", sagt Kafka.