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Beitragvon Dark Lúthien » Fr 16 Mär, 2012 13:59

Mahogany hat geschrieben:Ich hab die Bücher im Laden gesehen, wollte schon welchekaufen, aber ich wusste nicht wo das Ganze eigentlich anfängt :lol:

Danke :D Ich hab das echt nich gefunden und bei Wikipedia hab ich - ehrlich gesagt - nicht durchgeblickt.

Die Links sind auch sehr interessant, vor allem der hier:

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Beitragvon Mahogany » Fr 16 Mär, 2012 20:16

Lú: Kein Problem, mit sowas kann ich gerne aushelfen. Ich find das Interview auch sehr spannend zu lesen; das Video habe ich, wie ich gestehen muss, zu einem nicht geringen Teil deswegen gepostet, weil ich das Setting so wahnsinnig absurd finde und drei Anläufe gebaucht habe, um überhaupt zuzuhören (sorry, Sascha! *verneigt sich gen Heyne-Building*).

Ich habe auch noch einen Autor im Gepäck, den ich euch gerne vorstellen möchte und der thematisch in eine ähnliche Kerbe schlägt wie Lem, wenn auch völlig anders: John Scalzis Titel Der wilde Planet (Heyne 2011).

Darin geht es um den Prospektor Jack Holloway, der gerade den Deal seines Lebens abgeschlossen hat, nachdem er auf dem Planeten Zara XXIII wertvolle Rohstoffe gefunden hat. Doch dem charmaten Draufgänger wird ein Strich durch die Rechnung gemacht, und das nicht etwa von seiner schönen Verflossenen Isabel, sondern von kleinen, pelzigen Wesen, die plötzlich in seinem Wohnzimmer auftauchen, die Bude auseinandernehmen und vor nichts Angst zu haben scheinen. Jack erkennt schnell: Die kleinen Fuzzys sind offenbar schlauer als Tiere - aber reicht ihre Intelligenz an die des Menschen heran? Wenn dem so ist, hat Jack ein Problem, denn nicht nur seine Gewinne aus dem Rohstoffabbau wären dahin, auch die übermächtige Zarathustra Corporation sähe sich mit Verluste in Milliardenhöhe konfrontiert.

Der beschlagene SF-Leser ahnt es schon: Scalzi erzählt hier die Ereignisse von H. Beam Pipers Roman Der kleine Fuzzy aus dem Jahre 1962 nach, verknüpft alles aber etwas anders und macht daraus einen eigenständigen Roman, der die ein oder andere Frage mehr beantwortet und völlig neue Elemente mit ins Spiel bringt.
Das Ganze kreist sehr schnell um die Frage, wann denn nun Angehörige nichtmenschlicher Wesen als intelligent zu betrachten sind; hierzu gibt es eine Art Kriterien-Katalog, an den sich die im Auftrag der Zarathustra Corporation forschenden Wissenschaftler abarbeiten, der aber immer wieder kritisiert und diskutiert wird - ein sehr interessantes Thema (und, nebenbei bemerkt, wenn ich diesen Katalog auf meine Mitmenschen anwende, gerlange ich nicht immer zu positiven Ergebnissen).
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Beitragvon Mahogany » Mo 30 Jul, 2012 21:26

Guten Abend zusammen!
Frisch aus der Druckerpresse sozusagen erreichte mich ein weiterer schöner SF-Roman, den ich regelrecht verschlungen habe:

Ian McDonald: Cyberabad (Heyne; ET: Juli 2012).

Indien, ein paar Jährchen in der Zukunft. Die rieseigen Metropolen des Landes brodeln, sie sind laut, schnell, rücksichtslos und brutal, Tradition mischt sich mit Innovation. Daily Soaps, in denen KI-Schauspielern von Cyber-Designern in alle möglichen und unmöglichen Situationen gebracht werden, schlagen das ganze überbevölkerte Land in ihren Bann. Die Handlung folgt einer Reihe von Figuren - darunter auch einem sogenannten Neut, einem geschlechtslosen Menschen, das operativ zu dem wurde, was es nun ist -, die sich alle früher oder später mit einem Thema konfrontiert sehen: Was ist real - und wer bestimmt das? Wenn eine KI durch eine Fernseh-Serie behauptet, so etwas wie "Erinnerungen" zu haben - wer sollte sie ihr absprechen? Was wäre, wenn es eine KI gäbe, die so etwas wie Eigeninitiative entwickelt? Wie würde etwas, dessen "Denken" sich aufgrund der "Verfasstheit" so sehr von dem unsrigen unterscheidet, mit uns in Verbindung treten wollen? Und wie würde die Menschheit reagieren?

Cyberabad geht diesen Fragen nach, auf eine sehr eigene Art und Weise. Ich muss zugeben, dass mich vor allem das Setting, Indien, sehr gereizt hat - liest man definitiv nicht alle Tage. Man folgt kapitelweise den mehr oder weniger sympathischen Figuren, deren Handlungen miteinander verknüpft werden, einander bedingen; eine sehr kunstvolle Erzählweise, die McDonald da an den Tag legt und die mir sehr gut gefällt.
Klar, an dem Thema haben sich schon ein paar Autoren abgearbeitet (prominent hier sicherlich Philip K. Dicks "Blade Runner"), die Probleme, die sich stellen, erfindet McDonald sicherlich nicht neu. Aber er geht sie ganz neu an, was mich doch sehr beeindruckt hat. Überaus gelungen ist auch die Mischung aus indischer Götterwelt und Hindu-Traditionen, die dann auf brutalsten Fortschritt und Technologie treffen, die man sich durchaus vorstellen kann.

Mein Fazit: Wer gute SF mit einem Schuss Bollywood vertragen kann, sollte hier zugreifen!

Und dann habe ich noch ein Schmankerl für alle Fans den Pulp: Spiegel Online entzückt mich unlängst mit einer Sammlung der schrägsten Filmplakate des Genres, zu finden unter http://einestages.spiegel.de/static/top ... traum.html - enjoy!
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Beitragvon Dark Lúthien » Mo 30 Jul, 2012 21:31

Hört sich interessant an, wobei ich mir die Mischung noch nicht so ganz vorstellen kann :lol:
Von Ian McDonald hab ich noch Necroville rumstehen, hatte das begonnen, musste aber zwischendrin aufhören und hab's dann vergessen ^^ Auf Deutsch find ich die Übersetzung teilweise nicht so gelungen.

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Beitragvon Mahogany » Do 09 Aug, 2012 22:36

Ich wurde erneut mit einem wirklich tollen SF-Roman beglückt: Dr. Robert L. Forward: Das Drachenei.
Nein, das hat nichts mit Drachen (oder gar Elfen) zu tun, sondern es geht darum, dass ein Neutronenstern, ein Pulsar, entdeckt wird, der dem Sonnensystem sehr nahe kommt und damit die einmalige Chance bietet, eine Expedition dorthin zu starten. PArallel zur Geschichte der Entdeckung des Pulsars, der "Drachenei" genannt wird, weil er sozusagen am Schwanz des Sternbildes des Drachen auftaucht, berichtet Forward von der Entwicklung des Lebens auf dem Neutronenstern; die parallelen Handlungsstränge gipfeln scließlich in einer kurzen Begegnung beider Spezies.

Dem Ganzen zugute kommt sicherlich, dass Forward selsbt Physiker war. Dabei driftet das "Drachenei" niemals in eine dem Normalsterblichen vollkommen unverständliche Sprache ab, sondern die physikalischen Betrachtungen geben dem Roman die nötige Würze und sind wirklich gut dosiert.
Reinlesen kann man hier: http://www.randomhouse.de/Taschenbuch/D ... 407345.rhd
Enjoy!

Älter, aber deswegen nicht schlechter war mein Wiedersehen mit Isaac Asimovs "Foundation"-Trilogie, die ich nach langen Jahren einmal wieder zur Hand genommen habe (in der überarbeiteten Neuauflage, versteht sich).
Kann man Geschichte vorausberechnen und sie dadurch beeinflussen? Das ist die zentrale Frage, die Asimov hier stellt und um die sich die Handlungen in dieser Reihe dreht. Erzählt wird das ganze als sogenannte "Future History", also aus einer Perspektive, die selbst zeitlich nach den geschilderten Handlungen liegt und dadurch dem Ganzen den Anschein gibt, als wäre alles bereits Vergangenheit. Das klingt zuerst sperrig, aber wer sich schon einmal die Geschichte Roms hat erzählen lassen, wird verstehen, was ich meine. Asimov gilt, zusammen mit Robert A. Heinlein, als einer der Begründer dieser Art zu schreiben, die seinerzeit die SF-Literatur revolutionierte. Die Absenz von Raumschlachten und tollkühnen Space-Helden erstaunt auch mitunter, stattdessen findet man taktisches Kalkül und barockes Hofgebaren. Doch hinter all dem steht die sogenannte Psychohistorik, der große, vorausberechnete Plan, den es zu erfüllen gilt. Immer wieder großartig finde ich den Auftritt Hari Seldons (mit Taschenrechner!) und die abgedrehten Gadgets (Ich will sofort einen Atomlocher!) - aber das nur am Rande.
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Beitragvon Jagar » Do 11 Apr, 2013 07:59

Ich schau ja seit ein paar Wochen wieder Fringe und habe mir gestern mal die erste Staffel auf DVD gekauft. Ich finde die Serie einfach toll! Ich frage mich aber auch, wieso ich damals aufgehört habe, sie zu schauen :hm:
Jedenfalls finde ich Dr. Walter Bishop einfach genial xD

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Beitragvon Mahogany » Do 11 Apr, 2013 18:42

Hat sich eigentlich einer von euch schon mit "Oblivion" befasst?
Ich glaube, der wird zwar optisch toll, aber storytechnisch ein Reinfall werden ... Und mein Mann will ihn unbedingt sehen.
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Beitragvon Jagar » Do 11 Apr, 2013 18:43

Ich werde am Sonntag voraussichtlich reingehen. Dann kann ich dir näheres sagen :)

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Beitragvon Amalthea Pan » Do 11 Apr, 2013 20:44

Bin mal gespannt, was du dann so zu erzählen hast Riu. Ich würde ihn mir im Grunde auch gerne ansehen, (so als Überbrückung zum nächsten Star Trek), aber ich kann Tom Cruise einfach nicht leiden^^ Schade, dass er die Hauptrolle spielt...
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Beitragvon Jagar » Do 11 Apr, 2013 20:47

Ach komm, wegen einem Schauspieler willst du ihn dir nicht ansehen? :O
Es spielen immerhin noch Morgan Freeman und der Jamie Lennister-Darsteller (Nikolai Schlagmichtod) mit! Die beiden sind doch toll!

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Beitragvon Wehwalt » Fr 12 Apr, 2013 00:23

Naja, laut Zeitungsrezension soll es wirklich ein recht undurchdachter Schmarren sein. Heißt nicht, daß ich ihn nicht ansehen werde.
Aber Naberius: Der Tom Cruise ist in der Tat einer der wenigen Schauspieler, um derentwillen ich mir einen ansonsten in die nähere Auswahl kommenden Film nicht ansehen würde. Mir ging jahrelang sein Dauergrinsen auf die Nerven, und ich kann mir nicht recht erklären, wie dieser Typ zu so einem Superstar geworden ist. Einen Pluspunkt hat er bei mir, weil nicht einmal so jemand sich ganz der niederträchtigen Anti-Scientology-Hetze entziehen kann.
Und im letzten Film, den ich mit ihm sah: Jack Reacher - da war er sogar unerwartet erträglich!
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Beitragvon Jagar » Fr 12 Apr, 2013 07:50

Also, Tom Cruise ist zwar auch nicht mein Lieblings-Schauspieler, aber bisher hatte ich an seinem Spiel eigentlich nichts auszusetzen :)
Ich lasse mich von Oblivion einfach mal überraschen und sage euch dann, wie ich ihn fand ;)

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Beitragvon Jagar » Mo 15 Apr, 2013 07:45

So, dann will ich euch mal meine Eindrücke über Oblivion mitteilen:
Zunächst einmal zu Optik und Sound. Beide waren hervorragend. Die Schauplätze waren gut gestaltet und auch optisch ansprechend. Der Eindruck einer durch Naturkatastrophen verwüsteten Erde kommt sehr gut rüber. Teilweise ist die Einöde etwas eintönig, aber im großen und ganzen sehr gelungen. Die Musik passt auch gut zum Szenario, ist manchmal aber vielleicht etwas zu aufdringlich, aber das ist nur selten der Fall.
Nun zur Story. Der größte Teil des Filmes läuft als Zwei-Personen-Stück ab, das Hauptaugenmerk liegt aber auf dem Protagonisten Jack Harper (Tom Cruise). Hat mich persönlich ein wenig gestört, ich hätte gerne etwas mehr von den "Plünderern" gesehen, die, man wenn es hoch kommt, nur vielleicht eine Dreiviertelstunde zu Gesicht bekommt. Aber sonst ist die Story gut und solide Sci-Fi-Kost, mit einem frischen Ansatz und einer überraschenden Wendung. Das Ende war mir etwas zu klischeehaft, aber es lässt doch noch einige Fragen offen, die ich gerne geklärt hatte.
Alles in allem hat sich der Kinobesuch aber ausbezahlt gemacht und ich kann den Film nur empfehlen.

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Beitragvon Mahogany » Mo 15 Apr, 2013 21:14

Mhkay - danke dir für's Posten. Ich muss ja so oder so rein (der Mann besteht darauf), aber ich glaube, ich seh mir vorher noch "Nachtzug nach Lissabon" an - zum Runterkommen! ;)
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Beitragvon Wehwalt » Mo 15 Apr, 2013 22:12

Eigentlich gibt es ja einen Filmthread für sowas ...
Nun ja, ich hab ihn auch gesehen. Das ist einer von den Filmen, die man halt mitmachen muß. Kapiert habe ich nicht alles, aber ich bin eben bei solchen Filmen zumeist ein bisserl schwer von Begriff. Warum haben die ihre schicken Häuschen ganz da oben auf solchen komischen Säulen stehen, wenn sie doch normal runterkönnen? Aber eigentlich noch viel grundlegender ... Kapiert hab ich, daß
Spoiler
nix ist mit Titan und so ... aber wer hat die ganze Intrige angefangen und warum? Warum gibt es so wahnsinnig viele Tom Cruises?

Also ... nicht mein Lieblingsfilm, und nicht der übelste.
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