Es war das Wochenende der Remakes... naja, fast:
DEATH RACE
... ist das Remake von "Frankensteins Todesrennen" mit Sylvester Stallone, der glücklicherweise durch Jason Statham ersetzt wurde.
Man schreibt das Jahr 2012: Die amerikanische Wirtschaft geht den Bach hinunter, die Gefängnisse sind privatisiert und dienen mittlerweile dazu, blutiges Entertainment für Millionen zu produzieren. Jensen Ames, Ex-Rennfahrer und Ex-Stahlarbeiter, kommt nach Hause, wird überfallen, betäubt und erwacht dann mit einem blutigen Messer neben seiner ermordeten Frau. Er kommt nach Terminal Island, einer Gefängnisinsel, die sich dadurch auszeichnet, daß sie superschnelle, superharte und supertödliche Autorennen veranstaltet. Jensen soll das Steuer im Wagen "Monster" übernehmen und dadurch in die Rolle des beliebtesten Fahrers, Frankenstein, schlüpfen. Unterstützt wird er dabei von der schönen Copilotin Case und seiner Boxencrew, angeführt vom Mechaniker Coach (wirklich genial: Ian McShane). Der Clou: Frankenstein braucht nur noch dieses eine Rennen zu gewinnen, um in die Freiheit zurückkehren zu dürfen. Jensen aber, dem seine Anwesenheit ausgerechnet in diesem Gefängnis ein paar Zufälle zuviel sind, hat nicht vor, das Spiel der Gefängnisleiterin Hennessey mitzuspielen...
Der Film ist so vorhersehbar wie sonstnochwas, die Rennszenen aber wirklich gelungen. Jason Statham und Ian McShane reißen da vieles wieder raus.
7/10
FANBOYS
Die vier Freunde Eric, Hutch, Windows und der an Krebs erkranke Linus beschließen, ins weit entfernte Kalifornien zu fahren und dort in die Skywalker-Ranch einzubrechen, damit Linus "Episode I" noch vor seinem Tod sehen kann. Auf dem Weg dahin müssen sie sich allerhand Gefahren stellen - etwas den bösen Trekkies oder leichten Mädchen, die für Nerds besonders gefährlich sind. Am Ende gelingt der Einbruch, aber sie werden erwischt und nur Linus, dessen Geschichte George Lucas rührte, darf sich den Film ansehen.
Auch wieder vorhersehbar, aber unglaublich komisch aufgrund der vielen vielen Anspielungen auf Star Wars, Star Trek und Konsorten. (Meine Liebilgsszene: Der Müllschacht mit den sich bewegenden Wänden!). Und es gibt eine ganze Reihe absolut genialer Cameo-Auftritte, unter anderem von Carrie Fisher, Billy Dee Williams, Jay and Silent Bob und - absoluter Oberhammer - William Shatner.
Als Nicht-Star-Wars-Star-Trek-Fan nur bedingt zu empfehlen, weil sich viele Gags eben aus Anspielungen auf die Filme speisen und nicht mal halb so komisch sind, versteht man diese Anspielungen nicht.
8/10
Wolfman
... ist das Remake des gleichnamigen Horror-Klassikers von 1941 und in meinen Augen - soviel sei schonmal gesagt - eher mittelmäßig.
Die Geschichte dürfte hinlänglich bekannt sein: Lawrence Talbot (Benicio Del Toro), ein berühmter Schauspieler, kehrt nach Talbot Hall in Blackmoor zurück, nachdem ihm Gwen (Emily Blunt), die Verlobte seines Bruders, Nachricht vom Tode ebenjenes hat zukommen lassen. Lawrence will herausfinden, wie sein Bruder so grausam verstümmelt wurde, und macht sich auf ins Zigeunerlager, weil die ja bekanntlich an allem Schuld sind. Just in ebenjenem Moment werden die Zigeuner a) von verärgerten und verängstigten Dorfbewohnern und b) von einer blutrünstigen und sehr schnellen Bestie angegriffen. Letztere beißt Lawrence, der aber von der Zigeunerin Maleva (Geraldine Chaplin) gerettet wird. Nachdem er sich vier Wochen später zum ersten Mal in einen Werwolf verwandelt und diverse Dorfbewohner umgebracht hat, kommt er nach london in die Irrenanstalt, aus der er aber beim nächsten Vollmond entfleucht. Scotland Yard-Inspector Francis Aberline (Hugo Weaving) heftet sich an seine Fersen, denn Lawrence will nach Talbot Hall zurückkehren und den Mann töten, der für alles verantwortlich ist: seinen Vater (Anthony Hopkins)...
Insgesamt ist der Film eher mau, obwohl er großartiges Potential birgt. Gerade Benicio Del Toro, der über unglaublich ausdrucksstarke Augen verfügt, könnte aus der Werwolf-Rolle, die unter der Leitfrage "Wo endet der Mensch, wo beginnt die Bestie?" steht, viel mehr herausholen. Auch das Potential zwischen den Charakteren Francis Aberline und Lawrence ist nicht ausgeschöpft, ebensowenig wie das Antony Hopkins, dem man ansieht, daß ihm seine dämonische Rolle eigentlich Spaß machte, voll zur Geltung kommt. Wirklich gut gemacht sind die Szenen im Londoner Irrenhaus und die Verwandlung des Werwolfs vor versammelter Mannschaft im Hörsaal, auch die turbulente Jagd durch London ist schön anzusehen. Punkten kann der Film auch durch die gewohnt geniale Musik von Danny Elfman, aber das rettet den Streifen auch nicht wirklich.
5/10