"Worum geht's hier?" - Interpretation von Liedern

Nuramon
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"Worum geht's hier?" - Interpretation von Liedern

Beitragvon Nuramon » So 31 Mai, 2009 15:31

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"Worum geht's hier eigentlich?" - Interpretation von Liedern

Wolltest du schon immer mal wissen, was eine Textpassage oder ein ganzes Lied bedeutet und mit anderen darüber nachgrübeln?
Dann bist du hier genau richtig!


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Und so wird interpretiert:

Ich werde hier einen kompletten Liedtext posten (mitsamt Verlinkung zu Youtube zum anhören),
mit einer kurzen Beschreibung, wieso gerade dieser Liedtext ausgewählt wurde.
Und dann geht es los, dann werden wir gemeinsam den Text interpretieren, und zwar Stück für Stück und in der Gesamtheit.
Sinnvollerweise beginnen wir am besten mit der ersten Strophe/dem ersten Abschnitt, und jeder erklärt nun, wie man dies selber versteht und was damit gemeint ist.

Wichtig: Die meisten Lieder sind wirklich reine Interpretationssache, also kann man gerne Nachfragen,
ob man das wirklich so sieht und ob das nicht anders ist, aber es wird NICHT gesagt, dass eine Meinung falsch ist.
Ich möchte nicht sehen, dass man sich hier gegenseitig versucht in Grund und Boden zu reden,
denn wir wollen ja zusammen arbeiten ;)

Irgendwann dann, wenn wir mit der ersten Strophe soweit durch sind, gibt es das Kommando mit der zweiten Strophe weiterzumachen.
Jeder darf auch gerne in seinem Post sagen, was er von dem Lied insgesamt hält.
Wenn wir dann mit dem gesamten Lied durchsind, können wir am Ende nochmal zusammenfassen, was wir insgesamt interpretiert haben, damit es einen tollen Überblick gibt.
Danach kommt dann natürlich auch schon das nächste Lied.


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Woher kommen die Lieder?

Jaaa, da habe ich mir was nettes überlegt, damit hier auch ein wenig Abwechslung reinkommt.
Das erste Lied ist natürlich von mir ausgesucht, aber ab da würde ich es sehr gerne sehen,
wenn mir ein paar Lieder per PN (nicht hier!) vorgeschlagen werden, mit einer Begründung warum wir dieses Lied interpretieren sollten.
Dann werde ich mir eines der Lieder aussuchen und als nächstes posten.
Ich hoffe diese Idee gefällt euch, und es ist bestimmt auch sinnvoller als wenn ich immer nur die Lieder aussuche.


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Die Idee zu diesem Thread:

Naja, die Idee kam mir eigentlich schon vor längerer Zeit, aufgrund eines Liedes, und zwar das, was ich auch als erstes posten werde.
Ich dachte mir man kann sich doch bestimmt sehr gut über verschiedene Interpretationen austauschen,
und wir brauchen im Forum ja auf jeden Fall mehr Sachen, wo man wirklich zusammen an etwas arbeitet.
Entschlossen diesen Thread auch aufzumachen habe ich mich eigentlich erst gestern wirklich, als ich mich mit Hedi in den Brooms unterhalten habe, und sie diese Idee auch sehr toll fand.

Auf jeden Fall bin ich mal gespannt, was wir so alles rauskriegen werden, und wer hier alles mitmacht.


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Zu guter Letzt sollte noch gesagt sein:

Fragen zu diesem Thread, oder sämtliche Kommentare, die NICHTS mit der Interpretion der Lieder zu tun haben, sollen doch bitte in einem anderen Thread oder per PN geklärt werden,
damit es hier ein bisschen übersichtlicher bleibt.
Würde mich sehr freuen, wenn ihr das beherzigt, und auch keine kurzen Posts wie "Ja, sehe ich genauso" macht, sondern schon etwas zu dem Thema sagt.
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit :D


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Übersicht der Lieder:

Lied 1: Samsas Traum - Die Zähne in der Hand
-> Zusammengefasste Interpretation
Zuletzt geändert von Nuramon am So 31 Mai, 2009 15:35, insgesamt 3-mal geändert.

Nuramon
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Beitragvon Nuramon » So 31 Mai, 2009 15:31

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Lied 1:

Youtube Link

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Samsas Traum - Die Zähne in der Hand

Der Morgen dämmert leise,
Ich klopfe
Viermal an die Tür.
Meine Finger
Umschließen sanft die Klinke,
Ich kann doch nichts dafür.
Ich setze meinen Fuß ins Zimmer,
Und schleich mich an das Bett heran.
Dort liegt sie,
Zwischen zerwühlten Laken
Und fleht mich
Mit geschloss'nen Augen an:

Spül mir den Mund
Mit Seifenwasser aus,
Streue meine Asche
In ein kleines Schneckenhaus,
Nimm meine Hände,
Und hacke sie mir ab,
Bedecke mit Vergissmeinnicht
Und Kornblumen mein Grab.

Am Tag als ich geboren ward
Verbrannten die Weltmeere,
Der Racheengel Heere
Entstiegen schwarzem Sand.
Ich schneid Dir
Meinen Namen ins Gesicht,
Ein Datum, das du nie vergisst,
An jenem Tag
Flogen die ersten Motten
Lebend aus dem Licht.

Gleich neben ihr schläft friedlich
Eine bleiche Gestalt,
Mit Augen schmal wie Mandeln;
Bei ihrem Anblick wird mir kalt.
Der Körper ist von Narben
Und Brandmalen bedeckt.
Das Etwas hat die Arme
Um das Mädchen gestreckt.

Meine Gedanken,
Dieser Mensch hast sie gedacht,
Über fast ein ganzes Jahr hinweg
Gewährte ich ihm Macht
Über mich und mein Leben,
Was hätte ich gegeben
Um mich eine Stunde lang nur
Über mich selbst zu erheben.

Dort liegt mein Körper,
Meine Liebe, meine Seele;
Sie allein ist es, die ich mit meinen
Worten immer wieder quäle.
Wie besessen stürz ich
Blindlings in den Wahn:
Was haben wir uns,
Gott verdamme mich, nur angetan?

Nimm seine Zunge,
Und schneide sie ihm ab,
Bereue seine Sünden,
Leg ihn zu ihr in das Grab
Leg dich zu ihr in das Grab.

Wach endlich auf und kämpfe,
Mit dem Rücken an der Wand
Schlage ich noch fester zu,
Mit meinen Zähnen in der Hand.
Auf mich wartet schon die Hölle,
Ich kann dir niemals verzeihn,
Mit dem letzten Atemzug
Will ich dir Hass entgegenspei'n.

Wach endlich auf und kämpfe,
Mit dem Rücken an der Wand
Schlage ich fester auf dich ein,
Mit meinen Zähnen in der Hand.
Meine Wut ist unersättlich,
Heute werden wirs beenden,
Ich hör nicht auf, bevor ich hab
Was ich will:
Deine Zähne in den Händen.

An meinen eig'nen Regeln
Hab ich meine Schuld zu messen,
Vor lauter Zorn in mir hab
Ich die ganze Zeit vergessen:

Sprichst du von mir,
So meinst du dich,
Der Weg zu dir
Führt über mich.

All das Unrecht beging ich,
Um, einsam und allein,
Zum Schluß mit meinem größten Feind,
Mit mir selbst konfrontiert zu sein.

Die Zeit ist abgelaufen,
Deine Willkür währte lang.
Will ich weitergehn, verlangt das
Leben deinen Niedergang.
Der Morgen dämmert leise,
Dieses Ende gehört mir,
Von draußen drischt der Tod
Mit meinen Fäusten an die Tür.

Wach endlich auf und kämpfe,
Mit dem Rücken an der Wand
Schlage ich noch fester zu
Mit meinen Zähnen in der Hand.
Auf mich wartet schon die Hölle,
Ich kann dir niemals verzeihn,
Mit dem letzten Atemzug
Will ich dir Hass entgegenspei'n.

Wach endlich auf und kämpfe,
Mit dem Rücken an der Wand
Schlage ich fester auf dich ein,
Mit meinen Zähnen in der Hand.
Meine Wut ist unersättlich,
Heute werden wirs beenden,
Ich hör nicht auf, bevor ich hab
Was ich will:
Deine Zähne in den Händen


Bild

Warum dieses Lied?

Genau, warum habe ich gerade Samsas Traum ausgesucht?
Nun ja, dieses Lied geistert schon seit längerer Zeit in meinem Kopf herum, weil es einfach so viel Inhalt hat und viel Platz zum interpretieren lässt.
Ein offizielles Zitat von Samsas Traum hat mich auch dazu bewegt:


"SAMSAS TRAUM sind eine VEGANE Black Metal-Band, die sich in ihren Texten mit soziologischen, ökologischen und tierrechtlichen Inhalten auf bewusst provokante Art und Weise auseinandersetzt. Das Ziel von SAMSAS TRAUM ist es, den Hörer durch das Vertreten extremer Ansichten zur Findung eines eigenen Standpunktes zu bewegen und ihn mit Themen und Problematiken zu konfrontieren, denen er in normalen Alltag ohne Fremdeinwirkung nicht begegnen würde. Der Konsum der KUNST von SAMSAS TRAUM bleibt darüber hinaus jedem Konsumenten freigestellt."

Und ich finde jeder sollte sich mal mit so etwas außeinandersetzten, denn die Texte haben viel Wahrheit.
Ob es nun auf diese Weise sein muss, durch Liedtexte über die man sich streiten kann, oder aber durch andere Möglichkeiten bleibt jedem selbst überlassen.

Nuramon
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Beitragvon Nuramon » So 31 Mai, 2009 15:31

Bild

Abschnitt 1:

Der Morgen dämmert leise,
Ich klopfe
Viermal an die Tür.
Meine Finger
Umschließen sanft die Klinke,
Ich kann doch nichts dafür.
Ich setze meinen Fuß ins Zimmer,
Und schleich mich an das Bett heran.
Dort liegt sie,
Zwischen zerwühlten Laken
Und fleht mich
Mit geschloss'nen Augen an:

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Ich fange dann einfach mal an fleißig zu interpretieren ;)

(Ich nenne die Person, von der das Lied handelt mal einfach immer "er" ^^)

Also für mich persönlich handelt das Lied insgesamt von einer Hass-Liebe.

Für mich klingt der erste Abschnitt vom Text her wie so ein Thriller. Genauso stellt man sich das vor, wenn ein Mörder ins Haus kommt.
Es ist morgens, eine beliebte Zeit für solche Geschichten, das Anklopfen und das Adjektiv "sanft" zeigen mir auch, dass dort mehr Gefühle im Spiel sind...
"Ich kann doch nichts dafür" - Diese Zeile zeigt doch, dass er selbst denkt, dass es so passieren musste. Er handelt, so wie er handeln muss.
"Schleich mich an das Bett heran" - Er will sie nicht aufwecken, betrachtet sie nur.
Die "zerwühlten Laken" sind ein Bild, was es genau bedeuten soll weiß och nicht...

Und dann das wichtigste
Wie versteht ihr das "Und fleht mich mit geschloss'nen Augen an", wenn man schonmal einen wagen Blick auf den Teil danach wirft (ohne diesen jetzt schon zu interpretieren) ?
Ist es die Interpretation von ihm, dass sie ihn beim schlafen anfleht?

Ich bin mal gespannt auf eure Meinungen :D

WinkyElfi
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Beitragvon WinkyElfi » So 31 Mai, 2009 19:54

hmm aber warum klopft er an, wenn er sie nicht wecken möchte?
Ich seh das sonst auch so wie du.
Ich denke, das zerwühlte Laken steht vielleicht für Albträume die sie hat, oder unruhigen Schlaf.

Mit den geschlossenen Augen, vielleicht will er in seinen Wahnvorstellungen diesen Gesichtausdruck sehen und sieht es als Einladung für seine Tat an.

Übrigens find ich diese Idee total toll, echt ne gute Idee :D
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Ashlyn
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Beitragvon Ashlyn » So 31 Mai, 2009 22:30

Nuramon Black hat geschrieben:
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Abschnitt 1:

Der Morgen dämmert leise,
Ich klopfe
Viermal an die Tür.
Meine Finger
Umschließen sanft die Klinke,
Ich kann doch nichts dafür.
Ich setze meinen Fuß ins Zimmer,
Und schleich mich an das Bett heran.
Dort liegt sie,
Zwischen zerwühlten Laken
Und fleht mich
Mit geschloss'nen Augen an:

Bild




Ich interprier jetzt mal nur diesen Abschnitt hier und habe den restlichen Songtext noch nicht gesehen. ;)

Also, irgendwie hört sich das so an, als würde er lieber nicht zu ihr gehen (ich denke mal, das ist die Sicht des Mannes die dort beschrieben steht), aber innerlich sehnt er sich halt nach ihr und muss zu ihr gehen.

Ich denke ähnlich wie Nura, dass es sich um eine Hass-Liebe handelt.



Und fleht mich
Mit geschloss'nen Augen an:


Hm, da bin ich mir nicht ganz sicher, was das bedeuten soll, aber ich denke mal, dass sie genauso denkt wie er.
Also, dass sie zwar bei ihm sein möchte, aber nicht kann..

Ohja..meine Interpretationen sind immer sehr wirr.

Und nochmal: Das ist eine wirklich sehr schöne Idee..! ;)
Deep into that darkness peering, long I stood there wondering, fearing | Doubting, dreaming dreams no mortal ever dared to dream before | But the silence was unbroken, and the darkness gave no token [...] | poe (the raven)

Nuramon
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Beitragvon Nuramon » Mo 01 Jun, 2009 17:26

Bild

Abschnitt 2:

Spül mir den Mund
Mit Seifenwasser aus,
Streue meine Asche
In ein kleines Schneckenhaus,
Nimm meine Hände,
Und hacke sie mir ab,
Bedecke mit Vergissmeinnicht
Und Kornblumen mein Grab.

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Sooo, grade nicht so viel Zeit zum interpretieren, vielleicht fängt wer anders an?

Ashlyn
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Beitragvon Ashlyn » Mo 01 Jun, 2009 20:43

Nuramon Black hat geschrieben:
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Abschnitt 2:

Spül mir den Mund
Mit Seifenwasser aus,
Streue meine Asche
In ein kleines Schneckenhaus,
Nimm meine Hände,
Und hacke sie mir ab,
Bedecke mit Vergissmeinnicht
Und Kornblumen mein Grab.

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Spül mir den Mund
Mit Seifenwasser aus,


Vielleicht will er um Vergebung bitten für das, was er gesagt hat..
Und will so seine Worte rückgängig machen und sich reinwaschen.

Hm, das mit Händen...
Vielleicht hat er auch etwas getan, was er nun bereut..?
Deep into that darkness peering, long I stood there wondering, fearing | Doubting, dreaming dreams no mortal ever dared to dream before | But the silence was unbroken, and the darkness gave no token [...] | poe (the raven)

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Beitragvon Nuramon » Mo 01 Jun, 2009 21:44

Hmmm, Chrissi, ich habe eigentlich eher gedacht, dass diese Strophe das ist, was er denkt was SIE ihm sagt...
Also so kam das mir zumindest immer vor ;)

Hände hackt man doch normalerweise Dieben ab...
Also könnte es nicht sein, dass sie ihm irgendetwas geklaut hat?
Das mit dem Ausspülen sehe ich auch so, das ist reinwaschen, da hat sie bestimmt etwas nicht so tolles gesagt.
Und die Blumen auf dem Grab sind dann Vergebung und "Vergissmeinnicht", also sie wird für immer in seiner Erinnerung bleiben.
Grab heißt ja schon, dass sie will, dass er sie umbringt.

So, wenn ich jetzt immer gesagt habe "sie will" meinte ich damit, dass er denkt sie will ;)
Es ist ja immerhin seine Meinung, seine Interpretation, und wahrscheinlich DENKT er nur, dass sie das so wollen müsste.
Wenn ihr versteht was ich meine ... ^^

Bellas Lullaby
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Beitragvon Bellas Lullaby » Di 02 Jun, 2009 15:00

Nuramon Black hat geschrieben:
Bild

Abschnitt 2:

Spül mir den Mund
Mit Seifenwasser aus,
Streue meine Asche
In ein kleines Schneckenhaus,
Nimm meine Hände,
Und hacke sie mir ab,
Bedecke mit Vergissmeinnicht
Und Kornblumen mein Grab.

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Sehr schöne Idee, Nura. Daumen hoch!

Hm mir kommt allerdings als erstes in den Sinn, dass die gute Frau schon tot sein könnte.
Steht ja in den ersten beiden Abschnitten nichts davon, dass sie noch lebt.
Die Szene mit den zerwühlten Laken könnte beschreiben, dass sie sich vielleicht von Vorwürfen und Albträumen geplagt herumgewälzt hat, weil sie etwas getan hat, was sie lieber nicht getan hätte. (Stichwort Hände abhacken... vielleicht eine Liaison mit einem anderen Mann?)
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Combi von Saschiii <3

Ashlyn
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Beitragvon Ashlyn » Di 02 Jun, 2009 15:45

Hmmm, Chrissi, ich habe eigentlich eher gedacht, dass diese Strophe das ist, was er denkt was SIE ihm sagt...
Also so kam das mir zumindest immer vor


^^ Naja, du nimmst sie ja als Person an sich und ich hatte eben an einen Mann gedacht, der ihr das sagt...
:confused:

Und ich habe das Lied ehrlich gesagt auch noch nicht gehört. :oops:
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Beitragvon RippenKitten » Di 02 Jun, 2009 18:06

Als erstes möchte ich anmerken das ich das Lied kenne und auch sehr gerne höre. :)




Abschnitt 1:

Der Morgen dämmert leise,
Ich klopfe
Viermal an die Tür.
Meine Finger
Umschließen sanft die Klinke,
Ich kann doch nichts dafür.
Ich setze meinen Fuß ins Zimmer,
Und schleich mich an das Bett heran.
Dort liegt sie,
Zwischen zerwühlten Laken
Und fleht mich
Mit geschloss'nen Augen an:


Es ist Morgen, er klopft an die Türe ihres Zimmers, die 4 ist eine ziemlich hohe Anzahl an Schlägen.
Den normalerweise klopft man ungefähr 2 mal an, seien Finger umschließen sanft die Klinke (da sie anscheinend nicht auf sein klopfen reagiert). Da er die Klinke sanft umschließt will er die Türe anscheinend nicht ruckartig aufmachen, er ringt mit sich das Zimmer zu betreten und beteuert das er nichts für seine zukünftigen Taten kann und auch nicht für seine Gefühle.
Er sezt zuerst 1 Fuß ins Zimmer (also wird die Zaghaftigkeit bestätigt) dan schleicht er an ihr Bett heran (heimlichkeit, evtl. auch verstohlenheit). Sie liegt dort zwischen zerwühlten Laken (evtl. auch eine Anspielung auf seinen Seehlenzustand oder ihre Aufgewühltheit oder auch Angst).
Sie fleht ihn mit geschlossnen Augen an (sie könnte von ihm betäubt oder getötet worden sein und ihr wurde dan entweder die Augen geschlossen oder zugenäht).


quote:
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Originally posted by Nuramon Black:



Abschnitt 2:

Spül mir den Mund
Mit Seifenwasser aus,
Streue meine Asche
In ein kleines Schneckenhaus,
Nimm meine Hände,
Und hacke sie mir ab,
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Und Kornblumen mein Grab.





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Die Dame fleht ihn (nach seiner interpretation) an ihr den Mund zu reinigen
Das Schnekenhaus ist als Metaper des kleinen und zurückgezogenen gedacht.
Ihre Asche soll verborgen bleiben!
Das mit den Händen würde ich auf ein Ereignis aus ihrem gemeinsamen Leben interpretieren, sie hat (seiner Meinung nach) etwas mit ihren Händen getan was er nicht gut hies.
Er soll ihr Grab (also das Schneckenhaus) mit Vergissmeinnicht (typische Grabesblumen und eine erinnerung das er sie nicht vergessen soll) und Kornblumen die den Tod und das Jehnseits beschreiben, genau so wie abhängigkeit (bei Schlafmohn) der Dame (evtl. abhängigkeit von ihm).
Bild

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Beitragvon Nuramon » Di 02 Jun, 2009 19:57

Bild

Abschnitt 3:

Am Tag als ich geboren ward
Verbrannten die Weltmeere,
Der Racheengel Heere
Entstiegen schwarzem Sand.
Ich schneid Dir
Meinen Namen ins Gesicht,
Ein Datum, das du nie vergisst,
An jenem Tag
Flogen die ersten Motten
Lebend aus dem Licht.

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Bitte, ich lass euch wieder den Vortritt :lol:

Achja, und danke das jetzt so viele mitmachen, das macht da schon gleich viel mehr Spaß :D
klingt auch alles sehr plausibel und sinnvoll bis jetzt ;)

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Beitragvon Ashlyn » Mi 03 Jun, 2009 13:53

Nuramon Black hat geschrieben:
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Abschnitt 3:

Am Tag als ich geboren ward
Verbrannten die Weltmeere,
Der Racheengel Heere
Entstiegen schwarzem Sand.
Ich schneid Dir
Meinen Namen ins Gesicht,
Ein Datum, das du nie vergisst,
An jenem Tag
Flogen die ersten Motten
Lebend aus dem Licht.

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*sich das jetzt anhört*

Puh, der erste Teil -
da hab ich jetzt überhaupt keine Idee.

Aber der Teil mit den Racheengeln ist wieder etwas leichter zu deuten.
Und zwar würd eich sagen, dass er sich für etwas rächen will und dafür
die Metapher verwendet.

Hm, und dass er ihr dieses Zeug ins Gesicht schneiden will, würde ich so deuten, dass
das der Denkzettel ist, für das was sie ihm angetan hat.

So würde ich das deuten...
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Beitragvon Nuramon » Mi 03 Jun, 2009 16:45

Bild

Abschnitt 3:

Am Tag als ich geboren ward
Verbrannten die Weltmeere,
Der Racheengel Heere
Entstiegen schwarzem Sand.
Ich schneid Dir
Meinen Namen ins Gesicht,
Ein Datum, das du nie vergisst,
An jenem Tag
Flogen die ersten Motten
Lebend aus dem Licht.

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Also der erste Teil ist wirklich schwer...
Aber es geht um seine Geburt. Und "Weltmeere" deutet daraufhin, dass es auf der ganzen Welt war.
"Racheengel" heißt wohl, dass an diesem Tag etwas gerächt wurde, und zwar mit "verbrennen", also Gewalt.
der Schwarze Sand ist mir immer noch fraglich....
Sand steht vielleicht für Trist und in Vielzahl vorhanden, und schwarz ist nunmal düster ...
Das mit dem Namen ins Gesicht schneiden ist ja ein Merkmal, etwas was sie nie wieder wegkriegt, also sie wird ihn nicht los, er will sich bei ihr festmachen, und sie soll den Tag seiner Geburt nie vergessen!
Und das mit dem "Motten lebend aus dem Licht" ist eine von Alex' brüchtigten Bildern, denn Motten kommen NIEMALS lebend aus dem Licht ;)
Das heißt es ist ein Tag, andem etwas geschah was es noch niemals zuvor gegeben hat...

An sich finde ich diesen Teil vom Lied sehr interessant, denn er unterscheidet sich auch grundlegend vom restlichen Lied :D

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Beitragvon Nuramon » Sa 06 Jun, 2009 14:56

Bild

Abschnitt 4:


Gleich neben ihr schläft friedlich
Eine bleiche Gestalt,
Mit Augen schmal wie Mandeln;
Bei ihrem Anblick wird mir kalt.
Der Körper ist von Narben
Und Brandmalen bedeckt.
Das Etwas hat die Arme
Um das Mädchen gestreckt.

Bild


Ich dachte mir ich poste mal endlich den nächsten Abschnitt^^

Naja, hier sieht es nun so aus, als würde ein anderer Mann neben ihr liegen...
Friedlich schlafend heißt ja soviel wie nichts ahnend.
Und er mag diesen Mann überhaupt nicht, denn er bezeichnet ihn als "Etwas" und bei seinem Anblick wird ihm kalt.
Kalt könnte nun bedeuten, dass er zittert und es ihm fröstelt, oder man kennt auch das Wort kalt im Zusammenhang mit "kalter Wut", was hier bestimmt auch passen würde.
Was das mit den Narben und Brandmal zu sagen hat, weiß ich nicht ...
Auf jeden Fall kann ich da leider (an dieser Stelle) noch nicht mehr rauslesen.

cron