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Serena
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Beitragvon Serena » Mo 06 Okt, 2008 23:21

Ich hab mal eine Frage:

Wie ernst ist die Finanzkrise wirklich?
und:
Was bedeutet das für uns, die kleinen Menschen? Müssen wir Angst vor einer Inflation haben?
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Wehwalt
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Beitragvon Wehwalt » Di 07 Okt, 2008 00:00

Gute Frage. Ich kanns auch nicht so recht einschätzen. Aber ich glaube: Ja, das müssen wir.
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Ripper
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Beitragvon Ripper » Di 07 Okt, 2008 06:55

Nein, also vorerst nicht.
Solange keine Bank bei uns in Deutschland einvricht wird es zu keinem größere Zusammenbruch kommen (und das wird der Staat verhindern, siehe Hypo Real Estate).
Das ist meine Meinung ;-)
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Serena
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Beitragvon Serena » Di 07 Okt, 2008 07:29

Und die eines Bankers... naja.. ;)
Ich kann das ganze nicht wirklich einschätzen, da ich keine Ahnung von der Börse und den Finanzmärkten habe.
Nur macht es mich wahnsinnig, das meine Schwiegermutter zu Weltkrieg Stimmung mutiert.

Und was meinen die anderen 'Profi's' ?
Zuletzt geändert von Serena am Di 07 Okt, 2008 10:35, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon Serena » Di 07 Okt, 2008 10:35

Danke, Falke!

Das hat mir sehr geholfen! Danke!

Ich habe wirklich keine Ahnung davon und in den Nachrichten reden sie nur Kauderwelsch.
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Ripper
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Beitragvon Ripper » Di 07 Okt, 2008 14:47

Ja also ich finde nach wie vor das auch die Medien da die Angst auch schüren :?
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Beitragvon Serena » Di 07 Okt, 2008 14:49

Meine Schwiegermutter meinte heute morgen noch, sie hätten in den Nachrichten "duchblicken" lassen, man solle sich mit Konserven eindecken :roll:
Als ob wir krieg hätten.. unmöglich...
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megsit
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Beitragvon megsit » Di 07 Okt, 2008 23:10

naja, aber bei den amerikanern bricht der markt im moment doch völlig ein, weil die banken kaum noch kredite geben können, und wir als exportland verlieren dadurch unseren markt. wenn also die amerikaner keine autos mehr kaufen können, weil einfach das geld nicht da ist, fehlt dieses geld auch der deutschen autoindustrie und die bauen arbeitsplätze ab. sieht man z.B. daran, dass opel jetzt 3 wochen produktionspause machen will. ie auftragslage aus dem ausland wird schlechter. das wirkt sich auf unsere arbeitsplätze, und damit auch auf die kaufkraft aus. da aber die arbeiterzahlen der automobilindustrie schon länger rückläufig ist, werden die folgen für uns nicht so groß, wie die nachrichten tun
Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz

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Beitragvon Denkarius » Di 07 Okt, 2008 23:42

Also die staatliche Zusage von Merkel soll, wie Nachtfalke richtig herausgearbeitet hat, in erster Linie die Stimmung beruhigen. An große Kapitalbewegungen aufgrund dieser Zusage glaube ich nicht, da ja ausschließlich private Sparguthaben betroffen sind und sonst nix. Institutionelle Anleger haben davon also gar nichts und auch nach der Zusage neu begründete Sparkonten dürften nicht durch die staatliche Bürgschaft erfasst werden, denn jemand, der im Angesicht der Krise den Banken noch mehr Geld gibt oder nach Deutschland umschichtet ist im Zweifel nicht schutzbedürftig, sondern risikofreudig.

Außerdem werden wir das erfahrungsgemäß früher oder später über Steuererhöhungen wieder alle bezahlen dürfen, was mich persönlich eigentlich eher misstrauisch stimmt. Merkels Aktion hat wohl auch damit zu tun, dass in Deutschland nächstes Jahr Wahlen anstehen und gerade die älteren Leute, denen die gravierenden Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929 noch vor Augen sind, werden sowas nicht vergessen.

Ich gehe nach wie vor von gravierenden Folgen für die deutsche Wirtschaft durch die Finanzkrise aus, denn

1. ist das ganze in den USA noch lange nicht überstanden, sondern wohl erst der Anfang,

2. hat megsit mit den beschriebenen Nachteilen für unsere Exportwirtschaft völlig Recht,

3. bekommen alle Unternehmen Probleme, an Kredite zu kommen und wenn man die Entwicklung der Eigenkapitalquoten in Deutschland beobachtet hat, muss man von flächendeckenden Auswirkungen ausgehen, d.h. im Klartext

- Zunahme an Insolvenzen, da Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit als Insolvenzantragsgründe durch die Krise beschleunigt werden, ergo auch bei uns Arbeitsplätze dadurch beileibe nicht nur bei Finanzunternehmen vernichtet werden.

Von daher werden wir uns wohl in den kommenden Monaten auf harte Zeiten einstellen müssen.
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Beitragvon Serena » Mi 08 Okt, 2008 09:06

Hm.. harte Zeiten, das haben sie auch in den Nachrichten gesagt.
...

Was sollte man denn nun tun? Wie kann man sich das alles eventuell leichter machen? Irgendwelche Rettungsvorschläge?!
Ich kriege momentan Panik und sehe mich auf der Straße sitzen, weil alles unbezahlbar wird... :?
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Beitragvon Serena » Mi 08 Okt, 2008 10:39

Na, also schwer war mein Leben schon immer, ich kenne es praktisch nicht anders. ;)
Nur meine Schwiegermutter macht einem echt Panik, weil sie immer von der Weltwirtschatskrise von 1929 redet.

Es geht halt darum, das Lebensmittel immer teurer werden, Lebenshaltungskosten steigen, Benzin, Öl (= Heizkosten) Strom - kurzum: Alles wird teurer, man bekommt aber nicht mehr Geld!
Das macht mir Sorgen.
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Beitragvon Serena » Mi 08 Okt, 2008 10:48

Eigentlich ist es ja schon länger so. Meiner Meinung nach seit der Umstellung auf den Euro. (allgemein als "Teuro" bekannt :evil: )
Mir macht es nur Sorgen, wie das weitergehen soll, mit den Teuerungen! Wie gesagt, man bekommt ja deswegen nicht mehr Geld, sondern eher weniger!
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Beitragvon Denkarius » Mi 08 Okt, 2008 13:58

Die Frage ist, welche Auswirkungen der Krise man mit in die Betrachtung einbezieht. Ich habe nicht vom hier und heute gesprochen, sondern von den Auswirkungen der Krise in den nächsten 3-5 Jahren. So lange werden die Folgen sicher zu spüren sein.

Die Kanzlerin hat bereits jetzt öffentlich verkündet, dass in ihren Augen die Bankenaufsicht auch in Deutschland versagt hätte. Was wird also kommen?

Massive Verschärfungen der gesetzlichen Bestimmungen hinsichtlich der Bankenaufsicht, daraus ergeben sich höhere interne Anforderungen an die Kreditvergabe innerhalb der Banken, das alles kostet viel Geld und wer wird das wohl bezahlen? Richtig, wir alle.

Über Basel 2 haben wir schon eine Verschärfung in dieser Richtung zu spüren bekommen und das wird erst der Anfang gewesen sein. Leid tragend ist aber dann der Mittelstand, der seinen Betriebsmittelkredit nicht mehr ohne weiteres bekommen wird. Viele Betriebe werden Liquiditätsengpässe nicht überbrücken können, die Zahlungsmoral wird allgemein schlechter werden. Die Zahl der Insolvenzen wird steigen und die Investitionsbereitschaft aufgrund höherer Kosten des Kapitals abnehmen.

All das schadet unserer Wirtschaft und deine Einschätzung, dass 99% der Leute hier im Forum nichts von der Finanzkrise merken würden, kann ich nicht verstehen. Meine Ausführung haben aber auch eher versucht, gesamtwirtschaftliche Entwicklungen darzustellen. Wer hier im Forum davon wie betroffen sein wird, kann niemand exakt einschätzen.

Im Übrigen bezieht sich die staatliche Zulage dem Wortlaut nach ausdrücklich nur auf Spareinlagen.

Merkel sagte wörtlich: "Kein Sparer muss um eine Einlage fürchten." Wie du darauf kommst, dass das für Girokonten gelten könnte, erschließt sich mir nicht. Darüber ob ein solches staatliches Einstehen für privatwirtschaftliche Unternehmen sinnvoll und richtig ist, kann man natürlich auch intensiv streiten, ebenso wie über die Milliarden, die nun für die Rettung der Hypo Real Estate bereitgestellt werden sollen. Interessant wäre mal, zu sehen, ob Deutschland in den vergangenen Jahren denn auch entsprechende Steuereinnahmen durch die Hypo Real Estate gehabt hat, dann wäre das vielleicht noch nachvollziehbar.

Natürlich ist es immer lobenswert, wenn Arbeitsplätze gerettet werden sollen, doch kann der Staat nicht für alle Unternehmen gleichermaßen gradestehen. Wenn morgen an der nächsten Ecke das nächste DAX-Unternehmen die Grätsche macht, kommt man in Erklärungsnot, wenn man dann nicht wieder im gleichen Maße helfen würde.
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Beitragvon Wehwalt » Mi 08 Okt, 2008 14:07

Naja in der Zeitung hab ich jedenfalls gelesen, daß sich die Garantie auch auf Girokonten bezieht.
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Beitragvon Denkarius » Mi 08 Okt, 2008 14:30

Nunja, lass mal lieber...

Wenn überhaupt, dann können ja nur private Girokonten überhaupt in Betracht kommen, wobei ich mir das technisch ein wenig schwierig vorstelle, den tatsächlichen Verlust zu beziffern, wenn eine Bank zusammenbricht und eine Vielzahl von Kontenbewegungen (Lastschriften, Daueraufträgen, Sammelüberweisungen) dazu führt, dass sich ein Saldo des Kontos tagtäglich zigmal ändert. Wie genau soll hier ermittelt werden, welcher Betrag eingelegt wurde? Wer schreibt den Kontenstand fort, wenn die Datenbank nicht mehr mit dem Onlineserver oder dem Kontoauszugsdrucker verbunden ist?

Ein Sparkonto oder ein Festgeldkonto ist da wohl einfacher zu beziffern, da dort nur Zinsen und Ein- und Auszahlungen verzeichnet werden bzw. teilweise feste Laufzeiten gelten.

Nunja, mir scheint diese Zusage der Regierung in erster Linie den Zweck zu haben, zu verhindern, dass nun jeder Zweite zur Bank läuft und seine Guthaben abhebt, um sie unter der Matratze oder im Sparstrumpf zu lagern. Das nämlich würde die Liquiditätslage der Banken massiv verschärfen und den Schaden sicherlich vergrößern. Dass die deutsche Regierung sich zu solch einer Erklärung veranlasst sieht, zeigt doch eigentlich erst, wie ernst die Lage wirklich ist und trägt für mich eher zur Beunruhigung, als zur Beruhigung bei.

Ob und wie diese Zusage überhaupt umsetzbar sein wird und ob das einen einklagbaren Anspruch begründen kann (oder z.B. gegen Steuerschulden aufrechenbaren Titel begründen kann :wink: ), das steht aus meiner Sicht absolut in den Sternen. Für mich hat das eher den gleichen Charakter wie die seinerzeitige politische Aussage von Herrn Blüm "Die Renten sind sicher!".

Was daraus dann konkret wurde, wissen wir ja inzwischen. Wenn du, lieber Nachtfalke, aber meinst, das hier alles verharmlosen zu müssen, dann ist das deine Sache. Und da du meinen Job ansprichst, ein kurzer Beitrag dazu: Bei mir haben heute schon Mandanten angerufen, die fragten, ob sie nicht von ihrem Konto Gelder an das Finanzamt als freiwillige Vorauszahlung überweisen könnten, nur um sich vor möglichen Verlusten bei der Bank schützen zu können. Das hab ich in meinem bescheidenen bisherigen Berufsleben zumindest noch nicht erlebt.
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