Katastrophentourismus – auch bei uns?

Antike Runen
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Katastrophentourismus – auch bei uns?

Beitragvon Antike Runen » Mo 09 Jul, 2007 18:10

Habt ihr euch auch hin und wieder darüber aufgeregt, daß es bei einem Unfall viele Schaulustige gibt?
Findet ihr es auch pietätlos, wenn bei einem größeren Unfall sogar viele Menschen regelrecht an die Unfallstelle pilgern, um das Unglück mit eigenen Augen sehen zu können?
Aber natürlich mögen auch viele stehen bleiben, oder irgendwo gezielt hingehen, um zu sehen, ob sie helfen können.

Warum ich dieses Thema hier anschneide?
Nun, ich denke, viele von uns (mich selbst immer mit inbegriffen) begehen hier im Forum ebenfalls gerne so etwas wie Katastrophentourismus. Nämlich immer da, wo es aus was für einem Grund auch immer Auseinandersetzungen zwischen Usern gibt, seien sie nun sachlich oder persönlich, immer dort gibt es eine wahre Flut von Kommentaren (klar, auch von mir, ich betone das gerade jedesmal dazu, um nicht falsch verstanden zu werden).

Die meisten davon sind natürlich mit der Intention geschrieben, zum Sachverhalt beizutragen und vielleicht auch zu vermitteln; alle sind im Sinne der Meinungsfreiheit sicher gerechtfertigt.
Aber irgendwann wird meist ein unsichtbarer Punkt überschritten, bei dem das ganze abdriftet; spätestens dann, wenn nur noch zehnmal hintereinander gepostet wird ‚jetzt lasst uns mit dieser Diskussion doch aufhören’. Und spätestens dann ist aus einer Mücke ein Elefant geworden, und wir haben gemeinsam dazu beigetragen, das Ganze erst zu einer ‚Katastrophe’, also einer ausgeuferten Auseinandersetzung werden zu lassen.

Warum ist das so? Warum sind wir (ich auch) so geil darauf, uns in diese Dinge einzumischen? Warum ziehen Threads mit ‚Streitereien’ so sehr unser aller Interesse auf sich?
Ich wäre an euren Meinungen sehr interessiert.

Dani California

Beitragvon Dani California » Mo 09 Jul, 2007 18:15

weil wir uns an den problemen der andren ergötzen??
"ihm gehts so scheiße *wegdreh* gott sei dank gehts MIR nich so..."

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Beitragvon ravenfeather » Mo 09 Jul, 2007 18:33

wieso sind fernsehfilme/-serien, in denen gewalt ein hauptthema sind so beliebt?
warum verkaufen sich vor allem gewalttätige pc-spiele?

es ist wohl so etwas wie schadenfreude...
oder das umleiten von versteckten aggressionen, die durch die hilflosigkeit der opfer, bzw die gewalttat verarbeitet werden...

wieso viele leute mitmachen? weil sie dadurch den reiz (die diskussion, die gewalt, die quälerei) verstäörken und verlängern und somit eine längere befriedigung erfahren.
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Beitragvon Myrddin » Mo 09 Jul, 2007 18:37

Zu den Schaulustigen :

Ich denke das ist ein uralter, früher überlebenswichtiger Trieb.

Schon in der Steinzeit war es lebenswichtig alle Gefahren zu kennen und sich darüber zu informieren.Wenn man das nicht tat konnte man leicht von einer Gefahr überrascht werden.
Wenn jetzt ein anderer Mensch verletzt wird,ist der Verursacher der Verletzung wahrscheinlich auch eine Gefahr für einen selber.
Logische Folge ==> Man schaut sich das Opfer an und schließt daraus um welche Gefahr es sich hier handelt, damit man gewarnt ist und sich dementsprechend auf dei Gefahr einstellen kann.

Klar heute kennt man die Gefahren, aber ich denke dass dieser Trieb einfach bis heute überlebt hat.

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Beitragvon ravenfeather » Mo 09 Jul, 2007 19:01

wikipedia beshcreibt das wie folgt:

Psychologen beschreiben, dass das Gaffen der Stabilisierung des eigenen Ichs helfe. Der Gaffer werde sich bewusst, dass es anderen schlechter geht als ihm selbst.
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Beitragvon Wehwalt » Di 10 Jul, 2007 00:45

Das wird's wohl sein, Grünauge. Da denkt man, der ganze Thread, ach was sag ich, das ganze Forum einschließlich sämtlicher Nullposter, hat nur darauf gewartet, bis Wehwalt reinkommt und in sonorer Stimme zu einem versöhnlichen Ausgang aufruft, ein Ausbund von Seriosität, gepaart mit einem väterlichen Humor - und ein halbes Dutzend anderer denkt genau dasselbe und läßt nicht ab, die gleichen höchst vernünftigen Ratschläge zu äußern ... Aber die Situationen wird es wieder und wieder geben. Dein Gedicht, "Julia an LittleWhinging", hat auch nicht eigentlich was genützt. Nur was soll man tun, wenn irgendjemand sich plötzlich höchst wichtig macht und sich aufdrängt ... Ich finde es nicht bedenklich, wie das dann läuft hier. Es zeigt doch, daß ein großer Konsens herrscht, wie wir uns den Umgang im Forum wünschen.
Hihi, aber ja, ein witziger Thread.
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ravenfeather
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Beitragvon ravenfeather » Di 10 Jul, 2007 01:04

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braucht man nciht zu kommentieren, spricht für sich.
wie es in zusammenhang zum thread steht dürfte klar sien...


zu grünauges these:
dein letztes statement lässt sich dadurch stützen, dass souveränität auch im gefahrenfall (vor allem bei unseren archaischen) eine wichtiges überlebenskriterium war, was die attraktivität für das andere geschlecht beträchtlich erhöhte.
demnach wäre gaffertum so etwas wie ein abstrakter hahnenkampf...
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