Menschen mit Behinderungen

Ripper
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Beitragvon Ripper » Sa 06 Mai, 2006 17:20

Vor allem wer soll die Verantwortung für ein beendetes Leben übernehmen? Der Staat? Der Artzt?
Wir wissen es nicht, oder???
Aber woher wissen wir den das uns z.B. ein Behinderter uns nicht versteht?
Was is wenn er nur qualen leidet und wir versuchen ihn dennoch so lange wiemöglich am Leben zu erhalten?
Wir wissen es (noch) nicht!
Ich hoffe immernoch das die Technick bald soweit ist das wir sowas besser unterscheiden können.

Wir haben in Geschichte gerade den Nationalsozialismus und ich wusste vorher schon das Behinderte und besonders Juden vervolgt wurden, aber von der Euthansie hab ich nie was gehört und war erschüttert.
Denn es ist eine Sache ob man einen Glauben nicht annerkennt (Jüdischer Glaube) oder ob man Menschen, die NICHTS getan haben , sondern einfach sind wie sie sind tötet und foltert bzw. zwangssterilisiert.
Obwohl beides nicht zu rechtfertigen ist.
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Queen of Shadow
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Beitragvon Queen of Shadow » Sa 06 Mai, 2006 17:44

Und es muss nicht von heute auf morgen geschehen,
sondern es kann auch schleichend so kommen, z.b. durch Multiple Sklerose
oder irgendeine der tausend Krankheiten, die wir Laien gar nicht kennen.


So war es bei uns, die seltene Tumorart die mein Sohn hat erkennt man meistens sehr spät. Es ist eine Fehlbildung im Kopf, Zellen die eigentlich nach der Geburt absterben. Nur bei manchen Kindern wächst der Tumor daraus. Die meisten denken ja mit der OP ist es vorbei, von wegen er hat sein Leben lang darunter zu leiden. Lebenslang Kortison, die Gefahr eines 2.Tumores usw.
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Beitragvon Ripper » Sa 06 Mai, 2006 17:46

was ist Kortison? :oops:
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Beitragvon Queen of Shadow » Sa 06 Mai, 2006 17:55

Kortison ist ein Hormon das der Körper selbst herstellt (da heißt es Cortisol), wenn der Körper Streß ausgesetzt ist. Und Kortison bekommt man z.B. wenn es der Körper nicht mehr selbst bilden kann. Die Nebenwirkung ist halt das man sehr viel Hunger bekommt, wir haben versucht ihn auf Diät zu setzen. Das hat nicht viel geholfen, er wiegt ca. 15kg zuviel und muß im Juli zur Kur.
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Beitragvon Ginny Weaslby » Sa 06 Mai, 2006 18:36

Ich habe einen Hund und gehe mit ihm regelmäßig zur Hundeschule. Dort schaut uns manchmal ein leicht geistig Behinderter (ich glaube, es ist der Sohn unserer Trainer, er ist denk ich mal etwas über 20) zu. Ich mag ihn, er ist lustig und immer auf Trab, versteht zwar nicht immer, was genau passiert aber er bringt uns oft genug zum Lachen. Ohne ihn wär's nur halb so lustig :wink:
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Beitragvon Ripper » Sa 06 Mai, 2006 19:01

@Queen: Kann denn so eine Diät-Kur helfen???

Nun ja meine Nachbarin ist geistig behindert, aber trotzdem behandel ich sie wie alle anderen sag "guten Tag!" und spiel abundzu mit ihr.
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Beitragvon Serena » Sa 06 Mai, 2006 19:16

Ich habe jetzt keine anderen Antworten gelesen, ich wollte nur mal schreiben, was mir dazu einfällt.
Was ich mindestens genauso schlimm finde, wie die Frage, ob so jemand nicht besser hätte sterben sollen, ist eine "Daseinsberechtigung" wie : "Er/sie ist ja so lebensfroh.. bla bla.."Auch Menschen, die gesund sind aber nicht lebensfroh, haben das Recht auf Leben, nicht??

Zu mir: Ich habe keine behinderten Verwandten und auch nichts mit Behnderten zu tun.
Und eigentlich muss ich sagen: Zum Glück. (tut mir leid, will keinen angreifen.)
Ich weiss nur nicht, ob ich dem psychisch gewachsen wäre.
Als ich schwanger wurde, hat mein Mann mir vor dem ersten Termin gesagt: "Wenn das Kind behindert ist, lass es wegmachen." Ich konnte das voll verstehen. Mein Mann hätte das auch nicht verkraftet, ein behindertes Kind zu haben.
Bei mir war das Risiko nicht einschätzbar. Ich hatte einige Zeit vor der Schwangerschaft eine Fehlgeburt gehabt und ich weiss nicht, ob es da Komplikatinen gegeben hat, bin medizinisch nicht so bewandert. War auch nicht beim Arzt..(lange Sache, lass das lieber..) Naja..hmm

Meine Mutter hat eine Putzstelle in einem Hilfswerk für Behinderte. Nennt sich Vitus - Werk, falls das jemand kennt.
Und wenn meine Mutter da mit ihren Kolleginnen ankommt, fahren die Behinderten meist gerade heim.
Dort in dem Werk, wo meine Mutter ist, gibt es auch einige aggressive Menschen(behinderte) und vor denen sollte man wirklich Angst haben. Einer von denen ist mal weggelaufen und dorthin, wo meine Mutter war(hab ihr ab und an geholfen, damit sie eher gehen konnte ;) *psst*) und der Mann rennt genau auf meine Mutter zu, in nahezu blinder Wut. Ich rufe noch meiner Mutter zu, das sie schnell weggehen soll, damit er sie nicht hauen kann. Gesagt, Getan. Meine Mutter schliesst sich ein.. hinter einer Glastür.
Zum Glück kam auch schon einer der Betreuer und nahm ihn wieder mit. Das war ganz schön komisch.
Meine Mutter kam dann wieder zitternd raus. Seitdem geht sie nie rein, bevor nicht alle weg sind.
Es gibt aber auch viele , die wirklich lieb sind.
Meine Mutter hat eine Nachbarin (ihre Freundin ;) ) die einen behinderten Sohn hat. Er ist in meinem Alter und heisst auch noch fast genauso wie ich.. Christian sitz im Rollstuhl, kann nicht alleine essen, nicht trinken, nicht sprechen.. er ist vollkommen auf andere/fremde Hilfe angewiesen.
Das macht mich immer sehr traurig, wenn ich bei meiner Mutter bin und ihn sehe. Ich wünschte immer, ich könnte ihm helfen. Ich kenne Christian schon sehr lange, so lange, wie ich eigentlich in Meppen gewohnt hab.. Ich weiss auch nie, was ich sagen soll..
Ich meine, man kann sehen, wenn er sich freut, oder wenn ihm was nicht passt, dann schreit er. Das ist schön, so schön, das mir die Tränen kullern.
Hmm. naja.. weiss nicht, was ich jetzt schreiben soll.. war nur das, was mir einfiel..
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Ripper
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Beitragvon Ripper » Sa 06 Mai, 2006 19:21

Jane ich hab gerade pipi in den Augen,
so gehts mir auch immer, wenn ich meineUroma besuch sie ist Dementzkrank hat also Altzheimer ist fast taub sitzt im Rollstuhl und kann kaum sehen. Sie erkennt mich nie zu ihrer Tochter (meiner Oma) sagt sie immer Mutti sonst sagt sie kaum was.
Ich bin nicht behindert, aber irgendwie eingeschränkt daher geht mir dieses Thema sehr nahe und versteh Behinderte irgendwie.
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Beitragvon Lady Midnight » Sa 06 Mai, 2006 19:32

Jane ich finds mutig von dir sowas zu schreiben. =)

@Abendstern, hab mal das Schnickschnack weglassen wollen.

Ehm zum Thema. Also es ist sicher schwer wenn man ein Kind hat, das behindert ist.
Mir ist gerade noch eingefallen, während Janes Beitrag, das ich auch eine Familie kenne die einen behinderten Sohn hat.
Naja, meine Mutter hat mir vor kurzem die Geschichte erzählt.
Er wäre früher ein junger Mann gewesen so wie alle anderen. Aber hat dann in der Armee irgendwie was abbekommen (weiss nicht mehr genau) und wurde behindert. Nun kann er weder richtig sprechen noch sonst was, seine Mutter macht alles.
Und joa, ich finde das sehr sehr stark!
Von ihm - nur weil er behindert ist, heisst das nicht, das er unbewusst lebt - und von seiner Familie, dies durchzuhalten.
Wenn mein Arzt sagen würde, das Kind wird behindert, würde ichs trotzdem behalten, da ich Abtreibung als Mord ansehe.
Wenn man nicht bereit ist, die Verantwortung für ein Kind, egal in welcher Lage, zu übernehmen so soll man besser GAR keine Kinder machen!
Und wenn ichs positiv betrachte (tut mir leid für alle pessimisten die wieder mit "Die Welt ist nicht gut" kommen), dann finde ich, ist eine behinderung eine Art weg den man gehen muss, um diese Dinge zu lernen die man im Charakter noch nicht hat.
So etwas wie Mitgefühl, Toleranz, Liebe. Solche Dinge halt.
Und auch wenn ich immer noch Angst habe vor behinderten bzw. ihnen weh zu tun, ich würde diese Angst überwinden wenn ich länger mit ihnen "arbeite" zb. in einem Heim oder so. Vielleicht sollte ich das mal wirklich.

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Beitragvon Serena » Sa 06 Mai, 2006 23:09

Naja.. da war jetzt nichts grosses dran.. aber: Danke! ;)
Ich weiss, das das dumm klingt, das ich, wenn ich ein behindertes Kind gehabt hätte, es hätte abtreiben lassen.. dazu muss ich ein wenig ausholen..
Also wie gesagt, mein Mann wusste nicht, ob es als Mann schlimm ist, wenn man spät Vater wird. (Als Frau wird man ab 35 in die Risiko - Gruppe eingestuft - deswegen nahm er das an. Ich hatte KEINE AHNUNG) :D
Naja.. meine Ärztin meinte aber, das mit dem Baby alles in Ordnung sei.
Bei einem persönlichen Gespräch(jaaah.. meine Ärztin nimmt sich Zeit! ;) )
hat mein Mann ihr dann seine Bedenken mitgeteilt und sie hat sehr verständnisvoll reagiert, sagte aber, das es als Mann keine Rolle spiele, wann man Vater wird, als Frau jedoch schon. Deswegen ist es immer so schlimm, wenn berichtet wird, das 50 oder 60 - jährige Frauen ein Kind erwarten. :roll: ;)
Dann habe ich ihr von der Fehlgeburt erzählt und es hätte durchaus Komplikationen geben können, die es ja zum Glück nicht gab.

Ja, ich wollte ein Kind. Ich wollte unbedingt ein Kind. Aber:
Ich hätte es nicht ertragen, wenn ich mich jeden Tag um das Kind sorgen müsste, das es womöglich morgen schon tot ist.
Das hätte ich nicht ausgehalten.
Und mein Mann schonmal gar nicht.
Aus dem Grund wollten wir kein behindertes Kind.

Ich weiss, das das schlimm klingen muss, aber, kann das nicht auch jemand verstehen?
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Beitragvon Lady Midnight » Sa 06 Mai, 2006 23:51

Ich finde es verständlich Jane. =)
"You do not fear... You do not falter. You do not yield."

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Beitragvon Ripper » So 07 Mai, 2006 07:39

@Jane wegen Abtreibung würd es bei mir auf den Grad der Behinderung ankommen, wenn mein Kind z.B. schwerstbehindert wird, würd ich ihm das ersparen wollen.

Ja, eigentlich ist nicht die Behinderung das Problem, sondern wie manche Menschen auf
Behinderungen reagieren.


Ja, das stimmt, obwohl das früher schlimmer war, die Gesselschaft hat sich schon gebessert.

Ich glaube was MICH am meisten stören würde, wenn ich behindert wär (aber noch alles mitkrieg), wenn sich meine Eltern für mich schämen würden...

Darum find ich Julia deine einstellung sehr ähm... vorbildlich, denn ich glaube nicht das du dich für etwas schämst wofür du nichts kannst.
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Beitragvon Alinaaa » So 07 Mai, 2006 14:24

Hm, ich kenne persönnlich keinen. Meine Freundin hat aber eine behinderte Schwester, ich weiß aber noch nicht mal, was mit ihr ist, denn zu fragen, finde ich irgendwie komisch. Wie soll man das denn auch fragen?

Ein Mal waren wir halt mit meiner Freundin auf dem Spielplatz und da hat eine Mutter ein Kind angeschrien, wegen einem total blöden Grund. Und dann meinte meine Freundin: Gott, wenn man schon ein gesundes Kind hat, soll man doch froh sein und es nicht anschreien.. oder so in der Art. Mir war klar, dass es idirekt auf ihre Schwester bezogen war. Ich fand das irgendwie... keine Ahnung.. ich wusste überhaupt nicht, was ich sagen soll...
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Beitragvon Shere Kahn » So 07 Mai, 2006 15:07

Ich habe keinen Schwerstbehinderten in meiner Familie, aber krankheitsmäßig wäre mein Bruder mit Ende 20 schon an Krebs gestorben (gilt auch als Schwerbhindert) meine Eltern wären eh ohne moderne Medizin schon tot, und mir wurde nach der Geburt athestiert, dass ich, aufgrund einer Immunschwäche, entweder mit der Pubertät geheilt bin oder sie nicht überlebe.

Das einzige, was mich wirklich belastet, ist die Angst, dass er vielleicht mal auf Menschen trifft,
die ihn verspotten, hänseln oder weh tun könnten (und ich nicht dabei bin und ihm helfen kann).
Ja, eigentlich ist nicht die Behinderung das Problem, sondern wie manche Menschen auf
Behinderungen reagieren.


Hmm Grünauge, denkst Du nicht, es könnte auch ein zwiespältiger Weg sein, wenn Du Deinen Sohn immer beschützen möchtest.
Wenn mir ein Behinderter egal wie schwer behindert er auch sein mag begegnet (seis körperlich oder geistig) so ist für mich der Versuch da ihn zu behandeln wie jeden anderen auch (ist auch schon mehrmals vorgekommen und ich denke es ist mir zwar etwas unbeholfen aber doch recht gut gelungen). Ich persönlich finde da dumme Kommentare oder Hänseleien ebenso unangebracht wie übertriebene Fürsorge. Selbst wenn jemand auf Hilfe angewiesen ist, würde ich - so unbeholfen und neu die Situation für mich auch wäre - versuchen den Menschen soviel wie möglich eigenverantwortung zu geben.

Natürlich könnte Dein Sohn durch die Hänselei geärgert verstört oder gar geschädigt werden. Ich finde es aber auch wichtig, dass er selber, speziell weil die Behinderung ja nicht wirklich abhängig macht (ich hoffe ich habe das richtig verstanden) sich selber auch schon in jungen Jahren akzeptiert, um später, wenn Du ihm dann mal zwangsläufig nicht mehr helfen können wirst, sich nicht die Frage zu stellen wie er damit umgehen soll.
Ich hoffe Du nimmst mir diesen etwas kritischen vorurteilsbeladenen Beitrag nicht übel, aber Diskriminierung von Behinderten funktioniert sowohl in der Richtung Verachtung, als auch in der Richtung übertirebene Fürsorge. (Wobei ich Dir entgegen meinen Post absolut nichts davon vorwerfe! Ich konnte so nur sehr gut den Punkt herausarbeiten, und ich könnte mir vorstellen, dass der natürliche Beschützerinstinkt bei Dir nochmal stärker ausgeprägt ist, und es für Dich noch schwerer ist ein wenig loszulassen und Deinen Sohn eigene Erfahrungen machen zu lassen, speziell negative)

Ich vermute aber Du meinst, Du willst Deinem Sohn einfach dabei helfen, bei dem irgendwann auftretenden Konflikt von ihm selber, "bin ich anders, und wenn ja warum" die richtige Lösung, nämlich dass er nicht anders ist, zu finden. Akzeptiert er sich selber auf diese Weise dann wird ihm das gehänsel das sicher immer wieder kommen wird zwar noch weh tun, aber nicht mehr schaden können.

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Beitragvon Ripper » So 07 Mai, 2006 16:30

Stimmt schon Julia das man wegen sowas man sich schon sorgen macht.

Aber ,ich rede jetzt mal von mir, meine größte Angst wär, wenn man mich nicht so akzeptieren würde wie ich bin.
Gut ich kann nicht alles mitmahen.
Naund, dafür kann und mach ich andere Sachen.
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