Menschen mit Behinderungen

Queen of Shadow
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Beitragvon Queen of Shadow » Sa 06 Mai, 2006 01:11

Hallo Grünauge,

ich weiß genau was du meinst.
Letzten Sept. wurde bei meinem Sohn ein gutartiger Tumor im Kopf festgestellt und operiert. Es ist eine seltene Tumor-Art, bei der, der Körper die Hormone nicht mehr selbst steuern kann. Da der Tumor um die Kreuzung der Sehnerven gewachsen ist, ist er jetzt hochgradig sehbehindert.
Durch das Kortison hat er sehr viel zugenommen und wenn wir unterwegs sind, werden wir auch immer angestarrt. Wegen seinem Gewicht (er ist 8J.) und weil die Narbe über dem Auge noch sehr zu sehen ist.
Es ist schwierig für mich als Mutter bei so etwas ruhig zu bleiben.
Unsere Familien sind da auch keine Hilfe, sie glauben immer uns sagen zu müssen was wir angeblich alles falsch machen.
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Garry
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Beitragvon Garry » Sa 06 Mai, 2006 01:19

ich habe keine behinderten in der familie (meine familie ist jedoch sehr gros, also kann es vll. schon sein, dennoch kenne ich diese person nicht).
Aber ich war in der OS, das ist die 5&6 klasse hier in niedersachsen mit ich glaube 4 oder 5 behinderten menschen in einer klasse, alle jedoch "nur" körperlich behindert waren.
Ich kann mich errinnern das ein mädchen von der hüfte abwärts querschnittsgelähmt war, ein anderes mädchen sogar vom hals abwärts. dann war noch einer der die linke körperhälfte gelähmt hatte, und noch ein junge, der hatte glaube ich eine spastik, jedenfalls konnte er noch klar denken, er konnte offenbar nur die befehle nicht richtig an seinen körper leiten.
Als ich in die klasse kam, war ich überrascht, und hab mich nicht weiter darum gekümmert. eigendlich war es mir auch nicht so wirklich wichtig das die behindert waren, ich war es nur ungewohnt.
ende der sechsten klasse war es aber schon ganz anders, wie kinder nun mal so sind lernen sie schnell sich anzupassen, und sind auch offen. also bin ich mit ihnen damals auch ganz normal umgegangen, und habe keine unterschiede gezogen, denn der rest der klasse war der horror (das waren schlimme leute, zwischen durch hing ich auch eher mit dem rum der halt die linke körperhälfte gelähmt hat).
Von daher bin ich dankbar diese lehre gezogen haben zu können, denn es ist für mich wichtig alle gleich zu behandeln, und niemanden vorzuziehen weil er nicht behindert oder behindert ist. wobei, ich hätte lieber wenn sie keine behinderungen hätten.
jedenfalls hat es mir (wie ich eigendlich erst im nachhinein feststellte) die augen geöffnet.
Jemand im rollstuhl kommt mir zwar immernoch ein wenig fremd vor (da ich es natürlich immernoch nicht wirklich gewohnt bin) aber jetzt weiß ich was los ist, was ich nicht machen und machen sollte, und wenn man ins gespräch kommt verfliegt sowieso die anfängliche "angst" (also angst is ja nicht das richtige wort).
Ich kann auch die leute verstehen die halt keine ahnung haben und sich dann sonst was denken, aber man brauch trotzdem da dann nicht so hinzu gaffen als wären es affen im zirkus, ich kenn das nämlich auch. also nicht das ich jetz behindert bin, oder hässlich :mrgreen: aber mich gaffen auch oft leute an und ich kann das nicht leiden. (sei es wenn ich arbeite, ich arbeite in einem fußball stadion, oder wenn ich im bus bin und die gitarre dabei hab) ich mag es nicht wenn die leute gucken.
naja, das wars fürs erste von mir.
garry

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Beitragvon Ripper » Sa 06 Mai, 2006 07:09

Eins muss ich klar stellen ICH finde "Behinderte" sind Überlebenskünstler. Trotz einiger fehlenden oder nicht ganz ausgebildeten Organe trotzdem den Alltag zu meistern finde ich einfach echt bewundernswert.
Hm... ich selbst bin nicht wirklich behindert habe allerdings auch einige "Mängel", die man aber nicht sehen kann, daher werd ich nicht so angestarrt.
Allerdings als ich aus dem Krankenhaus zurück kam hatte ich eine Augenklappe mit Meterdickem Verband auf dem Ohr, da haben schon einige gestarrt.
Aber zurück zum Thema Menschen mit Sinnesbehinderung z.B. Sehschwache haben davür andere Sinne STÄRKER ausgeprägt z.B. Gehör o. Tastsinn
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Beitragvon *Hedwig* » Sa 06 Mai, 2006 09:01

Mein kleiner Bruder, der is ein jahr jünger als ich, ist schwersbehindert, er sitzt im Rolli, kann nicht sprechen, laufen, ich habe ihn überalles lieb, meine mutter sagt, dass ich ihn wahrscheinlich als sowas wie meinen Zwillingsbruder ansehe, weil er ja nur ein jahr jünger is, ich unternehme immer viel mit ihm, und kümmere mich um ihn, und es tut wirklich weh, wenn man spazieren geht, und andere leute vorbeigehen, und mit den fingern auf ihn zeigen und tuscheln!
Ich liebe ihn, und wer meinen Bruder beleidigt, z.B: mit dem satz den Grünauge oben geschrieben hat, dann hat dieser jemand, sry, aber total ausgeschissen!
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Beitragvon Amaya » Sa 06 Mai, 2006 09:03

Also ich muss ehrlich zugeben, dass ich früher ähnlich gedacht habe, wie die Menschen, die du in deinem Post genannt hast, Grünauge. Ich dachte immer, es wäre das Schlimmste der Welt, wenn man behindert ist oder sogar ein behindertes Kind bekommt.
Ok, ich muss sagen, es gibt wirklich Behinderungen, die kaum noch eine Lebensqualität zulassen und da empfinde ich noch immer ähnlich.
Aber seitdem ich durch meinen Beruf regelmäßigen Kontakt zu behinderten Menschen habe, hat sich mein Bild von ihnen sehr gewandelt.
Ich habe eine Patientin mit einer frühkindlichen Zerebralparese und einer dadurch ausgelösten Tetraspastik. Sie ist größtenteils körperlich behindert, aber auch ein wenig geistig. Anfangs habe ich große Berührungsangst gehabt und war auch der Meinung, dass sie bestimmt schwerst geistig behindert ist. Ich behandel sie zwei Mal die Woche und ich habe bemerkt, dass sie geistig echt auf trapp ist. Sie versteht alles, kann sich nur manchmal nicht äußern, weil ihr das Sprechen extrem schwer fällt.
Ich arbeite jetzt schon einige Monate mit ihr und wir haben ein super Verhältnis bekommen. Sie ist eigentlich wie ein ganz normales Mädchen (sie ist 23 Jahre alt, vom Entwicklungsstand aber ein paar Jahre zurück). Sie lacht gerne und viel, hat sehr viele Freunde in dieser Werkstatt, sie ist sehr tierlieb und freut sich über einfache Dinge. Sie hat im Laufe der Zeit angefangen mehr zu sprechen und wir haben auch mal über ihre Behinderung gesprochen. Sie hat gesagt, dass sie ihr egal ist, nur manchmal hat sie starke Kopfschmerzen, die würden sie nerven. Aber sonst ist sie zufrieden, weil sie so viele liebe Menschen kennt.
Ich finde das toll. Außerdem hat sie mir bei meinen ersten Behandlungen angemerkt, dass ich super nervös war und hat ein bisschen rumgealbert um mir meine Scheu zu nehmen...
Und wenn ich jetzt darüber nachdenke, das jemand sagt, so ein Mädchen wäre besser direkt nach der Geburt gestorben... das ist echt hart und nicht wahr, weil sie viel zufriedener mit ihrem Leben ist, als manch "gesunder" Mensch.
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Lunababe
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Beitragvon Lunababe » Sa 06 Mai, 2006 09:56

Also, ich habe auch fast 2 jahre lang mit geistig behinderten, unter anderem auch schwerst-mehrfach behinderten menschen gearbeitet und es war eine erfahrung. diese menschen zeigen oftmals eine lebensenergie, die einfach unglaublich ist. klar war es oftmals, besonders am anfang sehr stressig, aber diese menschen geben einem auch wirklich etwas zurück.

zu dem thema mit den kommentaren fällt mir gerade ein beispiel ein: als ich einmal mit einer geistig behinderten frau im rollstuhl in der stadt unterwegs war hat ein älterer herr gesagt: "sowas wäre früher vergast worden" also das fand ich sehr heftig, vor allem weil die frau noch alles um sie herum mitbekommen und verstanden hat. dem mann hab ich dann auch mal kräftig die meinung gesagt!!!

aber sonst gibt es in unserer stadt fast keine übergriffe, die menschen respektieren sie und es wird auch viel zur integration getan! mir hat die arbeit mit geistig behinderten menschen sehr viel gebracht, es ist eine erfüllende, wenn auch schwierige arbeit und ich hoffe dass ich in diesem zweig auch wieder arbeiten kann
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Beitragvon Queen of Shadow » Sa 06 Mai, 2006 10:24

Ich finde es echt zum kotzen wenn die Leute über meinen Sohn lästern und ihn anstarren. Sie wissen ja nicht mal warum er so dick ist, aber es wird immer gleich auf's zuviele Essen geschoben.
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Abendstern
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Beitragvon Abendstern » Sa 06 Mai, 2006 10:27

Ich finde dass man unterscheiden muss zwischen körperlich und geistig behindert. Und selbstverständlich kommt es jeweils auf den Grad der Behinderung an.

Ich finde z.B. Menschen mit Trisomie 21 oder auch Autisten können oft ein recht normales und wohl auch glückliches Leben führen. Sie sind zum Teil selbstständig und können selbst über einiges bestimmen und verfügen.

Ebenso ist es wohl mit den meisten körperlichen Behinderungen, sofern diese nicht zu stark sind: sitzt jemand im Rollstuhl oder ist er taub so kann er doch mit einigen Hilfmitteln ein selbstständiges und halbwegs "normales" Leben führen.

Vielleicht kommt es auch darauf an, ob man mit einer Behinderung geboren wird oder es nachträglich durch z.B. einen Unfall o.ä. dazu kommt.

Ich kann für mich sagen, dass ich wahrscheinlich mit keiner Behinderung besonders gut umgehen könnte, da mich alles einschränken würde. Ich kann mir weder vorstellen, plötzlich gelähmt zu sein, noch blind oder taub zu sein. Schrecklich.
Anders ist es vielleicht, wenn man so geboren wird, denn dann kennt man es nicht anders. Aber ich weiß es nicht.

Mein 2. Leistungskurs in der Oberstufe war Pädagogik und mit diesem Kurs waren wir hier einmal für 2 Tage bei FORD in der Behindertenwerkstatt.
Dort "arbeiten" Menschen mit den verschiedensten Behinderungen in verschiedenen Bereichen. Manche haben einfach nur "einen kleinen Hau weg", die schlimmsten, die dort betreut werden, sind sowohl geistig als körperlich schwerstbehindert, die Windeln tragen mussten und auch gefüttert wurden.

Und genau zu denen bin ich damals gekommen. Am Anfang war es schon sehr ungewohnt und auch beängstigend in eine Art "Kindergarten" für Erwachsene zu kommen.
Dort waren 10-12 Menschen zwischen 20-60, die dort über Tag betreut wurden. Wir haben den ganzen Tag dort verbracht und auch zusammen mit den den Betreuern und den Behinderten gegessen.

Ich glaube, anfängliche Berührungsängste sind völlig normal, denn was ich auffällig fand, war dass alle diese Menschen dort sehr "anschmiegsam" und kontaktfreudig waren. Ständig wurde man von irgendwo angefasst und berührt.
Ein wenig gewöhnt man sich daran - allerdings war ich nach den 2 Tagen auch froh, wieder von dort weg zu sein. Es zieht einen doch sehr runter und vorallem ist es auch sehr anstrengend so viele behinderte Menschen auf einmal um sich zu haben, da sie (meiner Erfahrung nach) sehr schnell "Vertrauen" zu jemand Fremden aufbauen und sich dann sehr an diesen "neuen Freund" hängen.
Bei unserem Abschied aus der Gruppe war das schon heftig.


Ich bewundere Menschen, die jeden Tag damit verbringen, sich um diese Menschen zu kümmern und sie zu betreuen - für mich selbst kann ich aber sagen, dass ich NICHT so Leben wollte.
Deshalb habe ich (trotz dass ich ja relativ gesehen noch recht jung bin) eine P A T I E N T E N V E R F Ü G U N G, denn ich möchte nach einem Unfall o.ä. und bei keiner Aussicht auf Besserung nicht künstlich über Maschinen am Leben gehalten werden oder als Wachkoma-Patient oder hirntot oder geistig schwerstbehindert weiterleben müssen.

Und ich weiß tatsächlich nicht, ob es für manche Schwerstbehinderte nicht doch besser wäre, sie gehen zu lassen. Oft sind es nämlich wohl eher die Angehörigen, die nicht loslassen können. Was dem betreffenden Menschen lieber wäre, weiß schließlich keiner genau...

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Beitragvon Lunababe » Sa 06 Mai, 2006 11:32

@abendstern: das ist genau das problem, die behinderten menschen dürfen meist nicht selbst entscheiden, und du hast recht, keiner weiss genau was dem betroffenen menschen lieber wäre

ich war fast 2 jahre in einer werkstatt und einem wohnheim für geistig behinderte und ich habe es glaube ich in meiner gruppe in der ich gearbeitet habe noch nicht einmal erlebt dass sie von ihren angehörigen besucht worden waren
an einen geistig behinderten erinnere ich mich ganz besonders , er kam sehr oft zu mir und hat mich dann gefragt warum seine mutter ihn so selten besucht, ob sie ihn vielleicht nicht mehr lieb hat...
das fand ich derb und habe nie gewusst was ich darauf sagen sollte
Pateientenverfügung habe ich mittlerweile auch schon gemacht, ich fand es wichtig für mich, mich abzusichern
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Beitragvon Mrs. Figgs » Sa 06 Mai, 2006 11:47

Ich habe in meinem Familien- oder Freundeskreis auch keinen Mensche, der geistig behindert ist.

Eine Arbeitskollegin und inzwischen auch Freundin von mir ist körperlich behindert. Sie ist sehr klein und hat eine Knochenkrankheit.

Mir fällt das gar nicht auf, weil ich sie ja so kenne und auch gerne habe.

Bei geistig behinderten Menschen tue ich mich sehr sehr schwer. Ich weis nicht wie ich damit umgehen soll.

Als meine Eltern unser Restaurant und Hotel hatten, gab es einmal eine Reisegruppe mit Taubstummen, einige waren aber auch geistig behindert.

Meine Eltern sind wirklich toll mit dieser Gruppe umgegangen und haben sogar einmal Leute aus dem Restaurant geworfen, die sich ablässig über den Lärm und Krach im Nebenzimmer gestört haben.

Mir tut es halt einfach immer im Herzen weh wenn ich einen Menschen sehe, der z. B. im Rollstuhl liegt und total starr und steif ins Leere blickt.

Da muss ich mich fragen, warum Gott so etwas zulässt.

Aber ein Recht auf Leben hat jeder!

Ich wüsste jetzt nur nicht, ob ich bei einer Schwangerschaft, nicht einen Abbruch machen würde, wobei ich eigentlich sogar gegen Abtreibung bin.

Ich hoffe ihr versteht mich nicht falsch.
Mitglied der Anti-Umbridge-AG

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Beitragvon Lady Midnight » Sa 06 Mai, 2006 11:48

Also ich kenne keine Behinderten näher.
Und ich seh ab und zu auf der Strasse welche, versuche sie dann aber anzulächeln wenn sie mich anschauen.
Einmal hat ein behindertes Mädchen meine Hand gehalten und ich fand das nicht schlimm, hab einfach gelächelt aber das auch nur, weil ich nicht wusste, wie ich drauf reagieren sollte.
Aber was ich keinesfalls will, ist es, ihnen das Gefühl zu geben das ich sie bemitleiden würde oder so.
Ich denk, für die ein oder anderen ists sogar schön wenn man sie so behandelt wie jeden anderen auch.

Also meine Mutter hat 2 Jahre in einem Behindertenheim gearbeitet.
Ich hab mich schon oft mit ihr unterhalten. Sie ist ein lieber Mensch und hat gelernt, damit umzugehen. Ausserdem hat sie das früher auch oft erlebt, da sie Krankenschwester und auch Hebamme war.
Und joa, ich hab mich eigentlich einige Male mit ihr unterhalten darüber, weil ich oft nicht weiss was ich "tun" soll.
Meistens habe ich Angst.
Ich hab echt Angst um die, weil ich sie nicht verletzten will aber auch ein bisschen Angst das ich sie anders behandle als sie es verdienen. (Also gut behandeln mein ich jetzt)
Naja bis jetzt hatte ich demnach keine Probleme aber wer weiss was in der Zukunft geschieht.

Ausserdem denke ich, das die Umgebung bzw. die Menschen von Behinderten lernen können. Und zwar toleranz.

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Beitragvon Abendstern » Sa 06 Mai, 2006 12:58

Lunababe hat geschrieben:Pateientenverfügung habe ich mittlerweile auch schon gemacht, ich fand es wichtig für mich, mich abzusichern



Ich auch, Lunababe. Die Vorstellung vielleicht geistig doch noch voll da zu sein, während man ansonsten dazu verdammt ist, sich nicht rühren zu können, mit niemanden irgendwie kommunizieren zu können etc. und natürlich nur noch auf das Wohlwollen der Umwelt angewiesen zu sein, ist für mich absolut furchtbar und käme auf keinen Fall in Frage für mich. So ein Leben würde ich nicht haben wollen - dann lieber tot sein...

Und zu nem behinderten Kind.... Also ich würde es wohl nicht bekommen, wenn ich das vorher wüsste. Wobei es da wohl auch wieder auf den Grad ankäme.
Aber ein schwerstbehindertes Kind käme für mich nicht in Frage. Allein schon des armen Geschöpfes wegen, aber auch (und da bin ich absolut egoistisch) wegen mir.
Ich möchte mir eine solche Bürde nicht auflegen (lassen)....



EDIT: :shock: Amelia, wo sind Deine Bilder hin? Bist ja so nakisch?!

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Beitragvon Ripper » Sa 06 Mai, 2006 13:15

Ich habe mal in GEO eine sehr denk-würdige Studie über Selbstmörder gelesen
d.h. vielmehr über Menschen, die einen Selbstmordversuch überlebt hatten und seither behindert sind.
Das Erstaunliche: Keiner dieser Menschen, kein einziger, würde nun den Tod wählen,
selbst wenn er das zuverlässig könnte! Und das, obwohl es ihnen nun doch scheinbar
noch schlechter geht als früher, obwohl sie doch nun erst recht einen „Grund“ hätten,
sich das Leben zu nehmen!
Aber sie alle sagten unisono, dass ihnen ihre Behinderung überhaupt erst die Augen
geöffnet hätte, für das, worauf es im Leben wirklich ankomme.
Es klingt paradox, aber durch ihre Behinderung haben sie erst erfahren, wie wertvoll
das Leben eigentlich ist.

Ich fand das wirklich ganz erstaunlich und habe sehr lange darüber nachgedacht.
(Und tue es immer noch).



Ich kanns verstehen, wenn man dem Tod ins Gesicht blickt (wie diese Menschen) verstehen sie erst zu diesem Zeitpunkt was sie alles verloren hätten und lernen das Leben erst richtig schätzen und diese Behinderung erinnert sie immer wieder daran was sie hätten verlieren könnten. Gleichzeitig beginnt für diese Leute ein neues Kapitel im Leben.

Das könnt ich mir vorstellen ist ihr grund weiterzuleben
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Lunababe
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Beitragvon Lunababe » Sa 06 Mai, 2006 13:21

Fest steht: Wenn man ein behindertes Kind oder sonst einen nahestehenden
behinderten Menschen um sich hat, dann teilt sich ganz schnell der Freundeskreis.
Wohl oder übel.


so ging es mir als ich mit 16 in dem behindertenwohnheim angefangen habe. viele aus meiner clique wandten sich von mir ab, zuerst war es ganz schön bitter, aber ich habe schnell erkannt, dass das wohl leine echten freunde waren. wenn sie schon meine arbeit nicht akzeptierten, wie sollten sie denn dann mich akzeptieren???
und die freunde die damals zu mir standen habe ich heute immer noch :)

aber wenn ich mir überlege, wenn ich schon so "üble" erfahrungen gemacht habe, nur weil ich mit behinderten arbeite, will ich gar nicht wissen, wie es ist einen nahen verwandten mit einer behinderung zu haben.....
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Beitragvon Ripper » Sa 06 Mai, 2006 15:16

Naja. Solche Leute wird es wohl immer geben, da kann man nix machen.

Das stimmt ich finde es furchtbar, wenn Mitschüler oder andere Leute über Behinderte herziehen oder Leute die in Betreuten Wohnheimen leben.
Die meisten haben keine Ahnung was es heisst anders zu sein.
Als sie ganz verdutzt fragte, wovor sie denn Angst haben solle, lautete die Antwort: "sich bei denen anzustecken."
Als hätte sie es mit Pest-Kranken zu tun.....

Stimmt die meisten Leute haben vorurteile
nur weil z.B. einer Blind ist muss er doch nicht gleich geistig unterbelichtet sein.
Sowas regt mich immer auf genauso diese Intolleranz *grml*
Und alle glauben ihnen kann sowas nicht passieren.
JEDER ich wiederhole JEDER kann eine geistige o. körperliche Behinderung bekommen man ist nicht immer seit der Geburt an Behindert

@grünauge: gab ne eule nich das du mich vergisst :wink:
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