Religion

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Beitragvon Virginia Corso » Do 09 Okt, 2008 17:27

Nein so war das nicht gemeint. Ich weiss nicht genau, wie ich das erklären soll, aber ich versuche es mal:
Zu Leben bedeutet eigenständig zu handeln, einen freien Willen zu haben und nach BESTEM und REINSTEM Gewissen zu leben. Wenn du etwas falsch gemacht hast, dann ist Gott nicht derjenige, der mit dem Finger auf dich zeigt und dir dein Leben wieder wegnimmt. Er lässt dich all deine Erfahrungen machen, vergibt dir und lässt dich so leben, wie du es möchtest - ohne sich einzumischen könnte man sagen.
Aber am Ende deines Lebens möchte Gott, dass du wieder zu ihm zurück kehren kannst.
Der Pfarrer hat immer gesagt: "Gott ist nicht nachtragend. Er verzeiht dir sogar, dass du ihn als Esel bezeichnet hast"

In einem einer ersten Posts hier habe ich mal geschrieben, dass der Mensch auch ein Hirn bekommen hat. Wir haben die Chance bekommen selbst zu wählen und Gott beeinflusst uns nie in unserer Wahl. Er hofft nur darauf, dass wir das Richtige tun.
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Beitragvon Harrik » Do 09 Okt, 2008 20:21

Hm, gut das klingt anders! Gott sagt also die Lebewesen haben ein recht darauf selber zu leben(das finde ich sehr gut! Erinnert mich an den keltischen geist Dagda!)...aber warum ist es in der Bibel so anders? Warum greift er dort so sehr ein?
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Beitragvon Banshee » Do 09 Okt, 2008 21:15

@ Harrik: Ich muss gestehen, ich habe mich etwas falsch ausgedrückt. :oops: Ich bin überzeugte Atheistin und habe meine Gründe, aber ich wollte damit nicht ausdrücken, dass allein ich Recht habe und die anderen alle Vollidioten sind! Es kann ja auch sein, dass ich mich irre.

@Tess: Nein, Gothic hat nichts mit Religion zu tun, auch wenn uns Satanismus vorgeworfen wird! Es ist eine Subkultur. Die äußerlichen Merkmale sind schwarze, Kleidug (wobei man einen großen Spielraum hat, schwarz ist zwar nich immer Gothic, aber dennoch ist die Mode sehr weitreichend), blasse Haut und viel dunkle Schminke, auch bei Männern. Wie die Mode ist auch die Mentalität sehr vielfälltig: Faszination an der Meloncholie, Liebe zur dunklen Philosophie (Was passiert nach dem Tod? etc.), Romantik, Interesse an Geschichte und Magie, Emotionalität und ein großes Maß an Toleranz gehören allesammt zur Gothicszene dazu (was NICHT bedeutet, dass ein Goth das alles zwangsläufig erfüllen muss). Es gibt außerdem noch eine Musikrichtung namens Gothic. Wir hören noch ua. Dark Wave, Elektro, Industrial und evtl. Metal. Ich weiß, beim Usertreff sah ich ziemlich mainstreamlike aus, aber ich habe mich in der Zwischenzeit optisch ganz schön gewandelt. ;)
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Beitragvon Virginia Corso » Do 09 Okt, 2008 22:17

@ Harrik:
Ich denke es ist in der Bibel so anders, weil sie
a) von Menschen geschrieben wurde.
und b) Ansichtssache ist.

Ich glaube an Gott, aber nicht an die Bibel (auch wenn ich viele Textstellen daraus mag). Die Bibel ist ein von Menschen geschriebenes Werkzeug geworden. Vielleicht war sie damals vor seeeeeeeeeeeeeeeeehr langer Zeit dazu gedacht, die WUNDER Gottes greifbarer zu machen, aber mit der Zeit wurde die Bibel zu einer Art Waffe oder einem Werkzeug.

Als die Menschen keine Schrift hatte, wurde erzählt, was passiert ist. Jeder hat das, was er als SCHÖN empfand dazu erfunden.
Danach wurde alles niedergeschrieben. Aber nur die, die lesen konnten, waren der Bibel "würdig" andere mussten sich weiterhin auf das, was man ihnen erzählte verlassen.
Mit Luther konnten mehr Menschen die Bibel lesen und sich eine eigene Meinung bilden. ABER es ist immer noch ein menschliches Werk über etwas, dass unser WISSEN nicht begreifen kann...

Und das ist die Religion doch eigentlich: Ein Werkzeug, um Dinge, die wir nicht verstehen, greifbarer zu machen - eine Erklärung dafür zu haben. Und wenn man sich das vor Augen hält, dann wurde die Bibel schändlich als Machtwerkzeug missbraucht.
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Beitragvon Wehwalt » Fr 10 Okt, 2008 00:51

Hm ... die Bibel ist menschengemacht? Es wird aber doch immer gesagt, sie sei Gottes Wort! Und wenn nicht, woran soll man sich dann halten? Warum soll der boshafte selbstgerechte Gott Hiobs der entstellte sein und der etwas lasche, aber gutmütige Jesus das Original? Warum nicht umgekehrt? Warum hat sich der Heilige Geist nicht darum gekümmert, daß die rechte Offenbarung auf die Menschheit komme?
Wahrlich, wenn ich Christ sein wollte: Ich fände wohl keine zwei Christen, die mir gleichlautende Anweisungen geben könnten, an was ich mich zu halten hätte. Und wahrscheinlich keinen einzigen, der mir erklären könnte, was der Unterschied zwischen Gott Vater und Gott Heiligem Geist ist.

Ja und jetzt heißt's wohl gleich wieder, man macht sich das Leben so leicht, indem man auf den Widersprüchen der Bibel rumreite, weil auch Tess diese nicht wird wegbeweisen können. Bleibt immer mal wieder nur das credo quia absurdum. Sehr billig ...
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Beitragvon Virginia Corso » Fr 10 Okt, 2008 10:17

Die Bibel wurde geschrieben und als Wort Gottes bezeichnet - soweit stimme ich zu.
Aber wer hat behauptet, es sei das Wort Gottes?

So schrecklich die Bibel auch sein mag, sie zeigt den Menschen Wege und Möglichkeiten das eigene Leben zu führen oder Krisen zu bestehen.

Die 10 Gebote zum Beispiel sind ein Beispiel für die Regeln einer funktionierenden Gesellschaft, wie sie auch heute bestehen könnte. So einfach diese 10 Gebote auch sind. Sie sind klar und einfach zu verstehen.

So sage ich nicht, dass die Bibel schlecht ist und Gott nur gutes tut, aber ich sage auch nicht, dass alles an den einzelnen Religionen richtig ist.

Mein alter Klassenlehrer hat uns mal in einer Vertretungsstunde die Offenbarung nach (ich glaube) Johannes vorgelesen. Danach hat er gesagt, wer an die Bibel glauben will, darf sie nicht lesen.
Ein Grundsatz an den ich mich zum Beispiel halte: Ich glaube an das Wort Gottes und das da mal ein Erlöser war und alles, aber an die Bibel selbst nicht.
Die meisten versteifen sich so auf das Unmögliche in den kleinen Geschichten und Weisheiten der Bibel, dass sie den Blick für das Große nicht sehen.

Leider ist das Hiobs Beispiel wie immer Ansichtssache und man kann es so oder so sehen.
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Beitragvon Harrik » Fr 10 Okt, 2008 14:14

Virginia Corso hat geschrieben:Leider ist das Hiobs Beispiel wie immer Ansichtssache und man kann es so oder so sehen.


Das ist sehr richtig und in meine nAugen wichtig. Und es trifft auf eigendlich alles zu! Auf alle religionen/bücher/Indiologien....jeder hat immer seinen ganz eigenen Persöhnlichen weg das alles zu sehen, und das ist sehr gut! (finde ich)
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Beitragvon Banshee » Sa 11 Okt, 2008 14:00

Da muss ich Harrik recht geben. Nitsche schrieb, dass nur der Stärkere überlebt und mehr wert ist als der Schwächere. Hitler las das und bezog es auf "Rassen". Wer weiß ob es nicht zum Holocaust gekommen wäre, wenn Hitler dies anders interpretiert oder gar nicht erst gelesen hätte.
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Beitragvon Harrik » Sa 11 Okt, 2008 14:13

Ich glaube du meinst hier Darwin, und den "sozialdarwinismus" der Nationalsozialisten ;-)
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Beitragvon Banshee » Sa 11 Okt, 2008 14:23

Nein, ich meine Nitsche. Der hat auch so was inder Art geschrieben. Ich bin durchaus dazu fähig, beides zu unterscheiden, vielen Dank! :evil:
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Beitragvon Harrik » Sa 11 Okt, 2008 14:36

Hm die Nazis haben sich aber bei ihrem "survive of the fittest" Bezug beim Holocaust, eigendlich auf Darwin bezogen soweit ich weis, aber gut... mag sein das Nitsche da auch was ähnliches schrieb ;-)
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Beitragvon Banshee » So 12 Okt, 2008 16:42

Harrik hat geschrieben:Hm die Nazis haben sich aber bei ihrem "survive of the fittest" Bezug beim Holocaust, eigendlich auf Darwin bezogen soweit ich weis, aber gut... mag sein das Nitsche da auch was ähnliches schrieb ;-)


Das kann nicht sein, das ist so! Ich zietiere mal das "Neue große Handbuch der Allgemeinen Bildung:

Welcher deutsche Philosoph prägte die Lehre vom Übermenschen?
Friedrich Nietzsche (1844-1900). Seine Theorie zum Übermenschen fasste er in seinem Fragment gebliebenem Werk "Der Wille zur Macht" zusammen. Hier ist der Menschentypus der Zukunft projiziert, der sich ohne Rückhalt auf Religiösität seine Ziele und seinen Lebenssinn selbst setzen soll. Nietzsche, ein großer Meister des Wortes, übte bedeutenden Einfluß auf die Literatur und Philosophie des 20. Jahrhunderts aus. DIE NATIONALSOZIALISTEN MISSBRAUCHTEN SEIN WERK FÜR IHRE RASSENIDEOLOGIE.
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Beitragvon Victor Krum » So 12 Okt, 2008 19:24

Den letzten Satz kann man leider über viele Autoren sagen - die Nationalsozialisten haben bei vielen Philosophen und Autoren Rechtfertigungen für sich gesucht, und oft auch gefunden. Antisemitismus war zum Beispiel am Ende vom 19. Jhdt sehr stark verbreitet in den gebildeten Schichten, auch wenn sich viele wenige Jahre danach davon distanziert haben, haben die Nazis es trotzdem genutzt - eben verschwiegen, dass sie später anders gedacht haben.
Ich würde nicht unbedingt behaupten, dass Nietzsche da besonders hervorsticht - aufgrund seiner späteren Krankheit war er auch weniger gut geeignet für die Nazis, was natürlich nicht bedeutet, dass sie ihn nicht trotzdem benutzt hätten.

Letztendlich haben die Nazis jedenfalls sehr viele Denker missbraucht - nicht nur Darwin, nicht nur Nietzsche, sondern im Prinzip alles, wo sie etwas rausholen konnte. Dass es oft gegenteilige Passagen von den gleichen Autoren gab hat sie überhaupt nicht gestört.
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Beitragvon Harrik » So 12 Okt, 2008 22:33

Vermutlich hat Victor recht, das die nazis alles nahme nwas ihnen passte....

Allerdigns muss man unetrscheiden zwischen "übermensch" und "rassentheorie" ein wenig unterscheiden. Obwohl beides zusamenhängt in dem Ideiologienwirrwar der Nazis.

Zum Sozialdarwinismus:

By wikipedia
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Der Sozialdarwinismus wurde zur Rechtfertigung von Imperialismus und Rassismus herangezogen und führte in Deutschland zu Bestrebungen, geistig Behinderten oder schwer Erbkranken zur Vermeidung der genetischen „Degeneration“ das Lebensrecht abzusprechen. Dies führte in der Zeit des Nationalsozialismus schließlich zum Genozid, der massenhaften Ermordung „lebensunwerten Lebens“ oder „minderwertiger Rassen“ wie der jüdischen Bevölkerung Deutschlands und weiter Teile des restlichen Europas.
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Beitragvon Banshee » Mi 15 Okt, 2008 21:37

@ Harrik: Ich glaube, wir sprechen von zwei ´verschiedenen Dingen. Darwin meinte, dass nur der physisch Stärkere überlebt, was Nazis zu dem Versuch animierte, Behinderte auszurotten. Nietzsche sprach aber davon, dass nur der psychisch stärkere, also Kämpfernaturen, überlebt, was die Nazis noch zusätzlich dazu animierte, Ausländer und Juden zu verachten, weil die arische Rasse ja ach so stark und edel ist. Totaler Blödsinn -,-
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