Naja, Julia - wenn man sich den Luxus leisten kann auf seine Freunde nicht verzichten zu wollen (meine Freunde sind auch auf der ganzen Welt zerstreut und dennoch haben wir regelmässigen und innigen Kontakt), dann bitte
Ich könnte mir diesen Luxus nicht leisten und will es auch gar nicht - in der Zeit als ich meine Panikatacken hatten, bekam ich kein Geld von irgendeinem Amt, weil dies nicht als Krankheit anerkannt wurde und so mussten wir mit dem Verdienst meines Freundes über die Runden kommen und das bedeutete auch, das wir oftmals keinen Cent mehr für Lebensmittel hatten und uns Brot aus Mehl und Wasser gebacken haben, um wenigstens etwas im Magen zu haben.
Ich habe diese Zeit hinter mir gelassen und mir geschworen, nie wieder an Geldmangel zu leiden und um meiner Familie ein Sorgenfreies Leben zu bieten würde ich notfalls auch ans Ende der Welt gehen - die guten und echten Freundschaften bleiben mir auch dann erhalten, da ist es schnurtz, ob ich 3 oder 300 km von ihnen entfernt wohne
Natürlich habe ich einiges von meinen Eltern an- und mitgenommen, das bleibt gar nicht aus - ich habe aber noch viel mehr von meinen Freunden mitgenommen und auch das bleibt nicht aus
Das ich wenig Wurzeln geschlagen habe, würde ich nicht behaupten - ich habe mich auf GC sehr wohl gefühlt und dennoch lebe ich in DE und nicht dort. Die Sehnsucht ist zwar da, aber ich würde dennoch nicht zurückkehren, wenn sich mir dort nicht mehr Möglichkeiten bieten als hier
Zu sagen "ein Hamburger nimmt einem Münchener den Job weg und dann muss dieser wieder umziehen, um selber einen zu bekommen" finde ich Blödsinn - natürlich ist es im Grunde wahr, aber wir sind alle frei und wir haben alle das Recht dorthin zu ziehen, wo wir hinwollen und wenn sich uns die Chance bietet, haben wir auch das Recht diese zu ergreifen. Der Münchner hat schliesslich die selbe Chance wie ich diesen Job zu bekommen