Schlangenkind geboren in der Türkei

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Beitragvon Extasia » So 18 Nov, 2007 15:58

Das Video geht im Moment bei uns in der Schule rum. Ein Junge aus meiner Klasse hat das mal in Bio angesprochen und unser Lehrer hat versprochen, rauszufeinden, was das ist. Der weiß eig immer alles, auch mit Begründung, aber das wusste er auch nicht.

Ich habe mir das nochmal bei youtube.de angeguckt und da steht,d ass das Baby höchstens 1 Jahr alt wird und dass es so etwas schon öfters gab. Die Kinder sind unglaublichen Schmerzen ausgesetz, die nur durch eine spezielle Creme gelindert werden kann, die sehr teuer ist und dann auch noch sehr dick aufgetragen werden muss. Da diese Krankheit, aber bisher nur bei Familien aufgetreten ist, die relativ arm waren, konnte man diese Krankheit noch nicht weiter erfoschen.

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Beitragvon Meredith_Grey » So 18 Nov, 2007 19:59

oh mein Gott das ist ja traurig und widerlich von den Eltern (?) sowas ins Internet zu stellen

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Beitragvon Meredith_Grey » Mo 19 Nov, 2007 13:58

ja das hab ich auch überlegt, das macht die Sache leider auch nicht besser... :(

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Beitragvon Wehwalt » Mo 19 Nov, 2007 14:13

Zuckerbande kennt sich ja offenbar aus, deswegen an sie die Frage (oder an jeden anderen, der es weiß): Kann man diese Hautkrankheit pränatal diagnostizieren? Falls ja, fände ich das Filmchen im Internet nämlich gar nicht schlecht: Als sinnliche Warnung an alle Schwangeren, welch riesiges Leiden sie erzeugen können, wenn sie auf pränatale Diagnostik (und ggf. gebotene Abtreibung) verzichten.
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Beitragvon Extasia » Mo 19 Nov, 2007 16:03

Wehwalt hat geschrieben:Zuckerbande kennt sich ja offenbar aus, deswegen an sie die Frage (oder an jeden anderen, der es weiß): Kann man diese Hautkrankheit pränatal diagnostizieren? Falls ja, fände ich das Filmchen im Internet nämlich gar nicht schlecht: Als sinnliche Warnung an alle Schwangeren, welch riesiges Leiden sie erzeugen können, wenn sie auf pränatale Diagnostik (und ggf. gebotene Abtreibung) verzichten.


Habe ich auch schon drüber nachgedacht... ich denke aber nicht, dass das möglich ist. Den solche schlimmen Krankheiten, die ja äußerlich auch nicht so leicht zu übersehen sind, sollten denke ich auch schon zu einem so frühen Zeitpunkt sichtbar sein!

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Beitragvon Zuckerbande » Mo 19 Nov, 2007 16:51

Hm, so genau weiß ich es nicht - auf jeden Fall ist die Diagnose noch im Uterus möglich, wahrscheinlich aber erst in einem späteren Schwangerschaftsstadium (das heißt, zu spät zur Abtreibung) und nur mit erhöhtem Aufwand (wird also nur durchgeführt, wenn ein Verdacht vorliegt). - So ein Verdacht könnte vorliegen, wenn die Mutter selbst Hautkrankheiten hat oder hatte (weil diese meist vererbbar sind) oder z.B. bestimmte Wirkstoffe im Körper hatte (Reste von Medikamenten, Drogen...)/ sie sich irgendwelchen Strahlungen ausgesetzt hat (im Labor z.B.), die das Erbgut eventuell verändert haben.

Ich könnte mir vorstellen, dass man dem Fetus dann bereits zur Vorsorge etwas injiziert oder so (obwohl die Krankheit im Allgemeinen mit Salben behandelt wird), denn alle Stoffwechselvorgänge werden ja durch Hormone gesteuert, so also wahrscheinlich auch die Keratinproduktion, die man dann bereits eindämmen könnte, damit die Entwicklung nicht schon in diesem frühen Lebensstadium eingschränkt wird.

Keine Gewähr! :)

@ Tess:

Selektion, na ja... herrje, man muss doch nicht überall mit Gewalt so etwas reininterpretieren. :( ich denke, solange ein Kind Chancen auf ein lebenswertes Leben hat, wird alles daran gesetzt werden, es zu erhalten. Es gibt aber Krankheiten, die so schlecht erforscht und so ungenügend zu behandeln sind, dass das Baby nur eine sehr kurze Lebensspanne hat und diese auch noch voll Schmerzen ist.
Und in solchen Fällen ist die Selektion von der Natur vorgesehen und wird auch eintreten, nachdem die Ärzte erwartungsgemäß feststellen, dass sie dem jungen Leben nicht helfen können und es nur gequält wird.

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Beitragvon Wehwalt » Mo 19 Nov, 2007 17:23

Danke Zuckerbande. (Bis auf einen kleinen Einwand: Vorgesehen ist von der Natur überhaupt nichts; und wenn man die Dinge, die natürlich geschehen, als vorgesehen bezeichnen will, dann gibt es sehr viel Unerfreuliches, was sie "vorgesehen" hat, wogegen man sinnvollerweise vorgeht.)

Ja, natürlich ist das eine Art von Selektion, wenn man eine Existenz verhindert, deren einziger Inhalt überflüssige Qualen wären. Natürlich verstehe ich den Zungenschlag. Schönen Dank auch für das Faschismusmäntelchen ... Von Tess umgehängt, trag ichs doch gerne.
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Beitragvon Zuckerbande » Mo 19 Nov, 2007 17:39

Ah Mist! Ich hab aus Versehen meinen alten (diesen!) Beitrag editiert, statt einen neuen zu posten :( jetzt weiß ich nicht mehr ganz genau, was drin stand... es war jedenfalls an Wehwalt gerichtet... hm.

Ich glaube, es war in etwa Folgendes:

Das mit der Vorsehung war blöd formuliert! Ich unterstütze konstruktive Eingriffe in die Natur, sonst würde ich mich ja nicht mit Medizin befassen ;)

Und ich wollte gar keine Stellungnahme zur Selektion an sich nehmen, sondern nur ausdrücken, dass ich übereifriges mit-dem-Finger-zeigen und überall-rechtes-Gedankengut-hineininterpretieren nicht mag.
Zuletzt geändert von Zuckerbande am Mo 19 Nov, 2007 17:59, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitragvon Zuckerbande » Mo 19 Nov, 2007 17:57

So, und jetzt hier noch mal editieren, sorry:

@ Sarutobi:

Keiner will Leben verwehren, das lebenswert gelebt werden kann. Aber ich sprach nicht von Diskriminierung oder so etwas (wie es meistens bei Behinderten als Hauptproblem angesehen wird), sondern von echten SCHMERZEN, die die ganze Existenz einnehmen und zur Qual werden lassen.

Ich bin absolut gegen Abtreibung. Nichtsdestotrotz, es gibt (zum Glück nur sehr selten) Fälle, in denen sie der einzige Weg ist, jemandem ein kurzes Leben voll Schmerz zu ersparen - leider.

(Wobei ich nicht einmal weiß, ob es bei der Krankheit, von der wir hier sprechen, nicht doch gute Behandlungen gibt, die die Symptome für die Betroffenen einigermaßen akzeptabel machen.)

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Beitragvon Wehwalt » Mo 19 Nov, 2007 18:45

Liebe Zuckerbande, ich wollte Dir mit dem "vorgesehen" auch nicht die geringste Verwirrtheit unterstellen, aber Du siehst, daß wir uns hier in schlüpfrigen Gefilden bewegen, wo einem jede leiseste Mißverständlichkeit zur Falle gemacht werden kann.

Sarutobi: Ich weiß nicht genügend über diese spezielle Krankheit. Nur ist es offensichtlich, daß man, wenn man unter ihr leidet, ein scheußliches Leben haben wird. Warum soll man den Betroffenen das antun?
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Beitragvon Wehwalt » Mo 19 Nov, 2007 18:55

Na wenn er erst einmal schwer geschädigt auf der Welt ist, kann er sich wegen seiner Einschränkungen erst recht nicht für schöne Dinge entscheiden, die das Leben der Mühe wert machen.
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Beitragvon Wehwalt » Mo 19 Nov, 2007 19:53

Klar. Beschissener lebt man. Das mein ich ja.
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Beitragvon Serena » Di 20 Nov, 2007 18:33

Tja.. Tess.. kann das gut verstehen und nachvollziehen. Ich habe auch ein Sternenkind.. wenn man es denn so nennen will, ich bin da nicht so ausschmückend, eher rational.
Aber trotzdem würde ich mich jederzeit wieder gegen ein Kind entscheiden, wenn ich sicher wüsste, das es behindert ist.
Als ich damals schwanger wurde, hat mein Mann mich gebeten, das, wenn es behindert werden sollte, es abzutreiben. Und ich hätte es getan.
Ich weiß, das das schlimm klingt, aber ich hätte es nicht ausgehalten.
Ich bin so schon ab und an überfordert, als junge Mutter, in so mancher Situation, und dann auch noch ein behindertes Kind.. wir wären absolut am Rand.. nein.. da hätte ich es lieber auf mich genommen, es abzutreiben.
Ich hätte damit besser leben können, als mit dem Leid, ein schwerstbehindertes Kind zu haben.

Wir, also das heisst, meine Mutter wohnt immernoch dort, ihre Nachbarin hat einen Sohn, der ein wenig älter ist, als ich, so um die 25, Christian heisst er, der ist schwerstbehindert. Es tat mir immer in der Seele weh, das zu sehen.
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Beitragvon Wehwalt » Di 20 Nov, 2007 23:33

Egal, irgendwie kann man's sich ja schon denken ...
Kluger und vernünftiger Post, Serena.
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Beitragvon Dark Lúthien » Mi 21 Nov, 2007 00:28

Im Kindergarten, wo ich momentan arbeite, erlebe ich einen Jungen, dessen kleinerer Bruder schwerstbehindert ist. Die Mutter ist an der absoulten Grenze ihrer Nerven. Sie ist noch eine ziemliche junge Mutter und hat es nicht einfach mit einem hyperaktiven "Lausebub" (er ist nicht böse, aber kriegt nie Aufmerksamkeit) und dem schwerstbehinderten Kind. Ich sehe wie da eine Familie kaputt geht, der Junge im Kindergarten immer mehr abschottet und kaputt an all dem geht. Das gibt einem zu bedenken, was man selbst in solch einer Situation machen würde. Für Mutter und Kind ist das nicht gut. Die Mutter kriegt so viel Hilfe, hat auch eine Familienhelferin. Aber.. Der Junge tut mir einfach so wahnsinnig leid .. und seine Mutter auch. Hab sie bei einem Elternfrühstück mal kennengelernt, da hatte sie den kleinen Bruder dabei. Im ersten Moment ist das ziemlch erschreckend und später wird man wirklich zum Nachdenken eingeladen. Und dieser kleine Schock kommt "nur" von dem Anblick eines schwerbehinderten Kindes und seiner ermatteten Mutter. Wie schlimm muss es dann sein eine Mutter und ihr Kind anzutreffen, das unter Schmerzen leidet?

Ich glaube, man muss eine Entscheidung für sich als Mutter treffen und damit auch leben. Aber dass eine Abtreibung verurteilt wird, kann ich nicht nachvollziehen. (Soll jetzt nicht hier auf die Anwesenden beszogen sein, sondern allgemein).