Todesstrafe

Meernixe26
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Beitragvon Meernixe26 » Do 15 Dez, 2005 21:17

Also ich finde dieses Thema auch ziemlich heikel. Aber ich muss sagen mir als Mutter kommen doch ziemliche racheglüste wenn ich sehe was hier in Deutschland so alles wieder auf freien Fuß kommt. Haben sich ja alle so gebessert. Und kaum sind se wieder draußen schwupps ist wieder ein Kind vergewaltigt, gequält und getötet worden. Mit solchen Leuten soll ich Mitleid haben. NEIN habe ich nicht. Mir ist auch scheiß egal was sie alles mitgemacht haben. Punkt ist nur was SIE getan haben. Es gab sicherlich die Möglichkeit einen anderen Weg einzuschlagen. Man muss nicht unbedingt zum Vergewaltiger oder Mörder werden nur weil die Kindheit nicht gut war! Wir haben hier in Deutschland einfach zu lasche Gesetze.
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CopsZomb
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Beitragvon CopsZomb » Do 15 Dez, 2005 22:23

Todesstrafe

Hmm - also natürlich wünscht man sich dem Mörder und Vergewaltiger der Tochter immer das Schlimmste. Allerdings ist das unsachlich, da man Emotionen aus sowas heraushalten sollte; für sowas gibt es ja dann den Richterstuhl - so hart das klingt.
Zur Todesstrafe an sich: Schrecklich. Zeigt nur inwieweit man als Gesellschaft unfähig ist bestimmte Individuen zu resozialisieren bzw. wie sehr man als GEsellschaft versagt hat solche Menschen überhaupt erst entstehen zu lassen.
Und die Todesstrafe ist da so eine leichte Ausflucht.

Hinzu kommt noch dass auch Unschuldige durch die Todesstrafe gestorben sind.

Mein persönlicher Grund contra dieser Strafe ist allerdings, dass ich es schrecklich finde einen Menschen vorsetzlich aus dem Leben zu reissen.
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AbuDun
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Beitragvon AbuDun » Fr 16 Dez, 2005 07:45

Wie schon mehrmals hier gesagt, gibt es schlimmeres als den Tod. Dieser ist viel zu eonfach für die Täter. Ich habe zwar selbst keine Kinder, aber ehrenamtlich sehr viel mit Kindern zu tun und wenn ich daran denke, dass eins "meiner" Kinder... Da bekommt man schon Gedanken an Rache und Vergeltung. Und da stimme ich Nixe zu, die Gesetzte (und auch der Vollzug) sind in Deutschland zu lasch. Hierzulande werden Finanzdelikte härter bestraft als Gewalt! (Nicht das die Strafen für Finanzdelikte zu hoch sind, die anderen sind zu niedrig)
Ich stimme auch Amelia zu, dass durch die Medien sehr viel Manipuliert wird (habe erst neulich ein sehr interessantes Buch dazu gelesen,leider den Titel wieder vergessen). Im Land der unbegrenzeten Unmöglichkeiten gilt immer noch das Gesetzt des wilden Westens.
Ich habe immer gemischte Gefühle wenn es um die Todesstrafe geht. Einerseits achte ich das Leben (jedes) als das höchste Gut und auf der anderen sind da dann doch immer Rachegelüste und der Schrei nach Vergeltung. Es gibt bessere Lösungen als die Todesstrafe. Vergewaltiger, Kinderschänder und Mörder gehören ein Lebenlang eingesperrt! Bei Totschlag ist es meiner Meinung nach etwas anderes. Aber diese anderen "Elemente" sind doch nicht fähig in einer Gemeinschaft zu leben.
Vielleicht urteile ich etwas vorschnell, denn ich kann mich nicht in die Gedanken eines solchen Menschen hineinversetzten und will das auch gar nicht.
Why should death always have the last word?

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Beitragvon Meernixe26 » Fr 16 Dez, 2005 08:31

Versetzt euch doch mal in die Lage der Opfer. Wenn Euch das Liebste genommen wurde. Was würdet ihr mit dem Täter tun? Würdet ihr ihn nicht hassen. Ich denke mal wir dürfen diesen Hass den Opfern nicht absprechen. Und wie gesagt ich kann es niemanden verdenken das er Rache will. Ob es ihm nunr Frieden bringt wenn diese Persn zum Tode verurteilt wird weiß ich nicht. Es liegt ja schließlich an den Geschworenen und am Richter zu endscheiden was mit dem Täter passiert.
Zuletzt geändert von Meernixe26 am Fr 16 Dez, 2005 08:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Meernixe26 » Fr 16 Dez, 2005 09:54

Und wo gibt es denn Film zu kaufen Mac? Würde den auch gerne sehen.
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Beitragvon Wehwalt » Fr 16 Dez, 2005 10:01

Bei Verbrechen, deren Hauptinhalt die Zerstörung der Persönlichkeit des Opfers ist, bin ich der Todesstrafe nicht ganz abgeneigt. Also Genitalverstümmelungen und Vergewaltigung.
- Naja prinzipiell. Wegen der ständigen Restgefahr von Justizirrtümern könnte ich aber auch mit lebenslangen (aber dann wirklich im Wortsinne) Haftstrafen einverstanden sein.
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Beitragvon Svea » Fr 16 Dez, 2005 10:17

Dead man walking ist wirklich ein extrem impulsiver Film und er bringt einen an die Grenze seiner Selbst. Denn während man am Anfang noch schockiert ist und mit hasserfüllten Gefühlen den Mörder, in diesem Fall Sean Penn, verachtet, wandelt man zwangsläufig im gleichen Zug wie sein Schatten ständig an seiner Seite und erlebt/durchleidet seine Situation und Gefühlswelt hautnah mit.
Ich denke, dass ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen kann, dass jeder der diesen Film gesehen hat, am Ende des Films Mitleid oder Trauer bei dem Ausgang empfinden wird, obwohl das eigentliche Verbrechen während des ganzen Filmverlaufs ständig als eine nicht enden wollende Wiederholung der abscheuliche Tat eingeblendet wird.
Mit diesem Film lernt man das Ausmaß von Rache, die Menschen für einander zu empfinden vermögen, erst als das zu sehen was es ist, was sich daraus entwickelt und was es zwangsläufig verursachen kann. Toller Film.

Ich hab wirklich großen Respekt vor Hinterbliebenen, die einen geliebten Menschen durch einen anderen verloren haben und sich wie selbstverständlich gegen die Todesstrafe aussprechen. Wobei sie sich mit diesem Schritt bereit erklären, sich zwangsläufig "für" den Mörder einzusetzen.
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Beitragvon hardcorepumuckl » Fr 16 Dez, 2005 10:57

Also ich kann mich da Wehwalt so ziemlich anschließen. Ich bin eigentlich grundsätzlich nicht gegen die Todesstrafe. Ich finde manche haben das schon verdient. Aus Angst allerdings doch mal einen Unschuldigen zu töten bin ich mir halt nicht so einig mit mir selbst.
Andereseits stellt sich die Frage was besser ist, Lebenslänglich oder schneller Tod.
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Beitragvon Svea » Fr 16 Dez, 2005 11:22

Genau das denke ich auch, wo führt das hin, wenn jeder nach dem Prinzip "Auge um Auge, Zahn um Zahn" handelt und welche Rechte maßt man sich mit dieser Einstellung an. Niemand der nicht selbst perfekt ist sollte das Recht eingeräumt bekommen über das Leben und Tod eines anderen zu entscheiden. Diese Scheiße die da in den Staaten abläuft, erinnert mich immer ein bisschen an den berühmten Daumen des römischen Kaisers, zu den "Todes"Spielen im Kolosseum.
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Beitragvon Wehwalt » Fr 16 Dez, 2005 12:04

Also Svea, wahre das Niveau! Es sind ja jetzt schon verschiedene Kategorien, Gladiatorenspiele oder eine Rechtsordnung, die unter anderem auch die Todesstrafe verhängen kann.
Und prinzipiell leuchtet mir nicht ein, warum sich ein Gemeinwesen nicht darauf einigen können soll, daß gewisse Taten auch extreme Abschreckung erfordern. Und wie oben gesagt: Bei einfachem Mord wäre ich nicht dafür, aber Vergewaltigung und Genitalverstümmelung haben den ausschließlichen Zweck der Zerstörung von Individualität und Zementierung der sexuellen Rolleneinteilungen. Der Täter selber hat nicht einmal einen Vorteil davon. Er will nichts anderes, als die allgemeinen Lebensumstände scheußlicher zu machen. Denn mit jedem, der mit einer Vergewaltigung durchkommt, setzt sich in einem gewissen Maß ein bißchen mehr im Bewußtsein vieler fest, daß es seine Richtigkeit damit habe, daß eine Frau kein sexuelles Subjekt, nur Objekt, sein darf. Nicht reflektiert, aber unterschwellig. Und mit jeder unterlassenen Vergewaltigung wird dieser festzementierte Dreck etwas poröser. Und es ist nun wirklich keine Frage, ob ich als Person vielleicht mit geringerer Wahrscheinlichkeit Vergewaltigungsopfer sein könnte. Eine Gesellschaft mit verbreiteter, allgemein akzeptierter Misogynie ist auch für Männer scheußlich.
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Beitragvon Wehwalt » Fr 16 Dez, 2005 12:35

In der Tat, die USA scheint mir nicht gerade ein Vorbild zu sein, wie eine humane Gesellschaft eingerichtet werden sollte.
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Beitragvon Svea » Fr 16 Dez, 2005 12:36

Weise Worte, lieber Wehwalt.
jedoch ist die Todesstrafe wahrlich nicht als eine lukrative Abschreckung für potentielle Täter zu sehen. Es wird fälschlich angenommen, dass solche extrem Abschreckungsmaßnahmen auch ihre Wirkung zeigen, die Wirklichkeit sieht nur leider ganz anders aus. Fakt ist, Folter- und/oder Todesstrafenverhängungen fungieren in der Praxis nicht als effektive Vorbeugungsmaßnahme bezüglich potenzieller Gewaltverbrechen, sondern sind, wie wir aus der Vergangenheit lernen konnten, reine Fiktion!
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Beitragvon Serena » Fr 16 Dez, 2005 12:44

hmm..also irgendwie möchte ich keinen Menschen verurteilen.
Ich binnicht gegen die Todesstrafe.Aber auch nicht dafür.
Ich habe am eigenen Leibbereits eine Vergewaltigung mitgemacht und bin von meinem Ex-freund,der Drogenabhängig war,geschlagen worden.
Ichh habe mir gewünscht,er möge in der Hölle schmoren.
Wiederum ist auch dieser nur ein Mensch und hat das Recht auf Leben..also??
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Beitragvon Lady Midnight » Fr 16 Dez, 2005 12:45

@Wehwalt, wir nehmen das Thema Genitalverstümmelung gerade durch, und dazu muss ich noch etwas sagen: In diesen Ländern, zumeist moslemisch, wollen die Frauen zum Teil selber, das man diese Tat ihnen antut. Man ist ja dort im Alter von 5-12 und die kleinen Mädchen a) wissen nicht mal, was man ihnen antun will b) wollen es selber, weil sie danach die warscheinlich beste Feier und die grösste Aufmerksamkeif ihres Lebens bekommen und c) wenn sie es nicht zulassen (obwohl: sie müssen es ja) dann kommt die "Schande" über die Familie und das Mädchen kann nicht heiraten später.
In diesem Gebiet ist also nicht ein einzelner Mensch schuld, sondern die ganze Gemeinschaft welche nach diesem Brauch fordert. Denn die, welche es nicht einhalten, werden ausgeschlossen.
Jetzt könnte man sich denken, was will ich mehr? Das ich heiraten kann, respektiert werde und Freunde habe, oder das ich von allem und jedem verstossen werde?
Ist eine Zwickmühle dort...
Dies mal zu diesem Thema.

Ich möchte mal alle diejenigen Fragen, die sagen, bei Missbrauch sexueller Art soll der Täter die Todesstrafe bekommen: Kennt ihr Menschen die sexuell misbraucht worden sind? Wisst ihr wie die sich fühlen?
Wenn ihr einige kennt, dann könnt ihr sicherlich draus schliessen, das es denen gut geht. Jedenfalls nach dem Verarbeiten des Geschehenen. Diese Leute brauchen euer Mitleid nicht, sie kommen ganz gut zurecht, wie jeder andere auch. Klar, es wird da immer etwas geben was man erlebt hat, aber solange das verarbeitet bleibt kann man damit leben und es akzeptieren!

Und ich wiederhole mich ungerne, aber, wir können nicht Gott spielen. Die Gesellschaft kann das nicht, und alle Menschen, wir können nicht Gott spielen und über Leben und Tod entscheiden. Das ist eine Illusion und ein grosser Fehler.

@Svea, hast vollkommen recht bei deinem vorherigen Post.
"You do not fear... You do not falter. You do not yield."

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Beitragvon Wehwalt » Fr 16 Dez, 2005 12:48

Die Strafe selber vielleicht nicht, liebe Svea. Aber die gesellschaftliche Ächtung, die duch Festsetzung einer solchen Strafe ausgedrückt wird. Als vor ein paar Jahren Joschka Fischer die ohnehin gar zu geringe Strafe für Vergewaltigung noch herabsetzen wollte, wird sich doch manches Schwein heimlich einen gegrinst und sich irgendwie in seiner Niedrigkeit bestätigt gefühlt haben. Und der eine oder andere wird sich dann vielleicht ein bißchen weniger zusammengerissen haben, wenn er mal wieder extreme Haßimpulse auf sexuelle Selbstbestimmung nagen spürte.
Und natürlich: Es gibt Scheußlichkeiten, die von manchen Menschen verübt werden, die aber trotzdem nicht für ihre Taten verantwortlich sind. Vor denen muß die Gesellschaft geschütz werdem, aber sie dürfen nicht bestraft werden. Ich meine aber, daß es nicht ganz ohne Effekt auf niedriggesinnte Meschen, die aber durchaus imstande sind, ihre Handlungen zu steuern, ist, wie sich die Allgemeinheit zu ihren möglichen Delikten stellt. Und da ist das Strafmaß schon ein Kriterium, das ins Bewußtsein dringt.
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