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Burnout: Modeerscheinung oder ernstzunehmende Gefahr ?

Tony Almeida
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Burnout: Modeerscheinung oder ernstzunehmende Gefahr ?

Beitragvon Tony Almeida » Fr 25 Nov, 2011 16:24

Es ist eines DER Themen die momentan in Deutschland kursieren. Es geht um Burnout, die "Krankheit" durch welche die Krankschreibung in den letzten Jahren um fast 50 % zunahm. Dabei gilt das Burnout Syndrom nicht einmal als Krankheit, denn noch ist es nicht in der ICD 10 (Internationale Klassifikation der Krankheiten) Liste vertreten. Viele Menschen mit Depressionen melden sich seit der Bekanntgabe von Burnout zu Wort, solche die es vorher vielleicht nicht getan hätten.

Erst am 14.11.2011 nahm sich die Sendung "hart aber fair" im ADR das Burnout zum Thema:



Ich würde gerne von euch wissen, was Ihr darüber denkt ? Ist Burnout wirklich nur eine Modeerscheinung, die es vielen Menschen mit Depressionen etc. leichter macht sich zu offenbaren und Hilfe zu suchen oder sollte es als evtl. neue Krankheitsgefahr wahrgenommen werden ?

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Beitragvon Andryna » Fr 25 Nov, 2011 17:14

Ich denke gerade in der heutigen Gesellschaft und der Berufswelt mit zu hohen Erwartungen & Arbeitszeiten bei geringem Lohn ist Burnout nicht nur eine Modeerscheinung. Diese psychische "Krankheit" wird sich weiter verbreiten.
An meiner Schule (Gymnasium) gibt es einen Lehrer, der vor einer Weile zum 2. Mal für ein paar Wochen einfach verschwunden ist. Er hatte bzw hat selbst ein Burnout, was ihn vom Arbeiten gehindert hat.
So etwas ist wirklich ernst zu nehmen und sicherlich keine Modeerscheinung, so lange sich nichts ändert. Und das wird es nicht.
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Beitragvon Tony Almeida » Fr 25 Nov, 2011 17:21

Andryna hat geschrieben:An meiner Schule (Gymnasium) gibt es einen Lehrer, der vor einer Weile zum 2. Mal für ein paar Wochen einfach verschwunden ist. Er hatte bzw hat selbst ein Burnout, was ihn vom Arbeiten gehindert hat.


Lehrer gehören übrigens zu den meist betroffenen Berufsgruppen.

Meine Meinung dazu ist, das Burnout auf jeden Fall ernst zu nehmen ist. Es gibt aber auch durchaus Menschen die Burnout für sich ausnutzen, denn es ist wie gesagt noch keine anerkannte Krankheit, sondern "lediglich" ein Syndrom. Dadurch ist es für viele Menschen ein leichtes sich dies aufgrund von unlust zu nutze zu machen.

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Beitragvon Andryna » Fr 25 Nov, 2011 17:34

Wer nutzt das bitte aus?
Also das habe ich noch nie gehört. Ich würde sagen, dass sind zwei, drei Menschen (wie es das bei allem gibt), sicherlich nicht so viele, dass das etwas auszusagen hätte.
Und zu sagen: "Okay, ich bin überlastet, ich schaff das nicht mehr", das tun wenige gerne, weshalb diese totale Erschöpfung auch gern mal totgeschwiegen wird. Will man sich selbst denn eingestehen, wo seine Grenzen liegen?
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Beitragvon Tony Almeida » Fr 25 Nov, 2011 17:43

Gegenfrage: Bei wem kannst du die Symptome des Burnout-Syndroms eindeutig nachweisen ?

- Lustlosigkeit, Gereiztheit,
- mangelndem Interesse am Beruf oder Aufgabenbereich,
- permanenter Müdigkeit und Erschöpftsein,
- chronischer Motivationslosigkeit,
- Stimmungsschwankungen und körperlichen Beschwerden( Kopf- und Rückenschmerzen, Magen-, Darm-Beschwerden).

sind meiner Meinung nach alles Symptome, die man bei Bedarf auch vortäuschen kann bzw. die ein Arzt nicht zu 100% diagnostizieren kann. Du glaubst gar nicht, wieviele Mitarbeiter sich in unserem Krankenhaus krankgemeldet haben, nachdem es mit dem Burnout angefangen hat. Das waren aber meistens Mitarbeiter zwischen 20 und 25, die möglicherweise auch erst vor kurzem Ihre Ausbildung beendet haben. Kann man in diesem Alter schon so erschöpft sein, das man an Burnout leidet ? Ich kann es mir schwer vorstellen. Bei 5 oder 10 könnte ich es noch nachvollziehen aber bei 50 schreit es meiner Meinung nach, doch eher etwas nach "chronischer unlust".

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Beitragvon Serena » Fr 25 Nov, 2011 20:39

Ich bin selbst schon seit Jahren depressiv, wusste aber lange nicht, was mit mir nicht stimmt. Das man es einfach nicht hinbekommt, und sich total von allem überfordert fühlt, Angst bekommt, zusammenbricht und weint - sowas kann man nicht vortäuschen. Selbst die alltäglichen Aufgaben, wie aufstehen, Zähne putzen oder die Wäsche waschen werden zu einem unüberwindbaren Hindernis. Ganz zu schweigen von einem Besuch im Supermarkt.
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Beitragvon Dark Lúthien » Sa 26 Nov, 2011 11:49

Spoiler
Tony Almeida hat geschrieben:Das waren aber meistens Mitarbeiter zwischen 20 und 25, die möglicherweise auch erst vor kurzem Ihre Ausbildung beendet haben. Kann man in diesem Alter schon so erschöpft sein, das man an Burnout leidet ?

Wenn ich mir meinen Studiengang ansehe, dann kann ich ganz klar sagen "Ja, selbst in diesem Alter kannst du schon Burnout Symptome haben". Ich muss ehrlich sagen, dass ich auch am Rand meiner Kraft bin mit dem Studium. Weil so viel abverlangt wird, das ist unglaublich. Klar kann man nicht alle Studiengänge in einen Topf schmeißen, aber ich muss sagen, hätte ich gewusst wie Knüppelhart mein Studiengang wird, ich hätte ihn vielleicht nicht gewählt. Ständig ist Druck, ständige Abgaben, ständige Aufgaben, die man selber lösen muss, ständig irgendwelche Anmeldungen und Formalitäten zu erfüllen und wenn du es mal vergisst musst du Angst haben, ein komplettes Semester warten zu müssen, ständig Prüfungen, die du schaffen musst und und und. Man muss sich um alles kümmern. Es ist nicht wie in der Schule, da kriegt man fast alles vorgelegt. Hier muss man sich komplett um seine Software und Hardware selber kümmern. Wenn du kein Geld hast für gute Utensilien, damit du die Abgaben machen kannst, musst du Tag und Nacht in der Hochschule an den Rechnern sitzen. Du musst zig verschiedene Fächer abarbeiten und die Prüfungen lernen. Ganz ehrlich... ich pack es teilweise nicht. Ich muss mir ja schon ständig irgendwelche Energiedrinks reinpeifen, damit ich überhaupt noch wach bin. Ich hab während der Abgabezeit bis zu 3 Tage nicht geschlafen. Nicht mal eine Stunde. Am dritten Tag habe ich ein Gehirnkribbeln bekommen und ab da wusste ich, wenn ich jetzt nicht ausruhe, kipp ich um. Und ich hatte so Panik weil einfach nichts fertig war... Und dann sag mir einer in dem Alter kann man sowas nicht haben... Und das beste ist dann, wenn du den Abschluss dann hast, dann haste teilweise Sachen gelernt, die schon wieder veraltet sind. Sowas macht mich dann wahnsinnig wenn dann kommt "Oh Sie können xyz nicht? Das ist natürlich nicht so gut". Klasse, da fragt man sich wieso man dann überhaupt was gelernt hat....
Zuletzt geändert von Dark Lúthien am So 27 Nov, 2011 09:45, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon Tony Almeida » Sa 26 Nov, 2011 12:01

Dark Lúthien hat geschrieben:
Spoiler
Tony Almeida hat geschrieben:Das waren aber meistens Mitarbeiter zwischen 20 und 25, die möglicherweise auch erst vor kurzem Ihre Ausbildung beendet haben. Kann man in diesem Alter schon so erschöpft sein, das man an Burnout leidet ?

Wenn ich mir meinen Studiengang ansehe, dann kann ich ganz klar sagen "Ja, selbst in diesem Alter kannst du schon Burnout Symptome haben". Ich muss ehrlich sagen, dass ich auch am Rand meiner Kraft bin mit dem Studium. Weil so viel abverlangt wird, das ist unglaublich. Klar kann man nicht alle Studiengänge in einen Topf schmeißen, aber ich muss sagen, hätte ich gewusst wie Knüppelhart mein Studiengang wird, ich hätte ihn vielleicht nicht gewählt. Ständig ist Druck, ständige Abgaben, ständige Aufgaben, die man selber lösen muss, ständig irgendwelche Anmeldungen und Formalitäten zu erfüllen und wenn du es mal vergisst musst du Angst haben, ein komplettes Semester warten zu müssen, ständig Prüfungen, die du schaffen musst und und und. Man muss sich um alles kümmern. Es ist nicht wie in der Schule, da kriegt man fast alles vorgelegt. Hier muss man sich komplett um seine Software und Hardware selber kümmern. Wenn du kein Geld hast für gute Utensilien, damit du die Abgaben machen kannst, musst du Tag und Nacht in der Hochschule an den Rechnern sitzen. Du musst zig verschiedene Fächer abarbeiten und die Prüfungen lernen. Ganz ehrlich... ich pack es teilweise nicht. Ich muss mir ja schon ständig irgendwelche Energiedrinks reinpeifen, damit ich überhaupt noch wach bin. Ich hab während der Abgabezeit bis zu 3 Tage nicht geschlafen. Nicht mal eine Stunde. Am dritten Tag habe ich ein Gehirnkribbeln bekommen und ab da wusste ich, wenn ich jetzt nicht ausruhe, kipp ich um. Und ich hatte so Panik weil einfach nichts fertig war... Und dann sag mir einer in dem Alter kann man sowas nicht haben... Und das beste ist dann, wenn du den Abschluss dann hast, dann haste teilweise Sachen gelernt, die schon wieder veraltet sind. Sowas macht mich dann wahnsinnig wenn dann kommt "Oh Sie können xyz nicht? Das ist natürlich nicht so gut". Klasse, da fragt man sich wieso man dann überhaupt was gelernt hat....


Tony Almeida hat geschrieben:- Lustlosigkeit, Gereiztheit,
- mangelndem Interesse am Beruf oder Aufgabenbereich,
- permanenter Müdigkeit und Erschöpftsein,
- chronischer Motivationslosigkeit,
- Stimmungsschwankungen und körperlichen Beschwerden( Kopf- und Rückenschmerzen, Magen-, Darm-Beschwerden).


Bei mir kommen noch Essstörungen durch das Studium hinzu. Ständig muss ich nebenher mal was essen, ständig vergess ich es auch wenn ich zehn Stunden am Stück am Rechner sitzen muss um Sachen zu programmieren/gestalten was auch immer. Ich muss mir sogar Zettel schreiben "TRINKEN" damit ich selbst das nicht vergesse.... Die oben genannten treffen bei mir ehrlich gesagt alle zu. Aber ich würde mich nicht als Burnout-Kandidaten sehen, denn ich muss trotzdem weiterkämpfen. Was glaubst du hab ich für Zukunftsängste? Der blöde Unfall, der bis jetzt Beschwerden nachsichzieht. Was glaubst du hab ich für Angst? Mein Studium muss ich um ein Semester erweitern, krieg ich noch Bafög? Sind die gnädig und gewähren, weil es ein Unfall ist und abzusehen ist, dass ich den Abschluss schaffe? Ich weiß wie bescheuert es ist zwei Monate gar kein Geld zu haben, weil irgendwas gefehlt hat im Antrag.... Was ist wenn ich kein Bafög bekomme? In der Region, in der ich studiere gibt es keine Firma in die ich eigentlich arbeiten will. Ich bin kein reiner Informatiker... Hier gibt es einfach nicht den Markt auf den ich will. Was soll ich dann machen? Aushilfe? Damit krieg ich niemals die Gebühren zusammen. Gescheige denn dass ich davon leben kann und ich stecke jetzt schon viel zurück wegen Bafög. Und ich habe keine Eltern, die mir helfen können. Ich sehe es auch bei sehr viele Komillitonen, dass sie am Rand ihrer Kräfte sind. Oft habe ich das Gefühl, wenn man dann mit dem Abschluss rauskommt, dann bricht man zu sammen. Und davor hab ich am meisten Angst. Dann war doch die ganze Arbeit umsonst. Aber generell verliert man den Mut. Ich racker und mache und tue und meine Noten sind trotzdem nur Durchschnitt... Wer will einen dann noch haben? Und das Studium ist ja nicht das einzige was man im Auge behalten muss, ständig muss man die Wohnung im Studentenwohnheim verlängern, Nachweise einholen. Man darf nur eine gewisse Anzahl an Semestern hier wohnen... Da kommt eine Verzögerung des Studiums echt ungelegen. Und dann der ganze Rest eben um den man sich kümmern muss wenn man alleine lebt.

Manchmal hab ich einfach das Gefühl ich schaff es nicht. Manchmal würd ich am liebsten alles hinknallen. Und entweder man steht von alleine auf und kämpft bis man nicht mehr kann. Oder man hat vielleicht jemanden, der einem beisteht. Diese hilflose Ohnmacht, die einen umgibt ist das schlimmste. Manchmal sieht man sich selbst zu wie man käpft und belächelt den eigentlich nutzlosen Kampf.. Vielleicht hab ich ja den falschen Studiengang gewählt, vielleicht bin ich zu zart besaitet. Aber selbst ein ziemlich kluger und "starker" Komillitone versucht zu verbergen, dass nicht mehr viel fehlt und er zusammenbricht, aber jeder sieht es ihm an. Es ist so schwer sich ständig neu zu motivieren. Es ist so schwer dauernd gute Leistung zu bringen. Man kann "Freizeit" nicht mal genießen, weil man dann weiß "Eigetlich müsste ich jetzt am Pc hocken und xy machen".. Das ist einfach nicht gesund.


Spoiler
Ich kann dich sehr gut verstehen. Ich denke auch, das man dein Studium nicht mit meiner Ausbildung vergleichen kann, da im studium einfach viel mehr abverlangt wird. Ich habe es ja auch nur speziell auf meinen Ausbildungsgang bezogen. Ich drücke dir die Daumen, das es es demnächst besser wird :) bzw. das du auch mal wieder mehr Zeit für dich selber hast :).

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Beitragvon Dark Lúthien » Sa 26 Nov, 2011 12:24

Spoiler
Natürlich kann ich verstehen, dass es vielleicht schwarze Schafe gibt, die das erstmal "ausnutzen" und sobald sie es beweisen sollen, einen Rückzieher machen. Aber Leute, die wirklich davon betroffen sind, die haben es echt schwer. Es ist nicht leicht Depressionen zu haben. Klar hat eine Therapie geholfen, aber mittlerweile ist es so als hätte es dieTherapie nie gegeben. Man fühlt sich wieder bei Null. Man fühlt sich dann unfähig "Es gibt doch so viele Leute, die das alle lockerflockig wegstecken, wieso ich dann nicht?" Man macht sich selber Druck und verschlimmert alles. Man unterdrückt die Gefühle, findet Wege sich "abzulenken" z.b durch svv oder Drogen oder Alkohol oder was weiß ich. So viele Menschen haben dann echt die Scham erneut um "Hilfe zu bitten", weil sie sich unfähig fühlen die schon erhaltene Hilfe "umzusetzen". Es ist nicht schön jede Woche weinend zusammenzubrechen. Man fühlt sich dann einfach "dämlich" und fragt sich wieso man jetzt weint. Man muss doch stark sein! Darf keine Schwäche zeigen. Und dann fängt die Spirale an...

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Beitragvon Gaya Lupin » Sa 26 Nov, 2011 12:30

Ich war schon 2-3x kurz vorm Burn Out oder sogar "mittendrin". Das war irgendwie noch ganz anders als "nur" Depris, die ich sonst mal zur Weihnachtszeit oder so bekomme. Meine Ärztin hat mich dann auch gleich krank geschrieben, als sie merkte, wie es mir ging. Zumindest die ersten zwei Male waren zu Zeitpunkten, als noch niemand oder kaum wer dafür den Ausdruck "Burn Out" verwendete, es war lange bevor es scheinbar zur "Modeerscheinung" wurde, lange bevor es öfter mal oder gar ständig in den Medien auftauchte. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass man sowas gut spielen kann oder leichtfertig sagt. Ich fands jedenfalls schrecklich und hätte gut drauf verzichten können.

Ich denke aber auch nicht, dass es überhaupt eine Modeerscheinung ist. Es ist ähnlich wie mit (echten, schweren) Depressionen. Wäre nicht der Fall Enke gewesen, würden Depressionen wohl auch weiterhin von vielen nur belächelt und heruntergespielt. Eine Verwandte von mir leidet unter Depressionen - und ihre Familie hat das lange nicht ernst genommen. Bzw. ihre Eltern halten es noch immer für was harmloses oder gar eingebildetes und verstehen den Ernst der Lage absolut nicht und machen ihr ständig Vorwürfe, wodurch die Depressionen natürlich nicht gerade weniger werden.

Ich denke vielmehr, dass erst in letzter Zeit, seit sich vermehrt die Medien für Depressionen und Burn Out interessieren, überhaupt bekannt wird, wieviele darunter leiden. Heißt: das hats (mit Sicherheit) schon sehr lange vorher gegeben, aber erst jetzt gelangt es durch die Medien an die Öffentlichkeit. Vorher wurds eben beinahe "totgeschwiegen".

Ist doch auch ähnlich wie mit dem chronischen Erschöpfungssyndrom. Da wird sich sicher auch keiner aus Spaß in sein Bett legen und einfach nicht mehr aufstehen, weil er keine "Lust" aufs arbeiten hat.

Viel zu viele Sachen werden noch immer belächelt und als "Modeerscheinung" abgetan, anstatt zu versuchen, den Betroffenen zu helfen oder auch nur ihnen zu glauben und zuzuhören.
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~ * ~ Gaya's Blog: Im DB Museum ~ * ~
(aktualisiert: 26.08.2024)

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Beitragvon Tony Almeida » Sa 26 Nov, 2011 12:33

Dark Lúthien hat geschrieben:
Spoiler
Aber Leute, die wirklich davon betroffen sind, die haben es echt schwer.


Da hast du vollkommen Recht.

Gaya Lupin hat geschrieben:Ich denke vielmehr, dass erst in letzter Zeit, seit sich vermehrt die Medien für Depressionen und Burn Out interessieren, überhaupt bekannt wird, wieviele darunter leiden. Heißt: das hats (mit Sicherheit) schon sehr lange vorher gegeben, aber erst jetzt gelangt es durch die Medien an die Öffentlichkeit. Vorher wurds eben beinahe "totgeschwiegen".


Ich denke, das viele dadurch das Burnout immer populärer wird, endlich eine Möglichkeit gefunden haben, die Probleme die sie haben in Worte zu fassen bzw. unter einen großen Begriff zu vereinen. Das macht es denke ich einfacher damit umzugehen.

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Beitragvon Wehwalt » Sa 26 Nov, 2011 14:44

Wieso setzt Ihr denn alles in Spoiler?

Aber abgesehen davon: ... *puh*
Es ist nicht leicht, auch nur Eure Berichte zu lesen. Ich mußte schon viel tun, aber so hart, wie das die Lú beschrieben hat, ist mein Studium nicht gewesen.
Ich glaube schon, daß diese Erscheinungen ganz stark zugenommen haben in den letzten Jahren. Die soziale SIcherheit, die es lange Zeit einfach gegeben hat und deen Ende man sich einfach nicht richtig hat vorstellen können, ist weg. Ein funktionierendes Gesundheitssystem, zuverlässige Rentenaussichten - das sind DInge, an die man im Alltag nicht so denkt, die aber dem Gesamtbefinden im Alltag auch ihren Stempel aufdrücken.
Und die Drohungen "Machst Du's nicht, stehen genug Schlange, die es machen" sind natürlich immer realer geworden. Dann die ganzen Zumutungen mit demütegenden Rollenspielseminaren ...
Natürlich gibt es auch ein paar Lebensuntüchtige oder Hypochonder, die immer gleich alles haben, wovon sie irgendetwas hören - und die dann in ihren Depressionen schwelgen, aber eigentlich nur ihrer Umwelt zur Last fallen wollen. Aber selbst die wurden vor 30 oder 40 Jahren leichter "mitgeschleppt" - und haben mit größerer Wahrscheinlichkeit selber aufgehört, ihren Knall zu kultivieren.
Also, ich glaube schon: Die Zunahme solcher Burnouts, oder wie man es nennen will, ist in dem Sinne eine "Modeerscheinung", daß sie sehr in unsere Zeit passen und dafür signifikant sind - nicht aber in dem Sinne, daß es sich um vorwiegend eingeblidete Probleme handelte, die nur einen neuen Namen und ein wenig Presseaufmerksamkeit erlangt hätten.
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Beitragvon Dark Lúthien » Sa 26 Nov, 2011 15:07

Ich denke bei den Studenten (oder bei vielen) ist ein Problem einfach diese Verkürzung auf 6 bis 7 Semester. Das sind 3 Jahre vollgepackter Stoff. Der Vorgänger-Studiengang (Diplom) hatte mindestens ein bis zwei Semester mehr. Ich habe den gleichen Stoff in weniger Zeit, dann hätten sie vielleicht zwei bis drei Fächer streichen sollen. Es macht einfach keinen Sinn alles in die paar Semester zu quetschen. Und wenn man dann ein Semester extra machen muss, dann muss man das später bei Arbeitgebern auch irgendwie "erklären" können. Und dann fühlt man sich halt auch irgendwie nicht qualifiziert, da man ja "länger als normal" gebraucht hat. Und dann ist Bachelor noch nicht mal ein "gescheiter" Abschluss. Am besten noch den Master machen, dann ist man gut genug *Kopf schüttel* Allein schon der Studienabbruch durch Bachlor und Master spricht ja für sich. Und ich finde es schade, dass manche Menschen (wie in dem Video) sagen, es seie Selbstmitleid. Klar ich persönlich habe nicht erwartet das Studium wird locker leicht. Ist ja auch Quatsch. Viel lernen, praktische Übungen, Prüfungen und Zeug gehört natürlich dazu und macht viel Arbeit. Aber in dem Ausmaß ist es einfach total schwer. Aber vielleicht liegt es auch nur an meinem Studiengang? Wer weiß... Vielleicht sollte ich mich auch einfach nicht beschweren...

Serena
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Beitragvon Serena » Sa 26 Nov, 2011 15:26

Ist doch das gleiche mit dem "Turbo Abi". Wo die Abiturjahrgänge alles um ein Jahr verkürzt lernen müssen. Kenne ein paar Abiturienten in unserer Straße, die man so gut wie nie sieht, weil sie lernen oder irgendwelche Aufgaben vorbereiten müssen.
Und Wehwalt hat schon ganz Recht, mit dem, was er sagt. Der soziale Druck wird einfach immer größer. Übrigens meiner Meinung nach auch zurückzuführen auf die Überbevölkerung. Aber das ist ne andere Geschichte.
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Beitragvon Dark Lúthien » Sa 26 Nov, 2011 15:55

Meine Schwester macht G8. Und ich kann da nur zustimmen, dass das echt grausam ist. Vorallem ist das mit den Büchern total seltsam. Teilweise wird dann in der G8-10er Klassenstufe der Stoff der G9-11er Stufe drangebracht und der G9-10er Stoff wurde innerhalb von einer Schulstunde durchgenommen. Und dann ist es teilweise wieder andersrum, also ist völlig durcheinander alles. Ist doch klar, dass da keiner was blickt und extrem viel nachlernen muss. Nur damit alles schneller geht und die Leute möglichst jung sind.

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