Jaha, das ist mal ein spannendes Thema ...
Dass das Herz aller Religionen eins ist, das bekommt nach meinem Wissensstand nur S.H. der Dalai Lama über die Lippen.
Bzgl. Kirchenrecht würde ich ja zu gerne hier mal den advocatus diabolus spielen (fragt sich natürlich wozu?)
Also ... mal sehen ... Zitat „Ein Gottesvertreter würde sich NIE anmaßen zu sagen das er gottesgleich ist und damit unfehlbar!“ (von Flocke).
Da sind zwei Sachverhalte miteinander vermengt. Ob ein Mensch Gottgleich sein kann wurde heftig in der Kirchendogmatik diskutiert. Die einen sagten: was nützt es mir, wenn da jemand wie Jesus über die Lande zieht, ich aber das nie erreichen kann. Dann ist es auch für mich Sshnurzpiepe. Vielleicht ein interessantes Phänomen, aber sonst nichts weiter.“ Da die Vertreter dieser Richtung aber davon ausgingen, dass es eben nicht „schnurzpiepe“ sei und sie zudem davon ausgingen, das Jesus kein mit dem Raumschiff dahergekommener Freak aus einer anderen Welt sei (also das mit dem Raumschiff haben sie natürlich nicht gesagt), sondern ein Mensch wie Du und ich, war ihre kühne, aber überzeugende These: Das kann ich auch! Und sonst auch jeder Mensch!
Die anderen sagten: „So n Quatsch! Gott kann man nicht gleichen. (Vielleicht wenn man dann tot ist, ja dann, dann vielleicht) Aber der Mensch kann ihm/ es/ ihr sehr, sehr nahe kommen.“ Einer der bekanntesten Vertreter dieser Meinung war Thomas von Aquin. Den hat aber während einer Ostermesse der Blitzschlag der Erleuchtung getroffen und er hätte nach diesem am liebsten all seine Bücher verbrannt (er soll gesagt haben, dass alles was er je geschrieben habe, der letzte Sch... sei). Das hat er etwas später relativiert und ging als ein Kirchenvater in die Geschichte ein.
Also, es gab zahlreiche ehrwürdige Vertreter, die es für möglich hielten, dass der Mensch mit Gott eins sein könne. Ein Papst gehörte meines Erachtens nicht dazu ... evt. Coelestin V., der durch den Rücktritt des aktuellen Papstes zu einer aktuellen Bekanntheit avancierte.
Zur Unfehlbarkeit ... seit 1870 ist der Papst unfehlbar ... zumindest bei Glaubens- und Sittenfragen. Das hat das erste Vatikanische Konzil unter Papst Pius IX entschieden.
Zu Maria Magdalena und den Frauen ... weites Feld. Jedoch als die Inquisition ins Leben gerufen wurde, gab es sogar noch verheiratete Priester (man höre und staune). An das Zölibat hat sich kaum jemand gehalten, dennoch war es leidiges Kirchrecht. Und Maria als Ehefrau von Jesus anzuerkennen ... das war und ist wohl nicht im Horizont kirchlicher Lehre.
Übrigens, um die Diskussion weiter anzufachen ... der Intellekt galt und gilt als Zeichen der Nähe zu Gott, als Geschenk und Ausdruck des Göttlichen. Die gesunde Urteilskraft gilt mitnichten als Teufelswerk.
Im Übrigen Damien, volle Zustimmung *nick!*