Der Iran.

Der Westen nimmt den Staat im Nahen Osten als totalitäres Regime wahr, in dem die Islamisten die Oberhand haben und Frauen und Andersdenkende gleichermaßen unterdrückt werden.
Doch beunruhigender ist die Tatsache, dass der Iran eine potenzielle Nuklearmacht ist und schon mehrmals damit gedroht hat, das verhasste Israel von der Landkarte zu tilgen.

Das Land ist im Besitz einer Uran-Anreicherungsanlage, verwendet sie nach eigenen Angaben jedoch ausschließlich für die Herstellung von nicht-waffenfähigem Material. Das sieht Israel natürlich anders. Für die Israeli ist klar, dass der Iran - sobald er im Besitz von Atomwaffen ist - seine Drohungen wahrmachen wird. Darum wird schon seit Monaten von beiden Seiten mächtig mit dem Säbel gerasselt.

Die Situation ist angespannter denn je. Es ist durchaus möglich, dass uns in den nächsten 2, 3 Jahren ein Krieg im Iran droht. Israel wird versuchen, den Bau von Nuklearwaffen zu verhindern, bevor es dafür zuspät ist.

Wie bei allen militärischen Interventionen, hätte auch dieser Krieg seine Licht und Schattenseiten. Man kann eigentlich davon ausgehen, dass der normale Menschenverstand weiß, dass der Einsatz von Nuklearwaffen in heutigen Zeiten verheerende Auswirkungen hat. Sollte der Iran tatsächlich Nuklearwaffen gegen Israel einsetzen, so würde das zu einer weltweiten Kettenreaktion führen. Doch ich bin mir nicht sicher, ob die politische Führung des Irans wirklich über dieses Maß an Menschenverstand verfügt.

Ein Einmarsch in das Land würde vorallem für die Menschen, die dort leben, zu einer drastischen Verschlechterung der Lebensumstände führen. Ist es das wert, um einen Atomkrieg zu verhindern? Könnte es überhaupt dazu kommen? Was denkt ihr?

Die Situation ist doch schon jahrelang so angespannt, bisher ist nichts passiert.
Klar, das ist wohl im Moment neben Korea eines der größten Konfliktpotenziale, aber die Gefahr ist seit Jahren da.

Ich denke aber irgendwann wird es zwangsläufig zu einem Krieg kommen. Die Frage ist aber vor allem, wer sich einmischen wird^^
Wenn es in kleinem Kreis bleibt, dann ist es "nur" ein Krieg wie mehrere, die wir in den letzten Jahren und Jahrzehnten hatte.
Die Gefahr ist lediglich, wenn die größeren Mächte in solch einen Krieg einsteigen, am Besten noch auf verschiedenen Seiten und sich dann gegenseitig bekämpfen.
Ich geh aber davon aus, dass keine davon so dumm ist.

Nun, vor elf Jahren ging ich auch davon aus, dass niemand so dumm wäre mit einem vollbesetzten Airliner in ein Hochhaus zu fliegen.
Nach wie vor ist jeder gläubige Muslim überzeugt, dass der Tod eines Ungläubigen tausend Sünden aufwiege, und der Tod im Dienste Gottes ist das direkte Ticket ins Paradies.
Ebenso sind es nach wie vor Mullahs und Imame, die im Iran das Zepter schwingen, auch wenn sie sich mittlerweile mit irdischen Titeln schmücken.
Im Falle eines Angriffs auf Israel kann die USA gar nicht außen vor bleiben; moralische, finanzielle wie strategische Umstände lassen es nicht zu.
Nein, meine Hoffnung liegt darin, dass sich das theokratische System im Iran selbst überlebt und am Widerstand im Inneren zerbricht, wie es heute allerorten in der arabischen Welt geschieht; eine Menge Hass hat sich da aufgebaut, auch wenn uns Fernsehbilder kamerawirksam arrangierter, gegen den zionistischen Erbfeind wetternder Regierungsbeamter auf der Straße etwas anderes weismachen wollen.
Ob einem Systemwechsel allerdings auch ein Wechsel im Denken folgen würde, wage ich zu bezweifeln.

Klar, sollte es wohl zu einem Krieg kommen, wird die USA zu Israel halten.
Unweigerlich wird das zur Folge haben, dass einige andere ebenfalls Seite bekennen müssen.
Das könnte zu einem großen Problem werden, wenn es soweit kommen sollte.

Ob das allerdings tatsächlich jemals so weit kommen wird, ist die Frage.
Ich denke außerdem wenn es keine Atomwaffen gibt, ist Israel durchaus in der Lage, sich gut genug zu wehren.

Sicher, die Wehrhaftigkeit Israels steht außer Frage. Im Grunde gibt es keinen Israeli, der nicht Soldat wäre (besteht die allgemeine Wehrpflicht für Frauen eigentlich noch?). Die Frage ist nur, wer den ersten Funken schlägt, der das Pulverfaß hochgehen lässt. Durch endlose Querelen mit den Palästinensern liegt es mittlerweile durchaus in der israelischen Mentalität, erst loszuballern und dann - falls überhaupt - zu fragen. Ohne die hinhaltenden Mahnungen der UN und insbesondere der USA (!) hieße es schon lange "Bomber marsch!"
Und das macht mir die größte Angst...Denn dass zwischen Gazastreifen und Westjordanland jede Menge nuklearer Knallkörper lagern, darauf darf jeder hier sonst was wetten. Säbelrasseln gehört zum männlichen Selbstverständnis eines jeden Arabers, selbst wenn sich nur heiße Luft dahinter verbergen sollte. Kommt es wirklich enge, wird man in Israel jedoch nicht bellen, sondern beissen!
Nichts verwundert mich bislang mehr als die scheinbar so besonnene Haltung des Amerikaners, der sich so gern als hochherziger Weltpolizist feiern lässt, in seinen kriegerischen Auseinandersetzungen bislang aber eher wie ein debiler schießwütiger Cowboy agierte. Hussein sollte Massenvernichtungswaffen besitzen und wurde plattgemacht, und er hatte keine. Nordkorea macht ungeniert Raketentests, und Mr. Perfect schweigt wie ein Gentleman. Warum hat er also entgegen seinen bisherigen Gewohnheiten nicht längst im Iran interveniert, der ja angeblich auch noch die Al-Kaida unterstützen soll?
Sollte man glauben, dass hinter so viel Rauch kein Feuer brennt?

Die USA wird sich nach dem Irak-Debakel hüten, sich blindlings in den nächsten Krieg zu stürzen.
Zudem Obama absolut kein Kriegsherr ist. Hätte Romney gewonnen, wäre eine vorzeitige Intervention wohl wahrscheinlicher gewesen. Aber Obama muss seine Rolle als Friedensnobelpreisträger gerecht werden und versucht alles daran zu setzen, die Sache mit Diplomatie und Sanktionen aus der Welt zu schaffen

Das ist sicherlich richtig, überschätzt die Entscheidungsgewalt des Präsidenten m.M.n. jedoch gewaltig. Ich denke eher, dass der allmächtige Mann im Weißen Haus, der dem Papier nach die letzte Supermacht der Welt (mächtig sicher, aber super ?) regiert, imho von Militärs und CIA regiert wird. Was mit Präsidenten geschieht, die sich dem Druck dieser wahrhaft allmächtigen Instanzen widersetzen, dafür liefert die amerikanische Geschichte einige berückende Beispiele. In Grunde ist es wohl eher eine Kosten/Nutzen - Rechnung, unter Berücksichtigung des Risikos. Der von knüppelharten Sanktionen gebeutelte irakische Staat war kein ernstzunehmender Gegner, aber ein wertvoller Rohstofflieferant. Nordkorea hat nichts zu bieten als angereichertes Plutonium und bombastische Parolen.

Naja, also Ahzarn und Nura's Aussagen ist kaum etwas hinzuzufügen. Ich glaube auch nicht, dass, wenn ein Krieg losbricht, es schlimmer wird, als alles, was in den letzten Jahrzehnten dort passiert ist. Und ich glaube auch nicht, dass der Iran auf Atomwaffen hockt. Alles Machogehabe.

Ein großer Krieg ist weder finanziell noch wirtschaftstechnisch möglich.
Wir sind nicht mehr im Zeitalter der Kriege, das Zeitalter der Wirtschaft und des wirtschaftlichen Drucks ist gekommen.

Niemand kann es sich leisten, einen Weltkrieg heraufzubeschwören, und niemand wird es tun.
Denn wenn ein Weltkrieg kommt, wird niemand davon profitieren können.

Selbst die CIA oder der Irak sind klug genug dafür.
Wenn es zu einem Krieg kommt, wird es wieder im kleinen Rahmen stattfinden, da gebe ich Serena recht.

Von einem Krieg gegen den Iran zusprechen ist doch vollkommen überzogen. Die Amis brauchen keine 2 Tage dann regnet es Bomben und Granaten. Das wird ein Überfall. Danach wird wohl die selbe Situation wie in Afghanistan und Irak kommen. Krieg gegen das Volk.

Es ist soweit, "defensive" Waffen zu "Verteidgungszwecken" an der Türkischen Grenze ....

Mal sehn was die Zukunft bringt, vielleicht kann/muss ich mir die Lage ja vorort anschauen. Heiße diesen Einsatz aber alles andere als gut... Syrien ist ein Pulverfass und man stellt nochmehr TNT daneben...

In Syrien IST die Gewalt ja schon eskaliert!
Es kann ja nicht wirklich schlimmer werden.

Allerdings sollte die Türkei sich fragen ob deren Entscheidung richtig war!

Es KANN schlimmer werden.

Was hätte die Türkei machen sollen? Unfähig die Grenzen und das Volk zu 100% zu schützen? Es ist mehr als nur richtig, in meinen augen, das sich jemand dazwischen stellt.

Richtig ist es nicht.
Wenn die Türkei ihre eigenen Grenzen nicht schützen kann, sollen es andere Machen?
Dann kann man ja gleich deutsche Panzer nach unten schicken, und kämpfen lassen!
Deutschland macht sich mit seiner Bündnistreue noch kaputt.
Wir können nicht aus Afghanistan gehen und dann gleich wieder in Syrien Kämpfen!

Richtig, ich sehe ein Eingreifen an der Seite der Türkei, wenn auch auf türkischem Boden als Kriegerischen Akt gegen syrische Zivilisten...

Damien hat geschrieben:Richtig ist es nicht.
Wenn die Türkei ihre eigenen Grenzen nicht schützen kann, sollen es andere Machen?

Genau, lassen wir das sein, haben die Türken halt Pech wenn sie nicht ihr ganzes Etat in die Rüstung gesteckt haben. Die Welt währe ein besserer Ort wenn jedes Land nur noch um sein Leben rüstet.

Damien hat geschrieben:Dann kann man ja gleich deutsche Panzer nach unten schicken, und kämpfen lassen!

Währe eine richtige und logische konsequenz, Assad kann als Machthaber nicht geduldet werden.

Damien hat geschrieben:Deutschland macht sich mit seiner Bündnistreue noch kaputt.

Genau, einfach aus allem raushalten, was schert es uns wenn da unten ein Irrer an Atomwaffen rankommen kann oder jemand Völkermord begeht.

Damien hat geschrieben:Richtig, ich sehe ein Eingreifen an der Seite der Türkei, wenn auch auf türkischem Boden als Kriegerischen Akt gegen syrische Zivilisten...

Bitte WAS?