Das läuft ja schon nicht schlecht.
Melchior sieht abwesend aus. Den Blick nach innen gerichtet lässt er es zu, dass Nick seine tote Frau auf das Bett hebt und folgt kommentarlos der Gruppe zurück in den großen Saal. Es scheint, als hätte er nichts mitbekommen.
Erst als Nick die nun wieder komplette Runde auffordert sich der Zauberstäbe zu entledigen, zuckt Melchior aus der Lethargie. Wie vermessen! Wie unglaublich vermessen.
Plötzlich wieder interessiert schaut er sich um. Charlotta stimmt dieser Farce sogar zu! Erst bei Amatia und Joshua zeigt sich Widerstand, bei Kates Versuch zu erklären, sie hätte den Stab nicht dabei kann Melchior ein Lächeln nicht mehr verkneifen. So naiv, das zu glauben kann doch keiner sein!
„Und was, Nick, gedenkst Du zu tun, wenn ich meinen Zauberstab nicht abgebe. Ich sehe dazu nämlich nicht den geringsten Grund. Denkst Du dann womöglich schlecht von mir? Ich hab jetzt ja so was von Angst.“
Melchior schaut lächelnd in die Runde.
„Ich denke mir ist wohler, wenn jeder bewaffnet ist, und jeder auf Überraschungen reagieren kann, als wenn wir uns selbst aller Verteidigung entledigen, während ein Mörder im Raum ist, der gezeigt hat, dass er einen Zauberstab nicht benötigt. Nenn mich naiv, aber ich glaube doch, dass von uns Zwölfen vermutlich elf Unschuldige sind. Diese Übermacht sollte wohl ausreichen.“
Melchior geht nun zu dem Tisch, und greift nach der Unterwäsche.
„Gestatten? Sie war meine Frau, und in der Regel habe ich es nicht gerne, wenn fremde Männer in ihrer Unterwäsche wühlen,“ er blickt zu Nick, „sei dies um sich einen Auftritt zu verschaffen,“ er schaut nun zu Jonathan, „oder seis aus anderen Gründen, die man wohl eher auf Seite 20 des Klitterers findet.“