3. Mission:
Das gefangene Amulett von Azerbaidschan
Ein weiteres mal steht ihr in dem euch mittlerweile wohlbekannten Büro. Dieses mal ist es allerdings weder Antti noch Freya, der dort auf euch wartet, sondern Paul Robin Weihers. Aufgeregt steht er hinter dem Tisch mit den Gerätschaften und sieht euch entgegen. Er hat einen schelmischen Blick in den Augen, fast wie ein Schuljunge, der etwas verbotenes vorhat.
„Herein, nur herein, meine jungen Freunde! Es freut mich ungeheuer, euch wieder zu sehen. Und es freut mich ganz besonders, dass ich die Ehre habe, euch zu empfangen.“
Enthusiastisch schüttelt er jedem von euch der Reihe nach die Hand.
„Antti und Freya sind verhindert, wisst ihr. Nun ja, es war ihnen nicht ganz recht, dass sie euch nicht selbst auf die nächste Mission schicken konnten, und sie wirkten ehrlich gesagt sogar ein wenig beunruhigt.“ Über Pauls Miene huscht eine leichte Enttäuschung. „Aber sie haben gut gewählt, versteht sich – es wird sich kaum jemand finden, der euch mit mehr Begeisterung mit der nächsten Aufgabe vertraut machen kann. Und natürlich fällt sie auch in mein Spezialgebiet, weil es um Mythen und Legenden und längst vergessene Geschichte geht.“
Paul schaut euch an, als erwarte er, dass ihr nun vor Begeisterung alle einen Luftsprung macht. Als keiner von euch Anstalten dazu macht, räuspert er sich und fährt fort.
„Es geht dieses mal um ein uraltes Artefakt, müsst ihr wissen. So alt, dass kein lebender Zauberer es jemals gesehen hat – es heißt, selbst Nicolas Flamel wäre viel zu jung gewesen, um einen Blick darauf zu erhaschen. Aber ein Bild habe ich davon, seht her!“
Er reicht euch ein Pergament, auf dem ihr folgende Darstellung erkennen könnt:
„Dies ist das sagenumwobene Amulett von Azerbaidschan. Es heißt, dass es besondere Kräfte hatte, und dass es demjenigen, der es besitzt, zu Erfolg und Macht verhelfen kann. Doch wurde es der Legende nach vor langer Zeit schon zerstört.“ Paul schüttelt traurig den Kopf.
„Keiner weiss genau, was geschehen ist, oder wer das Amulett zerstört hat. Die Legende sagt, dass es in genau vier Teile zerbrochen wurde, ein jedes Teil aber an einem anderen Ende der Welt verborgen wurde.“
Als Paul nun weiter spricht, haben seine Augen wieder einen enthusiastischen Schimmer angenommen. „Nach langer Forschung ist es gelungen, einen Platz zu finden, an dem sich wahrscheinlich Tore zu diesen vier Welten befinden. Die Magiwissenschaftler gehen nämlich davon aus, dass es sich hierbei weniger um vier Ecken der Erde handelt, das wäre ja auch Unsinn, sondern mehr um Gegenden, die den vier Grundelementen entsprechen.“ Paul erklärt immer schneller. „Und es gibt eine Stelle, von der aus man Tore in diese vier Welten öffnen kann, und ich, ich habe diese Stelle gefunden!“
Paul wächst um einige Zentimeter, als er sich nach diesem Satz in Pose wirft und pathetisch mit der flachen Hand auf seine Brust schlägt.
„Ich habe sie gefunden! Glaube ich.“ Und Paul schrumpft wieder ein wenig in sich zusammen.
„Nun ja, ich gebe zu, ich denke nur, dass ich die richtige Stelle weiß. Weiter bin ich bei meiner Forschung nämlich noch nicht gekommen. Und ich denke, ich überlasse es von hier an auch besser Zauberern und Hexen, die in praktischer Magie etwas bewanderter sind als…“ er unterbricht sich jäh und setzt dann erneut an „.. ich überlasse diese Aufgabe gerne der Schülerklasse, damit sie die Chance haben, sich weiter zu bilden. Nun meine Lieben, wie sieht es aus, wollt ihr diese Aufgabe übernehmen? Selbstverständlich, soll ich euch von Antti ausrichten, gibt es wieder eine Rune zu verdienen, wenn die Mission gelingt. Und er war außerdem so freundlich, für euch bereits eure Runenbeutel vorzubereiten.“
Paul deutet auf den Schreibtisch hinter ihm, auf dem, schön nebeneinander aufgereiht, verschiedene Beutel stehen, ein jeder mit einem eurer Namen versehen.
Ohne noch eine Antwort abzuwarten, verteilt er die Beutel an euch.
„Ihr wollt doch gehen, oder nicht? Dann bringe ich euch noch auf den Weg, Freya hat einige Thestrale dagelassen, die bereits instruiert sind, und euch zu der Stelle fliegen sollen.“
Und Paul läuft zum Fenster und deutet auf den Hof.