Lehrbuch: Alte Runen leicht gemacht
- 1. Schuljahr -
1. Lektion: Die Runen als Symbol
Wodurch unterscheiden sich Runen von Symbolen? Wie erkenne ich eine Magische Rune unter lauter Symbolen?
Wir beginnen hier mit dem Studium der Runen, und wollen von Grund auf verstehen, was eine Rune überhaupt ist, bevor wir schrittweise immer mehr erlernen, wie man sie anwenden und auch selbst herstellen kann.
Darum stellen wir uns jetzt einmal ganz dumm, und fragen: Watt is en Rune?
Nun, ganz einfach ausgedrückt ist eine Rune ist ein Zeichen, in das man vorne Magie herein gibt, um hinten eine Wirkung herauszubekommen.
Die Zeichen, die hierfür verwendet werden können, sind zahlreich. Prinzipiell eignet sich fast jedes Zeichen dazu, als Rune verwendet zu werden. Aber lange nicht jedes Zeichen ist auch eine Rune.
Am häufigsten treffen wir auf bestimmte Symbole. Ein Symbol ist ein Bild, Piktogramm oder Zeichen, das eine bestimmte Bedeutung trägt. Zahlreiche Beispiele für Symbole sind ja bereits im Raum der Runen aufgehängt, und der ein oder andere von euch hat sich ja auch schon dort umgeschaut oder vielleicht selbst gar ein Bild dort aufgehängt.
Um die Magie eines Runensymbols erkennen zu können, ist es notwendig, ein Symbol zu interpretieren. Durch die Interpretation wird die Magie erst ausgelöst, und die Wirkung einer Rune kann sich entfalten. Wie man die Symbolik genau interpretiert, ist dabei völlig egal, es sei denn, sie gehören zu den tausend Jahre alten magischen Runen, so wie die Germanen-Runen, welche von Dark Lúthien bereits im Raum der Runen aufgehängt wurden. Mit diesen Runen ist nicht zu spaßen, sie werden daher erst in späteren Schuljahren eingehend behandelt.
Man kann selbst Runen erfinden, sie in Steine meißeln oder in Holz brennen - es kommt immer auf den Zauberer an, wie er sie interpretiert und was er empfindet, wenn er sie erblickt.
Allerdings erhalten die meisten mächtigen und häufig gebrauchten Runen ihre wahre Zauberkraft erst durch Übereinkunft.
Als Beispiel für solche Runen, die ihre Zauberkraft erst durch Übereinkunft bekommen haben, dienen beispielsweise diese beiden Zeichen:
:=) sowie *lol*
Beiden erkennt man von der Form her nicht an, wozu sie dienen sollen, doch sind beides mächtige Runen, die mit einem Aufmunterungszauber belegt sind, sie werden also zur Erheiterung von der eigenen und anderen Personen verwendet. Die meisten modernen Zauberer kennen heutzutage diese Bedeutung, auf die man sich im Laufe der Zeit geeinigt hat, und nur deshalb können sie auch funktionieren.
Als weiteres Beispiel möchte ich hier die Rune @ anführen, die häufig in der Kommunikation Verwendung findet. Mit Hilfe dieser Rune ist es möglich, mit Zauberern über enorme Entfernungen hinweg Kontakt aufzunehmen und sehr detaillierte Informationen auszutauschen, ebenfalls eine besonders mächtige unter den modernen Runen.
Was unterscheidet nun ein x-beliebiges Symbol von einer Rune?
Es gibt drei Grundsätze für eine Rune, die erfüllt sein müssen, erst dann ist ein Symbol auch eine Rune. Diese drei Grundsätze lauten:
1. – Eine Rune ist eine stark vereinfachte Darstellung
Runen sollen dazu dienen, auch im Alltag praktisch verwendet werden zu können. Dazu ist es wichtig, daß sie leicht erkannt, verstanden und nachgeahmt werden kann. Sie ist zwar häufig einer bestimmten Form in der Realität nachempfunden, aber allzu genaue Ausarbeitung schadet eher, als daß es hilft, die Magie zu entwickeln.
Daher kann dieses Symbol nicht als Rune verwendet werden, es ist zu aufwendig gearbeitet:
Dies würde eher in den Bereich Kunst fallen, auch eine eigene magische Disziplin, jedoch mit völlig anderen Gesetzen als die Runologie.
Ähnliches gilt auch für das zweite Bild, das Gandalf im Raum der Runen aufgehängt hat. Eine sehr schöne Verarbeitung von einzelnen Teilen sicherlich, und handwerklich brillant gemacht, aber eben als Gesamtwerk keine Rune, weil es nicht ohne weiteres von jedem mittelmäßig begabten Zauberer nachgemacht werden kann.
2. - Eine Rune muß eine bestimmte Wirkung auslösen, die kalkulierbar ist
Der Zweck, oder auch die Wirkung einer magischen Rune ist natürlich der zentrale Punkt unserer Betrachtungen. Was nützt alle Magie oder Kenntnis von Runen, wenn die Wirkung nicht kalkuliert werden kann? Die Magie der Runen sollte möglichst immer zielgerichtet verwendet werden, sonst sind magische Unfälle nicht zu vermeiden.
So können wir beispielsweise sicher davon ausgehen, daß diese Rune eine kalkulierbare Wirkung hat.
Es handelt sich eine Bannrune, die Muggels mit ihren sogenannten Autos davon abhält, sich an einem bestimmten Ort dauerhaft niederzulassen. (Es sei denn natürlich, sie verfügen gerade über das entsprechende Gegenmittel, ein meist kleiner gestaltetes Ein-Personen-Gefährt ohne Überdachung, wie es im Zeichen der Rune bereits angedeutet wird.)
Nicht kalkulierbar ist hingegen die Wirkung dieses Symbols:
Während es ursprünglich ebenfalls als Bannrune, und damit zur Abschreckung ausgelegt wurde, zieht es doch erstaunlich viele Muggels und Zauberer immer wieder an, viele verfallen sogar in wahre Begeisterungsanfälle. Häufig wurden Muggels beobachtet, die sich unter dem Zeichen des sogenannten ‚Batman’ zu Hunderten in einem verdunkelten Raum trafen, um dort geheimnisvollen Zeremonien beizuwohnen (sogenannten Kinofilme). Wir müssen vermuten, daß es sich hier um eine Art Gedankenmanipulation handelt.
Wenn wir Runen verwenden wollen, müssen wir also in der Lage sein, die Bedeutung eines Symbols genau zu interpretieren, erst dann können wir sie als magische Rune verwenden.
Dafür genügt es allerdings, die Wirkung einer Rune selbst klar definieren zu können, sie muß nicht unbedingt von anderen genauso verstanden werden. Wenn mir die Bedeutung klar ist, dann kann ich sie auch als Rune verwenden.
3. – Eine Rune muß mit Magie belegt sein, um zu funktionieren
Dies zu unterscheiden, fällt in der Praxis oft am schwersten. Gerade bei Privat- oder Geheimrunen (nähere Erläuterung hierzu in den Zusatz-Informationen) ist oft nur für den Eingeweihten wirklich erkennbar, ob bei der Herstellung der Rune oder durch deren Gebrauch Magie im Spiel ist.
Dennoch gibt es eine Form der Runenmagie, die immer wieder leicht erkennbar ist, und zwar die Magiebelegung durch Übereinkunft.
Bereits in der Einleitung sind wir darauf eingegangen, daß viele Runen ihre Magie daher beziehen, daß man sich auf ihre Bedeutung geeinigt hat. Durch diese Einigung oder auch Übereinkunft entsteht ein magisches Band, das die Wirkung schließlich freisetzt. Nur weil wir wissen, daß :=) der Erheiterung dienen soll, funktioniert es auch – das ist die eigentliche Magie hinter dieser Rune sowie der meisten anderen.
Natürlich kann man auch durch magische Zeremonien, Meditationen oder auf andere Arten Runen mit Magie belegen, dies anzuwenden werden wir im Laufe der Zeit noch lernen, aber sie zu erkennen ist natürlich extrem schwierig.
Wir werden uns daher im ersten Schuljahr auf solche Runen konzentrieren, bei denen zumindest für eine bestimmte Gruppe eine Übereinkunft die Bedeutung betreffend besteht.
Zusammenfassend halten wir also fest:
Eine Rune besteht aus einem vereinfachten Zeichen, welches meist durch Übereinkunft magisch wird (man einigt sich auf eine Bedeutung und formt dadurch ein magisches Band), und bei der Verwendung entweder eine bestimmte Emotion oder auch eine bestimmte Handlungsweise auslöst.