Das Klassenzimmer ist nun geöffnet.
Um die fliegenden Unterrichtszeiten der einzelnen Schüler nicht überzustarpazieren hat der Professor einen endlosen Bildzauber gesporchen, und so eine Spiegelung seiner selbst geschaffen, die immer wieder folgende Letkion hält: (Dies wird übrigens auch weiterhin die Art sein, in der die Klassenzimmerlektionen gehalten werden.
Ich begrüße Euch alle.
Mein Name ist Professor Kahn, und ich möchte Euch hier die allgemeinsten Grundzüge der Kunst, Zaubertränke zu brauen und zu identifizieren, näher bringen .Hierfür ist es natürlich unerlässlich ein gewisses Repertoire an Zutaten zu kennen. Um ein ewig langes sinnloses Auswendiglernen zu vermeiden, wird deshalb am Ende jeder Lektion eine Liste angefügt, in der grundlegende Zutaten mit ihrer allgemeinen Wirkung aufgelistet sind (Ausnahme ist diese Lektion, da wir noch nicht genügend Grundkenntnisse für eine informative Liste haben). Kompliziertere Zutaten und die Art der Beifügung wird separat erläutert.
Beginnen wir mit den Gegenständen, die man für das erfolgreiche Brauen eines Zaubertrankes benötigt. Da wäre zum einen der unerlässliche Braukessel. in kleineren Varianten, wie wir ihn in der Schule benutzen kann dies auch ein Kelch sein. Der Kessel dient rein als Behältnis, es geht keine Wirkung von ihm aus, oder besser, es darf keine Wirkung von ihm ausgehen. Aus diesem Grunde sind Glasgefäße für die Kunst der Zaubertrankbrauerei völlig ungeeignet. Ich erinnere hier an einen gewissen Jean Frenoire, der aus Ermangelung anderer Materialien einen Glaskessel benutzte, um sich ein Haarwuchsmittel zu brauen und überrascht feststellen mußte, wie er selber um satte 60 cm schrumpfte.
Ebenfalls unerlässlich ist der Zauberstab, der für drei Dinge zuständig ist. Das Umrühren, eine der variabelsten magischen Beimengungen Die Regulierung der Temperatur, wie sonst könnte man eine exakte Temperatur über längere Zeit im Gefäß behalten, wenn nicht über Zauberei. Und letztlich zum einbringen eigener Zaubersprüche in den Trank. Diese Methode ist allerdings nur höchst qualifizierten Zauberern möglich, da sie extrem kompliziert ist. Erfolgreiche Schüler werden mit etwas Glück diese Technik im siebten Jahr erlernen können.
Schutzkleidung ist für das Brauen an sich nicht erforderlich, jedoch für weniger geschickte Hände bedeutet es einen unschätzbaren Vorteil, wenn diese duch gute magieabweisende Handschuhe geschützt sind.
Doch das Brauen von Zaubertränken wäre nichts ohne die ungezählte Liste von Zutaten. Dabei ist es wichtig anzumerken, dass der größte Teil der Zutaten aus Quellen stammen, die selber nicht ein Deut magisch sind, und die auch selber keinerlei Magie beinhalten. Jedoch ist es unerlässlich wenigstens eine magische Komponente mit in den Trank zu flechten. Dies kann eine Zutat sein, aber auch ein Zauber, oder ein magisches Umrühren mit dem Zauberstab. Ohne diese magische Komponente in irgendeiner Form kocht man lediglich eine Suppe.
Die beste Methode dies zu verstehen, ist ein Beispiel. Wir stellen einen einfachen Trank her, der die Eigenschaft besitzen wird, den Anwender für wenige Sekunden verstummen zu lassen. Die Stimme wird ihm versagen.
Folgende Zutaten sind von Nöten:
Neun Fingerhut Milch
Zwei Prisen Goldstaub
Ein Pfefferminzblatt
Drei Pferdehaare
Gehen wir durch die einzelnen Zutaten. Die Milch dient hier als Flüssigkeitsspender und als Basisflüssigkeit, die fast immer nötig ist, um einen Zaubertrank zu gestalten. Es gilt, je unmagischer der Spender der Milch ist, desto weniger Einfluss kann diese haben. In unserem Fall wollen wir keine weitere Einmischung und nehmen deshalb Kuhmilch, eine sehr gebräuchliche Zutat.
Die Mengenangabe wird so verstanden:
1 Fingerhut (5 ml)
5 Fingerhut = 1 Schlückchen (25 ml)
8 Schlückchen = 1 Kölsch* (200 ml)
17 Kölsch = 1 Amphore (3400 ml)
*Die Bezeichnung Kölsch kommt vom Kölner Zauberer Ferdinand Herdigund Gaffeleter, dem es zu ungemütlich war, direkt von den Schlückchen auf die Amphore umzurechnen, und deshalb ein Maß einführte, welches die Menge seines Lieblingsgetränkes wiederspiegelte.
Der Goldstaub ist als nichtmagisches aber dennoch potentes Mittel für die eigentliche Wirkung zuständig. Gold an sich ist sehr gut geeignet um Zaubertränke mit einer Sprachkomponente herzustellen. Dabei wirkt das Gold selber eher Sprachhemmend, Silber hingegen Sprachfördernd. Es hat noch andere Wirkungsmöglichkeiten, die später erleutert werden.
Hier ist die Mengenangabe noch einfacher:
1 Prise (1 g)
6 Prisen = 1 Nuggie (6 g)
3 Nuggies = 1Gonuggie* (18 g)
5 Gonuggies = 1 Klümpchen (90 g)
13 Klümpchen = 1 Batzen (1170 g)
*Das Gonuggie wird mehr und mehr einfach weggelassen und durch die entsprechende Zahl Nuggies ersetzt, doch da wir hier der traditionellen Zaubertrankkunst fröhnen gibt es solche Schluderei bei uns nicht.
Das Pfefferminzblatt ist nun eine Richtungsweisende Komponente. Im Bereich der Sprach und Sprechzaubertränke wirkt die Pfefferminze positiv wirkend. Das bedeutet die Wirkung des Goldes wird aktiviert und verstärkt. Als Gegenbeispiel wäre hier eine Knoblauchzehe zu nennen, welche die Wirkung negativ ausdrückt.
Die Pferdehaare dienen als sogenanntes Trägermittel, welches zwischen der Wirkenden Komponente und einer Richtungsweisenden Komponente vermittelt. Ebenfalls möglich wäre hier Eselshaar, welches längere Wirkungsdauern zuläßt, aber sehr genau und in der Regel reichlicher dosiert werden muß.
Sie sehen, es handelt sich hier um Zutaten, die selbst Muggeln zur Verfügung stehen. Und doch können diese sie zusammenkippen und es würde nichts aber auch gar nichts passieren, es sähe nur sehr lustig aus. Damit uns das nicht passiert müssen wir die genaue Brauanleitung beachten.
In unserem Beispiel fülle man zuerst die Milch in den Kessel und füge die Pferdehaare hinzu. Man lasse den Trank 5 Minuten stehen und rühre 4 mal gemächlich rechts herum. Dann warte man 2 Minuten. Die Milch sollte sich gräulich verfärben und klar werden. Man gebe das Gold möglichst fein hinzu, es sollte nicht im Trank versinken sondern auf der Oberfläche bleiben. Anschließend lege man das Pfefferminzblatt in die Mitte des Goldteppichs auf der Flüssigkeit. Nach etwa einer Minute sollte das Blatt ruckartig verschwinden und innerhalb von 5 Sekunden nachdem dies passiert ist, rühre man weitere 3 mal gemächlich rechts herum. Der Trank sollte anfangen zu kochen und sich innerhalb von 2 Minuten beruhigen. Eine trübe goldbraune Flüssigkeit ergibt den gewünschten Zaubertrank.
Es gibt natürlcih verschiedene Methoden umzurühren. Neben der Richtung, auf die in späteren Lektionen eingegangen werden soll ist auch die Schnelligkeit und damit die Kräftigkeit entscheidend. Je schneller umgerührt wird, desto stärker ist die Wirkung, doch desto genauer müssen die Mengen der Zutaten und die Regelmäßigkeit der Zugaben und des Umrührens sein. Es ist also immer eine Drahtseilwanderung zwischen einem starken Trank und einer Flexibilität bei den Zutaten und der Herstellung. Es gilt:
Troll beim Denken = 1 Umdrehung in einer Minute
Träumerisch = 1 Umdrehung in 20 Sekunden
Müde = 1 Umdrehung in 5 sekunden
Gemächlich = 1 Umdrehung in 2 Sekunden (die häufigste Dauer)
Hurtig = 1 Umdrehung in 1,5 Selunden
Hastig = 1 Umdrehung in 1 Sekunde
Hauselfisch = 2 Umdrehungen in 1 Sekunde
Mit diesen Anleitungen sollte der gewünschte Trank ohne Probleme herzustellen sein.
Hausaufgaben:
Wie könnte man einen Trank herstellen, der jemanden für ein paar Sekunden unaufhörlich reden läßt?
Warum rührt man nicht einfach schneller um und verstärkt damit die Wirkung?
Kann man auch einfach den Zauberstab automatisch rühren lassen (mittels eines Bewegungszaubers) um damit ein schnelleres Umrühren und auch eine bessere Wirkung zu erzielen? Mit Begründung bitte.
Zusatzaufgabe (Kreativfrage):
Wieso gibt es ausgerechnet diese Zutatenmengen bei dem durchgenommenen Trank?
Bitte in diesem Thread aber mit Spoiler antworten.