Tony Almeida hat geschrieben:Also ich trage seit meinem 9. Lebensjahr eine Brille (mittlerweile also fast 10 Jahre).

Ich hab gerade hin und her gerechnet, aber irgendwie komme ich da sogar schon über 10 Jahre? Oder hast du dich irgendwie jünger gezaubert? falls ja, erklär mir wie das geht

Oh upps . Ich sehe einfach aus wie 18/19 und bin immer wieder überrascht, wenn ich in den Spiegel schaue so einfach ist das . Also ich korrigiere mich. Ich meine natürlich seit 13, beinahe 14 Jahren .

Also eigentlich brauche ich eine Brille, seit ich 15 / 16 bin. Da ist meiner Lehrerin und mir aufgefallen, dass ich den Text in einem Buch, dass sie uns vorhielt, nicht erkennen konnte. Meine Klassenkameraden aber schon. Also bin ich zum Augenarzt und es wurde mir eine Kurzsichtigkeit mit -0,5 Dioptrien diagnostiziert.
Die Brille trug ich dann auch während meiner Ausbildung, bzw zum Arbeiten und zum Lesen, da die -0,5 wirklich nicht der Rede wert waren. Ich bemerkte zwar irgendwann in den zweieinhalb Jahren, dass ich auf dem rechten Auge einen "blinden Fleck" habe, dachte mir aber nichts weiter dabei, weil es mich nicht störte.
Als meine Tochter auf der Welt war, meinte mein Mann, ich bräuchte ja mal eine neue Brille, weil die alte echt schlimm aussah. Also ging ich zu einem Optiker hier im Ort und der verkaufte mir eine Brille. Meine Sehschwäche war durch die Geburt schlimmer geworden. Mittlerweile war es -1,25, auf dem rechten Auge allerdings konnte er das nicht messen und sagte, ich solle damit mal zum Arzt. Was ich auch versuchte. Allerdings gibt es hier im Ort keinen Augenarzt und der nächste ist sehr weit weg. Da ich nicht mobil bin und mich nicht auskenne, kam es zu dem Termin nie wirklich.
Ich machte zwar mehrmals Termine aus, die ich aber mangels Mitfahrgelegenheit nie wahrnehmen konnte. Im vergangene Monat dann, hatte ich die Gelegenheit, im Emsland bei einem Augenarzt einen Sehtest machen zu lassen und dieser sagte mir, auf meinem linken Auge habe ich -4,0 und auf dem rechten bin ich mittlerweile so gut wie blind. Er sagte, da sei Narbengewebe auf dem Auge oder so und man könne da nichts mehr machen. (Kann man schon, mit einer Laseroperation, aber die muss ich dann selbst zahlen.) Wahrscheinlich hatte ich als Kind mal eine Entzündung auf dem Auge, Toxoplasmose o.ä. übertragen durch Kaninchen oder Katze und die Erkrankung war nie erkannt und behandelt worden.
Es besteht meinerseits auch Verdacht auf Netzhautablösung, aber das erfahre ich erst im Juni, wenn ich wieder einen Augenarzt zu Gesicht bekomme.
Die Krankenkasse zahlt Anteilig wahnsinnige 18,- (17,97,-) für eine Brille, den Rest muss man selbst bezahlen. Ich habe eine gute Brille und eine als Ersatz, falls meine Brille mal kaputt geht und die Optiker hier im Ort sind Halsabschneider. Meine Zweitbrille hat auch nur 60,- gekostet, dafür hat die erste über 300,- gekostet. Ich könnte immernoch weinen.
Aber ich habe mich schon an die Brille gewöhnt, ich sehe endlich wieder scharf (wenn auch nur einseitig) und ich kann ohne Mühe wieder alles wahrnehmen. Das macht mich immerhin sehr glücklich, wenn ich auf Entfernung Dinge scharf sehen kann, ohne mich anstrengen zu müssen. Ohne meine Brille sehe ich fast nichts mehr.

Serena hat geschrieben:Die Krankenkasse zahlt Anteilig wahnsinnige 18,- (17,97,-) für eine Brille, den Rest muss man selbst bezahlen. Ich habe eine gute Brille und eine als Ersatz, falls meine Brille mal kaputt geht und die Optiker hier im Ort sind Halsabschneider. Meine Zweitbrille hat auch nur 60,- gekostet, dafür hat die erste über 300,- gekostet. Ich könnte immernoch weinen.

Ohja, ich erinnere mich noch zu gut an meinen letzten Brillenkauf vor knapp 8 Wochen. Als der Optiker mir angeboten hat, das die Krankenkasse von der 420 Euro teuren Brille ganze 17 Euro übernehmen könnte . Auch mir sind die Tränen gekommen. Wieso wird man als Brillenträger nur so wenig unterstützt, wenn man einfach nicht ohne Brille kann?

Traurig, oder? Aber auf den Millionengewinnen bleiben sie hocken, die Krankenkassen. Statt mal die, bei denen es Sinn macht, sie zu unterstützen, Geld zu investieren. Hebammen z.B. Oder für eine Kur zur Wiederherstellung der Arbeitskraft. (Könnte eine gebrauchen -.-)

Darüber könnte man stundenlang debattieren . Ich finde, das in solchen Sachen viel zu viel falsch läuft in Deutschland. Das Gesundheitssystem bleibt hier völlig auf der Strecke...

Dann simmer uns ja einig.

Klar, ich spüre es in meinem Job doch jeden Tag am eigenen Leib .

Brillenträger seit meinem 4. Lebensjahr. Und dank einer Dioptrienzahl im zweistelligen Minusbereich werde ich das auch bleiben.
Kontaktlinsen gäbs zwar in meiner Stärke, aber, ehrlich gesagt, ich mag mein Gesicht ohne Brille nicht wirklich - sieht so ... nackt aus!

Mahogany hat geschrieben:Brillenträger seit meinem 4. Lebensjahr. Und dank einer Dioptrienzahl im zweistelligen Minusbereich werde ich das auch bleiben.
Kontaktlinsen gäbs zwar in meiner Stärke, aber, ehrlich gesagt, ich mag mein Gesicht ohne Brille nicht wirklich - sieht so ... nackt aus!

Wie ist bei dir aufgefallen, dass du eine Brille brauchst? So jung bemerkt man das ja meist noch nicht selbst? und war es als so kleines Kind schwierig, eine Brille zu tragen? Ist ja beim spielen manchmal schon etwas unpraktisch



kleine Sache die mir heute wieder eingefallen ist: als ich meine brille das erste mal auf hatte, hab ich mich gewundert, wie deutlich man bei einer wiese einzelne Grashalme und bei einem baum einzelne blätter sehen kann das waren vorher für mich aus der Distanz eher zusammenhängende farben

Nachdem beide Elternteile kurzsichtig sind, war es mehr oder weniger klar, dass mich das auch treffen würde. Meine Schwester hingegen hat Adleraugen, wurde aber als Kind ebenfalls regelmäßig von einem Augenarzt untersucht - ebenso wars bei mir, und da stand schnell fest, was Sache war. Ich kann mich zwar an die Zeit vor der Brille erinnern, aber dass das Tragen der Brille irgendwie komisch oder störend gewesen wäre, nicht. Ich kann mich auch nicht entsinnen, dass ich in der Grundschule je gehänselt worden wäre deswegen.

Als ich 12 oder 13 war, bestand meine Mutter darauf, dass ich es mit Kontaktlinsen versuchen würde. Das hingegen war die Hölle (ich hatte harte Kontaktlinsen - aus welchen Gründen auch immer). Die haben mich extrem gestört, gerade im Frühling (Heuschnupfenzeit) und beim Spielen, und höllisch gebrannt. Zwei Jahre hab ich sie, Muttern zuliebe, getragen, dann war bei mir Schicht. Geblieben ist eine starke Aversion gegen Kontaktlinsen im Allgemeinen - ich kann die Dinger nicht (mehr?) ab.

Und weils so schön ist, fällt mir gerade wieder ein, dass ich mal wieder ne neue Brille bräuchte ... Und das wird teuer. .(

megsit hat geschrieben:kleine Sache die mir heute wieder eingefallen ist: als ich meine brille das erste mal auf hatte, hab ich mich gewundert, wie deutlich man bei einer wiese einzelne Grashalme und bei einem baum einzelne blätter sehen kann das waren vorher für mich aus der Distanz eher zusammenhängende farben

Ja, so ging es mir auch, als ich meine neue Brille vor einiger Zeit aufsetzte. Ich war so fasziniert, dass ich aus dem Stand heraus einzelne Teppichfasern quasi zählen konnte, und empfinde manche Konturen manchmal immer noch als so scharf, dass sie unwirklich aussehen.
Aber ich habe endlich auch mal Freude daran, ein scharfes Fernsehbild zu sehen. Ich freue mich auch schon auf den ersten Kinobesuch, wo ich alles klar sehen kann. Es ist immer noch so schön, dass ich weinen möchte. Auch wenn das jetzt total albern klingt. Bin so dankbar für die Brille.

Es kommen doch noch einige von uns zusammen, die Brillen / Kontaktlinsenträger sind. Sehr spannend!

Ich glaube bei uns wird es auch nicht von der Krankenkasse übernommen...

Woher habt ihr eure Brillen? Von einem kleinen Laden oder von einem grösseren Betrieb wie Fielmann oder so?
Ich meine Hut ab vom Erfolg von Fielmann..Aber es macht die "Kleinen" einfach kaputt... Das finde ich sehr schade. Weil ich war auch schon mal bei Fielmann..Da waren meine Erfahrungen nicht so positiv..Wie sieht das denn bei euch so aus?

Ich hab meine Brille von Apollo. Lag aber auch dran, dass es in meiner Heimatstadt (Meppen) kaum kleine Optiker gibt und da gehen nur die hin, die wirklich viel Kohle übrig haben. Ich habe für zwei Brillen soviel bezahlt, wie bei einem kleinen Optiker vielleicht eine gekostet hätte. Wenn nicht sogar mehr.
Bei dem Optiker in meinem Ort (Edewecht) hätte mich meine Brille locker über 400,-€ gekostet. (ultraleicht Gestell, Kunststoffglas, superentspiegelt, geschleft, und blah und blubb. - bei Apollo alles inklusive, beim kleinen Optiker extra zu zahlen)
Ich find das so mega unfair, dass zu Brillen so wenig dazugezahlt wird. Für meine allererste Brille (vor der Gesundheitsreform!) habe ich nichts bezahlt. (War aber auch ein Oma Gestell, sprich Kasse.)
Die zweite Brille war schon sau teuer, da musste ich Glas nehmen, Kunststoff war unwahrscheinlich teuer, jenseits von gut und böse. Und nichtmal entspiegelt, das hätte nochmal hundert Euro mehr gekostet. Also ich kann nicht verstehen, warum die das so teuer machen, wenn die großen Optiker das soviel günstiger anbieten und wie sich sowas halten kann.

Viel man war ich 3 mal, 1. mal zur Beratung das 2. mal um mich zu beschweren und das 3. mal um einen Präsentkorb abzuholen ...
"Es geht uns vorallem um den Preis" zählt zu den Dingen die man DENKEN aber nicht sagen darf ... ich hab nen Stammoptiker, kleiner laden aber dort lasse ich alles machen, Sehtests, Gutachten, Brillen, Spezialanfertigungen usw