Danke, meine Wochenende bestand aus Arbeit, einer Hochzeit und einem extrem faulen Sonntag! Und deins?

Uuuh, King ist schwierig. Muss es denn ein Roman sein? Ich finde, Kings Kurzgeschichten sind um Welten besser, vor allem als die allzu epischen frühen Horror-Romane ("Es", "Tommyknockers" etc. zeichnen sich ja vor allem dadurch aus, dass die ersten 500 Seiten so gut wie nichts passiert). Es gibt diverse Sammlungen, die allesamt ziemlich gut sind. Oder eher die kürzeren Romane ("Shinig" fand ich da ziemlich gut; "Friedhof der Kuscheltiere" wird meiner Meinung nach überbewertet).
Für den Einstieg gut, wenns doch ein Schinken sein muss: "Sara"; ist auch noch gar nicht sooo alt.

Dann gibts ja diese Fantasy-lastigen Romane und Serien ("The Stand" ist echt nicht schlecht, allerdings auch elendslang; und diese "Dunkle Turm"-Reihe, da bin ich allerdings über Band vier nie hinausgekommen, weils mich dann gelangweilt hat).

Den letzten King, "Der Anschlag", fand ich allerdings mal richtig geil. Ist kein typischer King-Horror, sondern eher eine fiktive Biografie von Lee Harvey Oswald. Wirklich gelungener Plot (Zeitreisegeschichte; Mann reist in der Zeit zurück und nimmt sich vor, das Kennedy-Attentat zu verhindern; dazu muss er einige Jahre in der Vergangenheit leben; große Frage: Hat Oswald geschosssen oder nicht?).

Mein Wochenende hat schon am Dienstag angefangen, war also mehr als gut

Ich hab auch gedacht, ich nehm für den Anfang erstmal eine Novellen-Sammlung. Aber an den "Dunklen Turm" will ich mich auch erst mal ranwagen.

Okay, dann danke ich dir mal für deine ausführliche Antwort. Ich werde es mir mal durch den Kopf gehen lassen ^^

Die Sache ist halt, dass die Kurzgeschichten ganz anders sind und teilweise auch anders funktionieren als die Romane, insbesondere diese langen Schinken aus der "Frühzeit". Wenn dir die gefallen, bedeutet das noch lange nicht, dass du auch mit den Romanen was anfangen kannst. Ich würde immer zu kürzeren King-Texten raten, weil er meiner Meinung nach einfach besser ist, wenn er sich im Umfang beschränken muss, als wenn er schreiben darf, wie er gerade lustig ist.
Die längeren Romane funktionieren schon auch und sind wirklich interessant, allerdings hat King immer ein Problem: Das Thema seiner Romane ist eigentlich immer "der Einbruch des ganz Anderen (Bösen) in die gewohnte Realität des Menschen" und das, was der Mensch dann damit macht. Damit das für ihn funktioniert, zeichnet er sehr, sehr ausführlich das Setting (= die "normale" Welt), in das dann Stückchen für Stückchen, vom Protagonisten unbemerkt, das Andere/ Böse einbricht. Und das dauert ewig, weil es ein unglaublich langsamer Prozess ist, eben damit der Protagonist nichts mitbekommt.
"Es" funktioniert da, dank Rückblenden, etwas anders, ist meiner Meinung nach auch einer der besten früheren Kings.

Okay
Ich will aber die längeren Sachen bestimmt auch mal lesen, auch wenn sie anders sind als die kurzen. Zum Beispiel "Die Arena" hört sich für mich sehr interessant an oder auch "The Green Mile". Ich werde mich aber erstmal langsam rantasten "Shining", "Friedhof der Kuscheltiere" und "Cujo" haben wir daheim, da kann ich ja mal mit anfangen

"The Green Mile" ist ein Klassiker und ein wirklich guter King. "Arena" hab ich nicht gelesen, aber ich kenne den Lektor bei Heyne, der King betreut, der war ganz angetan davon.

Warum eigentlich King?

Ist wohl mal wieder so eine Phase von mir ^^

Hehe.

Ich habe besagten Lektor mal vertreten und durfte dann auch mit Herrn King via Mail korrespondieren. Ich glaube, ich habe seit meinem Englisch-Abi nicht mehr so aufmerksam englische Sätze durchgelesen, wie in den drei Mails (oder so) nach Maine.

(For the record: Herr King ist sehr nett, sehr höflich, antwortet immer sofort und fands auch gar nicht schlimm, mit mir statt seines eigentlichen Lektors sprechen zu müssen.)

Oh, das ist aber toll! Man hat nicht jeden Tag die Möglichkeit, mit einem Star-Autor zu schreiben. Und das er keine Allüren hat, macht ihn noch sympathischer

Stimmt - da gibts weniger bekannte, die wesentlich anstrengender sind ... King hat irgendwann letztes Jahr seinen Agenten gefeuert, als dieser mit eine riesigen Limousine vorgefahren ist und damit angegeben hat, dass er dieses Auto Stephen King zu verdanken habe. Das hat ihn in meinen Augen gleich noch sympathischer gemacht!

Finde ich toll, dass ihm trotz 400 Millionen verkaufter Bücher der Erfolg nicht zu Kopf gestiegen ist

Naja, dem sind ganz andere Dinge zu Kopf gestiegen, der alten Koksnase ...
Aber, wie gesagt, da gibt es echt Autoren, die nicht so umgänglich sind, sondern gepampert werden wollen. Was schwierig ist, wenn sie Müll abliefern. King verkauft wenigstens stetig, das ist immer viel wert und erleichtert das Kalkulieren.

Na, irgendein Laster muss man ja wohl haben ^^

Wahrscheinlich, ja. Mei, er scheint ja wieder clean zu sein. Mich hats ohnehin erstaunt, dass er kokst, ich hätte ihm bei dem schrägen Zeug, das ihm da so einfällt, eher in die LSD-Ecke geschoben.

Haha, ja, das wäre wohl logischer gewesen ^^
Irgendwie scheinen aber viele große Schriftsteller den Drogen verfallen zu sein, oder? Koks, Opium, Alkohol...irgendwas ist ja immer ^^

Gilt auch für Musiker Muss wohl son Künstler-Ding sein.